(Rom) Das päpstliche Heilmittel Misericordina ist kein Allheilmittel. Manchen wird es zuteil, manchen nicht. Darüber entscheidet, wie sich die Betroffenen in die päpstliche Linie einfügen. Am vergangenen Freitag besuchte der Papst sieben ehemalige Priester, die sich laisieren ließen, um zu heiraten.
Nicht zuteil wird es zum Beispiel den Verteidigern des Ehesakraments und der kirchlichen Morallehre. Jedenfalls nicht jenen, die sich in öffentlichen Appellen mit der Bitte an Papst Franziskus wandten, die umstrittenen Passagen des nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia zu korrigieren, oder das Schreiben ganz zurückzunehmen (Extradosis „Misericordina“ für Unterzeichner des Appells der 45).
Zuteil wurde es am vergangenen Freitag sieben ehemaligen Priester, die ihr Priestertum aufgegeben und geheiratet haben.
Am 11. November besuchte das katholische Kirchenoberhaupt sieben „junge“ Männer, die in den vergangenen Jahren ihr Priestertum aufgegeben haben, so die spanische Presseagentur EFE.
Die Geste sei Teil einer päpstlichen Initiative im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, die sich „Freitage der Barmherzigkeit“ nennt. An diesen Freitagen stattet Franziskus Privatbesuche „ohne vorherige Ankündigung“ ab, so EFE. Gemeint ist, daß die Besuche erst anschließend der Öffentlichkeit bekanntgegeben werden, damit sie ungestört stattfinden können.
Um 15.30 Uhr verließ der Papst Santa Marta und begab sich in das römische Viertel Ponte di Nona am Stadtrand, wo er eine Wohnung aufsuchte.
„Nicht weniger als zwei Stunden“ verbrachte Franziskus dort mit sieben Familien, die von ebenso vielen jungen Männern gegründet wurden, die in den vergangenen Jahren ihr Priestertum aufgegeben hatten.
Laut Angaben des vatikanischen Presseamtes gehören sie der Diözese Rom an, wo „sie Pfarrer in verschiedenen Pfarreien der Stadt“ waren. Einer stamme aus Madrid und ein weiterer aus Lateinamerika, die ebenfalls beide in Rom leben. Der Siebte stammt aus Sizilien.
Papst Franziskus habe diesen Männern und ihren Familien „seine Zuneigung“ vermittelt, die „mehrere Jahre sich dem priesterlichen Dienst in den Pfarreien gewidmet haben“, so der Vatikan. „Einsamkeit, Unverständnis und Müdigkeit wegen der großen Anstrengung und der pastoralen Verantwortung haben ihre ursprüngliche Entscheidung für das Priestertum in eine Krise gebracht“. Sie hätten „Monate und Jahre“ der Unsicherheit und Zweifel verbracht, „die sie oft dazu brachten, mit dem Priestertum, die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Daher die Entscheidung, das Priestertum aufzugeben und eine Familie zu gründen“, so die Presseerklärung des Vatikans.
„Auf diese Weise beabsichtigte Papst Franziskus ein weiteres Mal ein Zeichen der Barmherzigkeit zu setzen für jene, die in einer Situation des geistlichen und materiellen Unbehagens leben“, und um zu verdeutlichen, daß niemand ohne „die Liebe und die Solidarität der Hirten“ bleiben dürfe.
Der Heilige Stuhl gab den Besuch am „Freitag der Barmherzigkeit“ nicht vorab bekannt, dennoch besteht ein Interesse, die Sache publik zu machen.
Im März 2015 hatte Franziskus erklärt, die Frage der verheirateten Ex-Priester „steht auf meiner Agenda“. Es folgte eine Reihe von Signalen, die rund um die „Amazonas-Werkstatt“ darauf hindeuten, daß unter Aufrechterhaltung der Lehre die „Praxis“ der Zulassungskriterien zum Priestertum geändert werden könnten. Der Besuch bei sieben ehemaligen, verheirateten Priestern wird auch als Signal gelesen, das sich in dieses Bild einfügt.
Erstaunen läßt auch die Sprache, in der die vatikanische Presseerklärung über das Priestertum spricht.
Text: Giuseppe Nardi
Bild. MiL
„Nicht ihr habt mich berufen, sondern ich euch“!
Jeder waege den Satz genau ab, das Zeichen was der Papst hier setzt, kann sehr falsch verstanden werden.
Das ist nicht gut, vor Allem da es einmal mehr unter Medienapplaus stattfindet.
Ehebruch – Wiederverheiratung
Zölibatsbruch – Heirat
Papst Franziskus scheint solches Verhalten nicht sonderlich zu schmerzen.
Im Gegenteil, durch indirekte Formulierungen in AL und nun durch diesen Besuch bei ehemaligen Priestern sendet er die Botschaft in die Öffentlichkeit, dass einstmals bindende Versprechen ‑ob Ehe oder Priestertum- nicht mehr über alle Maßen wichtig sind.
Dieser Papst(?) setzt Zeichen, die einfach nur noch verheerend sind.
Nun ja, die Welt freut´s!
„Wenn die Welt euch haßt, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehaßt hat.“(Joh 15,18, EÜ)
Den Hass der Welt braucht der amtierende Pontifex definitiv nicht zu fürchten.
Hochgeehrte Marienzweig,
Am Ende fällt das Tohuwabohu in sich selbst zusammen.
Vor einigen Wochen mußte ich doch herzlich lachen bei einem groß gedruckten Titel auf der erneuerten (und leider progredient imbecilisierten) Website der niederländischsprachigen Bischöfe in Belgien:
wo seit Jahrzehnten, und seit dem Weggang von Erzbischof Léonard im Besonderen, Wellnesskirche für Jan und Jedenmann, Relativismus, Offenheit für Homo‑, LGBT- und alle mögliche Variationen und natürlich für Sex für jedermann und ‑frau angepriesen wurde und die totale Unwichtigkeit der Sünde verkündet wurde, stand plötzlich der Titel:
„Hilfe, mein Mann ist fremdgegangen!“
Eine Todessünde und eine Katastrofe für die Ehe und die Ehefrau, gewiß.
Jedoch gleichzeitig total unvermeidbar:
Hormonen gibt es stets und überall, und bei kontinuierlicher Indoktrinierung von Wellness mit freier Sexualität für Jedenmann (Pardon: „Erreichbarkeitsethik“) ist es fahrlässig naiv, zu glauben und zu hoffen, daß ohne moralischen Kompass alles wohl gut gehen wird.
Man kann nicht ungestraft die Kirche ewig beschädigen.
Eine versöhnliche Geste gegenüber Abtrünnigen ist rein seelsorgerlich betrachtet ganz nett, aber ein verheerendes Zeichen gegenüber allen pflichtbewussten Klerikern und Laien, denen es gelegentlich auch ziemlich schwer wird, ihre Bürde zu meistern, die aber nicht einfach davonlaufen.
Haben die Priester als sie Hirten waren, Soutane oder stets weltliche Kleidung getragen? Wurden die Priester in einem traditionalistischen oder in einem nachkonzilaren Seminar ausgebildet? Waren sie katholische Priester oder Priester, die sich besonders in der Ökumene engagierten? Hatten sie heilige Vorbilder, zu denen sie regelmäßig beteten? Waren sie Priester für Gott (Hirten) oder Priester in der Verwaltung?
Wer hat für diese Priester in den Pfarreien gebetet? Wieviel Zeit haben die Priester selbst mit Gebet, Wallfahrten und Sakramentenspendung verbracht? Haben sie öffentlich den Rosenkranz gebetet? Sind sie regelmäßig zur Beichte gegangen? Haben sie die Gäubigen immer wieder zu Gebet, Beichte und dem Sakramentenempfang aufgefordert? Haben sie die göttliche Wahrheit – ob gelegen oder ungelegen – gepredigt? Haben sie über Himmel, Hölle, Dämonen, Besessenheit, Teufel, Fegfeuer, Arme Seelen usw. gepredigt? Waren sie bekennende Marienverehrer? Hatten sie Gebetsgruppen in ihren Gemeinden? Haben sie selbst Gebetsgruppen gegründet, geleitet und gefördert? Gab es Kniebänke und Kommunionbänke in den Kirchen? Haben sie die heiligste Eucharistie Kniedenden auf die Zunge gespendet? Waren es Priester der Moderne oder Priester der Tradition, die wegen einer Frau die Kirche verlassen haben? Hat Franziskus ihr Verhalten gelobt oder getadelt? Hat er den Priestern gesagt, dass sie Priester auf ewig sind, nach der Ordnung Melchisedechs? Hat er mit ihnen über Gott gesprochen, mit ihnen gebetet und den Priestern sein Gebet für sie versprochen? Hat er die Priester zur Rückkehr in die Kirche und zum Empfang der Beichte ermutigt? Hat Franziskus sich mit den verheirateten Priestern solidarisiert oder hat er die verirrten Hirten zur Umkehr zu Gott ermutigt? Warum nennt Franziskus die Sünde nicht beim Namen, sondern bezeichnet sie ausweichend als „Unbehagen“? Was ist ein materielles Unbehagen? Sind Armut, Keuschheit (keine „Liebe“) und Gehorsam um des Himmelreiches willen eine Sünde gemäß derer sich alle Ordensleute durch die Gelübde zur Sünde statt zur Heiligkeit verpflichtet hätten???? Muss man sich mit unkeuschen ungehorsamen und materiell „armen“ Priestern und ihren Familien gegen Gott solidarisieren ????????? Noch mehr Verwirrung gefällig?