Junge radikale Moslems werden Terroristen – Beunruhigende Studie aus Indonesien


(Jakar­ta) Die Jugend­grup­pen radi­ka­ler Mos­lems sind zum kul­tu­rel­len Nähr­bo­den für künf­ti­ge Ter­ro­ri­sten gewor­den. Dies ergab die soeben vom Seta­ra-Insti­tut ver­öf­fent­lich­te Feld­stu­die, die in Yog­ya­kar­ta und Zen­tral-Java durch­ge­führt wur­de. Die Ver­haf­tung von sehr jun­gen Ter­ro­ri­sten bestä­tigt die Ergeb­nis­se der Studie.

Anzei­ge

Wie das Seta­ra-Insti­tut schreibt, haben sich in jüng­ster Zeit in den Städ­ten Zen­tral-Javas vie­le Mos­lem­ak­ti­vi­sten der Dschi­had-Bewe­gung ange­schlos­sen. Das bedeu­te, so das Insti­tut, daß zahl­rei­che radi­ka­le Grup­pen zu poten­ti­el­len Brut­stät­ten des Dschi­had-Ter­ro­ris­mus gewor­den sind.

Das Seta­ra-Insti­tut führ­te die Erhe­bung nach dem bru­ta­len Selbst­mord­at­ten­tat gegen die Poli­zei­sta­ti­on von Cire­bon in West-Java im April 2011 durch. Dem Anschlag folg­te ein Bom­ben­at­ten­tat auf eine pro­te­stan­ti­sche Kir­che in Gbis in Zen­tral-Java im Sep­tem­ber 2011. Der Atten­tä­ter, Ahmad Yose­pa Halyat, ali­as Ahmad Abu Daud, ali­as Rahar­jo, ali­as Hayat kam dabei ums Leben.

Die Ter­ro­ris­mus­exper­ten lie­fer­ten den Wis­sen­schaft­lern einen inter­es­san­ten Hin­weis. Bei­de Atten­tä­ter gehör­ten kei­ner der in Indo­ne­si­en bekann­ten Ter­ror­grup­pen an. Bei­de waren aber als Mit­glie­der isla­mi­sti­scher Jugend­or­ga­ni­sa­tio­nen bekannt. Die­se Radi­ka­li­sie­rung isla­mi­sti­scher Jugend­grup­pen hin zur Dschi­had-Bewe­gung und damit zum Vor­hof des isla­mi­schen Ter­ro­ris­mus stellt das neue Phä­no­men im viru­len­ten Islam Süd­ost­asi­ens dar.

Laut Seta­ra-Insti­tut steht hin­ter die­ser „schockie­ren­den Ent­wick­lung“, wie es die For­scher nen­nen, vom Akti­vis­mus zum Ter­ro­ris­mus, ein „gro­ßer Haß“ auf alles Nicht-Isla­mi­sche, die USA und die indo­ne­si­schen Sicher­heits­kräf­te. Der „Haß“ auf alles Christ­li­che oder was die Isla­mi­sten als Able­ger des Westen dafür hal­ten, spielt dabei eine her­aus­ra­gen­de Rolle.

Das Insti­tut zeich­net ein düste­res Sze­na­rio für die Zukunft Indo­ne­si­ens. Soll­ten nicht schnell dra­sti­sche Maß­nah­men ergrif­fen wer­den, wür­den die­se radi­ka­len Jugend­or­ga­ni­sa­tio­nen nicht davor zurück­schrecken, ihre poli­ti­schen Zie­le mit Gewalt durch­zu­set­zen, mit dem Ziel, die Scha­ria als Rechts­ord­nung ein­zu­set­zen. Der Zugang zu den Jugend­grup­pen erschließt dem Ter­ro­ris­mus neue Rekrutierungsfelder.

Am anfäl­lig­sten für die isla­mi­sti­sche Pro­pa­gan­da sind, laut Seta­ra-Insti­tut, Stu­den­ten der Ober­stu­fe und arbeits­lo­se Jugendliche.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!