(Vatikan) Die neue Vatikanische Joseph Ratzinger – Papst Benedikt XVI.-Stiftung nahm offiziell ihre Arbeit auf. Zu den vorrangigen Zielen gehört die Auslobung eines „Theologienobelpreises“, wie Camillo Kardinal Ruini bei der Vorstellung der Stiftung heute im Vatikan sagte. Die Ratzinger-Preise werden zwar offiziell nicht den Namen des schwedischen Preisstifters tragen, sie sollen jedoch eine Lücke schließen, die durch die Nichtberücksichtigung der Theologie durch Alfred Nobel entstanden ist.
Die Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung will Symposien und Tagungen zur Verbreitung und Erforschung der Theologie Joseph Ratzingers veranstalten. Dazu sollen Stipendien vergeben und eine Gastprofessur eingerichtet werden. Die Schaffung eines Dokumentations- und Studienzentrums soll diesen Zielen und der Pflege des theologischen Werks von Papst Benedikt XVI. dienen.
Zum Präsidenten des wissenschaftlichen Komitees der Stiftung wurde Camillo Kardinal Ruini, der frühere Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, berufen. „Wenn man mir eine lockere Anmerkung erlaubt, die aber einen ernsten Wunsch enthält, so möchten wir, daß diese Ratzinger-Preise mit der Zeit als so etwas wie ein ‚Nobelpreis‘ der Theologie betrachtet werden. Das ist sicher ein ehrgeiziges Ziel, aber ehrgeizig sind insgesamt die Zielsetzungen der Stiftung. Dieses Bestreben ist jedoch gerechtfertigt durch Bedeutung und Umfang des theologischen Werks von jenem, dessen Namen die Stiftung trägt“, so der Kardinal.
Msgr. Giuseppe Antonio Scotti, der Präsident der Stiftung, äußerte den Wunsch, daß die „ersten drei Preise für die Disziplinen Heilige Schrift, Patristik und Fundamentaltheologie bereits 2011 erstmals verliehen werden können“. Msgr. Scotti ist auch Vorsitzender des Verwaltungsrats des Vatikanverlags Libreria Editrice Vaticana.
In der Heimat des Papstes wurde bereits 2007 auf Anregung seines Schülerkreises eine „Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung“ mit Sitzen in München und Salzburg ins Leben gerufen. Sie gibt unter anderem die Gesammelten Schriften des regierenden Papstes heraus. Die Stiftungen werden eng miteinander zusammenarbeiten.
(Giuseppe Nardi, Bild: Petrus)