(New York) Der Autor von Spiked Online, Brendan O’Neill kritisierte jüngst die rassistischen Töne in der Kritik der Homosexuellen gegen die Bewohner des US-Bundesstaates North Carolina, weil sie mit einer Volksabstimmung auf demokratische Weise die Homo-„Ehe“ verworfen haben: „Gegen die Homo-Ehe zu sein kann inzwischen gewissermaßen als Akt der politischen Rebellion gegen eine ferne Elite aufgefaßt werden, die jeden fürchtet und verabscheut, der nicht so denkt wie sie.“
Moderne „Hexenjagd“ gegen Vertreter der klassischen Ehe
Daß eine veritable “Hexenjagd“ im Gange ist gegen jene, die es wagen, sich vom homosexuellen Mainstream, der durch die Medien tagtäglich aufgenötigt wird, abzusondern, dürfte inzwischen auch dem letzten klargeworden sein. Die Fälle von Diskriminierung wegen mangelnder Homophilie häufen sich. Es sollte genügen an die Todesdrohungen gegen die Intellektuelle Melanie Philips zu erinnern, die es gewagt hatte, im Daily Mail die Erziehungsprogramme der britischen Regierung zu kritisieren, die Kinder zwingen, „sich in allen Schulfächern einem Dauerbombardement von Hinweisen und Anspielungen auf Homosexuelle“ aussetzen zu müssen. Oder um ein anderes Beispiel zu erwähnen, die Vergewaltigungsdrohungen gegen die Tochter des demokratischen Senators der USA, Ruben Diaz, weil dieser die traditionelle Ehe zwischen Mann und Frau öffentlich verteidigt hatte. Oder der nächtliche Überfall auf den Bürgermeister von Madrid, Alberto Gallardon, seine Frau und seine Kinder, weil er gefordert hatte, die Lautstärke der Musik beim Gay Pride zu reduzieren. Oder die Flaschen, die gegen die friedliche Kundgebung der American Society for the Defense of Tradition, Family and Property in New York geschleudert wurden. Oder die tätlichen Angriffe auf Christen während einer Heiligen Messe in Mailand. Oder die Halbierung des Gehalts von Adrian Smith, Vater von zwei Kindern, weil er auf seinem privaten Facebook-Profil geschrieben hatte, daß die Ehe ein Lebensbund „zwischen Mann und Frau“ ist. Die Liste dieser Beispiele könnte noch lange fortgesetzt werden, doch sollten die genannten genügen, um den Paradigmenwechsel von Gewalt und Bevormundung deutlich zu machen.
Wenn das Bekenntnis zur Ehe zwischen Mann und Frau gefährlich wird – Beispiel Dan Cathy
Ein Beispiel sei dennoch genannt. Der Unternehmer Dan Cathy steht an der Spitze der amerikanischen Restaurantkette Chik-fil‑A und ist ein bekannter Kritiker der Homo-„Ehe“. In einem jüngst gewährten Interview erklärte er seine Position und erwähnte dabei, daß es sich bei seinen 1610 auf Hühnersandwiches spezialisierten Restaurants um ein Familienunternehmen handelt, das an die Werte der traditionellen Familie glaubt, das heißt jener, basierend auf einer Ehe zwischen einem Mann und einer Frau.
Obwohl Cathy nichts gegen Homosexualität geäußert hatte, ja überhaupt mit keinem Wort über Homosexuelle gesprochen hatte, riefen Homosexuellenverbände empört zum Boykott der Fast-Food-Kette auf. Die Bürgermeister von Boston, Chicago und Washington, die alle der Demokratischen Partei angehören, drohten Chik-fil‑A in ihren Städten die Lizenz zu entziehen. Die Präsidentin des City Council von New York, Christine Quinn (eine bekennende Lesbe), der Gemeinderat setzt sich aus 46 Demokraten, 4 Republikanern und einem Vertreter der Working Families Party zusammen, forderte die Schließung von Cathys Restaurant in Manhattan.
Die Amerikaner zeigen sich solidarisch – Die Europäer würden schweigen
Zum Glück für den Unternehmer verurteilte New Yorks unabhängiger Bürgermeister Michael Bloomberg die Forderung. Die Bürgermeister verschiedener Städte boten Cathy sogar ihre Solidarität an. Jim Furman, Eigentümer einer Gesellschaft, die 73 Restaurants der Kette Wendy führt, ließ vor allen seinen Restaurants Solidaritätstafeln zugunsten von Cathys Restaurantkette aufstellen und damit eigentlich einem Konkurrenzunternehmen. Die Amerikaner selbst haben ihre Solidarität damit zum Ausdruck gebracht, daß sie die Restaurantkette des angegriffenen Unternehmers regelrecht „stürmten“, und zwar als zahlende Kunden. In Chicago, Atlanta, den Städten von New Jersey bildeten sich lange Menschenschlangen vor den Restaurants, die „Rekordumsätze“ verzeichneten, wie Chick-fil‑A bekanntgab. Allein im Bundesstaat Arkansas sollen rund 650.000 Menschen die Restaurants aufgesucht haben. Käme es auch in Europa zu solchen Solidaritätsbekundungen? Wohl kaum. Die Kontrolle der veröffentlichten Meinung und des öffentlichen Raums ist im alten Kontinent deutlich einseitiger verteilt.
Für Ehe zwischen Mann und Frau sein, ist für New York Times noch durch Meinungsfreiheit gedeckt
Die linksliberale New York Times verurteilte die Worte des Unternehmers – „pflichtbewußt für jene, die auch weiterhin Journalismus machen wollen“, wie UCCR dazu schrieb -, konzedierte jedoch, daß sie sich noch innerhalb der Meinungs- und Redefreiheit bewegten.
Die Homolobby hingegen wollte von Meinungs- und Redefreiheit nichts wissen und zerstörte mehrere von Cathys Restaurants. So zum Beispiel in Georgia oder in der Stadt Frederick in Maryland oder in Torrance in Kalifornien. Die Täter behaupteten, ihre Gewalttat „zur Förderung einer Debatte über Toleranz und Anerkennung“ verübt zu haben. Zu Vandalenakten kam es auch in St. Louise, während in Chicago der katholische Priester Gerald O’Reilly von Mitgliedern der Gay Liberation Network beschimpft und beleidigt wurde, weil er am Rande als Antwort auf eine schrill vorbeiziehende Homosexuellendemonstration betete (siehe Video).
Die Versuchung der sozialen Ächtung
Da machte unter den Homosexuellen das Gerücht die Runde, in den Chick-fil-A-Restaurants werde ein Sandwich namens „Gott haßt Schwule“ verkauft. Nichts dergleichen fand an jenem oder an irgendeinem anderen Tag in einem Restaurant von Cathys Kette statt. Gegen Cathy und seine Restaurants wurden mehrere solcher Verleumdungen in Umlauf gesetzt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: UCCR