Bei den Karfreitagsgebeten des Novus Ordo Missae liegt ein klarer Bruch mit einer uralten Gebetspraxis vor, hinter der die ständige, biblisch fundierte Lehre der Kirche steht. In der überlieferten lateinischen Messe wird eindeutig für die Bekehrung der Juden zu Jesus Christus aus Liebe zu ihnen gebetet. Dies geschieht im neuen Ritus nicht mehr. Ein Dogma der Kirche kann jedoch nicht durch den Zeitgeist aufgehoben werden. Das aber hat der Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim ZdK verlangt. Seine Erklärung vom 04. April 2007 verfolgte das Ziel, die offizielle Wiederzulassung der traditionellen Liturgie durch Papst Benedikt XVI. zu verhindern.
Der Autor ordnet alle Vorwürfe des ZdK, die über den konkreten Anlaß hinaus von allgemeiner Bedeutung sind, in einen größeren theologischen Rahmen ein und widerlegt sie detailliert. Nebenbei gelingt die Beweisführung, daß die katholische Kirche nicht antisemitisch ist. Besonders lobenswert ist die Darstellung auf die Frage des perfidus: „Man behielt unter Pius XII. das Attribut perfidus jedoch bei, erklärte es freilich philologisch durchaus berechtigt als Hinweis auf den mangelnden Glauben an Christus.“
Heinz-Lothar Barth
Ist die traditionelle lateinische Messe antisemitisch?
Antworten auf ein Papier des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
2007, 203 S., kart., 11,90 Eur