(Rom) Im Streit innerhalb der mit Rom unierten Äthiopisch-Katholischen Kirche hat Papst Franziskus mit der Errichtung einer eigenen Metropolitankirche für Eritrea eingegriffen. Die Errichtung der neuen Erzeparchie von Asmara trennt die Gebiete der Staaten Äthiopien und Eritrea auch kirchlich. Damit sollen die zuletzt herrschenden Differenzen überwunden werden.
Zum ersten Metropoliten der neuen Erzeparchie ernannte der Papst Menghesteab Tesfamariam aus dem Combianerorden.
Der Großteil der Christen Äthiopiens und Eritreas gehört der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche an, die aus dem Patriarchat von Alexandria hervorging und daher stark koptisch geprägt ist. Die Evangelisierung am Horn von Afrika setzte bereits im ersten Jahrhundert ein. Der erste äthiopische Christ wird schon in der Heiligen Schrift genannt.
Bereits 1450 war es wegen moslemischer Eroberungsversuche zur ersten Union mit Rom gekommen. 1603 folgte unter Kaiser Asnaf Sagad II. eine weitere Union, die jedoch 1632 mit dem Sturz des Kaisers endete. Erst im 19. Jahrhundert konnten dauerhafte Unionen im kleinen Stil erreicht werden, die während der italienischen Kolonialherrschaft ab 1894 in Eritrea und ab 1936 auch in Äthiopien gefördert wurden. 1930 kam es zur Errichtung des ersten äthiopisch-katholischen Ordinariats.
Im Laufe der Jahre enstanden mehrere Bistümer. Nun teilte Papst Franziskus die bisherige Kirchenprovinz Addis Abeba durch die Errichtung einer zweiten Kirchenprovinz Eritrea mit drei Suffraganbistümern. Ihr gehören rund sechs Prozent der eritreischen Bevölkerung an. Der Kirchenprovinz Addis Abeba bleiben zwei Suffraganbistümer. Ihr gehört weniger als ein Prozent der äthiopischen Bevölkerung an.
Im Gegensatz zu lateinischen Metropoliten kommen den unierten weitreichende Zuständigkeiten innerhalb ihres Jurisdiktionsgebiets zu.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Erzeparchie Asmara
Interessanter Artikel. Der Neuerrichtung ist viel Glück und Gottes ständigen segen zu wünschen.