(Neu-Delhi/ Orissa) Nach 54 Tagen der Angriffe auf Christen ist die Lage weit davon entfernt, sich zu normalisieren. Darauf weisen die Bischöfe von Orissa und die indische Bischofskonferenz hin. Jede Nacht zwischen 22 und 5 Uhr, während der Ausgangssperre, zögen Gruppen fundamentalistischer Hindus durch abgelegene Dörfer, steckten mit Fackeln gezielt die Häuser von Christen in Brand und töteten die Tiere, berichtete ein Sprecher der Diözese Cuttack-Bhubaneshwar.
Die Christen im Distrikt Kandhamal hätten jedes Vertrauen in die staatliche Autorität verloren, so die Bischofskonferenz. Aus den staatlichen Flüchtlingslagern zögen die Leute zwar weg, aber nicht, um in ihre Dörfer zurückzukehren, sondern um in anderen Bundesstaaten neu anzufangen – ohne Mittel und oft ohne Dokumente. Eine vorläufige Bilanz der Ausschreitungen gegen Christen in Orissa kommt auf 60 Tote, Dutzende Vergewaltigungen und ungezählte zerstörte Häuser. Die indischen Bischöfe verlangen eine eingehende Untersuchung der Gewalttaten und angemessene Entschädigungen.
(Asianews/RV)