(Feldkirch) Das berühmte Gnadenbild Unserer Lieben Frau von Tschenstochau in Polen, die auch den Ehrentitel Mutter des Lebens trägt, „pilgert“ seit dem Frühjahr „von Ozean zu Ozean“. Eine eigens angefertigte originalgetreue, geweihte Kopie der Ikone wird in einer Gebetsinitiative für den Lebensschutz von Wladiwostok am Pazifischen Ozean bis nach Fatima am Atlantischen Ozean gebracht. Die Mariendarstellung durchquert ganz Sibirien und Europa und macht dabei in zahlreichen Ländern und Städten Halt. Mit den Aufenthalten an den verschiedenen Orten sind Aufrufe für den Lebenschutz und Gebetstreffen für die ungeborenen Kinder verbunden. Die Aktion wurde gemeinsam von Katholiken und Orthodoxen gegen den „demographischen Winter“ in Europa ins Leben gerufen.
Von Wladiwostok bis Fatima für das Leben und gegen den demographischen Kollaps
Die Marienikone der Schwarzen Madonna vom Jasna Gora, dem klaren Berg, wird auf ihrem Weg 22 europäische Länder besuchen, darunter auch Polen und Ungarn. Auf beide Staaten üben das Europäische Parlament und die Abtreibungslobby starken Druck aus, damit auch sie die Tötung ungeborener Kinder erlauben.
Rußland, das als erstes europäisches Land 1920 die Abtreibung legalisierte, leidet heute unter den demographischen Folgen, die zur sozialen Plage wurden und sucht nach Auswegen, aus dem Bevölkerungstief herauszukommen.
Die Gebetsaktion für das Ende der Abtreibungsplage und für die Stärkung von Ehe und Familie geht auf zwei Lebensrechtler zurück, auf die Polin Ewa Kowalewska von Human Life International und auf den Russen Igor Beloborodov vom Institut für demographische Studien in Moskau (links im Bild gemeinsam mit Pater Aleksandr Talko). Für die Aktion wurde Von Ozean zu Ozean als eine eigene Internetseite mit den wichtigsten Informationen eingerichtet.
Schwarze Madonna wird von Katholiken wie Orthodoxen verehrt
Das sowohl von katholischen wie orthodoxen Christen verehrte Marienbild begann seine „Pilgerreise“ in Polen. Sein Weg nach Osten führte durch Kasachstan und die Volksrepublik China. So gelangte die Schwarze Madonna am 13. Juni nach Wladiwostok, in die östlichste Stadt Rußlands, wo sie von Hunderten Gläubigen empfangen wurde.
Pfarrer Peter West schrieb dazu: „Unser Herr verglich das Wachstum des Reiches Gottes mit einem winzigen Senfkorn, das zu einem großen Strauch heranwächst (Markus 4, 30–3‑32). Das soll uns daran erinnern, dass auch große Unternehmungen sehr unscheinbare Anfänge haben. In diesem Moment ist eine kleine Gruppe von Missionaren auf einer Pilgerreise in Russland. Aus weltlicher Sicht mögen ihre Bemühungen unbedeutend sein. Aber aus der Sicht des Glaubens hat ihre Reise das enorme Potential eine Kultur des Lebens und der Familie in Russland und ganz Europa aufzubauen.“
Vom 20. bis 28. Juli war die Ikone in Weißrußland, vom 28. Juli bis zum 12. August in den baltischen Staaten, vom 12. bis 26. August in Polen, vom 26. bis 31. August in Tschechien, vom 31. August bis 7. September in der Slowakei, vom 7. bis 16. September in Ungarn und Rumänien, vom 16. bis 20. September in Slowenien, vom 20. bis 25. September in Kroatien und vom 25. bis 29. September in Italien.
Heute noch in Österreich, morgen schon in Liechtenstein
Am 29. September erreichte das Tschenstochauer Gnadenbild Österreich, wo es vom 4. bis 7. Oktober am 6. Weltkongresses für das Leben, teilnahm. In Graz wurde das Bild Unserer Lieben Frau von Tschenstochau von mehr als 1000 Menschen begrüßt, die vor der „Mutter des Lebens“ den Rosenkranz beteten. Am heutigen Samstag, den 13. Oktober befindet sich die Ikone in Feldkirch in Vorarlberg (Pfarrei Gisingen).
Am 14. und 15. Oktober wird die Mariendarstellung im Fürstentum Liechtenstein eintreffen, am 14. Oktober in Bendern wo Erzbischof Wolfang Haas von Vaduz anwesend sein wird, am 15. Oktober in der Kathedrale von Vaduz und dann in der Pfarrkirche von Balzers.
Ab 15. Oktober zahlreiche Etappen in der Deutschschweiz – Andachten, Nachtanbetung
Vom 15. bis 24. Oktober wird die Schwarze Madonna in der Schweiz sein, wo sie in mehreren Kathedralen, Pfarr- und Klosterkirchen ausgestellt wird und die katholischen Sender Radio Gloria, Radio Maria Deutschschweiz und K‑TV in die Gebetsaktion eingebunden sind. In Bern und in Gossau werden die Heiligen Messen in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus gefeiert.
Ab 24. Oktober in Deutschland – Von Konstanz über Berlin bis Aachen
Vom 24. Oktober bis 2. November bereist die Mutter des Lebens die Bundesrepublik Deutschland. Die Übergabe erfolgt am 24. Oktober vom Dom von Sankt Gallen kommend in Konstanz, wo die Kopie des Gnadenbildes in der Münsterkirche ausgestellt wird. Von dort führt der Weg über Lindau, die Gebetsstätte von Wigratzbad nach München, wo sie an der Vigil für das Leben mit Prozession teilnimmt. Anschließend führt der Weg über Altötting nach Regensburg, Eichstätt zur Gebetsstätte nach Heroldsbach, wo – wie auch an anderen Orten – Nachtanbetung gehalten wird. Über Würzburg, Fulda, Kassel, Bad Wünnenberg, Göttingen, Erfurt, Leipzig, Dresden geht es bis nach Berlin in die Hedwigsdom und zur Nachtanbetung in die St. Johannes Basilika. Am 31. Oktober reist Unsere Liebe Frau von Tschenstochau nach Hannover, Lage-Rieste, Telgte und am 1. November nach Münster, wo zu St. Aegidii der Rosenkranz gebetet und anschließend die Heilige Messe im Alten Ritus zelebriert wird. Von Köln führt der Weg am 2. November, Allerseelen, in den Kaiserdom nach Aachen. Dort wird die Mariendarstellung nach einer Andacht belgischen Lebensschützern übergeben. Die Details der Pilgerreise mit den einzelnen Etappen, Orts- und Zeitangaben können Land für Land im Internet eingesehen werden.
Anschließend führt der Weg über Belgien, Großbritannien, Irland, Frankreich, Spanien und Portugal bis nach Fatima. Ziel der Aktion ist es, daß die Mariendarstellung 2013 über den Atlantischen Ozean nach Amerika gelangt.
Gebetsaktion für den Sieg über die Kultur des Todes
Alle europäischen Staaten, vor allem die westlichen und Rußland erleben einen dramatischen Rückgang der Geburten. Statistisch wird der starke Bevölkerungsschwund durch die gleichzeitig stattfindende Einwanderung zwar verschleiert, doch bedeutet dies nur einen noch beschleunigteren und radikaleren Bevölkerungsumbau in Europa.
„Gegen den demografischen Kollaps, die weite Verbreitung der Abtreibung und die offensichtliche Unfähigkeit der europäischen Staaten eine Rückkehr zu einer Offenheit dem Leben gegenüber zu organisieren, suchen einige wenige Gläubige dramatischere und traditionellere Lösungen. Die monumentale Enzyklika Evangelium vitae von Johannes Paul II, die er als ‚zentral im Magisterium meines Pontifikates‘ nannte, schließt mit einem Gebet für den Sieg über die Kultur des Todes.“ Dieses Gebet tragen die Iniatoren der Gebetsaktion Von Ozean zu Ozean durch ganz Europa.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Von Ozean zu Ozean