Weltkongreß der Pastoral für Sinti und Roma


(Frei­sing) „Die jun­gen Zigeu­ner und ihre Stel­lung in der Kir­che und in der Gesell­schaft“ lau­tet das The­ma des Welt­kon­gres­ses der Pasto­ral für Zigeu­ner, der vom 1. bis 4. Sep­tem­ber im Bil­dungs­zen­trum „Kar­di­nal-Döpf­ner-Haus“ in Frei­sing tagt und vom Päpst­li­chen Rat für die Pasto­ral unter Migran­ten und Men­schen unter­wegs in Zusam­men­ar­beit mit der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz ver­an­stal­tet wird.

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Der Kon­greß inspi­riert sich an der Bot­schaft des Hei­li­gen Vaters zum Welt­tag der Migran­ten und Flücht­lin­ge 2008. Dar­in for­der­te der Papst zum Enga­ge­ment für jun­ge Migran­ten auf, denen gehol­fen wer­den soll, auf best­mög­li­che Wei­se die Her­aus­for­de­rung der Inte­gra­ti­on anzu­ge­hen und denen man die Mög­lich­keit bie­ten will, alles zu erwer­ben, was für ihre mensch­li­che, kul­tu­rel­le und beruf­li­che Bil­dung von Nut­zen sein kann. Unter Berück­sich­ti­gung der Unter­schie­de zwi­schen Migran­ten und Men­schen unter­wegs, ist die­se Auf­for­de­rung auch für die jun­gen Zigeu­ner gül­tig, die gewöhn­lich im Ver­gleich zu den gleich­alt­ri­gen „gage“ (Nicht-Zigeu­nern) grö­ße­rer Dis­kri­mi­nie­rung aus­ge­setzt sind.

An dem Kon­greß neh­men die beauf­trag­ten Bischö­fe der Bischofs­kon­fe­ren­zen, die Natio­nal­di­rek­to­ren, die Mit­ar­bei­ter der Seel­sor­ge und Ver­tre­ter der Zigeu­ner aus all jenen Län­dern teil, in denen eine spe­zi­el­le Seel­sor­ge statt­fin­det: aus den Län­dern Euro­pas sowie aus Bra­si­li­en und Indi­en. Zum ersten Mal sind auch Dele­ga­tio­nen aus Chi­le, den Phil­ip­pi­nen und Indo­ne­si­en anwesend.

Die ins­ge­samt über 150 Teil­neh­mer wer­den sich stell­ver­tre­tend für die 25 Län­der, in denen es Struk­tu­ren für die Seel­sor­ge unter Zigeu­nern gibt, mit den spi­ri­tu­el­len und mate­ri­el­len Bedürf­nis­se der jun­gen Zigeu­ner befas­sen, um auf Situa­tio­nen und Benach­tei­li­gung hin­zu­wei­sen, die auf ihnen lasten, und die­se zu besei­ti­gen und um Wege zu fin­den, die ihre mensch­li­che und reli­giö­se Bil­dung för­dern und um eine grö­ße­re Mit­wir­kung ihrer­seits an Pro­jek­ten, Ent­schei­dun­gen und Akti­vi­tä­ten zu begün­sti­gen, die sie betreffen.

Die Kon­greß­ar­bei­ten wer­den mit ver­schie­de­nen Gruß­wor­ten und der Eröff­nungs­an­spra­che von Kar­di­nal Raf­fae­le Mar­ti­no, dem Vor­sit­zen­den des Päpst­li­chen Rates begin­nen, die der Sekre­tär des Dik­aste­ri­ums, Erz­bi­schof Ago­sti­no Mar­chet­to ver­le­sen wird. Im Anschluß wird der Erz­bi­schof mit sei­nem Vor­trag Die jun­gen Zigeu­ner, ein wich­ti­ger Teil von Gesell­schaft und Kir­che in das Kon­greß­the­ma ein­füh­ren. An den Vor­mit­ta­gen der ver­schie­de­nen Kon­greß­ta­ge ste­hen Vor­trä­ge der Refe­ren­ten auf dem Pro­gramm, auf die eine Debat­te im Ple­num folgt. An den Nach­mit­ta­gen gibt es jeweils zwei Run­de Tische, an denen jeweils die Natio­nal­di­rek­to­ren und die jun­gen Zigeu­ner teilnehmen.

Es gibt rund 36 Mil­lio­nen Zigeu­ner, die in ver­schie­de­nen Tei­len Euro­pas und Ame­ri­kas und in eini­gen Län­dern Asi­ens leben. Rund 18 Mil­lio­nen leben nach Schät­zun­gen in Indi­en, dem Ursprungs­land die­ser Volks­stäm­me. In Euro­pa lie­gen die offi­zi­el­len Schät­zun­gen des Euro­pa­rats bei einer Zahl zwi­schen 9 und 12 Mil­lio­nen mit Schwer­punkt auf Ost­eu­ro­pa. Auch in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten leben fast eine Mil­li­on Zigeu­ner. Die­se Volks­stäm­me set­zen sich aus ver­schie­de­nen Grup­pen und Eth­ni­en zusam­men, unter denen die Bekann­te­sten die Roma und Sin­ti, die Manou­che und Kalé und die Yeni­ches und Xorax­a­né sind.

(SL/​Fides)

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