(Seoul) Das stalinistische Regime von Nordkorea hob in der Provinz Pyongan eine Hauskirche aus, wo sich 23 Christen geheim zu einem Gottesdienst versammelt hatten. Alle Christen wurden verhaftet, drei von ihnen wurden im Schnellverfahren zum Tode verurteilt und sofort hingerichtet. Dies berichtet Asianews unter Berufung auf nordkoreanische Quellen. Eine erste Bestätigung des Berichts erfolgte inzwischen durch North Korea Intellectuals Solidarity, einer Vereinigung von nordkoreanischen Exilanten.
Die Verhaftungen und Hinrichtungen erfolgten Mitte Mai. Die christliche Hauskirche war in Kuwal-Dong im Gebiet von Pyungsung in der Provinz Pyongan zerschlagen worden. Nach einem langen Verhör wurden drei Christen, die man für die Rädelsführer hielt, zum Tode verurteilt und sofort erschossen. Die anderen 20 Christen wurden in das Konzentrationslager Nr. 15, das Kwanliso von Yoduk, verschickt.
Einige der nordkoreanischen Christen hatten als Arbeiter in der Volksrepublik China das Untergrundchristentum kennengelernt. Zur Aushebung der Hauskirche war in der Umgebung eine Massenrazzia unter der Bevölkerung und Einvernahmen durchgeführt worden. Das kommunistische Regime fürchtet die Ausbreitung des Christentums. Die Hinrichtungen, so Asianews, sollen zur Abschreckung der Bevölkerung dienen.
Nordkorea verweigert jede Form von Religionsfreiheit. Im Staat gibt es nur einige wenige staatlich anerkannte Kultorte. Eine katholische Kirche, zwei protestantische und vier buddhistische Tempel. Sie bestehen alle in der Hauptstadt Pyöngjang. Die Angaben variieren teilweise, da sie sich auf die Aussagen von Reisenden stützen. Da es an der katholischen Kirche keinen Priester gibt, wirkt die Kirche wie eine Attrappe des Regimes.
Offiziell erlaubt ist in Nordkorea nur der Kult des „ewigen Präsidenten“ Kim Il-Sung und seines Sohnes Kim Jong-Il. Nach dem Ende des Bürgerkriegs 1953 richteten die kommunistischen Einheiten ein Blutbad unter den nordkoreanischen Katholiken an. Von den mindestens 50.000 Katholiken, die es damals im Land gab, überlebten nur ganz wenige. Alle Kirchen und Klöster wurden zerstört und niedergebrannt. Asianews zitiert Quellen, wonach es heute in Nordkorea nach offiziellen Angaben nur mehr 200 Katholiken gibt.
(Asianews/GN, Bild: Asianews)