Vietnam: Lösung im Streit zwischen Katholiken und Regierung gefunden?

(Hanoi) „Aus Respekt vor dem Papst“ wer­de die viet­na­me­si­sche Regie­rung den Katho­li­ken des Lan­des die ehe­ma­li­ge Nun­tia­tur zurück­ge­ben. Im Tau­zie­hen zwi­schen der kom­mu­ni­sti­schen Regie­rung und den Katho­li­ken Viet­nams scheint eine posi­ti­ve Lösung gefun­den wor­den zu sein. Die noch nicht offi­zi­el­le Mel­dung ver­brei­te­te die Pres­se­agen­tur Asia­news am Tag nach dem Schrei­ben von Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Tar­cis­io Ber­to­ne an den Erz­bi­schof von Hanoi und einem wei­te­ren Tref­fen zwi­schen Msgr. Joseph Ngo Quang Kiet und den Staats­be­hör­den. Der fried­li­che „Gebets­pro­test“ der Katho­li­ken dau­er­te seit vor Weih­nach­ten an und erleb­te teil­wei­se dra­ma­ti­sche Momen­te im Rin­gen mit der Staatsmacht.


„Um den guten Wil­len zu zei­gen und aus Respekt vor dem Papst“ habe der Staat beschlos­sen, den Katho­li­ken das Gebäu­de der ehe­ma­li­gen Nun­tia­tur zur Nut­zung zu über­las­sen, berich­ten kirch­li­che Quel­len. Damit wird das Gebäu­de zwar nicht dem recht­mä­ßi­gen Eigen­tü­mer zurück­ge­ge­ben, wie es die Katho­li­ken gefor­dert hat­ten, den­noch hand­le es sich um eine akzep­ta­ble Lösung, die ein Ende der seit über einem Monat anhal­ten­den Pro­te­ste bedeu­ten wür­de. Die­sel­ben Quel­len erklär­ten, laut Asia­news, daß die Ange­le­gen­heit damit „in weni­gen Tagen“ abge­schlos­sen sein könnte.

In sei­nem Schrei­ben vom 30. Janu­ar an den Erz­bi­schof von Hanoi hob Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Ber­to­ne her­vor, daß Papst Bene­dikt XVI. die Ereig­nis­se in Viet­nam auf­merk­sam ver­fol­ge und daß der Vati­kan bei der Regie­rung in Hanoi inter­ve­nie­ren wer­de, um eine Lösung des Gegen­sat­zes zu fin­den. Der Kar­di­nal drück­te den Katho­li­ken von Hanoi sei­ne „Bewun­de­rung“ aus, die fried­lich und ohne Furcht mit ihrem Gebet pro­te­stie­ren. Er brach­te aber auch sei­ne Sor­ge zum Aus­druck, daß es zur Gewalt­an­wen­dung kom­men könn­te. Gleich­zei­tig lud er die Gläu­bi­gen ein, zur „Nor­ma­li­tät“ zurück­zu­keh­ren. Beob­ach­ter hat­ten immer wie­der eine gewalt­sa­me Nie­der­schla­gung der Pro­te­ste durch den Staat befürchtet.

(asia­news/​RP)

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