(Peking) Der am Freitag, den 6. Juli unrechtmäßig geweihte Bischof von Herbin, Joseph Yue Fusheng wurde exkommuniziert. Der katholische Priester ließ sich gegen den Willen des Papstes vom kommunistischen Regime in der Volksrepublik China zum Bischof weihen und einsetzen. Eine entsprechende Erklärung wurde von der römischen Kongregation für die Evangelisierung der Völker bekannt gemacht. Darin wird festgehalten, daß sich Yue Fusheng nach Canon 1382 des Kirchenrechts die Exkommunikation zugezogen hat.
Gleichzeitig lobte die Kongregation die mutige Haltung des am Samstag, den 7. Juli mit Zustimmung von Papst Benedikt XVI. geweihten Weihbischof des Bistums Shanghai, Msgr. Thaddäus Ma Daqin. Bischof Ma wurde unmittelbar nach seiner Bischofsweihe von der Staatspolizei verschleppt, seither gibt es keine Klarheit über seinen Verbleib. Der neue Bischof hatte am Ende seiner Weihe in der Kathedrale von Shanghai erklärt, aus der regimehörigen Patriotischen Vereinigung auszutreten. Ebenso weigerte er sich, sich die Hände zur Weihe von einem unrechtmäßig geweihten, nicht in Einheit mit Rom stehenden Bischof des Regimes auflegen zu lassen. Die Reaktion des Staates folgte sofort. Kurz nach der Weihe, noch bevor er seine erste Heilige Messe als Bischof zelebrieren konnte, wurde Msgr. Ma verschleppt.
Pater Bernardo Cervellera, der Direktor von Asianews, schrieb zur dramatischen Situation des neuen Bischofs: „Der Bischof von Shanghai ist ein Prophet und Held, so sehen viele chinesischen Katholiken – und wir mit ihnen – den neuen Weihbischof von Shanghai.“
Ein „Held und Prophet“, der den Mut hatte, sich der politischen Einmischung durch das Regime in das Leben der Kirche öffentlich entgegenzustellen, wissend, daß er unter genauer Beobachtung durch die Spitzel des Regimes stand. Ein „Held und Prophet“, der den Mut hatte, sich für die Eigenständigkeit und Freiheit der Kirche von staatlicher Bevormundung einzusetzen, obwohl der Staat die Schraube der Überwachung und Kontrolle in den vergangenen zwei Jahren immer mehr angezogen hat.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Asianews