(Brasilia) Der deutschstämmige Bischof Msgr. Antonio Keller, Oberhirte der südbrasilianischen Diözese Frederico Westphalen spendet die Heilige Kommunion seit Weihnachten in der Kathedralkirche seines Bistums nur mehr als Mundkommunion und knienden Gläubigen. Er folgt damit dem Vorbild von Papst Benedikt XVI. und unterstützt damit dessen „Reform der Reform“.
Die Internetseite Salvem a Liturgia veröffentlichte einen Hirtenbrief von Bischof Keller über den Kommunionempfang. Darin erinnert der Diözesanbischof die Priester und die Gläubigen seiner Diözese daran, daß jeder Kommunionempfänger sich im Stand der Gnade befinden müsse, um den heiligen Leib Christi empfangen zu dürfen. Der Bischof unterstreicht den fundamentalen Unterschied zwischen Brot als normalem Nahrungsmittel und der heiligen Eucharistie, Leib, Blut, Seele und Gottheit des Herrn als Seelennahrung.
Bischof Keller erinnert weiters an die Pflicht, mindestens eine Stunde vor Kommunionempfang zu fasten und ruft die würdige Haltung beim Empfang der Heiligen Eucharistie in Erinnerung. Im Hirtenbrief teilte Msgr. Keller der Diözese mit, daß er dem Vorbild Papst Benedikts XVI. folgend die Heilige Kommunion den Gläubigen nur mehr in den Mund austeilen werde und sie sich dazu niederknien sollen.
Wörtlich heißt es an die Priester gerichtet: „Die Verweigerung der Heiligen Kommunion an Gläubige, weil sie eine kniende Haltung einnehmen, wäre eine grobe Verletzung eines der Grundrechte der christlichen Gläubigen, nämlich des Rechts, von ihren Hirten durch die Sakramente Beistand zu erfahren (CIC Canon 213). Auch dort, wo die Kongregation es erlaubt hat, die Kommunion gemäß den Vorgaben der jeweiligen Bischofskonferenz auch im Stehen zu empfangen, hat sie festgelegt, daß Gläubigen, die es vorziehen, im Knien zu kommunizieren, die Heilige Kommunion nicht deshalb verweigert werden darf (Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Schreiben vom 1. Juli 2002, Notitiae 2002, S. 582–585).“
Die Diözese Frederico Westphalen wurde 1961 von Papst Johannes XXIII. errichtet und ist ein Suffraganbistum der Erzdiözese Porto Alegre. Der Name der Stadt, in der sich der Bischofssitz befindet, geht auf einen deutschen Ingenieur zurück. Die Bevölkerung der Diözese weist einen besonders starken deutschstämmigen Anteil auf, was auch an den Familiennamen der vier bisherigen Bischöfe sichtbar wird (Msgr. Hoffman 1962–1971, Msgr. Maldaner 1971–2001, Msgr. Hastenteufel 2001–2007, Msgr. Keller seit 2008).
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Salvem a Liturgia