Hindu-Extremisten überfallen seit einem Monat die Christen von Karnataka


(Neu Delhi) „Die Angrif­fe auf die Chri­sten am Kar­frei­tag sind ein schwe­rer Angriff gegen die Lai­zi­tät des Staa­tes und belei­di­gen die Wür­de und die Reli­gi­ons­frei­heit der Bevöl­ke­rung“, mit die­sen Wor­ten ver­ur­teil­te Sajan Geor­ge, der Vor­sit­zen­de des Glo­bal Coun­cil of Indi­an Chri­sti­an (GCIC), von Hin­du-Extre­mi­sten gegen christ­li­che Gemein­schaf­ten in Bagal­kot und Davan­ge­re (Kar­na­ta­ka) ver­üb­te Über­fäl­le. Der Dach­ver­band der Chri­sten Indi­ens for­der­te die indi­sche Regie­rung auf, die christ­li­che Min­der­heit bes­ser zu schüt­zen und ver­lang­te Gerech­tig­keit für die christ­li­chen Opfer, die von der Poli­zei häu­fig unbe­ach­tet bleiben.

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Am 22. April dran­gen mehr als 50 mit Knüp­peln bewaff­ne­te Hin­du-Extre­mi­sten im Bezirk Bagal­kot in den Gebets­saal der ört­li­chen Pfingst­ge­mein­schaft ein, die sich am Kar­frei­tag ver­sam­melt hat­te. Die Extre­mi­sten gehör­ten der Orga­ni­sa­ti­on Sangh Pari­var an. Laut Sajan Geor­ge belei­dig­ten die Extre­mi­sten die bei­den pro­te­stan­ti­schen Pasto­ren, Ashol Motil­al Powar und Gurap­pa Powar und grif­fen sie auch tät­lich an. Die Hin­dus war­fen den Pasto­ren vor, Bekeh­run­gen mit Geld zu erkau­fen und ver­lang­ten, daß sich alle anwe­sen­den Inder sofort wie­der zum Hin­du­is­mus bekeh­ren müßten.

Die Ein­dring­lin­ge ver­lie­ßen den Ver­samm­lungs­saal erst nach meh­re­ren Stun­den und lie­ßen Pastor Ashok Molital blu­tend am Boden zurück. Er wur­de von den Gläu­bi­gen nach dem Über­fall sofort in das Kran­ken­haus gebracht. Als die Pfingst­ler den Über­fall zur Anzei­ge brin­gen woll­te, wei­ger­te sich die Poli­zei, ihn aufzunehmen.

Im Bezirk Davan­ge­re über­fie­len hin­du­isti­sche Extre­mi­sten am Kar­frei­tag die Gemein­de der pro­te­stan­ti­schen Bethel Church, die sich zum Got­tes­dienst ver­sam­melt hat­te. Um 11 Uhr Orts­zeit stürm­ten die Hin­dus das Gebäu­de, tra­ten die Tür ein und ver­prü­gel­ten Pastor Umesh Nayak vor den 30 ver­sam­mel­ten Chri­sten. Sie ver­nich­te­ten alle Bibeln, Gebets- und Sing­bü­cher, derer sie hab­haft wur­den. Die Extre­mi­sten schlos­sen den Pastor und sechs Gläu­bi­ge für Stun­den im Gebäu­de ein. Die Poli­zei griff erst nach anhal­ten­dem Druck des inzwi­schen infor­mier­ten GCIC ein.

Sajan Geor­ge wer­tet die bei­den Über­fäl­le als Bei­spie­le einer neu­en Wel­le von anti­christ­li­cher Into­le­ranz, von der die christ­li­chen Gemein­schaf­ten von Karn­ta­ka getrof­fen wer­den. Seit Anfang April über­fie­len Hin­du-Extre­mi­sten katho­li­sche und pro­te­stan­ti­sche Kir­chen und deren Sozi­al­ein­rich­tun­gen in ver­schie­de­nen Bezir­ken des indi­schen Bun­des­staa­tes Kar­na­ta­ka. Unter ande­rem wur­de auch das katho­li­sche Klo­ster Stel­la Maris in Ull­al angegriffen.

(Asianews/​Giuseppe Nar­di, Bild: Asianews)

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