Festigung des antivatikanischen Kurses: Alois Glück soll Chef des Zentralkomitees werden


(Bonn) Der Haupt­aus­schuß des Zen­tral­ko­mi­tees der deut­schen Katho­li­ken (ZdK) hat der Voll­ver­samm­lung emp­foh­len, den frü­he­ren Prä­si­den­ten des Baye­ri­schen Land­tags, Alo­is Glück, zum Prä­si­den­ten des ZdK zu wählen.

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Vize­prä­si­dent Heinz-Wil­helm Brock­mann will nach der Ableh­nung durch die deut­schen Bischö­fe nicht erneut kan­di­die­ren, son­dern die Kan­di­da­tur von Glück unter­stüt­zen. Der nord­rhein-west­fä­li­sche Inte­gra­ti­ons­mi­ni­ster Armin Laschet (CDU) will das Amt des Vize­prä­si­den­ten. Die Wahl fin­det in der Voll­ver­samm­lung am 20./21.November 2009 in Bonn-Bad Godes­berg statt.

Alo­is Glück gehört zu jenen Poli­ti­kern, die die Grün­dung des Ver­eins Donum Vitae for­cier­ten. Er ist selbst Mit­glied von Donum Vitae. Der Ver­ein ist wegen sei­ner anti­ka­tho­li­schen, lebens­feind­li­chen Hal­tung umstrit­ten, weil er Schwan­ge­ren den Bera­tungs­schein aus­stellt, damit sie ihr Kind straf­frei ermor­den las­sen können.

Da die mei­sten deut­schen Bischö­fe gegen­über dem Ver­ein Donum Vitae wei­ter­hin nach der Devi­se von Kar­di­nal Wet­ter: „Nicht bil­li­gen und nicht miß­bil­li­gen“ han­deln, dürf­te Glück von ihnen „durch­ge­wun­ken“ wer­den. Dies wür­de eine wei­te­re Läh­mung des deut­schen Katho­li­zis­mus bewir­ken und erneut die man­geln­de Aus­übung des bischöf­li­chen Wäch­ter­am­tes in Deutsch­land bele­gen. Als bischöf­li­ches Wäch­ter­amt ver­steht das 2. Vati­ka­ni­sche Kon­zil im Doku­ment Gau­di­um et Spes: „in wah­rer Frei­heit den Glau­ben zu ver­kün­den, ihre Sozi­al­leh­re kund­zu­ma­chen, ihren Auf­trag unter den Men­schen unbe­hin­dert zu erfül­len und auch poli­ti­sche Ange­le­gen­hei­ten einer sitt­li­chen Beur­tei­lung zu unter­stel­len, wenn die Grund­rech­te der mensch­li­chen Per­son oder das Heil der See­len es verlangen.“

Die Ver­wei­ge­rung der mei­sten deut­schen Bischö­fe, die ihnen hier­aus erwach­sen­de Ver­ant­wor­tung wahr­zu­neh­men, iso­liert die­se nicht nur zuneh­mend inner­halb der Welt­kir­che, son­dern stößt auch immer wie­der auf Kri­tik des Vati­kans. Im März 2007 merk­te die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on in einem Schrei­ben an die deut­schen Bischö­fe an: „Die Ent­schei­dung von Papst Johan­nes Paul II., den zwei­deu­ti­gen Bera­tungs­schein nicht mehr aus­zu­stel­len, gilt näm­lich für alle Glie­der der Kir­che. Durch sei­ne ent­ge­gen­ge­setz­te Hal­tung ver­dun­kelt Donum Vitae e.V. dage­gen das Zeug­nis der Kir­che in der gewich­ti­gen Fra­ge des Lebens­schut­zes und unter­höhlt die Ein­heit zwi­schen Bischö­fen und Gläubigen.“

(JF)

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