(Vatikan) Obwohl die erste Nachricht von Papst Benedikt XVI. erst morgen, den 12. Dezember um 12 Uhr über Twitter versendet wird, wächst die Zahl der Follower stündlich. „Die Tweets des Papstes sollen Gläubige und Nichtgläubige zur Diskussion und zum Dialog anregen“, erklärte der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel, Kurienerzbischof Claudio Maria Celli, bei der Vorstellung der neuen digitalen Initiative des Papstes im Vatikan. Gedacht ist der digitale Dienst zur Verbreitung der Katechese von Benedikt XVI. im Rahmen der wöchentlichen Generalaudienzen. Zudem sollen zu besonderen und aktuellen Ereignisse Aussagen des Papstes unter @Pontifex verschickt werden, so Vatikansprecher Pater Federico Lombardi.
Im Vatikan rechnet man damit, daß sich bis Weihnachten eine Million Interessenten für den Dienst angemeldet haben werden. Die Zahl scheint realistisch. Einen Tag vor Startbeginn sind es bereits 916.363 (Stand: 11.12.2012, 12 Uhr mittags). Die Anmeldungen sagen auch einiges über die weltweit gebrauchten Sprachen der Katholiken aus. Die eindeutig meisten Follower kommen mit 614.884 aus dem englischsprachigen Raum. Benachrichtigungen in englischer Sprache wünschen gut zwei Drittel aller Menschen, die sich bisher weltweit beim neuen Twitter-Dienst des Papstes angemeldet haben.
Bei den Sprachen an zweiter Stelle folgt mit bisher 141.873 der spanischsprachige Raum mit der iberischen Halbinsel, Lateinamerika und den USA. 86.886 Follower haben sich für den italienischsprachigen Dienst angemeldet, der nicht nur Italiener, sondern auch Kirchenvertreter miteinschließt, die durch ihr Studium oder ihren Einsatz für die katholische Kirche einige Zeit in Rom verbrachten. Englisch, Spanisch und Italienisch decken allein 92 Prozent aller Interessenten ab.
Die restlichen acht Prozent verteilen sich auf die „kleineren“ Sprachen, zu denen in der Weltrealität auch die deutsche Sprache gehört. Für den Dienst in deutscher Sprache haben sich bisher schon 17.302 Menschen angemeldet. Das entspricht weltweit einem Anteil von 1,9 Prozent unter den Follower.
Twitter wird vom Vatikan auch in arabischer Sprache genützt. Für den arabischen Dienst sind bisher 6516 Anmeldungen eingegangen. Zu den „kleineren“ Sprachen zählen zudem noch Französisch, Portugiesisch und Polnisch.
Ein chinesischer Dienst fehlt noch, „weil die Volksrepublik China von Twitter noch nicht erreicht wird“, wie Pater Lombardi erklärte. Filter schirmen die größte und eine der letzten kommunistischen Diktaturen der Erde noch ab. Sobald es möglich sein wird, sei als neunte Sprache auch ein chinesischer Twitter-Dienst des Vatikans vorgesehen.
Die Graphik zeigt noch den Stand der angemeldeten Follower vom 10. Dezember 2012, 18 Uhr.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Cantuale Antonianum