„Heiligkeit, meiden Sie den Geist von Assisi“ – Offener Brief an Papst Benedikt XVI.


(Rom) Am Neu­jahrs­tag kün­dig­te Papst Bene­dikt XVI. einen drit­ten inter­re­li­giö­sen Welt­ge­bets­tag für den Frie­den in Assi­si an. Papst Johan­nes Paul II. lud wäh­rend sei­nes Pon­ti­fi­kats zwei­mal, 1986 und 2002, zu eben­sol­chen Tref­fen in die Hei­mat­stadt des hei­li­gen Franz von Assi­si im mit­tel­ita­lie­ni­schen Umbrien.

Anzei­ge

Die Tref­fen sind umstrit­ten. Sie wur­den teil­wei­se als Aus­druck einer Neu­ori­en­tie­rung der katho­li­schen Kir­che in ihrem Ver­hält­nis zu ande­ren Reli­gio­nen gewer­tet und als Zei­chen einer Welt­ver­brü­de­rung, aber auch als Signal einer reli­giö­sen Welt­füh­rer­schaft der katho­li­schen Kir­che in der Per­son des Pap­stes. Inner­halb der katho­li­schen Kir­che wur­den die Tref­fen wegen der Gefahr des Syn­kre­tis­mus und  Rela­ti­vis­mus kri­ti­siert. Der bedeu­tend­ste Kri­ti­ker war Joseph Kar­di­nal Ratz­in­ger, der 1986 nicht in Assi­si war und 2002 nur auf aus­drück­li­chen Wunsch von Papst Johan­nes Paul II.

Eine Grup­pe nam­haf­ter katho­li­scher Intel­lek­tu­el­ler Ita­li­ens wand­te sich mit dem Brief „Euer Hei­lig­keit, wir sind besorgt wegen des Tref­fens in Assi­si“ an Papst Bene­dikt XVI. Der Offe­ne Brief wur­de am 11. Janu­ar in der Tages­zei­tung „Il Foglio“ ver­öf­fent­licht. Katho­li­sches – Das Maga­zin für Kir­che und Kul­tur doku­men­tiert den Offe­nen Brief in deut­scher Über­set­zung. Die Zwi­schen­über­schrif­ten stam­men von der Redaktion.

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Heiliger Vater,

wir sind eini­ge Katho­li­ken, die dank­bar sind für das Werk, das Sie als Hir­te der Welt­kir­che in die­sen Jah­ren voll­bracht haben; dank­bar für Ihre gro­ße Wert­schät­zung der mensch­li­chen Ver­nunft, für die Gewäh­rung des Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum, für Ihr wert­vol­les Ver­hält­nis zu den Angli­ka­nern, die zur Ein­heit zurück­keh­ren und für noch vie­les ande­re mehr.

Wir haben Mut gefaßt, Ihnen zu schrei­ben, nach­dem wir genau in den Tagen des Mas­sa­kers an den kop­ti­schen Chri­sten in Ägyp­ten von der Absicht hör­ten, für den Monat Okto­ber ein gro­ßes inter­re­li­giö­ses Tref­fen nach Assi­si ein­zu­be­ru­fen, 25 Jah­re nach „Assi­si 1986“.

Wir alle erin­nern uns an das Ereig­nis vor vie­len Jahren.

Ein Ereig­nis, auch medi­al, wie nur weni­ge, das – abge­se­hen von den Absich­ten und den Erklä­run­gen des Ein­be­ru­fen­den – unleug­bar nega­ti­ve Fol­gen hat­te, indem es vor allem in der katho­li­schen Welt Indif­fe­renz und reli­giö­sen Rela­ti­vis­mus anfachte.

Gera­de durch die­ses Ereig­nis erhielt im christ­li­chen Volk die Idee Auf­schwung, daß die jahr­hun­der­te­al­te Leh­re der „einen, hei­li­gen katho­li­schen und apo­sto­li­schen“ Kir­che über die Ein­zig­ar­tig­keit des Erlö­sers auf irgend­ei­ne Wei­se zu den Akten zu legen sei.

Wir alle erin­nern uns an die Ver­tre­ter aller Reli­gio­nen in einem katho­li­schen Got­tes­haus, der Kir­che San­ta Maria degli Ange­li, in einer Rei­he mit einem Oli­ven­zweig in der Hand: gera­de so, als wür­de der Frie­den nicht von Chri­stus aus­ge­hen, son­dern unter­schieds­los von allen Grün­dern eines Glau­bens­be­kennt­nis­ses, wer sie auch waren (Moham­med, Bud­dha, Kon­fu­zi­us, Kali, Christus …).

Ein Ereig­nis mit unleug­ba­ren Fol­gen: För­de­rung von Indif­fe­renz und reli­giö­sem Relativismus

Wir erin­nern an das Gebet der Mos­lems in Assi­si, das heißt in der Stadt eines Hei­li­gen, der unter ande­rem die Bekeh­rung der Mos­lems zum Ziel hatte.

Wir erwäh­nen das Gebet der Ani­mi­sten mit ihrer Anru­fung der Gei­ster und das ande­rer Gläu­bi­ger oder von Ver­tre­tern athe­isti­scher Reli­gio­nen wie dem Jainismus.

Die­ses „gemein­sa­me“ Beten, was auch immer der Zweck gewe­sen sei, hat­te nolens volens zur Fol­ge, vie­le mei­nen zu las­sen, daß alle zum „sel­ben Gott“ beten wür­den, nur mit ver­schie­de­nen Namen.

Doch die Hei­li­ge Schrift sagt aber ein­deu­tig: „Du sollst neben mir kei­ne ande­ren Göt­ter haben (1. Gebot); „Ich bin der Weg, die Wahr­heit und das Leben, nie­mand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh. 14,6).

Die Unter­zeich­ner ver­wei­gern sich nicht dem Dia­log mit jeder Per­son, wel­cher Reli­gi­on sie auch immer angehört.

Wir leben in der Welt, und jeden Tag spre­chen, dis­ku­tie­ren, lie­ben wir auch den, der kein Christ ist, weil Athe­ist, unsi­cher, oder einer ande­ren Reli­gi­on zuge­hö­rig. Das hin­dert uns aber nicht dar­an zu glau­ben, daß Gott selbst auf die Erde gekom­men und Mensch gewor­den ist und sich töten ließ, um uns gera­de den Weg und die Wahr­heit zu leh­ren und nicht nur einen von vie­len mög­li­chen Wegen und eine von vie­len mög­li­chen Wahr­hei­ten. Chri­stus ist für uns Chri­sten der Erlö­ser: der ein­zi­ge Erlö­ser der Welt.

Wir erin­nern daher mit Ent­set­zen, um auf das Ereig­nis vor 25 Jah­ren zurück­zu­kom­men, an die nach Stam­mes­ri­ten geschlach­te­ten Hüh­ner auf dem Altar der Kir­che der Hl. Kla­ra und den Schrein mit einer Bud­dha­sta­tue auf dem Altar der Kir­che des hl. Petrus über den Reli­qui­en des Mär­ty­rers Vic­to­rinus von Ami­t­er­no, der 400 Jah­re nach Chri­stus ermor­det wur­de, weil er sei­nen Glau­ben bezeugte.

Wir erin­nern an die katho­li­schen Prie­ster, die sich initia­to­ri­schen Riten ande­rer Reli­gio­nen unter­zo­gen: eine schau­der­haf­te Sze­ne, wenn es „töricht“ ist, einen Erwach­se­nen im katho­li­schen Glau­ben zu tau­fen, der nicht glaubt, so ist es um so absur­der, daß ein katho­li­scher Prie­ster sich einem Ritus unter­zieht, dem er kei­ner­lei Gül­tig­keit noch Nütz­lich­keit zuer­kennt. Auf die­se Wei­se erreicht man nur eines, die Idee zu ver­mit­teln, daß die Riten, alle, nichts ande­res als lee­re mensch­li­che Gesten sind. Daß alle Vor­stel­lun­gen des Gött­li­chen gleich­be­deu­tend sind.

„Geist von Assi­si“ stif­te­te Verwirrung

Eben die­ser „Geist von Assi­si“, auf dem die Medi­en und die am mei­sten rela­ti­vi­sti­schen Tei­le der Kir­che so lan­ge her­um­rit­ten, stif­te­te Ver­wir­rung. Er erschien uns dem Evan­ge­li­um und der Kir­che Chri­sti wesens­fremd, die in zwei­tau­send Jah­ren nie etwas Ver­gleich­ba­res getan hat. Wir hät­ten damals ger­ne die iro­ni­schen Beob­ach­tun­gen eines fran­zö­si­schen Jour­na­li­sten wie­der­holt: „In Anwe­sen­heit vie­ler Reli­gio­nen wird man leich­ter glau­ben: ent­we­der daß sie alle gül­tig oder alle gleich­gül­tig sind; wenn man so vie­le Göt­ter sieht, wird man sich fra­gen, ob sie nicht alle gleich­be­deu­tend sind oder ob es nur einen wah­ren gibt. Der spöt­ti­sche Pari­ser (skep­tisch und athe­istisch) wird die­sen skep­ti­schen Samm­ler nach­ah­men, des­sen Freund gera­de ein Göt­zen­bild von einem Tisch fal­len­ließ: ‚Ah! Unglück­se­li­ger, es hät­te der wah­re Gott sein können.‘ “

Wir fan­den damals in unse­rer Fas­sungs­lo­sig­keit Trost in den so zahl­rei­chen Erklä­run­gen von Päp­sten, die einen sol­chen „Dia­log“ immer ver­ur­teilt haben.

Ein Kon­greß aller Reli­gio­nen war bereits orga­ni­siert wor­den, und zwar in Chi­ca­go 1893 und in Paris 1900. Papst Leo XIII. schritt dage­gen ein und ver­bot jeg­li­che katho­li­sche Beteiligung.

Die­sel­be Hal­tung nahm auch Pius XI. ein, der Papst, der den kom­mu­ni­sti­schen und den natio­nal­so­zia­li­sti­schen Athe­is­mus ver­ur­teil­te, aber gleich­zei­tig auch den Ver­such miß­bil­lig­te, die Men­schen im Namen eines vagen, unbe­stimm­ten reli­giö­sen Gefühls ohne Chri­stus zu vereinen.

Die­ser Papst schrieb in sei­nem Mor­ta­li­um Ani­mos (Epi­pha­nie 1928) gera­de zu den öku­me­ni­schen Kon­gres­sen: „Durch die­se Erkennt­nis der Tat­sa­che, daß es nur sehr weni­ge Men­schen gibt, denen jeder reli­giö­se Sinn abgeht, glau­ben sie sich zu der Hoff­nung berech­tigt, es wer­de sich bei aller Ver­schie­den­heit der Völ­ker bezüg­lich der reli­giö­sen Ansich­ten doch ohne Schwie­rig­keit eine brü­der­li­che Über­ein­stim­mung im Bekennt­nis gewis­ser Wahr­hei­ten als gemein­sa­mer Grund­la­ge des reli­giö­sen Lebens errei­chen lassen.

Zu die­sem Zwecke hal­ten sie vor einer zahl­rei­chen Zuhö­rer­schaft Kon­fe­ren­zen, Ver­samm­lun­gen und Vor­trä­ge, zu denen sie alle ohne jeden Unter­schied zur Aus­spra­che ein­la­den: Hei­den jeder Art und Chri­sten, und end­lich auch jene, die unse­li­ger­wei­se von Chri­stus abge­fal­len sind oder die sei­ne gött­li­che Natur sei­ne gött­li­che Sen­dung erbit­tert und hart­näckig bekämpfen.

Der­ar­ti­ge Ver­su­che kön­nen von den Katho­li­ken in kei­ner Wei­se gebil­ligt wer­den. Sie gehen ja von der fal­schen Mei­nung jener aus, die da glau­ben, alle Reli­gio­nen sei­en gleich gut und lobens­wert, weil alle, wenn auch in ver­schie­de­nen For­men, doch glei­cher­ma­ßen dem uns ange­bo­re­nen und natür­li­chen Sinn Aus­druck geben, durch den wir nach Gott ver­lan­gen und uns sei­ner Herr­schaft gehor­sam unter­wer­fen. Die Ver­tre­ter sol­cher Ansich­ten sind nun nicht nur in Irr­tum und Selbst­täu­schung befan­gen, son­dern sie leh­nen auch die wah­re Reli­gi­on ab, indem sie ihren Begriff ver­fäl­schen. Auf die­se Wei­se kom­men sie Schritt für Schritt zum Natu­ra­lis­mus und Atheismus.“

Im Nach­hin­ein kön­nen wir sagen, daß Pius XI. recht hat­te: denn wel­che Aus­wir­kun­gen hat­te „Assi­si 1986“ trotz der rich­ti­gen Erklä­run­gen von Papst Johan­nes Paul II., die dar­auf abziel­ten, gera­de eine sol­che fal­sche Inter­pre­ta­ti­on zu verhindern?

Was ist die Bot­schaft, die mit­un­ter selbst von den Orga­ni­sa­to­ren, den Medi­en und auch von nicht weni­gen moder­ni­sti­schen Kir­chen­ver­tre­tern aus­ge­sandt wur­de, begie­rig die Tra­di­ti­on der Kir­che umzustürzen?

Das, was bei sehr vie­len Chri­sten ange­kom­men ist, durch die Bil­der, die immer am stärk­sten sug­ge­stiv sind, und durch die Zei­tun­gen und das Fern­se­hen, ist sehr klar: der reli­giö­se Rela­ti­vis­mus, der letzt­lich gleich­be­deu­tend ist mit Atheismus.

Wenn alle „mit­ein­an­der“ beten, haben dar­aus vie­le geschlos­sen, dann sind alle Reli­gio­nen „gleich“: wenn dem aber so ist, bedeu­tet das, daß kei­ne von ihnen die wah­re ist.

Sie waren damals eben­so wie Kar­di­nal Bif­fi und vie­le ande­re irritiert

Damals waren Sie, als Kar­di­nal und Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, gemein­sam mit Kar­di­nal Gia­co­mo Bif­fi und vie­len ande­ren, unter jenen, die eine star­ke Irri­ta­ti­on zum Aus­druck brach­ten. Des­halb haben Sie in den Jah­ren danach nie an den Wie­der­ho­lungs­tref­fen teil­ge­nom­men, die jedes Jahr von der Gemein­schaft von San­t’E­gi­dio orga­ni­siert wurden.

In der Tat, wie Sie in „Glau­be, Wahr­heit, Tole­ranz. Das Chri­sten­tum und die Welt­re­li­gio­nen“ geschrie­ben und einen indif­fe­ren­ti­sti­schen Öku­me­nis­mus kri­ti­siert haben, muß dem Katho­li­ken klar sein, „daß es ‚die Reli­gio­nen‘ über­haupt nicht gibt, daß es den gemein­sa­men Got­tes­ge­dan­ken und ‑glau­ben nicht gibt, daß der Unter­schied nicht bloß den Bereich der wech­seln­den Bil­der und Begriffs­ge­stal­ten, son­dern die Letzt­ent­schei­dun­gen selbst berührt.“

Sie stim­men also genau mit Leo XIII. und Pius XI. dar­in über­ein, daß mit Gesten wie jener von „Assi­si 1986“ die Gefahr besteht, zum Syn­kre­tis­mus und zur reli­giö­sen Indif­fe­renz beizutragen.

Eine Gefahr, die auch die Väter des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils beton­ten, die in Unita­tis Red­in­te­gra­tio – man beach­te – nicht in Bezug auf den Öku­me­nis­mus mit den ande­ren Reli­gio­nen, son­dern mit den ande­ren „Chri­sten“ zur Vor­sicht auf­for­der­ten: „Den­noch darf man die Kom­mu­ni­ka­ti­on in hei­li­gen Din­gen nicht als ein Mit­tel anse­hen, das unter­schieds­los zur Her­stel­lung der Ein­heit der Chri­sten zu gebrau­chen ist …“ Sie haben in die­sen Jah­ren gelehrt, nicht ein­mal immer von den Katho­li­ken ver­stan­den, daß der Dia­log nicht zwi­schen ver­schie­de­nen Reli­gio­nen erfolgt und erfol­gen kann, son­dern zwi­schen ver­schie­de­nen Kul­tu­ren; nicht zwi­schen Glau­bens­rich­tun­gen, son­dern zwi­schen Men­schen, im Licht des­sen, was uns alle aus­zeich­net: der mensch­li­chen Vernunft.

Ohne wie­der das anti­ke heid­ni­sche Pan­the­on zu suchen, ohne die Inte­gri­tät des Glau­bens durch den Hang zum theo­lo­gi­schen Kom­pro­miß zu gefähr­den, ohne daß die Offen­ba­rung, die für uns nicht ver­füg­bar ist, durch die Men­schen und die Theo­lo­gen, die Unver­ein­ba­res ver­ein­ba­ren wol­len, umge­ar­bei­tet wird, ohne daß Chri­stus, Zei­chen des Wider­spruchs, auf die­sel­be Ebe­ne von Bud­dha oder Kon­fu­zi­us gestellt wird, die übri­gens nie von sich sag­ten Gott zu sein.

Des­halb sind wir hier, um Ihnen unse­re Befürch­tun­gen darzulegen.

Wir befürch­ten, daß Fern­se­hen, Zei­tun­gen und vie­le Katho­li­ken, was immer Sie auch sagen wer­den, das Ereig­nis im Licht jener Ver­gan­gen­heit und der herr­schen­den Indif­fe­renz inter­pre­tie­ren wer­den; daß, unab­hän­gig davon was immer Sie auch erklä­ren wer­den, das Ereig­nis als Fort­set­zung der Mani­pu­la­ti­on der Gestalt des hei­li­gen Fran­zis­kus gedeu­tet wer­den wird, die von den heu­ti­gen Öku­me­ni­sten in einen Ire­ni­ker und in einen Syn­kre­ti­sten ohne Glau­ben ver­wan­delt wur­de. Es geschieht bereits …

Wir befürch­ten, was auch immer Sie sagen wer­den um Klar­heit zu schaf­fen,  daß die ein­fa­chen Katho­li­ken, wie auch wir es sind, auf der gan­zen Welt nichts ande­res als nur eine Sache sehen wer­den (es wird ihnen auch nichts ande­res gezeigt wer­den, zum Bei­spiel im Fern­se­hen): der Stell­ver­tre­ter Chri­sti, der nicht mit den Ver­tre­tern ande­rer Reli­gio­nen spricht, dis­ku­tiert, in Dia­log tritt, son­dern mit ihnen betet. So als ob die Art und das Ziel des Gebets gleich­gül­tig wären.

Vie­le wer­den den­ken, daß auch die Kir­che im Ein­klang mit der New Age-Men­ta­li­tät kapi­tu­liert habe

Und vie­le wer­den irr­tüm­lich den­ken, daß nun auch die Kir­che kapi­tu­liert und in Ein­klang mit der New Age-Men­ta­li­tät aner­kannt habe, daß zu Chri­stus, Bud­dha oder Mani­tu beten ein und die­sel­be Sache sei. Daß die isla­mi­sche und ani­mi­sti­sche Poly­ga­mie, das hin­du­isti­sche Kasten­sy­stem oder der poly­the­istisch-ani­mi­sti­sche Spi­ri­tis­mus … zusam­men mit der christ­li­chen Mono­ga­mie, dem Gebot der Lie­be und der Ver­ge­bung und dem Einen Drei­ei­nen Gott bestehen können.

Aber wie Sie in dem bereits genann­ten Buch schrie­ben: „Mit der Gleich­gül­tig­ma­chung der Reli­gio­nen und der Idee, daß sie wohl unter­scheid­bar sei­en, aber den­noch eigent­lich gleich, kommt man nicht wei­ter.“ Hei­li­ger Vater, wir sind der Mei­nung, daß mit einem neu­en „Assi­si 1986“ kein Christ im Osten geret­tet wird, weder im kom­mu­ni­sti­schen Chi­na noch in Nord­ko­rea, weder in Paki­stan noch im Irak … Vie­le Gläu­bi­ge hin­ge­gen, wer­den nicht mehr ver­ste­hen, war­um gera­de in die­sen Län­dern noch heu­te jemand als Mär­ty­rer stirbt, um nicht irgend­ei­ne Reli­gi­on son­dern um nicht sei­ne Begeg­nung mit Chri­stus zu ver­leug­nen. So wie auch die Apo­stel gestor­ben sind.

Ange­sichts der Ver­fol­gun­gen gibt es poli­ti­sche und diplo­ma­ti­sche Wege, per­sön­li­che Gesprä­che und offi­zi­el­le auf Staats­ebe­ne: die­se Wege sol­len alle auf best­mög­li­che Wei­se ver­sucht wer­den. Mit Ihrer Lie­bens­wür­dig­keit und Ihrem Wunsch nach Frie­den für alle Menschen.

Aber ohne daß jenen, die es wol­len, eine so gün­sti­ge, vor allem auch media­le Gele­gen­heit wie die „Neu­auf­la­ge“ von „Assi­si 1986“ gebo­ten wird, um Ver­wir­rung zu stif­ten und den reli­giö­sen Rela­ti­vis­mus, der das Vor­zim­mer für jeden Rela­ti­vis­mus ist, zu fördern.

In kind­li­cher Ergebenheit

Dr. Fran­ces­co Agnoli
Dr. Loren­zo Bertocchi
Univ-Prof. Dr. Rober­to de Mattei
Univ.-Doz. Dr. Cor­ra­do Gnerre
Dr. Ales­san­dro Gnocchi
Camil­lo Langone
Dr. Mario Palmaro

(Il Foglio/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nar­di, Bild: unavox)

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