Offener Brief von Bischof Richard Williamson


Lon­don, 19 Okto­ber 2012.

Anzei­ge

Exzel­lenz:

Dan­ke für Ihren Brief vom 4. Okto­ber, in dem Sie mir die „Fest­stel­lung“, „Erklä­rung“ und „Ent­schei­dung“ von Ihnen selbst, vom Gene­ral­rat und vom Gene­ral­ka­pi­tel mit­tei­len, dass ich kein Mit­glied der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. mehr bin. Die Grün­de für Ihre Ent­schei­dung, Euren Die­ner aus­zu­schlie­ßen, lau­ten: er hat wei­ter­hin die „Elei­son­kom­men­ta­re“ ver­öf­fent­licht; er hat die Auto­ri­tä­ten der Bru­der­schaft attackiert; er hat­te ein unab­hän­gi­ges Apo­sto­lat; er hat Ver­wir­rung unter den Gläu­bi­gen ange­rich­tet; er hat sei­ne Rebel­len­kol­le­gen unter­stützt; er war in for­ma­ler Wei­se unge­hor­sam, stur und „hart­näckig“; er unter­wirft sich kei­ner Autorität.

Las­sen sich die­se Grün­de nicht sämt­lich als Unge­hor­sam zusam­men­fas­sen? Sicher­lich hat Euer Die­ner im Lau­fe der ver­gan­ge­nen zwölf Jah­re sich mit unan­ge­mes­sen und über­trie­ben Wor­ten und Taten gegen­über Gott schul­dig gemacht, aber ich den­ke, es wäre ange­bracht, ihn dar­auf jeweils hin­zu­wei­sen, damit er sich ent­schul­di­gen kann, gemäß der Wahr­heit und Gerech­tig­keit. Aber wir stim­men wahr­schein­lich über­ein, dass das wesent­li­che Pro­blem nicht in den Details liegt son­dern sich in einem Wort resü­mie­ren lässt: Ungehorsam.

Nun, neh­men Sie zunächst zur Kennt­nis, wie vie­len mehr oder weni­ger unan­ge­neh­men Anord­nun­gen Euer Die­ner tadel­los gehorcht hat. Im Jahr 2003 ver­ließ er ein wich­ti­ges und frucht­ba­res Apo­sto­lat in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, um nach Argen­ti­ni­en zu gehen. Im Jahr 2009 ver­ließ er sei­ne Posi­ti­on als Direk­tor des Semi­nars und ver­ließ Argen­ti­ni­en im Aus­tausch für einen schim­me­li­gen Dach­bo­den in Lon­don, ohne Wor­te, ohne bischöf­li­chen Dienst, weil ihm dies ver­bo­ten war. Ihm blieb vir­tu­ell nichts ande­res übrig als der Dienst der „Elei­son­kom­men­ta­re“. Die Wei­ge­rung, die­sen ein­zu­stel­len, stellt den über­wie­gen­den Teil des „Unge­hor­sams“ dar, des­sen er beschul­digt wird. Und seit 2009 war es den Obe­ren der Bru­der­schaft erlaubt, ihn zu dis­kre­di­tie­ren und zu belei­di­gen soviel sie woll­ten, und in der gan­zen Welt haben sie die Mit­glie­der der Bru­der­schaft, die so woll­ten, ermu­tigt, das­sel­be zu tun. Euer Die­ner hat sehr wenig reagiert und das Schwei­gen skan­da­lö­sen Kon­fron­ta­tio­nen vor­ge­zo­gen. Man könn­te sagen, er war zu stur, um unge­hor­sam zu sein. Aber las­sen wir das, denn das wirk­li­che Pro­blem liegt woanders.

Wo liegt nun das wirk­li­che Pro­blem? Um das zu beant­wor­ten, sei dem Ange­klag­ten erlaubt, einen kur­zen Über­blick über die Geschich­te der Bru­der­schaft zu geben, die dabei ist, sich zu spal­ten. Das zen­tra­le Pro­blem liegt näm­lich lan­ge zurück.

Seit der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on Ende des 18. Jahr­hun­derts begann sich in vie­len einst­mals christ­li­chen Staa­ten eine neue Welt­ord­nung zu eta­blie­ren, die von den Fein­den der Kir­che geplant war, um Gott aus sei­ner Schöp­fung zu ver­trei­ben. Man fing damit an, das alte System, wo der Thron den Altar unter­stütz­te, durch die Tren­nung von Kir­che und Staat zu erset­zen. Das Resul­tat ist eine Gesell­schafts­struk­tur, die radi­kal neu ist, und für die Kir­che schwie­rig, weil der Staat, der nun impli­zit athe­istisch ist, sich schließ­lich mit all sei­ner Kraft der Reli­gi­on Got­tes wider­setzt. Tat­säch­lich wol­len die Frei­mau­rer die wah­re Anbe­tung Got­tes durch ihre Anbe­tung der Frei­heit erset­zen, im neu­tra­len Staat ist die Reli­gi­on nur ein Werk­zeug. So beginnt in den moder­nen Zei­ten ein uner­bitt­li­cher Krieg zwi­schen der Reli­gi­on Got­tes, von der Kir­che ver­tei­digt, und der neu­en Reli­gi­on des Men­schen, die von Gott befreit und libe­ral ist. Die­se zwei Reli­gio­nen sind so unver­söhn­bar wie Gott und der Teu­fel. Man muss zwi­schen Katho­li­zis­mus und Libe­ra­lis­mus wählen.

Aber den Mensch will den Gro­schen und den Wecken. Er will bei­des haben. Daher erfin­det Féli­ci­té de Lamen­nais in der Nach­re­vo­lu­ti­ons­zeit den katho­li­schen Libe­ra­lis­mus, und seit­dem wird die Ver­ein­ba­rung des Unver­ein­ba­ren zum All­tag in der Kir­che. Wäh­rend 120 Jah­ren schenkt die Barm­her­zig­keit Got­tes sei­ner Kir­che eine Rei­he von Päp­sten, Gre­gor XVI. bis Pius XII., von denen die mei­sten klar und fest ste­hen, aber eine ste­tig wach­sen­de Zahl an Gläu­bi­gen lehnt sich in Rich­tung Unab­hän­gig­keit von Gott, hin zu mate­ri­el­len Freu­den, deren Zugang der libe­ra­le Katho­li­zis­mus erleich­tert. Eine fort­schrei­ten­de Kor­rup­ti­on erreicht schließ­lich die Bischö­fe und Prie­ster, und dann erlaubt Gott schließ­lich, das sie die ihnen geneh­me Art von Päp­sten wäh­len, näm­lich sol­che, die nur vor­ge­ben, katho­lisch zu sein, die tat­säch­lich aber Libe­ra­le sind, die nach rechts reden aber nach links han­deln, die sich durch Wider­sprüch­lich­keit, Mehr­deu­tig­keit und Hegel­sche Dia­lek­tik aus­zeich­nen, kurz gesagt, durch Lüge. Dies ist die Neu­kir­che des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Konzils.

Es kam, wie es kam. Nur ein Traum kann Unver­ein­ba­res ver­ei­nen. Aber Gott – Wort des hl. Augu­stin – ver­lässt kei­ne See­len, die ihn nicht ver­las­sen wol­len, und hilft dem klei­nen Rest an katho­li­schen See­len, die nicht der wei­chen Apo­sta­sie des II. Vati­ka­num fol­gen. Er erwählt einen Erz­bi­schof, der dem Ver­rat der kon­zi­lia­ren Prä­la­ten wider­steht. Der Erz­bi­schof respek­tiert die Wirk­lich­keit, er sucht nicht das Unver­ein­ba­re zu ver­ei­nen, er wei­gert sich, zu träu­men. Er spricht mit Klar­heit, Kon­si­stenz und Wahr­heit, so dass die Scha­fe die Stim­me des gött­li­chen Mei­sters erken­nen. Die Prie­ster­bru­der­schaft, die er grün­det, um wah­re katho­li­sche Prie­ster aus­zu­bil­den, beginnt klein, weist aber die kon­zi­lia­ren Irr­tü­mer und ihre Grund­la­ge, den libe­ra­len Katho­li­zis­mus, bestimmt zurück. Sie zieht an, was an wah­ren Katho­li­ken in der Welt noch übrig ist, und ist das Rück­grat all jener Bewe­gun­gen in der Kir­che, die Tra­di­tio­na­lis­mus genannt werden.

Indes ist die­se Bewe­gung den Män­nern der Neu­kir­che uner­träg­lich, die den Katho­li­zis­mus durch den libe­ra­len Katho­li­zis­mus erset­zen wol­len. Unter­stützt von Medi­en und Regie­run­gen tun sie alles, um den muti­gen Erz­bi­schof zu dis­kre­di­tie­ren, zu ent­eh­ren und zu ver­ban­nen. Im Jahr 1976, Paul VI., „Sus­pen­si­on a divi­nis“, im Jahr 1988, Johan­nes Paul II. „Exkom­mu­ni­ka­ti­on“. Die­ser Erz­bi­schof ver­är­gert sou­ve­rän die kon­zi­lia­ren Päp­ste, weil sei­ne Stim­me der Wahr­heit ihr Lügen­ge­we­be effek­tiv rui­niert, und ihren Ver­rat gefähr­det. Unter ihrer Ver­fol­gung und „Exkom­mu­ni­ka­ti­on“ bleibt er stand­haft, zusam­men mit den vie­len Prie­stern der Bru­der­schaft. Die­se Treue zur Wahr­heit Got­tes erlangt der Bru­der­schaft zwölf Jah­re inne­ren Frie­dens und äußer­li­chen Wohl­stands. 1991 stirbt der gro­ße Erz­bi­schof, aber sein Werk geht in Treue zu den anti­li­be­ra­len Prin­zi­pi­en wei­ter, auf denen er gebaut hat­te. Was also wer­den die kon­zi­lia­ren Römer tun, um die­sen Wider­stand zu bre­chen? Sie wer­den den Stock durch die Mohr­rü­be ersetzen.

Im Jahr 2000 demon­striert eine gro­ße Wall­fahrt der Bru­der­schaft anläss­lich des Jubi­lä­ums­jahrs in den Basi­li­ken und die Stra­ßen von Rom die Fröm­mig­keit und Stär­ke der Bru­der­schaft. Die Römer sind sich selbst zum Trotz beein­druckt. Ein Kar­di­nal lädt die vier Bischö­fe zu einem reich­hal­ti­gen Mit­tag­essen bei ihm zuhau­se ein, eine Ein­la­dung, die von drei von ihnen ange­nom­men wird. Unmit­tel­bar nach dem sehr brü­der­li­chen Mit­tag­essen wer­den die Kon­tak­te zwi­schen Rom und der Bru­der­schaft, die seit gut 12 Jah­ren abge­kühlt waren, wie­der auf­ge­nom­men, und mit ihnen beginnt die mäch­ti­ge Ver­füh­rung durch schar­lach­ro­te Knöp­fe und mar­mor­ne Fußböden.

Die Kon­tak­te erwär­men sich so schnell, dass bereits am Ende des Jah­res vie­le Prie­ster und Gläu­bi­ge der Tra­di­ti­on eine Ver­söh­nung zwi­schen der katho­li­schen Tra­di­ti­on und dem libe­ra­len Kon­zil befürch­ten. Die­se Ver­söh­nung klappt vor­erst nicht, aber die Spra­che des Haupt­quar­tiers der Bru­der­schaft in Men­zin­gen beginnt sich zu ändern, und in den zwölf bevor­ste­hen­den Jah­ren wird sie sich weni­ger feind­lich gegen­über Rom und freund­li­cher gegen­über den Auto­ri­tä­ten der Kon­zils­kir­che, den Medi­en und ihrer Welt zei­gen. Und schritt­wei­se, wäh­rend die Ver­söh­nung des Unver­söhn­ba­ren sich im Haupt der Bru­der­schaft vor­be­rei­tet, beginnt die Hal­tung im Kör­per der Bru­der­schaft, bei den Prie­stern und Lai­en Schritt für Schritt wohl­wol­len­der gegen­über den kon­zi­lia­ren Päp­sten und der kon­zi­lia­ren Kir­che zu wer­den, gegen­über allem, was welt­lich und libe­ral ist. Ist schließ­lich die moder­ne Welt um uns her­um über­haupt so schlimm, wie man uns glau­ben machen wollte?

Die­ser Vor­stoß des Libe­ra­lis­mus in das Inne­re der Bru­der­schaft, von einer Min­der­heit an Prie­stern und Lai­en bemerkt, aber offen­bar unwahr­nehm­bar für die Mehr­heit, kam im Früh­ling die­ses Jah­res zum Vor­schein, als nach dem Schei­tern der dok­tri­nä­ren Dis­kus­sio­nen im Herbst 2011 die katho­li­sche Poli­tik „Kein prak­ti­sches Abkom­men ohne dok­tri­nel­le Über­ein­stim­mung“ von einem Tag auf den ande­ren durch die libe­ra­le Poli­tik „Kei­ne dok­tri­nel­le Über­ein­stim­mung also prak­ti­sches Abkom­men“ ersetzt wur­de. Und Mit­te April bie­tet der Gene­ral­obe­re Rom als Grund­la­ge für ein Abkom­men einen mehr­deu­ti­gen Text an, der offen die­se „Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät“ unter­stützt, bei der es sich um das von Bene­dikt XVI. gelieb­te Rezept han­delt, um genau das Kon­zil und die Tra­di­ti­on zu ver­söh­nen! „Wir brau­chen ein neu­es Den­ken“ sagt der Gene­ral­obe­re im Mai zu den Prie­stern des öster­rei­chi­schen Distrikts. Anders gesagt, der Füh­rer der Bru­der­schaft, die 1970 gegrün­det wur­de, um den Neue­run­gen des Kon­zils zu wider­ste­hen, schlägt eine Ver­söh­nung mit dem Kon­zil vor. Heu­te ver­söhn­lich! Mor­gen gänz­lich konziliar!

Es ist kaum zu glau­ben, dass die Grün­dung von Erz­bi­schof Lefeb­v­re ange­lei­tet wur­de, die Prin­zi­pi­en zu ver­ges­sen oder bei­sei­te­zu­le­gen, auf denen sie errich­tet wur­de. Aber das ist die Macht ver­füh­re­ri­scher Phan­ta­sien unse­rer gott­lo­sen, moder­ni­sti­schen und libe­ra­len Welt. Nichts­de­sto­trotz kann die Wirk­lich­keit nicht durch Phan­ta­sien beein­flusst wer­den, und es ist ein Teil der Wirk­lich­keit, dass man die Prin­zi­pi­en eines Grün­ders nicht besei­ti­gen kann, ohne die Grün­dung zu zer­stö­ren. Ein Grün­der besitzt spe­zi­el­le Gna­den, die kei­ner sei­ner Nach­fol­ger hat. Es ist, wie Pater Pio geschrie­ben hat, als die Obe­ren sei­ner Kon­gre­ga­ti­on zu „erneu­ern“ began­nen, gemäß dem neu­en Den­ken des gera­de been­de­ten Kon­zils: „Was macht ihr aus dem Grün­der?“ Der Gene­ral­obe­re, der Gene­ral­rat und das Gene­ral­ka­pi­tel der FSSPX haben Msgr. Lefeb­v­re schön als Mas­kott­chen behal­ten, pfle­gen jedoch ein neu­es Den­ken, das die gra­vie­rend­sten Grün­de bei­sei­te­schiebt, aus denen er die Bru­der­schaft gegrün­det hat. Sie füh­ren sie daher durch einen Ver­rat in den Ruin, zumin­dest objek­tiv, voll­stän­dig par­al­lel zum Fall des II. Vatikanums.

Aber, um fair zu sein und nicht zu über­trei­ben. Seit dem Beginn die­ses lang­sa­men Falls der Bru­der­schaft, gab es immer Prie­ster und Gläu­bi­ge, die das Licht gese­hen haben und die getan haben, was sie konn­ten, um die­sem Fall zu wider­ste­hen. Im Früh­jahr die­ses Jah­res hat die­ser Wider­stand eini­ge Kon­si­stenz und Grö­ße erlangt, so dass das Gene­ral­ka­pi­tel im Monat Juli ein Hin­der­nis auf­ge­stellt hat, auf dem fal­schen Weg des Ral­li­e­ment. Aber wird die­ses Hin­der­nis hal­ten? Es ist zu befürch­tet, dass nicht. Vor etwa vier­zig Prie­stern der Bru­der­schaft, die sich zu prie­ster­li­chen Exer­zi­ti­en in Ecà´ne im Monat Sep­tem­ber tra­fen, räum­te der Gene­ral­obe­re sich auf sei­ne römi­sche Poli­tik bezie­hend ein: „Ich habe mich geirrt“. Wes­sen Schuld ist das? „Die Römer haben mich getäuscht.“ Auch resul­tie­re aus die­ser schwe­ren Kri­se im Früh­ling „ein gro­ßes Miss­trau­en in der Bru­der­schaft“ das „durch Taten und nicht durch Wor­te beho­ben wer­den kann“, aber wes­sen Schuld ist das? Bis­lang zei­gen sei­ne Taten seit Sep­tem­ber, ein­schließ­lich dem Brief vom 4. Okto­ber, dass er gegen Prie­ster und Lai­en vor­geht, die sich nicht in der Lage sehen, ihm, ihrem Anfüh­rer zu ver­trau­en. Nach dem Kapi­tel scheint es nach wie vor, dass er kei­ne Oppo­si­ti­on gegen sei­ne ver­söh­nen­de und und kon­zi­lia­re Poli­tik duldet.

Und da haben wir den Grund, war­um der Gene­ral­obe­re meh­re­re Male die strik­te Anwei­sung gege­ben hat, die „Elei­son­kom­men­ta­re“ ein­zu­stel­len. In der Tat haben die­se „Kom­men­ta­re“ wie­der­holt die ver­söhn­li­che Poli­tik der Auto­ri­tä­ten der Bru­der­schaft gegen­über Rom kri­ti­siert, und sie damit impli­zit ange­grif­fen. Wenn es im Rah­men die­ser Kri­tik und bei die­sen Angrif­fen einen Man­gel an gebüh­ren­der Ach­tung des Amtes oder der Per­so­nen gege­ben haben soll­te, bit­te ich, wo nötig, froh um Ver­ge­bung, aber ich den­ke es reicht, ein­fach nur die betrof­fe­nen Num­mern der „Kom­men­ta­re“ durch­zu­ge­hen, um fest­zu­stel­len, dass die Kri­tik und die Angrif­fe in der Regel unper­sön­lich geblie­ben sind, weil es um viel mehr als nur Per­so­nen geht.

Und was das viel grö­ße­re Pro­blem angeht, betrach­ten wir die gro­ße Ver­wir­rung, die der­zeit in der Kir­che und der Welt herrscht, und die das ewi­ge Heil zahl­lo­ser See­len in Gefahr bringt. Ist es nicht die Pflicht eines Bischofs, die wah­ren Wur­zeln die­ser Ver­wir­rung zu iden­ti­fi­zie­ren und öffent­lich anzu­pran­gern? Wie vie­le Bischö­fe in der Welt sehen klar, wie Erz­bi­schof Lefeb­v­re klar sah, und stel­len Aus­bil­dung zur Ver­fü­gung die die­ser Deut­lich­keit ent­spricht? Wie­vie­le von ihnen leh­ren über­haupt noch katho­li­sche Leh­re? Sind es nicht weni­ge? Ist es also Zeit, einen Bischof zum Schwei­gen zu brin­gen, der das tut, was durch die Anzahl an See­len bewie­sen wird, die sich an den „Kom­men­ta­ren“ wie an einer Ret­tungs­lei­ne fest­hal­ten? Und wie will ein ande­rer Bischof die „Kom­men­ta­re“ schlie­ßen, der sei­nen Prie­stern gegen­über zuge­ben muss­te, dass er in bezug auf die­sel­ben gro­ßen Fra­gen sich hat zum Nar­ren hal­ten las­sen, und das vie­le Jah­re lang?

Glei­cher­ma­ßen, wenn dem wider­spen­sti­gen Bischof – zum ersten mal in fast vier Jah­ren – ein unab­hän­gi­ges Apo­sto­lat effek­tiv gege­ben wird, wie kann er dafür kri­ti­siert wer­den, eine Ein­la­dung ange­nom­men zu haben, unab­hän­gig von der Bru­der­schaft, zu fir­men und das Wort der Wahr­heit zu pre­di­gen? Ist das nicht die eigent­li­che Funk­ti­on eines Bischofs? Sei­ne Rede in Bra­si­li­en war kei­ne „Ver­wir­rung“ außer für jene, die dem oben­ge­nann­ten Irr­tum folgen.

Und wenn er seit Jah­ren von der Bru­der­schaft getrennt scheint, dann ist das wahr, aber getrennt von der ver­söhn­li­chen Bru­der­schaft und nicht von der, die von Erz­bi­schof Lefeb­v­re gegrün­det wur­de. Und wenn er sich auf­säs­sig zeigt gegen­über der Aus­übung der Auto­ri­tät von­sei­ten des Chefs der Bru­der­schaft, dann ist das wahr, aber nur betreffs der Anord­nun­gen, die gegen den Zweck gehen, zu dem die Bru­der­schaft gegrün­det wur­de. Gegen wel­che ande­ren Anord­nun­gen, außer die „Kom­men­ta­re“ ein­zu­stel­len, kön­nen wir sagen, dass er des „for­ma­len, stu­ren und hart­näcki­gen“ Unge­hor­sams schul­dig ist? Gibt es einen ande­ren? Erz­bi­schof Lefeb­v­res war nicht unge­hor­sam außer gegen sol­che Akte der Auto­ri­tät der Kir­che, deren Natur auf die Zer­stö­rung der Kir­che aus­ge­ri­chet war, sein Unge­hor­sam war mehr schein­bar als real. Glei­cher­ma­ßen ist der „Unge­hor­sam“ des­je­ni­gen, der die „Kom­men­ta­re“ nicht ein­stel­len woll­te, eher schein­bar als real.

Weil die Geschich­te sich wie­der­holt, und der Teu­fel immer wie­der an sei­ne Auf­ga­be geht. So wie gestern das Kon­zil ver­sucht hat, die katho­li­sche Kir­che mit der moder­nen Welt zu ver­söh­nen, so scheint es jetzt, dass Bene­dikt XVI. und der Gene­ral­obe­re bei­de die katho­li­sche Tra­di­ti­on mit dem Kon­zil ver­söh­nen wol­len; so wer­den mor­gen, wenn Gott nicht zwi­schen­zeit­lich ein­schrei­tet, die Füh­rer des katho­li­schen Wider­stands die Ver­söh­nung mit der nun­mehr kon­zi­lia­ren Tra­di­ti­on suchen.

Kurz gesagt, lie­ber Vater Gene­ral­obe­rer, Sie kön­nen nun fort­fah­ren, mich aus­zu­schlie­ßen, denn mei­ne Argu­men­te wer­den Sie sicher nicht über­zeu­gen, aber die­ser Aus­schluß wird eher schein­bar als real sein. Ich bin Mit­glied der Bru­der­schaft von Msgr. Lefeb­v­re als mei­ne Lebens­auf­ga­be. Ich bin seit 36 Jah­ren einer sei­ner Prie­ster. Ich bin einer sei­ner Bischö­fe, wie Sie, fast ein Vier­tel­jahr­hun­dert lang. Ein Feder­strich löscht das nicht aus, und daher blei­be ich ein Mit­glied der Bruderschaft.

Wären Sie sei­nem Erbe treu geblie­ben und wäre ich erkenn­bar untreu, dann aner­kenn­te ich fröh­lich Ihr Recht, mich aus­zu­schlie­ßen. Aber Din­ge sind wie sie sind. Ich hof­fe, nicht man­geln­den Respekt Ihrem Amt gegen­über zu zei­gen, wenn ich dar­auf hin­wei­se, dass Sie zur Ehre Got­tes und um des Heils von See­len wil­len, um des inne­ren Frie­dens der Bru­der­schaft wil­len und um Ihres eige­nen Heils wil­len, lie­ber als Gene­ral­obe­rer zurück­tre­ten als mich aus­schlie­ßen soll­ten. Möge Gott Ihnen die Gna­de schen­ken, das Licht und die benö­tig­te Kraft, solch einen außer­ge­wöhn­li­chen Akt der Beschei­den­heit und Hin­ga­be zum Woh­le aller.

Nun, wie ich so oft die Brie­fe been­det habe, die ich über die Jah­re an Sie gerich­tet habe,

Domi­nus tecum

+Richard Wil­liam­son

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29 Kommentare

  1. Er ist krank, er ist wirk­lich krank. Schlimm ist, dass er damit auch Erz­bi­schof Lefeb­v­re in Miss­kre­dit bringt, min­de­stens bei den­je­ni­gen, die nie sei­ne Pre­dig­ten, Zita­te aus geist­li­chen Vor­trä­gen oder gan­ze Vor­trä­ge gele­sen haben. Dar­in sehe ich den größ­ten Schaden.

    Umso mehr habe ich Respekt vor Bischof Fel­lay, dem deut­schen Distrikt­obe­ren P. Schmid­ber­ger, über­haupt vor der Pius­bru­der­schaft, die mir durch ihre Publi­ka­tio­nen gehol­fen hat und hilft, den Faden zur gro­ßen katho­li­schen Tra­di­ti­on wie­der zu knüp­fen, der durch die Nach­kon­zils­theo­lo­gie fast geris­sen wäre.
    Respekt: Fast 40 Jah­re Aus­gren­zung, Anfein­dung, Ver­leum­dung zu ertra­gen ohne Ver­bit­te­rung, Wut, Aggres­si­on, dazu gehört viel geist­li­che Kraft.
    Ich hof­fe, dass die FSSPX die­sen von Erz­bi­schof Lefeb­v­re vor­ge­leb­ten Weg auch in Zukunft wei­ter­geht: In der Lie­be zur römi­schen Kir­che zu blei­ben, trotz aller Wider­stän­de. Die­se Kir­che kann nur durch Glau­ben­de UND Lie­ben­de erneu­ert werden…

  2. Wil­liam­son tut mir per­sön­lich leid. Sei­ne Posi­tio­nen ent­spre­chen aller­dings dem wir­ren Den­ken eines Sek­tie­rers. Scha­de, dass er nun als „frei­er Radi­ka­ler“ noch mehr Scha­den anrich­ten wird. Wer SO denkt, wird auch kei­ne Skru­pel haben, wei­te­re Bischö­fe zu wei­hen und das Heer frei flot­tie­ren­der Vagan­tes ver­grö­ßern. Spä­te­stens ande­re Wirr­köp­fe, denen die Aus­sicht auf ein „Bischofs­amt“ wich­ti­ger ist als die Kir­che, wer­den ihm applau­die­ren und ihm fal­sche Ein­flü­ste­rer sein.
    Bischof de Galar­re­ta beklag­te jüngst, dass der neue Glau­bens­prä­fekt Mül­ler noch als Bischof von Regens­burg mein­te, die Pius­bi­schö­fe soll­ten ihr Amt auf­ge­ben und sich in ein Klo­ster zurück­zie­hen. Die­ser wir­schen For­de­rung kann ich nicht zustim­men. Für Bischof Wil­liam­son hat Erz­bi­schof Mül­ler jedoch den ein­zig gang­ba­ren Weg auf­ge­zeigt: ein Leben der Zurück­ge­zo­gen­heit und des Schwei­gens in einem Kloster.

  3. Die­ser offe­ne Brief ist lei­de­r­ein dop­pel­tes Dokument:
    1) Die gün­sti­ge Vari­an­te: Wil­liam­son lei­det unter para­no­ider Schi­zo­phre­nie mit manisch-depres­si­ve­rn Zug. In der depres­si­ven Pha­se lei­det er unter einem furcht­ba­ren Selbst­mit­leid, ist krank an sich selbst. In der mani­schen Pha­se schlägt er ver­bal um sich, droht, zeigt pseu­do-visio­nä­res Geba­ren und publi­ziert theo­log­sches, was aber nie mehr auch nur annä­hernd die sei­ner frü­he­ren intel­lek­tu­el­len Fähig­kei­ten und Lei­stun­gen erreicht. Immer im Hin­ter­grung die zuneh­men­de Ver­fol­gung durch „die Juden“, „Rom“ und immer enger wer­dend dann auch sei­ne Mit­brü­der. So wäre Wil­liam­son letzt­lich ein Fall für eine geschlos­se­ne psych­ia­tri­sche Anstalt, da er Fremd- und Eigen­ge­fähr­dung betreibt, indem er Per­so­nen gegen sich und ande­re auf­hetzt, sofern er in einer Manie wie­der ist.

    • Herr Rhein, liest man Ihre Aus­füh­run­gen, ist Eines sofort klar: Sie sind alle lee­re Behaup­tun­gen, ohne jeg­li­chen argu­men­ta­ti­ven Fun­da­ments. Bischof Wil­liam­sons äußerst sach­li­che Selbst­ver­tei­di­gung als mög­li­ches Zei­chen von frei­wil­li­ger Beses­sen­heit zu bezeich­nen unter­streicht Ihre Vor­ein­ge­nom­men­heit und Unfä­hig­keit, zumin­dest in die­sem Bezug sach­lich und aus­ge­wo­gen zu denken.

  4. Fort­set­zung:

    2) Der „worst case“. „Bischof“ Wil­liam­son ist „sui com­pos“: Dann ist ohne Zwei­fel er ein Fall für den Gro­ßen Exor­zis­mus. Er läßt dann wil­lent­lich, in Kennt­nis der Sache, den Satan sei­ner selbst bedie­nen und Haß, Neid und ande­re Tod­sün­den aus­üben. Dann müß­te der Papst sofort han­deln und Wil­liam­son unter Zuhil­fe­nah­me des CIC 1917 aus dem Kle­ri­ker­stand aus­schlie­ßen. Hier­zu kann er von sei­ner päpst­li­chen Unfehl­bar­keit Gebrauch machen. Die dia­bo­li­sche Natur sei­ner Äuße­run­gen liegt lei­der auf der hand und sie sto­ßen ab; sie sind ein per­fi­der Angriff auf die Lie­be und damit auf Gott und das Erlö­sungs­werk Chri­sti. Bit­ten wir in die­sem Fal­le dann den Papst um Unter­stüt­zung. Ich appel­lie­re an EB Mül­ler, sich des Fal­les Wil­liam­son UMGEHEND anzu­neh­men, um Scha­den von der Kir­che und ihrem Ver­such einer guten Eini­gung mit der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. abzuwenden.
    In bei­den Fäl­len muß SOFORT gehan­delt wer­den, da Gefahr im Ver­zug ist!

  5. Ein her­vor­ra­gen­der Brief von S.E. Weih­bi­schof Williamson!
    Im End­ef­fekt wur­de er hin­aus­ge­wor­fen weil er den libe­ra­len Katho­li­zis­mus der FSSPX Füh­rung kritisierte.

    Das was Bischof Wil­liam­son sei­nen Geg­nern vor­wirft fin­den wir auch in den ersten bei­den Kom­men­ta­re auf die­ser Sei­te: Man geht nicht auf Sach­ar­gu­men­te ein, man ver­sucht gar nicht den Bischof zu wider­le­gen man hetzt ein­fach nur gegen ihn, bezeich­net ihn als „krank“, als „Wirr­kopf“ usw. Dies ist genau die Hal­tung der FSSPX Füh­rung und vie­ler ande­rer Prie­ster. Es gibt aber genug ande­re Prie­ster der FSSPX die dies erken­nen. Ich den­ke die FSSPX wird in den näch­sten 10 Jah­ren kom­plett aus­ein­an­der­drif­ten und es wird, dies ist nur noch eine Fra­ge der Zeit, eine gro­ße Spal­tung geben.

  6. Gewiß nie­mand möch­te die Mühen und Ver­dien­ste von Exzel­lenz Wil­liam­son um die Bru­der­schaft in Abre­de stel­len. Wenn Wil­liam­son jedoch Pater Pio als Kron­zeu­gen anruft, so soll­te er sich gera­de an ihm ein Bei­spiel wah­rer Grö­ße und hei­lig­mä­ßi­ger Demut neh­men. Muss­te Pater Pio doch Jahr­zehn­te har­sche, sehr unge­rech­te Behand­lung und Iso­lie­rung durch die Obe­ren sei­nes Ordens ertra­gen. Und er hat es getra­gen, ohne Mur­ren und Groll. Bischof Wil­liam­son stan­den gewiss auch ande­re Wege der Ein­fluss­nah­me zur Ver­fü­gung als die öffent­li­che Kri­tik. Damit hat er der Bru­der­schaft und dem Werk Erz­bi­schof Lefeb­v­res gescha­det. Unge­ach­tet des­sen bin auch ich der Mei­nung, dass die­ser Aus­schluss etwas for­ma­les ist und letzt­lich nichts end­gül­ti­ges sein muss. Die inne­re Ver­bun­den­heit mit der Bru­der­schaft wird davon nicht berührt.

  7. An die krank­heits­be­schei­ni­gen­den Ärz­te, die sich zu Wor­te mel­de­ten: Wor­an macht ihr die angeb­li­che Krank­heit Bischof Wil­liam­sons fest? Mir ist bis­lang nur auf­ge­fal­len, dass er über eine weit über­durch­schnitt­li­che Bil­dung ver­fügt, und zwar gemes­sen am aka­de­mi­schen Durchschnitt.

    Mir will viel­mehr schei­nen, dass euer Urteil direkt den Volks­ver­blö­dungs­me­di­en und der all­ge­mein zu glau­ben­den Pro­pa­gan­da, die uns von Kin­des­bei­nen an ein­ge­trich­tert wird, her­rührt. Ist dem nicht so?

    @cuppa: Weißt du eigent­lich, dass von Erz­bi­schof Lefeb­v­re Äuße­run­gen ent­hal­ten sind, die denen Wil­liam­sons mehr glei­chen als ide­nen der übri­gen FSSPX-Bischö­fe? Wür­de sich ein Maga­zin wie der Spie­gel mal die Mühe machen, dies­be­züg­lich zu recher­chie­ren, so wür­de er als ein Ultra-Anti­se­mit Bekannt­heit erlan­gen. Wenn Lefeb­v­re heu­te ein Bischof der FSSPX wäre, so wür­de Fel­lay ihn eben­so hin­aus­ja­gen wie Williamson.

    • Auf­merk­sam­keits­de­fi­zits­tö­rung:

      „Daher folgt nun eine Samm­lung an Kugeln und Gra­na­ten direkt vom Schlacht­feld: die Kom­men­ta­re stam­men von Prie­stern, Lai­en und Schwe­stern, wel­che haupt­säch­lich sich ent­rü­ste­ten, als im Novem­ber 2008 im schwe­di­schen Fern­se­hen eine gewis­se Epi­so­de der jün­ge­ren Geschich­te bestrit­ten wur­de. (Und doch… und doch…) […] Alle die­se Din­ge wer­den über mich gesagt. Ach, wie ich doch die Auf­merk­sam­keit ger­ne habe!“ aus: EC 273: Auf­mu­ni­tio­nie­rung vom 06.10.2012

    • Eine Bil­dung, die das Werk der Hei­li­gen The­re­sia a Sanc­ta Cruce, Mak­sy­m­i­li­an Kol­be, eines Alfred Delp, eines (wenn­gleich auch pro­te­stan­ti­schen) Diet­rich Bonhöf­fer, eines Hei­li­gen Alex­an­der Schmo­rell, des­sen Ehren­grab von den hyste­ri­schen Wei­bern geschän­det wor­den ist, eines Hen­ri Lefébrve und das Schick­sal und die Geschich­te von Mil­lio­nen von Men­schen igno­riert, hat einen ent­schei­den­den aka­de­mi­schen Man­gel. Außer­dem hät­te ich mir doch irgend­wann ein­mal den Bezug zu den Grie­chi­schen Kir­chen­vä­tern gewünscht, aber im Grie­chi­schen haper­te es.
      Und: S.E. Mar­cel Lefébrve hat nie­mals die Sho­ah geleug­net, er hat den Holo­caust ver­sucht streng in einem apo­lo­ge­ti­schen Sin­ne (also im Sin­ne der Chrésis) zu gebrau­chen und die Juden zum Glau­ben an Jesus Chri­stus zu ermah­nen. Von da her hat­te er so nega­ti­ves Bild über die kate­go­ri­sche Ableh­nung jeg­li­cher Mis­si­on bei den Juden seit dem II. Vati­ka­num! Weiß denn Wil­liam­son nichts von der Freund­schaft zwi­schen Kol­be und Lefébrve???

  8. Wil­liam­son hat recht behal­ten. Es hat kei­nen Sinn mit Rom zu ver­han­deln. Inzwi­schen weiß das jeder.. Fel­lay hat aber mit die­sem Quatsch ange­fan­gen und nun wird Fel­lay zum Tyran­nen. Hof­fent­lich wacht die Bru­der­schaft recht­zei­tig auf und streift die­ses Joch ab!

  9. Zum Aus­schluß von Richard Wil­liam­son aus der Piusbruderschaft

    Als ich gestern vom Aus­schluß Bischof Wil­liam­sons aus der Pius­bru­der­schaft hör­te, kam mir ein Satz von Bru­der Bran­ham in den Sinn „Wenn ihr mich aus­schließt, dann schlie­ße ich euch wie­der ein!“ Die­ser Aus­spruch zeugt von einer höhe­ren Gnade.

    Eini­ge Tat­sa­chen blie­ben in den Pres­se­be­rich­ten uner­wähnt. Die Pius­bru­der­schaft ist eine Dienst­ge­mein­schaft, kei­ne Glau­bens­ge­mein­schaft. Damit wur­de zwar die Zusam­men­ar­beit mit Richard Wil­liam­son been­det, sei­ne Zuge­hö­rig­keit zur Gemein­schaft der Gläu­bi­gen hin­ge­gen nicht.

    Da von Römi­scher Sei­te die Exkom­mu­ni­ka­tio­nen gegen die Bischö­fe der Pius­bru­der­schaft 2009 auf­ge­ho­ben wur­den, gilt er nun als direk­ter katho­li­scher Bischof, bei dem ein­fach die Zwi­schen­ebe­ne einer Dienst­ge­mein­schaft weg­fiel. Es fand kei­ne Amts­ent­he­bung statt, auch ist die­se auf­grund sei­ner zeit­geist­kri­ti­schen Äuße­run­gen nach katho­li­schem Kir­chen­recht eigent­lich gar nicht möglich.

    Jetzt wird es inter­es­sant. Wäh­rend die Pius­bru­der­schaft als Gesamt­or­ga­ni­sa­ti­on noch um eine Eini­gung mit dem Vati­kan ringt, gilt Richard Wil­liam­son durch die Ent­schei­dung Bene­dikts des XVI. als recht­mä­ßi­ger Katho­lik, der auch jeder­zeit an der Mes­se teil­neh­men kann und dem es vom Vati­kan her kir­chen­recht­lich unbe­nom­men blei­ben müß­te als Bischof zu wirken.

    Die Pius­bru­der­schaft distan­ziert sich zwar von ihm und been­det die Zusam­men­ar­beit, aber Rom schweigt – und eine erneu­te Exkom­mu­ni­ka­ti­on wäre pein­lich für den Papst. Was nun?

    Wird Rom ihm unter­sa­gen als katho­li­scher Bischof auf­zu­tre­ten? Wie will man das dog­ma­tisch begrün­den? Es dürf­te schwer wer­den ohne Zeit­geist­be­zug – der wie­der­um ver­stie­ße gegen Kir­chen­recht und wür­de zudem den auf­recht Gläu­bi­gen auffallen.

    Als ich vor etwas über zehn Jah­ren von einem Pre­di­ger­tref­fen aus­ge­la­den wur­de, berief ich kur­zer­hand selbst ein Pre­di­ger­tref­fen ein und lud neben den mich ver­sto­ßen­den Brü­dern sogar mehr Die­ner Got­tes ein als die ande­re Sei­te. Das ist christ­li­ches Handeln.

    Ich bin zur Zusam­men­ar­beit mit Richard Wil­liam­son auf bibli­scher Grund­la­ge bereit. Mei­ne Tür steht offen, er ist jeder­zeit als Mit­die­ner im Werk des HERRN JESUS CHRISTUS will­kom­men. Auch möch­te ich nicht wie Dio­tre­phes han­deln (sie­he 3. Johan­nes­brief), der die Brü­der nicht annahm, wehr­te denen, die es woll­ten und stieß sie sogar aus der Gemeinde.

    Mit 3. Johan­nes 5–8 „Mein Lie­ber, du han­delst treu in dem, was du an den Brü­dern tust, zumal an frem­den, die dei­ne Lie­be bezeugt haben vor der Gemein­de; und du wirst gut dar­an tun, wenn du sie wei­ter­ge­lei­test, wie es wür­dig ist vor Gott. Denn um sei­nes Namens wil­len sind sie aus­ge­zo­gen und neh­men von den Hei­den nichts an. Sol­che sol­len wir nun auf­neh­men, damit wir Gehil­fen der Wahr­heit werden.“
    die herz­lich­sten Grü­ße und Segens­wün­sche, Euer Chri­sti­an Bärthel

    Ron­ne­burg, den 25.10.2012

  10. Es ist eine Schan­de wir die Füh­rung der Bru­der­schaft mit einem ihrer Bischö­fe umgeht. Trau­rig daß es soweit gekom­men ist. Bischof Wil­liam­son hat mei­ne voll­kom­me­ne Soli­da­ri­tät! Möge die­ser Brief in allen Bru­der­schafts­ka­pel­len ver­teilt werden.

  11. Über­las­sen wir Erz­bi­schof Lefeb­v­re das Schlußwort:

    „Da Isra­el den wah­ren Mes­si­as zurück­ge­wie­sen hat, erfand es für sich einen ande­ren, dies­sei­ti­gen und irdi­schen Mes­sia­nis­mus: die Beherr­schung der Welt durch das Geld, durch die Frei­mau­re­rei, durch die Revo­lu­ti­on, durch die sozia­li­sti­sche Demo­kra­tie. Indes dür­fen wir nicht ver­ges­sen, daß es Juden waren, Jün­ger des wah­ren Mes­si­as, die das wah­re Isra­el grün­de­ten, ein geist­li­ches König­reich, das das himm­li­sche König­reich vor­be­rei­tet. Die Welt­herr­schafts­plä­ne der Juden wer­den in unse­rer Zeit Wirk­lich­keit seit der Grün­dung der Frei­mau­re­rei und der Revo­lu­ti­on, die die Kir­che ent­haup­tet und die sozia­li­sti­sche Welt­de­mo­kra­tie ein­ge­führt hat.“

    („Mar­cel Lefeb­v­re: Die Bio­gra­phie“ von Bischof Tis­sier de Mal­ler­ais, Sar­to 2008, Sei­te 639)

  12. Ich traue mir in die­ser trau­ri­gen Geschich­te kein Urteil zu. Wem steht dies über­haupt zu? Und wie soll es jetzt wei­ter­ge­hen? Es ist inzwi­schen auf allen Sei­ten soviel Por­zel­lan zer­schla­gen wor­den, daß der Scha­den alle trifft. Da bleibt nur der Weg ins inne­re Exil.

  13. 1) Bischof Fel­lay hat kein Doku­ment unter­schrie­ben, im Gegen­teil, er hat sich gewei­gert, dies zu tun. Ich fin­de es des­halb ver­leum­de­risch, den Ein­druck zu erwecken, als hät­te er die Bru­der­schaft „an Rom verraten“.
    2) Wel­che Posi­tio­nen von Bischof Fel­lay sind „libe­ral“, theo­lo­gisch libe­ral? Dies zu behaup­ten, ist eben­falls ver­leum­de­risch, wenn kei­ne Bele­ge dafür vor­ge­legt werden.
    3) Vor allem der Pius­bru­der­schaft ist es zu ver­dan­ken, dass das II. Vati­ka­num sei­nen unan­tast­ba­ren Nim­bus ver­lo­ren hat. Die­ser Nim­bus wird wei­ter bröckeln, man kann die Debat­te auf Dau­er nicht mehr unter­drücken. Ein Ver­dienst vor allem der Obe­ren der FSSPX!
    4) Lie­be Wil­liam­son-Anhän­ger, was wollt Ihr? Wollt Ihr über­haupt noch nach Rom zurück? Wollt Ihr Euch im Schmoll­win­kel gemüt­lich ein­rich­ten, über die „Apo­sta­ten von Rom“ wet­tern, die Arbeit, dass Rom „zur Tra­di­ti­on zurück­fin­det“ den ande­ren überlassen?

  14. Es ist jeder­manns gutes Recht sich selbst zu ver­tei­di­gen, dies gilt auch für Bischof Wil­liam­son. Es ist jeder­manns Recht, in sei­ner Ver­tei­di­gungs­re­de sich selbst ins rech­te Licht zu rücken, bela­sten­de Tat­sa­chen außer Acht zu lassen.

    Gilt dies auch für einen katho­li­schen Bischof?

    Was mich dar­über hin­aus bei Bischof Wil­liam­son so mas­siv stört ist das feh­len­de „mea cul­pa“. Wenn ich mir sei­ne Wor­te durch­le­se, so fin­de ich nichts, rein gar nichts, was auch nur im Ent­fern­te­sten an Demut erin­nert, auch nur den Hauch eige­ner Schuld erken­nen lässt; Bischof Wil­liam­son ist völ­lig unver­schul­det in die­se Situa­ti­on hin­ein­ge­ra­ten; er ist der Gute, die ande­ren sind die Bösen (gemes­sen an sei­nem Sedis­va­kan­tis­mus, den er zum Maß­stab sei­nes Urteils erhebt).

    Wah­re Hei­lig­keit zeigt sich, dass man auch dann demü­tig ist, wenn man sich sub­jek­tiv im Recht glaubt, und sich nicht über einen schim­me­li­gen Dach­bo­den beklagt.

    • Ja, die Spra­che ver­rät ihn lei­der: Unser „Hel­den­bi­schof“ hat anschei­nend nicht ver­kraf­tet, dass er auf einen „schim­me­li­gen Dach­bo­den“ ver­bannt wur­de… Was hat er denn erwar­tet? Das ist nun ein­mal das eng­li­sche Kli­ma… und Eng­land muss­te ihn ja neh­men, weil er die Staat­bür­ger­schaft hat.
      Die eng­li­schen Gläu­bi­gen waren so stolz dar­auf, dass sie ihn durch die­se Umstän­de bei sich haben durf­ten! War ihm ihre Lie­be und Ver­eh­rung nicht genug!? Ein biss­chen Dank­bar­keit und Mann­haf­tig­keit hät­te ich ja doch erwar­tet. – Selbst wir, die wir immer viel Ver­ständ­nis für sei­ne ver­rück­te Art hat­ten, sind doch enttäuscht.

      Wir, die wir Bischof Wil­liam­son wirk­lich lie­ben und nicht abgöt­tisch ver­eh­ren, hof­fen doch und beten dafür, dass er jetzt end­lich aufwacht.

  15. An Nas­sau­er,
    Demut ist über­haupt kei­ne christ­li­che Tugend. Machen Sie sich erst­mal sachkundig!
    Vergelt’s Gott!

    • Demut ist kei­ne christ­li­che Tugend!? – Ja, wirk­lich nicht? Auch nicht, wenn man sie „dif­fe­ren­ziert“ in fal­sche und ech­te Demut? Könn­ten Sie viel­leicht spe­zi­fi­scher wer­den? Mich wür­de das interessieren.
      Ich habe auch gar nichts gegen stol­ze und als hoch­mü­tig ver­kann­te Leu­te. Aber zum Stolz gehört eben auch, dass man nicht jam­mert wie ein klei­nes Kind. Es soll Bischof Wil­liam­son doch nichts Schlim­me­res pas­sie­ren! – Wenn er ein „Mann“ ist, dann ist er jetzt doch frei nach sei­nem Gewis­sen zu han­deln. Was will er mehr!?

    • Aha, des­halb endet der offe­ne Brief von Bischof Wil­liam­son auch mit dem Satz: „Möge Gott Ihnen die Gna­de schen­ken, das Licht und die benö­tig­te Kraft, solch einen außer­ge­wöhn­li­chen Akt der Beschei­den­heit und Hin­ga­be zum Woh­le aller.“

      Beschei­den­heit und Hin­ga­be zum Woh­le aller.

      „Gott wider­steht den Hof­fär­ti­gen, den Demü­ti­gen aber gibt er Gna­de“ (Jako­bus­brief 4,6), zitiert aus: EC 174: Mehr anstrengen!

      Bischof Wil­liam­son hät­te an Bischof Fel­lay schrei­ben kön­nen: „ich bedaue­re mei­ne Unfä­hig­keit, Sie und die ande­ren Prie­ster der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. nicht von der Gefahr des ein­ge­schla­ge­nen Weges über­zeu­gen zu kön­nen“, oder „jeder­zeit, an jedem Ort, ste­he ich bereit Sie zu unter­stüt­zen, den Weg, den Erz­bi­schof Lefeb­v­re zur Gesun­dung unse­rer gelieb­ten Kir­che ein­ge­schla­gen hat, fortzuführen.“

      Aber das wäre doch ein biss­chen zu viel der Beschei­den­heit und Hin­ga­be zum Woh­le aller sei­tens von Bischof Wil­liam­son gewesen.

  16. Bischof Wil­liam­son wird nun wei­ter­hin den katho­li­schen Glau­ben ver­kün­den, für die Wahr­heit ein­tre­ten und für das König­tum Jesu Chri­sti kämp­fen. Da kön­nen sei­ne Fein­de toben wie sie möch­ten, ein­stens wird sich jeder vor Got­tes Rich­ter­stuhl ver­ant­wor­ten müssen!

  17. Min­de­stens die Hälf­te des „Jah­res des Glau­bens“ wären mit Gedenk­fei­ern, Buß­an­dach­ten zu gestal­ten, Ent­schul­di­gun­gen gegen­über den Opfern des Pasto­ral­kon­zils, das nicht weni­ge Gläu­bi­ge als BRUTALKONZIL erle­ben muss­ten. Die ein­fa­chen Gläu­bi­gen wuss­ten doch gar nicht, wie ihnen geschah. „Wenn Bischö­fe alles ändern kön­nen, wenn eine völ­lig neue Mes­se erfun­den wird, die­ser Kir­che kann man nicht mehr glau­ben“, sag­ten nicht weni­ge (ehe­ma­li­ge) Gläu­bi­ge und gin­gen. Vie­le wein­ten, und ord­ne­ten sich unter.
    Dem moder­nen Kir­chen­va­ter und der ober­sten Lehr­in­stanz, P. Karl Rah­ner SJ, war das nur recht: „Lie­ber zwei Gläu­bi­ge von heu­te ver­lie­ren und dafür einen (moder­ni­sti­schen) Gläu­bi­gen der Zukunft gewin­nen“, war sei­ne bös­ar­ti­ge Devi­se. Das Ergeb­nis haben wir: Sein intel­lek­tu­el­ler Eli­te-Katho­lik ist nicht zu erblicken, der übrig geblie­be­ne Rest ist zerstritten.
    Dass die­se Span­nun­gen bis in die FSSPX rei­chen, wun­dert mich nicht. Was Bischof Wil­liam­sons Ver­hal­ten in kei­ner Wei­se entschuldigt.

    • Wenn man ehr­lich ist, geht es bei den Span­nun­gen inner­halb der Bru­der­schaft um die Fra­ge des Sedis­va­kan­tis­mus. Bischof Wil­liam­son hat sich hier­zu stets klar posi­tio­niert und sei­ne Hal­tung nie verändert:

      „Ein Kar­di­nal lädt [im Jahr 2000] die vier Bischö­fe zu einem reich­hal­ti­gen Mit­tag­essen bei ihm zuhau­se ein, eine Ein­la­dung, die von drei von ihnen ange­nom­men wird.“

      Auf­grund sei­ner sedis­va­kan­ti­sti­schen Über­zeu­gung führt für Bischof Wil­liam­son jeg­li­cher Kon­takt mit Rom „durch einen Ver­rat in den Ruin, zumin­dest objek­tiv, voll­stän­dig par­al­lel zum Fall des II. Vati­ka­nums.“ Ent­spre­chend nimmt er für sich in Anspruch, „die katho­li­sche Leh­re“ zu leh­ren, was damit ein­her­geht, dass ande­re, die sei­ne Ver­kün­di­gun­gen im Namen der Bru­der­schaft nicht gut hei­ßen, ihn in der Ver­brei­tung eben die­ser katho­li­schen Leh­re behindern.

      Wäh­rend die Bru­der­schaft selbst­be­wußt den Glau­ben sogar gegen­über Rom ver­tei­digt, bastelt Bischof Wil­liam­son an Festun­gen, hin­ter denen er sich ver­stecken will.

      • Woher wis­sen Sie das es Bischof Wil­liam­son war der nicht am Essen des Kar­di­nals teil­ge­nom­men hat?

  18. An Nas­sau­er,
    Im Kon­flikt zwi­schen Wahr­heit und Demut hat die Wahr­heit immer Vor­rang. Oder ist es etwa demü­tig von sich zu sagen, ich bin der Wein­stock, ihr seid die Reben?

    • Eines mei­ner lieb­sten Sprich­wor­te ist ein chi­ne­si­sches und lau­tet so: „Der wei­se Mensch macht sich Vor­wür­fe, der Narr hin­ge­gen den ande­ren Men­schen“ aus: EC 267: Wer ist infiziert?

      Sie haben Recht, im Kon­flikt zwi­schen Demut und Wahr­heit soll­te die Wahr­heit Vor­rang haben, weil anson­sten die Demut zur Unter­wür­fig­keit ver­kommt. Dar­aus hin­ge­gen den Schluss zu zie­hen, auf die Demut ganz zu ver­zich­ten, oder die­se ledig­lich in einer wöchent­li­chen Kolum­me zu erwäh­nen, ist genau so verwerflich.

      Ich hal­te Bischof Wil­liam­son für einen über­aus gebil­de­ten Mann, des­sen Pre­dig­ten mich häu­fig zum Nach­den­ken, ab und an sogar zum Schmun­zeln gebracht haben. Aller­dings, und das wer­fe ich ihm vor, ist er auch ein über­aus stol­zer Mann, der offen­sicht­lich nicht in der Lage ist, nach dem Ide­al zu leben, wel­ches er den ande­ren empfiehlt.

      Ihm hät­te es in sei­nem Brief gut zu Gesicht gestan­den, nicht das Schuld­ein­ge­ständ­nis von Bischof Fel­lay her­vor­zu­he­ben, son­dern auch sei­ne eige­ne Schuld zu bekennen.

  19. Was ist das, der GEIST, der für den Chri­sten Gott verkörpert?
    Die­se Begriffs­be­stim­mung geht auf Jesus zurück, und sie ist eine wesent­li­che Säu­le des christ­li­chen Glau­bens. Der Gott­su­cher Wil­liam­son hat sich von der moder­ni­sti­schen Ver­eins­meie­rei des Vati­kan abge­wen­det und sich auf das Wort Jesu beru­fen. In der Hin­wen­dung der christ­li­chen Kir­chen zur Got­tes­er­kennt­nis Jesu besteht die Chan­ce, ja, die ein­zi­ge Mög­lich­keit, in der Welt der fort­ge­schrit­te­nen und fort­schrei­ten­den Erkennt­nis des Men­schen als glaub­wür­di­ge und bewah­ren­de Insti­tu­ti­on auf­recht zu bestehen.

    Der Vati­kan wen­det sich im Bestre­ben, auch den moder­nen Men­schen in die Kir­che ein­zu­bin­den, irt­tüm­lich welt­li­chen Belan­gen zu, dar­unt einer welt­mäch­ti­gen Grup­pie­rung zu, die zur Durch­set­zung ihrer Inter­es­sen den mosai­schen Glau­ben vor­sätz­lich fehlinterpretiert.
    (Fort­set­zung im näch­sten Beitrag)

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