(Prag) Anläßlich der Pastoralreise Benedikts XVI. im September 2009 in die Tschechische Republik betonte die Presse, daß der Papst das „am meisten säkularisierte Land Europas“ besuche. Die historischen Gründe dafür sind vielfältig und reichen zurück bis in die Hussitenkriege des 15. Jahrhunderts. Während im Gebiet Mährens der katholische Glauben stärker verankert blieb und lebendiger ist, war es in Böhmen vor allem der Nationalismus, der das Christentum zurückdrängte, auf den direkt die jahrzehntelange Herrschaft des atheistischen Kommunismus folgte.
Die Seite Messa in Latino bietet einen Überblick über die aktuelle Anwendung des Motu proprio Summorum Pontificum in Tschechien.
Die Heilige Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus wird regelmäßig (mindestens einmal im Monat) in folgenden Städten und Orten gefeiert: Prag, Brünn, Budweis, Pilsen, Olmütz, Leitmeritz, Sasau, Ostrau, Rattay, Theresienstadt-Potschapl an der Elbe, Hochstadt an der Iser, Horschitzka, Hronow, Friedeck-Mistek, und Scharatitz.
Die Priesterbruderschaft St. Pius X betreut davon die Städte und Orte Prag, Brünn und Friedeck-Mistek. In Brünn werden wöchentlich drei Heilige Messen gefeiert, in Prag und Frà½dek-Màstek zwei Mal im Monat. Die Niederlassung der Piusbruderschaft in Brünn könnte demnächst zu einem Priorat ausgebaut werden.
Bisher zelebrierte der Bischof von Leitmeritz, Msgr. Jan Baxant, die Eucharistiefeier im alten Ritus. Die anderen Bischöfe behindern die Umsetzung des Motu proprio mehr als sie zu fördern. In der Tschechischen Republik scheint es derzeit keine Ecclesia-Dei-Gemeinschaften zu geben. Zusammen mit der Niederlassung der Piusbruderschaft wirkt in Brünn auch ein Franziskanerpater, der während der kommunistischen Herrschaft verfolgt wurde.
(Messainlatino/GN, Bild: flickr.com/Svedek)