(Mumbai) Die indische Bischofskonferenz hat für den 25.–27. Juli einen Hungerstreik ausgerufen, um damit für die Gleichstellung der Dalits zu demonstrieren. Die Aktion führen die Bischöfe in Zusammenarbeit mit dem Nationalrat der Kirchen und den Organisationen der christlichen Dalits durch. Als Abschluß ist für den 28. Juli ein Marsch vor das indische Parlament geplant.
Der Einsatz zur rechtlichen Gleichstellung und Gleichbehandlung der christlichen, aber auch moslemischen Dalit reicht bereits bis ins ferne Jahr 1950 zurück. Damals beschloß das indische Parlament den Artikel 3 der Verfassung über die Kastenlosen. Das Gesetz sieht wirtschaftliche, schulische und soziale Erleichterungen ausschließlich für hinduistische Dalit vor. 1956 wurde dieser Status auf die Buddhisten , 1990 auch auf die Sikhs ausgeweitet. Christen und Moslems unter den Dalit sind bis heute nicht anerkannt.
Trotz einer gewissen Bereitschaft der Indischen Kongreßpartei, das geltende Gesetz zu überprüfen, bestehen nur geringe Aussichten auf Erfolg. Die Ausgrenzung der kastenlosen Christen ist tief verwurzelt. Es treffen verschiedene antichristliche Aspekte zusammen: einmal die Vorstellung, das Christentum sei landesfremd und gehöre nicht zur indischen Kultur, und dann vor allem die Sorge, das christliche Verständnis, daß jeder Mensch die gleiche Würde habe und damit grundsätzlich gleich ist, bedrohe das gesetzlich nicht mehr existierende, doch allgegenwärtige indischen Kastenwesen und damit die gesellschaftliche Stellung der herrschenden Kasten.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews