(München) Wir dokumentieren die gemeinsame Erklärung von der Vereinigung der Initiativkreise katholischer Laien und Priester und von Pro Sancta Ecclesia zur Äußerung Zollitsch im hessischen Fernsehen zum Sühnetod Christis.
Sühnetod – Christus gestorben „mit“ oder „für“ uns?
Kann es sein, daß der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz eine Lehre vertritt, die eindeutig der Heiligen Schrift und der Lehre der Kirche widerspricht?
Hintergrund: Nach aktuellen Medienberichten leugnete Erzbischof Zollitsch am Karsamstag in der Sendung „Horizonte“ (HR 11.4.09) den Sühnetod Jesu Christi und behauptete, daß Gott sich beim Tod Christi lediglich mit den Menschen solidarisiert habe, um diesen bei Leiden und Tod beizustehen.
Nach den Medien sagte der Erzbischof, Jesus sei nicht deswegen für die Sünden der Menschen gestorben, weil Gott ein Sündopfer, gleichsam einen Sündenbock, gebraucht hätte. Er habe sich mit uns Menschen, mit unserem Leiden und Tod bis zuletzt solidarisiert. Auf Rückfrage: Sie würden es nicht mehr so formulieren, daß Gott quasi seinen eigenen Sohn hingegeben hat, weil wir Menschen so sündig waren? Antwort des Erzbischofs: „Nein“.
Wer den Sühnetod Jesu leugnet, widerspricht dem eindeutigen biblischen Zeugnis, daß Jesus für unsere Sünden den Kreuzestod auf sich nahm und uns losgekauft hat: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“ (Mt 20, 27) „Er (Gott) hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.“ (2 Kor 5,21) Vgl. auch: Jes 53,4ff; Joh 10,15; 1 Tim 2,6; 1 Joh 4,10; u.a.
Das Konzil von Trient stellt fest: „Verdienstursache der Rechtfertigung ist sein vielgeliebter Sohn, unser Herr Jesus Christus, der uns, „als wir Feinde waren“ (Röm 5,10) „wegen der übergroßen Liebe mit der er uns geliebt hat“ (Eph 4,2), durch sein heiligstes Leiden am Holz des Kreuzes Rechtfertigung verdiente und Gott dem Vater für uns Genugtuung leistete.“ DH 1529
Mit dem Nein zum Sühnetod Jesu Christi trat Erzbischof Zollitsch in einen erklärten Gegensatz zu einer wichtigen Grundlage des katholischen Glaubens. Trotz vielfacher Kritik an seinen Äußerungen ist ein Widerruf oder auch nur eine Korrektur durch den Erzbischof nicht bekannt geworden.
Es wäre hilfreich, wenn der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz seine Erklärung in Übereinstimmung mit Schrift und Überlieferung bringen würde.
München, den 04.05.2009, gez. Geistlicher Rat Walter Lang, für die Vorstände der Vereinigung der Initiativkreise katholischer Laien und Priester im deutschen Sprachraum e.V. und Pro Sancta Ecclesia
Initiative katholischer Laien und Priester e.V.