(New York) Zwei junge Lebensschützerinnen wurden in den USA verhaftet, weil sie friedlich vor einer High School in Mississippi für das Lebensrecht ungeborener Kinder demonstrierten. Die beiden Lebensrechtsaktivistinnen Kristina Garza und Brianna Baxter wurden wie Schwerverbrecher in Handschellen abgeführt und acht Stunden in Untersuchungshaft festgehalten.
Die beiden Frauen demonstrierten friedlich am Montag vor der Murrah High School in der Stadt Jackson. Sie gehören dem Survivors of the Abortion Holocaust Campus Life Team an. Die Lebensrechtsgruppe klärt Jugendliche darüber auf, daß sich hinter dem verharmlosenden Wort Abtreibung die brutale Tötung eines Menschen verbirgt und verteilt Informationsmaterial für das Recht auf Leben.
Wie die verhafteten Mädchen der Lebensrechtsseite LifeSiteNews berichteten, sei der Vorwurf, unter dem sie verhaftet wurden, „fadenscheinig“ gewesen. Verschiedene Polizeibeamte hätten unterschiedliche Auflagen für die Informationsarbeit vor der Schule gemacht. Die Lebensrechtlerinnen hätten sich an die genannten Auflagen der Polizeibeamten gehalten, während dann andere bei der Verhaftung ganz andere Auflagen nannten, die nicht eingehalten worden seien, wie „Nichteinhaltung eines Mindestabstands zu Hydranten“.
„Es war offensichtlich, daß die Schulleitung nicht wollte, daß wir mit den Schülern über Abtreibung sprechen“, so Brianna Baxter. „Schüler wurden in der Schule abgesondert, um nicht mit uns in Kontakt zu kommen. Schüler, die mit dem Schulbus ankamen, sagten uns am Tag vor der Verhaftung, daß sie Angst haben, vom Schulunterricht suspendiert zu werden, wenn sie mit uns sprechen.“
Die jungen Lebensrechtler gehen davon aus, daß die Schulleitung den Polizeieinsatz angefordert hatte. Als sie am Tag vor der Verhaftung die Info-Arbeit beendeten, drohte ihnen die Polizei, sie sollten „nicht zurückkehren“. „Als wir wissen wollten, gegen welches Gesetz wir verstoßen, sagte man uns ‚Eben, gegen das, nicht zurückkommen zu sollen‘“.
Ein Rechtsanwalt fragte darauf im Namen der Lebensrechtsgruppe bei der Schulleitung nach, mit welcher Begründung die Gruppe nicht vor der Schule informieren dürfe. Die Schulleitung gab zu, daß der Gehsteig vor der Schule öffentliches Eigentum sei. Ohne trotz mehrfachen Nachfragens rechtliche Bestimmungen zu nennen, beharrte die Schulleitung jedoch darauf, daß die Lebensschützer nicht zurückkehren dürften.
Die Lebensschützer kamen am nächsten Tag dennoch wieder und suchten erneut vor der Schule das Gespräch mit den Schülern. Vor der Schule warteten bereits Vertreter der Schulleitung und die Polizei. Ohne Nennung von Gründung oder Vorweisen eines Haftbefehls wurden die jungen Lebensschutzaktivistinnen verhaftet und in Handschellen abgeführt.
Nach acht Stunden im Gefängnis wurde ihnen mitgeteilt, daß sie wegen „Belästigung“ eines Busfahrers, „unerlaubten Betretens“ und „Verursachung einer Störung“ angeklagt seien. „Wir hatten aber nie irgend etwas mit einem Busfahrer zu tun, haben mit keinem geredet, keinen behindert“, so Garza.
Ins Gefängnis überstellt, erfuhren sie von anderen Polizeibeamten den eigentlichen Grund ihrer Verhaftung: „In Mississippi redet man nicht über Abtreibung.“ Für den 6. April 2012 ist eine richterliche Anhörung angesetzt.
Die anderen Mitglieder der Lebensrechtsgruppe setzen die Aufklärungsarbeit vor Gymnasien und Universitäten fort. Sie haben Mississippi verlassen und sind derzeit im Bundesstaat Alabama tätig. „Die Jugendlichen sind am meisten durch Abtreibung bedroht. Sie haben ein Recht zu erfahren, was Abtreibung wirklich bedeutet. Sie hören meist nur eine verschleiernde Propaganda. Sie müssen auch die Wahrheit hören“, so Garza gegenüber LifeSiteNews.
Pater Frank Pavone, der Leiter der Lebensrechtsinitiative Priester für das Leben, verurteilte die Verhaftungen: „Diejenigen, die diese tapferen jungen Anti-Abtreibungsaktivisten verfolgen, sind Feiglinge und ein aussagekräftiges Beispiel dafür, was mit unserer Kultur heute los ist.“
Text: LifeSiteNews/Giuseppe Nardi
Bild: LifeSiteNews