(Buenos Aires) In verschiedenen argentinischen Exerzitienhäusern katholischer Ordensgemeinschaften können Magier Seminare anbieten, in denen sie ihre okkulten Lehren verbreiten. Bei „alchemistischen und kabbalistischen Ritualen“ werden dabei auch die Kappellen und Altäre der Exerzitienhäuser profaniert.
Der jüngste Vorfall ereignete sich am vergangenen Wochenende im Einkehrhaus St. Franziskus von Assisi der Kapuziner von San Miguel in der gleichnamigen Diözese in der Provinz Buenos Aires. Vom 24. bis 27. Januar war „Maga Hania & Conspiradores“ im Exerzitienhaus „in accion“. Für umgerechnet 420 Euro konnten sich Interessierte in den „kabbalistischen Rosenkranz“ und „alchimistische Novenen“ einführen lassen, um die „Alchemie der Liebe“ und die okkulten Geheimnisse der Attraktivität der „Venus Aphrodite“ kennenzulernen.
Zum Seminarprogramm gehörte auch ein „magisches Nachtritual“ in der „Kleidung der Aphrodite“ am Schwimmbad des Einkehrhauses, um die „energetische Kontrolle“ der „magnetischen Liebesströme“ zu gewinnen. Dies alles natürlich zur „Erleuchtung der Welt und von uns Menschen“.
Die argentinische Schriftstellerin und „Maga“ Hania Czajkowski gibt auf ihrer Homepage an, „spirituelle Reisen“ nach Brasilien, Afrika und Polynesien unternommen zu haben und dort in „okkulte Geheimnisse eingeweiht“ worden zu sein, die sie nun „zum Wohl der Erde“ weitergeben wolle. Der selbstgebraute, geschäftsträchtige Cocktail aus Esoterik, Okkultismus, ein bißchen Marienkult und Padre Pio, eine Briese Buddhismus, eine gehörige Portion Kabbalismus wird natürlich gegen entsprechende Bezahlung angeboten. Gegen Bezahlung öffnen sich offensichtlich auch die katholischen Einkehrhäuser für die Okkultisten, einschließlich deren magische Rituale am Altar.
Solche Einkehrtage der Maga Hania und ihrer „Verschwörer“, wie sich ihre Adepten selbst nennen, und anderer Anbieter okkulter Praktiken fanden bereits in den Jahren zuvor seit 2009 in der katholischen Casa de Retiro San José in der argentinischen Diözese von Lomas de Zamora statt, bis der dortige Bischof das Treiben unterband. Sie fanden jedoch bald eine neue Bleibe. Die Seminarbetreiber sind in einem dubiosen „Universalen Parlament der Religionen von Argentinien“ zusammengeschlossen. Es handelt sich jedoch nicht um einen Zusammenschluß von Religionen, sondern offenbar um einen privaten Zirkel mit einem pompösen Namen von religiösen „Aktivisten“ in eigener Sache. Darunter findet sich auch ein laut Eigenangabe zum orthodoxen Glauben konvertierter Argentinier, der sich nun „Bischof Alexandros“ der „autokephalen Kirche katholischen und orthodoxen Inhalts“ nennt und fleißig weitere „Bischöfe“ weiht.
Im Haus Assisi der Kapuziner waren die Seminaristen des Ordens untergebracht, die im nahen, von Jesuiten geführten Priesterseminar sich auf das Priestertum vorbereiteten. Wegen Nachwuchsmangels wurde das Haus anderen Zwecken zugeführt. Es gehört dem Orden, wird aber von Laien geführt, die es offenbar jeder zahlenden Kundschaft zur Verfügung stellen. Eine Reaktion des zuständigen Bischofs von San Miguel, Msgr. Sergio Fenoy, der mehrfach im Vorfeld auf das okkulte Seminarangebot im Exerzitienhaus Haus Assisi aufmerksam gemacht wurde, ist nicht bekannt. „Die zuständigen katholischen Verantwortlichen in den Orden und den Diözesen zeigen eine wenig verantwortungsbewußte Leichtigkeit im Umgang mit okkulten Geschäftspraktiken“, so Pagina Catolica.
Text: Giuseppe Nardi
Bilder: Pagina Catolica
Und Rom schweigt !!!
Der Bischof von Rom kann ja selbst nichts über seimne vorherige Wirkungsstätte sagen.
Argentinien. Immer wieder Argentinien, wo Franz hätte wirken sollen. Dort blühen antkatholische Erscheinungen diverser Art. Offenbar hat der Erzbischof Berdoglio nicht viel auf die Reihe gebracht. Das war doch keine Empfehlung für den Stuhl Petri. Auf seinem alten Arbeitsplatz gescheitert, von Kardinalsseilschaften hochgepuscht zum Pontifex maximus, Zeichen gegenwärtiger Armut.