(Barcelona) Es ist leichter, die Einführung einer Neuerung zu verhindern, als eine einmal eingeführte Neuerung, die zur Gewohnheit wurde, wieder abzuschaffen. Diese Erfahrung macht derzeit Msgr. Javier Novell, Diözesanbischof von Solsona in Katalonien. Es geht um die Praxis kollektiver Sündenvergebung durch Bußandachten, die schleichend an die Stelle des Beichtsakraments getreten sind. Der Unterschied ist offensichtlich. In der Bußandacht gibt es kein individuelles Sündenbekenntnis. Die Schuld bleibt unausgesprochen, der Akt der Versöhnung reduziert sich auf eine Art Selbstlossprechung, die der Gläubige zwischen sich und sich ausmacht. Msgr. Javier Novell, der jüngste Bischof Spaniens, will mit dieser Praxis, die von der Kirche stets abgelehnt wurde, aufräumen. Dies teilte er seinem Klerus und seinen Gläubigen mit sehr klaren Worten mit. Die Stellungnahme des Bischofs in katalanischer Sprache vom 18. März 2012.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: La Ciguena de la Torre