(Vatikan) Nachdem Papst Benedikt XVI. vergangene Woche Kardinal Tarcisio Bertone in seinem Amt als Staatssekretär bestätigte, stehen demnächst im Vatikan mehrere wichtige Personalrochaden bevor. Der ehemalige Vatikanist der italienischen Tageszeitung La Stampa, Marco Tosetti, schreibt, daß demnächst die Präfekten der Bischofskonkregation, der Kleruskongregation und der Propaganda Fide abgelöst werden. Unmittelbar stehe zunächst die Ablöse von Kardinal Walter Kasper als Vorsitzender des Päpstlichen Rats für die Einheit der Christen und den Dialog mit den Juden bevor. Als Nachfolger wird an erster Stelle der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller genannt.
Um Ostern soll, laut Tosetti, Kardinal Giovanni Battista Re, der Präfekt der wichtigen Bischofskongregation, sein Amt abgeben. Als Nachfolger werden der Apostolische Nuntius in Italien und San Marino, Erzbischof Giuseppe Bertello, oder der Erzbischof von Sidney, Kardinal George Pell genannt. Pell hielt sich in den letzten Tagen in Rom auf, um den Papst zu treffen. Er gilt auch als möglicher Nachfolger von Kardinal Ivan Dias, dem Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, kurz Propaganda Fide genannt, sollte die Wahl des Papstes bei der Bischofskongregation nicht auf ihn fallen. Kardinal Dias könnte noch vor Vollendung des 75. Lebensjahres (2011) sein Amt aus ernsten gesundheitlichen Gründen aufgeben. Nach dem Sommer schließlich dürften der Brasilianer Kardinal Clà udio Hummes als Präfekt der Kleruskongregation und der Slowene KardinalFranc Rodé als Präfekt der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens ersetzt werden.
In seinem Schreiben, mit dem Papst Benedikt XVI. das Rücktrittgesuch des Salesianers Kardinal Bertone von der Spitze der „Vatikanregierung“ ablehnte, schrieb der Papst von „großer Dankbarkeit“ und einem „langen Weg“ der Zusammenarbeit, der bereits begann, als Msgr. Bertone noch Consultor an der Glaubenskongregation war. Ausdrücklich lobend erwähnte Benedikt XVI. die „delikate Arbeit“, die Bertone seinerzeit beim Aufbau eines Dialogs mit „Monsignor Marcel Lefebvre“ geleistet habe. Wörtlich schrieb der Papst: „Ich habe stets seinen ’sensus fidei‘ bewundert.“
(La Stampa/GN)