Ein Mann baut seit 50 Jahren (fast) nur mit seinen eigenen Händen an einer Kathedrale


(Madrid) Justo Gal­le­go Mar­ti­nez, wur­de 1925 in Mejo­ra­da del Cam­po, einem klei­nen Ort gebo­ren, der nur weni­ge Kilo­me­ter von Madrid ent­fernt liegt. Die ver­gan­ge­nen 53 Jah­re sei­nes inzwi­schen schon lan­gen Lebens wid­me­te er einem gera­de­zu gigan­ti­schen Unter­neh­men. Er baut Unse­rer Lie­ben Frau auf der Säu­le (Nue­stra Seño­ra del Pilar) eine „Kathe­dra­le“, und das fast aus­schließ­lich mit sei­nen eige­nen Händen.

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Als jun­ger Mann war Justo Gal­le­go Mar­ti­nez, Sohn einer gläu­bi­gen Bau­ern­fa­mi­lie, in das Trap­pi­sten­klo­ster San­ta Maria de Huer­ta ein­ge­tre­ten, das im Tal des Rio Jalòn auf dem Weg zwi­schen Madrid und Sara­gos­sa liegt. Der Zweig der Zister­zi­en­ser der stren­gen Obser­vanz hat­te 1930 das präch­ti­ge, 1144 gegrün­de­te Zister­zi­en­ser­klo­ster wie­der­be­sie­delt, nach­dem es 1830 von der kir­chen­feind­li­chen Regie­rung auf­ge­ho­ben wor­den war.

1961 erkrank­te Justo an Tuber­ku­lo­se und muß­te das Klo­ster wegen der Krank­heit noch vor Able­gung der Gelüb­de ver­las­sen. Noch im sel­ben Jahr wur­de er auf wun­der­sa­me Wei­se geheilt. Aus Dank­bar­keit dafür woll­te er einen Traum ver­wirk­li­chen. Obwohl er über kei­ner­lei Aus­bil­dung im Bau­hand­werk oder archi­tek­to­ni­sche Kennt­nis­se ver­füg­te, begann er im sel­ben Jahr in sei­nem Hei­mat­ort ein gigan­ti­sches Unter­fan­gen: den Bau einer „Kathe­dra­le“ zu Ehren der Got­tes­mut­ter und Aller­se­lig­ste Jung­frau Maria. Sei­nem Lebens­mot­to, das er sich erwählt hat­te, woll­te er treu blei­ben: „An erster Stel­le Gott die­nen, dann dem Näch­sten und zuletzt mir selbst“.

Ohne Bauplan, Baubewilligung und Unterstützung

Ohne Unter­stüt­zung durch die kirch­li­chen Insti­tu­tio­nen und ohne eine Bau­be­wil­li­gung begann der „ver­rück­te Mönch“, als der er lan­ge belä­chelt wur­de, auf einem Grund­stück mit den Bau­ar­bei­ten, das er von sei­ner Fami­lie geerbt hat­te. Seit­her sind die Bau­ar­bei­ten nicht unter­bro­chen worden.

Heu­te ist Justo Gal­le­go Mar­ti­nez 90 Jah­re alt und sich bewußt, daß nicht er es sein wird, der die Bau­ar­bei­ten zu Ende füh­ren wird. Den­noch wid­met er sich jeden Tag mit gro­ßem Ein­satz und Ent­schlos­sen­heit sei­nem Bau­werk für die Gottesmutter.

Für die Kir­che, mit ihrer Kup­pel von 40 Metern Höhe, gibt es weder einen Bau­plan noch eine schrift­li­che Pro­jekt­be­schrei­bung. Justo sagt, er habe „alles im Kopf“. Alles was er zum The­ma Kir­chen­bau weiß, hat er sich aus zahl­rei­chen Büchern über die alten Kathe­dra­len Euro­pas angelesen.

Den Groß­teil der Bau­ar­bei­ten hat er mit sei­nen eige­nen Hän­den durch­ge­führt. Gele­gent­lich hel­fen ihm sei­ne sechs Nef­fen und Frei­wil­li­ge. Wenn es sich irgend ver­mei­den läßt, beauf­tragt er kei­ne Fir­ma. Den Bau finan­ziert Justo Gal­le­go Mar­ti­nez durch spo­ra­di­sche Spen­den, die er von gläu­bi­gen Men­schen erhält, die von sei­nem Pro­jekt erfah­ren haben, anson­sten aus den Erträ­gen der geerb­ten Grund­stücke, die er ver­pach­tet. Um spar­sam zu sein, ver­wen­det er haupt­säch­lich gebrauch­tes Bau­ma­te­ri­al. „Es wird viel nicht mehr ver­wer­tet.“ Die Tages­zei­tung Die Welt titel­te des­halb 2011: „Mönch baut seit 50 Jah­ren eine Kathe­dra­le aus Müll“. Um die Säu­len auf­zu­rich­ten, setz­te der ehe­ma­li­ge Trap­pist Ben­zin­fäs­ser und Fahr­rä­der ein.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Ale­teia (Screen­shot)

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1 Kommentar

  1. Gigan­tisch und wunderschön!
    Nach dem Tod des arbeit­sa­men Mönchs Justo Mar­ti­nez – der HERR möge ihn noch lan­ge gesund erhal­ten, – wird die­se Kathe­dra­le zu einem katho­li­schen Mek­ka in Spa­ni­en wer­den, wo Gläu­bi­ge einen neu­en HEILIGEN um Für­spra­che, beson­ders bei aus­sichts­lo­sen Fäl­len anru­fen werden!

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