(Neu Delhi) In der Diözese Itanagar im indischen Bundesstaat Arunachal Pradesh erlebt die katholische Kirche ein außergewöhnliches Wachstum. Hauptgrund dafür seien unerklärliche Heilungen, von denen Diözesanbischof Msgr. John Kattrukudiyl bei seinem Deutschlandbesuch berichtete, zu dem ihn das Internationale Päpstliche Hilfswerk Kirche in Not eingeladen hatte.
Seit 1980 ist die Zahl der Katholiken in dem entlegenen Gebiet Nordostindiens um mehr als 40 Prozent gewachsen. Dem Bischof werden immer wieder Heilungen berichtet, die „verblüffen“. Als erste Reaktion neige man „zur Speksis“, so Msgr. Kattrukudiyl, „doch die betroffenen Personen sind absolut überzeugt, daß es sich um göttliches Einwirken handelt“.
Der Bischof berichtete von einem Mann, der aufgehört hatte, die Kirche zu verfolgen, nachdem er eine katholische Frau geheiratet hatte. „Nachdem auch er sich zum katholischen Glauben bekehrt hatte, bat man ihn für einen Gelähmten zu beten. Am nächsten Tag stand der Lahme auf und ging auf eigenen Füßen zur Kirche.“ Nach seiner Bekehrung ist er heute ein besonders aktives Mitglied der katholischen Gemeinde.
Msgr. Kattrukudiyl ist sich der Skepsis bewußt, mit der man vor allem in Europa Wunderberichten begegnet. Er bekomme dies in den westlichen Staaten häufig zu hören. Aber entgegen aller Zweifel „gibt es viele Heilungen, die mir berichtet werden, die wir nicht einfach ignorieren können“.
Der Bischof sucht eine Erklärung im noch jungen Alter seiner Diözese. „Es ist die Erfahrung einer sehr jungen Kirche, die dieselbe Gnade erfährt, wie die Kirche zur Zeit der Apostel“, als wunderbare Heilungen häufig waren, wie das Neue Testament berichtet.
Ein gemeinsames Muster lasse sich bei etlichen unerklärlichen Heilungen erkennen. Die Wunder geschehen, nachdem sich im Haus eines Kranken Gläubige versammelt und gemeinsam gebetet haben. „Menschen, die seit langem krank waren, wurden geheilt. Diese Menschen erleben die Erfahrung der Ur-Kirche.“ Die Heilung durch Gebet führte in der frühen Kirche zu ihrer starken Ausbreitung.
Die Lage der Kirche in seiner Gegend habe sich stark verbessert. Die Kirche wird nicht mehr nur geduldet, sondern ist anerkannt und wird für ihren humanitären Einsatz gelobt. Etwa ein Fünftel der Bevölkerung bekennt sich heute zum Christentum.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons