Gestern berichtete Katholisches von dem Überfall auf zwei Priester der Priesterbruderschaft St. Petrus in Phoenix (Arizona), wobei der 28-jährige Father Kenneth Walker angeschossen wurde und im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag. Ebenfalls angegriffen wurde der 56-jährige Father Joseph Terra, der gegenwärtig mit schweren Verletzungen im Krankenhaus liegt. Er war jedoch in der Lage, seinem Mitbruder noch die Sterbesakramente zu spenden. Eine Reihe von Gläubigen war bereits wenige Stunden nach dem Überfall, noch in der Nacht, zur Kirche der Petrusbruderschaft in Phoenix geeilt, um für die beiden Priester zu beten. Zahlreiche Gebetsaufrufe wurden im Internet veröffentlicht, darunter auch vom US-amerikanischen Distrikt der Piusbruderschaft: „Obwohl die Priester der Priesterbruderschaft St. Pius X. nicht mit diesen Priestern der Petrusbruderschaft bekannt waren, sind wir doch durch das Band des Priestertums veranlaßt, den schmerzlichen Verlust von Father Walker zu betrauern. In diesem Geist sprechen wir der Familie von Father Kenneth Walker und seiner Gemeinschaft unser Beileid aus. Wir bitten unsere Gläubigen, ihre Gebete für seine Seelenruhe aufzuopfern: requiescat in pace. Wir empfehlen Ihren Gebeten auch die Genesung von Father Joseph Terra an.“ Father Walker besuchte vor seinem Eintritt bei der Petrusbruderschaft ein College in Kanada. John-Henry Westen hat für LifeSiteNews.com einen Beitrag mit Stimmen von ehemaligen Professoren und Kommilitonen des ermordeten Priesters veröffentlicht, den wir hier vollständig in Übersetzung wiedergeben:
Freunde und Professoren erinnern sich an formgebende Jahre von ermordetem 28-jährigen Priester
Laut einem Kommuniqué der Diözese Phoenix wurde der 28-jährige Father Kenneth Walker, ein Priester der Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP), letzte Nacht beim Pfarrhaus der „Mater MisericordiঠMission“ der FSSP im Zusammenhang mit, wie man annimmt, einem Einbruchdiebstahl getötet.
Father Joseph Terra (56), der Pastor der „Mission“, wurde bei dem Angriff ebenfalls verletzt und befindet sich weiterhin in kritischem, aber stabilem Zustand. Father Walker, der erst kürzlich den zweiten Jahrestag seiner Priesterweihe gefeiert hatte, starb im Krankenhaus, nachdem er angeschossen wurde, so die Polizei.
Geboren im Hinterland von New York, war Father Walker das mittlere von elf Kindern. Vor seinem Eintritt in die FSSP, die sich der Feier der tridentinischen Messe widmet, studierte er zwei Jahre an einem von Kanadas führenden katholischen pro-life Colleges – „Our Lady Seat of Wisdom Academy“ (OLSWA) in Barry’s Bay (Ontario).
Professoren und ehemalige Studenten sprachen heute mit LifeSiteNews.com und gedachten in einer eindrucksvollen Mischung aus Schmerz und Freude ihres ehemaligen Studenten und Kommilitonen.
Sie alle erinnerten sich, dass er von Beginn an darauf festgelegt war, Priester zu werden. Er nahm teil an den pro-life-Aktivitäten des Colleges, wozu die jährliche „Life Chain“-Demonstration gehört.
Jenna Craine, eine Klassenkameradin des damals 19-jährigen Walker, erzählte LifeSiteNews.com, daß „Kenny“, wie er genannt wurde, „eine bemerkenswerte Liebe zu Christus“ hatte.
Sie erinnerte sich, daß die Professorin in einem Kurs zum Thema „Schreiben“, in dem außer Kenny nur Frauen waren, die Klasse anwies, über ihren „perfekten Heiratsantrag“ zu schreiben. Nach anfänglichem privaten Protest von Kenny wurde ihm erlaubt, einen Aufsatz über seine Berufung zum Priestertum zu schreiben. Craine, die von Kenny gebeten wurde, seine Geschichte vor der Abgabe Korrektur zu lesen, erinnerte sich: „Sie brachte mich zum Weinen, sie war so herrlich, sie war so ehrlich und ausdrucksstark darüber, wer er war.“
Frances Platt, eine weitere OLSWA-Klassenkameradin, erinnerte sich, daß Kenny seinen Morgen im Gebet in der Kirche verbrachte und täglich die Messe diente – „jeden einzelnen Tag“, wie Professor John Paul Meenan sich erinnerte. Craine sagte, die Gewohnheit zu beten war so tief sitzend in Kenny, daß er sogar „für Kekse“ betete, anstatt nur für [richtige] Mahlzeiten. Er sprach jene Gebete mit großer Andacht, die Wundertätige Medaille umklammernd, die er stets um den Hals trug.
Sein Beispiel des Gebets und des Fokus auf Christus wurde nur verstärkt durch seine Freundlichkeit, Güte und Zuvorkommenheit. Professor Meenan erinnert sich: „Er genoss es, zu lachen und zu scherzen, ja, seine Freude und sein Lachen waren ansteckend im besten Sinne. Ich bin nicht sicher, ob es je eine gesellige Veranstaltung oder einen Ausflug gab, an dem Kenny nicht teilnahm.“ Platt sagte, ihr ehemaliger Klassenkamerad war „ein wirklich toller und aufmerksamer Freund, und ein wundervolles Beispiel für alle Umstehenden.“
An der „Academy“ spielte Kenny eine kleinere Rolle als Kardinal in dem Drama „Doctor Faustus“, und später eine Hauptrolle in „For Whom the Bell Tolls“ („Wem die Stunde schlägt“).
Craine erzählte LifeSiteNews.com, daß die vielen Mädchen in seinem OLSWA-Jahrgang begeistert waren, ihn während der Produktion in priesterlichen Gewändern zu sehen, da sie alle ein persönliches Interesse daran hatten, seine Sehnsucht nach dem Priestertum erfüllt zu sehen.
„Es waren so viele Mädchen ist seinem ersten Jahrgang“, sagte sie. „Wir alle sahen ihn als unseren kleinen Bruder, weil wir seine große Sehnsucht nach dem Priestertum kannten, auch wenn er in unserem Alter war.“ „Es war so aufregend für uns alle, als er (ins Seminar) eintrat“, ergänzte sie.
Die große Liebe zu Kenny an der „Academy“ ging in beide Richtungen, wie er im Jahrbuch des Colleges schrieb: „Meine Zeit an der ‚Academy‘ hat sich als sinnvoll und als wichtiger Vorgang in meinem Leben erwiesen. Die Leute hier sind herzlich und großzügig über meine anfänglichen Erwartungen hinaus, und diese Gutherzigkeit war für mich am meisten ausgedrückt durch den katholischen Geist des Lehrkörpers und der Studenten.“
Professor Scott Nicholson berichtete LifeSiteNews.com, daß Kenny nach seinem ersten Jahr am College im folgenden Jahr zurückkehrte. Zwei seiner Schwestern kamen im Jahr danach.
Jenna Henry, eine weitere Klassenkameradin, erzählte LifeSiteNews.com, daß sie nach dem anfänglichen Schock, als sie vom Mord an Father Walker hörte, dachte: „Wenn jemand Märtyrer werden sollte, dann er – er war schon vor 10 Jahren bereit, als er hier war.“
Henry erinnerte sich, daß Kenny in einen Beinahe-Autounfall involviert war, der einige der Insassen in Angst versetzte, die bereitwillig die entsetzliche Geschichte erzählten. Kennys Beitrag zu jener Diskussion war, nach Henrys Erinnerung: „Yeah, ich habe begonnen, meinen Akt der Reue zu sprechen.“
In einem Rückblick auf Father Walker, verfaßt für OLSWA, schreibt Professor Meenan: „Father Kenneth, du wirst vermisst werden, aber unser Trost ist, um St. Thérà¨se [von Lisieux] zu paraphrasieren, daß du viel mehr Gutes vom Himmel aus tun wirst. Requiescat in pace, et ora pro nobis, frater meus.“
Übersetzung: M. Benedikt Buerger
Bild: seatofwisdom.org
das ist sehr lobenswert von der FSSPX
Genau, ich finde es hervorragend und vorbildlich vom amerikanischen Distrikt der Piusbruderschaft, auf diese Weise ihre Verbundenheit (im Priestertum und im traditionellen Priesterbild) und ihr Beileid beziehungsweise ihr Mitgefühl auszudrücken!
Danke, dass tut gut!
Ora pro nobis, frater meus
Wir haben einen neuen Heiligen im Himmel.
Wir können ihn ohne weiteres um Hilfe anrufen für die entschiedensten Gegner der Alten Messe.
Oder für die Hw. H. Krawattenpfarrer. [Immer wenn ich bei einem von diesen die Messe besuche, muß ich feststellen, daß sie es nicht so genau nehmen.]
Herr Du ruftst die Deinen wann DU es willst, wir danken das viele Menschen diesen frommen Priester erleben durften.
Er hat in Deinen Augen sein Soll erfuellt und durfte nun zu Dir, auch wenn es uns schwerfaellt das immer zu akzeptieren.
Aber nicht unser Wille, sondern DEIN Wille geschehe.
„Herr mein Gott, schon jetzt nehme ich den Tod, wie er auch nach Deinem Willen mich treffen mag, mit all seinen Aengsten, Peinen und Schmerzen aus Deiner Hand ergeben und willig an“
(Pius X)