(New Delhi) Gerechtigkeit und Sicherheit: dies fordern die christlichen Gemeinden in Orissa von der indischen Zentralregierung zwei Monate nach dem Ausbruch antichristlicher Gewalt mit Blick auf die bevorstehende Weihnachtszeit.
Obschon die Kirche in Orissa bereits ankündigte, daß die Heiligen Messen an Weihnachten morgens und nachmittags stattfinden werden, sehen sich über 50.000 Christen, darunter Männer, Frauen und Kinder gezwungen, das Weihnachtsfest als Flüchtlinge in den Wäldern oder in Aufnahmecamps zu verbringen und weiter um ihr Leben fürchten zu müssen. Sie haben nicht den Mut in ihre Wohnungen zurückzukehren (von denen viele von extremistischen Hindus illegal besetzt wurden), weil sie erneute Einschüchterungen, Drohungen und Gewalt befürchten.
Die Angst der Christen ist gerechtfertigt, da extremistische Hindu-Gruppen in den vergangenen Tagen bereits öffentlich Drohungen aussprachen und für den 25. Dezember eine Demonstration gegen die Regierung in Orissa ankündigten, der sie vorwerfen, die Verantwortlichen des Mords an dem hinduistischen Religionsführer Swami Laxmanananada noch nicht gefaßt zu haben.
Der Tod des Religionsführers hatte die Welle der Gewalt gegen die Christen ausgelöst, die man zu Unrecht für den Mord verantwortlich macht.
Radikale Hindugruppen protestieren auch gegen die Absicht der Regierung in Orissa, Fonds für den Wiederaufbau der zerstörten Kirchen bereit zu stellen: es wurden neue Unruhen angekündigt, sollte dies tatsächlich geschehen.
Angesichts einer solchen Lage fordern die christlichen Gemeinden von der Zentralregierung Schutz und Gewährleistung der Religionsfreiheit. Ein entsprechendes Schreiben wurde von einer hochrangigen Delegation der Regierung bei einem jüngsten Besuch in Orissa entgegengenommen. Die Delegierten versprachen, man werde den Frieden in dem gemarterten Staat im Osten Indiens wieder herstellen.
(Fides)