
(Washington) Der emeritierte Erzbischof von Los Angeles, Roger Michael Kardinal Mahony, vollendete am vergangenen Samstag sein 80. Lebensjahr und kann damit nicht mehr an einem Konklave teilnehmen. Sein Nachfolger, Erzbischof José Horacio Gómez, untersagte dem Kardinal vor drei Jahren öffentliche Auftritte in der Diözese, da er die Aufdeckung sexuellen Kindesmißbrauchs durch Priester behindert habe. Die Zahl der Papstwähler beträgt damit aktuell 116.
Als sich Verdachtsmomente gegen Mahony zu erhärten begannen, ernannte Papst Benedikt XVI. den gebürtigen Mexikaner Gomez 2010 zum Erzbischofkoadjutor. 2011 nahm er den altersbedingten Rücktritt Mahonys an.
Trotz des Protestes Tausender Katholiken nahm Kardinal Mahony 2013 am Konklave teil, bei dem Papst Franziskus gewählt wurde. Die Teilnahme wurde als „Beleidigung der Opfer“ bezeichnet, die der Priester Michael Baker an Minderjährigen begangen und den Mahony vor Strafverfolgung geschützt hatte.
Am 13. März 2013, dem Tag der Wahl von Papst Franziskus, wurde von den Anwälten eine Einigung bekanntgegeben, die Mahony und den Priester verpflichtete, vier Opfern zehn Millionen Dollar Schadensersatz zu zahlen. Faktisch mußte dafür allerdings die Erzdiözese Los Angeles aufkommen, da die beiden Kleriker diese Summe nie aufbringen hätten können.
Umstrittene Einigung Mahonys mit Opfern 2007

Bereits 2007 hatte sich Kardinal Mahony als Erzbischof von Los Angeles in einem Abkommen mit 500 Opfern verpflichtet, ihnen 660 Millionen Dollar zu zahlen. Eine summarische Einigung ohne wirkliche Einzelfallprüfung, die einem undifferenzierten Schuldeingeständnis gleichkam. Die Einigung sollte schnell „Ruhe“ schaffen. Eine „Lösung“, die in katholischen Kreisen nicht unumstritten war.
Als persönliche Schuld nachgewiesen werden konnte, daß die Mißbrauchsfälle nicht früher aufgedeckt wurden, entband sein Nachfolger, Erzbischof Gomez, ein Angehöriger des Opus Dei, am 31. Januar 2013 Mahony von allen seinen Aufgaben im Erzbistum und verbot ihm als Firmspender aufzutreten, öffentliche Reden zu halten oder Interviews zu geben. Obwohl Los Angeles bisher zu den Bischofssitzen gezählt wurde, die mit der Kardinalswürde verbunden sind, übergab Papst Franziskus Erzbischof Gomez bisher nicht das Kardinalspurpur.
1962 wurde Mahony für sein Heimatbistum Fresno, einem Suffraganbistum von Los Angeles, zum Priester geweiht. 1967 wurde er dessen Kanzler. 1975 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Weihbischof von Fresno. 1980 folgte die Berufung zum Bischof von Stockton und 1985 zum Erzbischof von Los Angeles. Er war damit der erste, im 1936 errichteten Erzbistum geborene Oberhirte. 1991 erhob ihn Papst Johannes Paul II. in den Kardinalsstand.

Unter Mahonys Leitung gingen die Priesterberufungen im Erzbistum drastisch zurück. Beim Erdbeben von Northridge wurde die 1876 begonnene Kathedrale St. Vibiana völlig zerstört. Entgegen dem von einigen Katholiken gewünschten Wiederaufbau ließ Kardinal Mahony die neue, im postmodernen Stil errichtete Kathedrale Unserer Lieben Frau von Los Angeles errichten, die 2002 geweiht wurde. Sie ist eine der größten katholischen Kirche der USA. Das Projekt wurde wegen der exorbitanten Kosten, aber auch wegen der Gestaltung teils heftig kritisiert.
Rund 38 Prozent der 12 Millionen Einwohner der Erzdiözese Los Angeles sind römische Katholiken.
Kardinal Lehmann wird im Mai 80
Die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle, die an einem Konklave teilnehmen dürfen, beträgt mit dem Ausscheiden Mahonys 116. Im Laufe des Jahres 2016 werden weitere neun Kardinäle altersbedingt ausscheiden. Am kommenden 14. April wird der indischen Kardinal Ivan Dias 80, am 16. Mai vollendet der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann sein 80. Lebensjahr und am 15. Juni folgt Kardinal William Levada, der Nachfolger von Joseph Kardinal Ratzinger und Vorgänger von Gerhard Kardinal Müller als Präfekt der römischen Glaubenskongregation. Lehmann ist nicht nur der weitaus älteste, noch im Amt befindliche Bischof Deutschlands, sondern auch der einzige, der noch über die Altersgrenze von 75 Jahren hinaus im Amt ist.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana
Bitte, Vergessen Sie Uns nicht.
In Belgien hat es doch auch modernistische Kleriker im Bischofsrang gegeben, die sexuelle Perversionen zumindest vertuschen wollten. Es tun sich Parallelen auf.
@Chlodwig,
In Belgien in Kardinalsrang (Godfried Danneels), in Bischofsrang :DeKesel (vor 4 Monaten von Bergoglio zum Erzbischof ernannt).
Die Mißbrauchskatastrofe in Los Angeles und das Versagen von Kard. Mahony stehen in enger Verbindung mit dem Sexualmißbrauch bei den Jesuiten in Kalifornien.
In der Jesuitenprovinz „California“ spielte sich Horrendes ab:
nach der Aufdeckung durch treue und tapfere Katholiken wurden gewaltige Entschädigungssummen bezahlt.
Das hielt die Jesuiten jedoch nicht davon ab, weiter eine sehr freie und lockere Unmoral zu verkünden und zu propagieren, vornehmlich an der Santa Clara University (Berkeley, SF); diese Universität gehört neben Stanford und Berkkely zu den 3 Eliteuniversitäten in Kalifornien.
Die „Jesuit School of Theology of Santa Clara University“ ist berüchtigt wegen seiner modernistischen Auffassungen.
Das Desaster (religiös, moralisch und finanziell) ist natürlich der Jesuitenführung und Rom nicht verborgen geblieben.
Von offensiver Auseinandersetzung mit diesen Schweinereien jedoch keine Spur:
im Gegenteil, die nördlich gelegene Jesuitenprovinz „Oregon“ auf dem Territorium der US-Staaten Oregon, Washington, Alaska, Montana und Idaho, die durch gewaltigen Sexualmißbrauch an hautsächlich Eingeborenen ebenfalls zu gewaltigen Entschädigungszahlungen verurteilt wurde und daraufhin Konkurs einlegte, wurde bei der Reorganisierung (und der Schwindsucht des nordamerikanischen Jesuitenordens) kurzerhand aufgehoben und verschmolzen auf die Provinz Kalifornien.
Der Nachwuchs kommt jetzt in toto in Ausbildung in dem gay-freundlichen Kalifornien.
Das verspricht nicht viel Gutes für die Zukunft.
Darum setzen sich nicht wenige Personen ab:
Basil Cupich, früher Bischof in Spokane (Osten v. Washington), modernistisch und in seiner Diözese unglücklich und frustriert (bankrott) wurde v. Bergoglio zum Erzbischof v. Chicago bombardiert;
und sehr viele Eingeborenen sind inzwischen orthodox geworden- die Konfession ihrer Vorfahren vor anderthalb Jahrhunderten (durch russische Kolonisten verbreitet).