(Venedig) Die Priester müssen auf Gott vertrauen und sich nicht auf ihre menschlichen Fähigkeiten verlassen und auf diese Weise die christliche Tugend der Demut und Dankbarkeit fördern. Das ist eine richtungsweisende Vorgabe des neuen Patriarchen von Venedig an die Priester seiner Erzdiözese.
In seiner Homilie zur Chrisam-Messe sagte der Patriarch in der Markusbasilika: „Gott wirkt immer auf Seine Weise, wie der, der alles aus dem Nichts schafft. Es ist deshalb von grundlegender Bedeutung, daß der, den Er als Mitarbeiter auswählt, weiß, will und entscheidet, formbarer Ton in den Händen des Töpfers zu sein.“
„Nicht metaphorisch gesagt, dürfen mehr denn je jene, die im Priestertum ersten und zweiten Grades geformt sind, das sind die Bischöfe und die Priester, nicht in erster Linie sich selbst vertrauen, sondern in die Allmacht dessen, der sie auserwählt und ausgesandt hat. Die Erfahrung zeigt, daß ein Priester oder ein Bischof, der auf sich selbst baut, darauf, daß er eine hohe Meinung von seinen eigenen menschlichen Fähigkeiten hat, der sehr auf seine Kultur und sein Wissen zählt, am Ende, in der Praxis nie im Dienst Gottes handeln wird“, so Patriarch Moraglia.
Msgr. Francesco Moraglia ist Jahrgang 1953, 1977 von Kardinal Giuseppe Siri für die Erzdiözese Genua zum Priester geweiht, 2007 von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von La Spezia-Sarzana-Brugnato ernannt und im Januar 2012 zum neuen Patriarchen von Venedig bestimmt. Am 25. März 2012 nahm Msgr. Moraglia Besitz des Patriarchats. Er gilt als Anwärter für die Kardinalswürde beim nächsten Konsistorium.
Text: Vatican Insider/Giuseppe Nardi
Bild: Vatican Insider