
(Rom) Eugenio Scalfari, der Gründer und ehemalige Chefredakteur der Tageszeitung La Repubblica, der einzigen Tageszeitung, die Papst Franziskus laut eigener Angabe täglich liest, beharrt darauf: die wiederverheiratet Geschiedenen werden wieder zu den Sakramenten zugelassen werden. Dies schrieb der bekennende Atheist aus einer Familie mit alter freimaurerischer Tradition und Doyen des linken Journalismus in Italien am gestrigen Sonntag in seiner Kolumne.
Wegen einiger, höchst umstrittener Interviews, die er mit Papst Franziskus führen konnte, schuf sich Scalfari den Nimbus eines „laizistischen Freundes des Papstes“ und sogar als „laizistische Stimme des Papstes“. Von der Titelseite der Repubblica verkündete Scalfari, wie Papst Franziskus die Kirche „verändern“ wolle. „Papst Franziskus: So werde ich die Kirche verändern“, lautetet die Schlagzeile am 1. Oktober 2013, als das erste Scalfari-Interview mit dem Papst abgedruckt wurde.
Scalfaris Kolumne: „Wiederverheiratet Geschiedene werden zur Kommunion zugelassen werden“
Am 1. November 2015 schrieb Scalfari wenige Tage nach dem Ende der hitzig verlaufenen Bischofssynode über die Familie, der Papst habe ihn angerufen und ihm angekündigt: „Alle wiederverheiratet Geschiedenen werden die Kommunion empfangen können“. Daran knüpfte seine gestrige Kolumne an.
Darin nahm er unter anderem zur Haltung der Kirche in der „Homo-Ehe“-Diskussion Stellung und erklärte seiner Leserschaft, warum Papst Franziskus sein Programm nicht so schnell und noch nicht ganz durchsetzen habe können:
„Natürlich muß Franziskus, wie bereits in der synodalen Diskussion über das Thema der wiederverheiratet Geschiedenen geschehen, die die Wiederzulassung zu den Sakramenten wünschen, (vorübergehende) Kompromißlösungen suchen, um die Einheit der synodalen Kirche zu bewahren.
Der Kompromiß zum Thema der Sakramente für die wiederverheiratet Geschiedenen war, den Bischöfen und den von ihnen beauftragten Beichtvätern die Entscheidung zu übertragen, ob der Antragsteller wieder angenommen werden kann oder nicht. Auf diese Weise wurde die Tür der Wiederzulassung zur Hälfte geöffnet, Fall für Fall. Es ist aber jenen, die es wünschen – sollten sie vom Beichtvater ein negatives Gutachten erhalten haben – immer möglich, nach einer gewissen Bußzeit erneut einen Antrag zu stellen, und es ist ebenso möglich, vielmehr sogar sicher, daß dieser zweite Antrag angenommen wird.
In dieser Phase – wie wir wissen – hat die Spannung zwischen dem Papst und der Kurie ihr Maximum erreicht, was bedeutet, daß Franziskus die größtmögliche Mehrheit des Episkopats zusammenhalten muß, die eine pastorale Aktion bevorzugt und auf diese Weise die von Franziskus gewollte missionarische Kirche repräsentiert. Das erklärt umfassend den Kompromiß in Sachen Ehe und eingetragene Partnerschaften.“
Soweit Scalfari in seiner Kolumne vom 24. Januar, der sich als Atheist erstaunlich detailliert für die katholische Kirche, deren Sakramente und sogar den Zugang zu diesen interessiert.
Ambivalente Haltung des Vatikans: halbherzige Dementi
Scalfari bedient das Klischee des „guten“ Papstes, der von einer „bösen“ Kurie daran gehindert werde, sein Regierungsprogramm umzusetzen, weil er Rücksichten nehmen müsse, um die Einheit der Kirche nicht zu gefährden. Scalfari erklärt damit dem Publikum, daß auch in der Kirche erst einmal Mehrheiten gefunden werden müßten und nur schrittweise vorgegangen werden könne. Zudem fällt seine Betonung der „synodalen Kirche“ auf, die er als neue Kirche signalisiert.
Papst Franziskus gewährte Scalfari mehrere Gespräche, deren Inhalt vom La Repubblica-Gründer nach eigenen Angaben frei wiedergegeben wurde. Seither ist die Rede von einem „Scalfari-Lehramt“. Die Reaktionen darauf waren ambivalent. Einerseits dementierte das Presseamt des Vatikans jeweils anschließend den Inhalt, ohne eine wirkliche Klärung herbeizuführen. Andererseits hält Papst Franziskus an den Gesprächen fest. Die umstrittenen Interviews wurden sogar in einen Sammelband mit Papst-Interviews aufgenommen und vom Vatikanverlag veröffentlicht. Eine ernsthafte Distanzierung sieht anders aus.
Scalfaris Anekdoten und Begninis: „Unter Revolutionären versteht man sich eben“
Eugenio Scalfari genießt es unterdessen, ein „ausgezeichnetes feeling“ zum Papst zu haben, wie es beim 40. Gründungsfest von La Repubblica hieß, das am vergangenen 14. Januar gefeiert wurde. Bei dieser Gelegenheit erzählte Scalfari, daß ihn Papst Franziskus gebeten habe, sich „nicht zu bekehren“, denn, so der Papst, er wüßte sonst nicht, wo er dann einen anderen Ungläubigen wie ihn fände, mit dem er reden könne, um neuen Ansporn zu bekommen. „Belustigtes und applaudierendes Publikum“, beschrieb La Notizia die Szene.
Scalfari saß bei der Vorstellung des Gesprächsbuches von Andreas Tornielli und Papst Franziskus im Vatikan als Ehrengast in der ersten Reihe. Die Präsentation erfolgte durch den in Italien überaus beliebten Schauspieler und Komiker Roberto Benigni, was maximale Einschaltquoten und Sympathie sicherte. Begnini sagte, in seiner gewohnt burlesken Vortragsweise, daß ihm „dieser Papst gefällt, aber sehr sehr “ sogar und man über diesen Papst „nicht auf maßvolle Art gut sprechen kann: entweder man redet gut über ihn oder gar nicht“. Papst Franziskus „ist ein Revolutionär, wie ihn Eugenio Scalfari genannt hat, der auch ein Revolutionär ist. Unter Revolutionären versteht man sich eben“, so Begnini.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: UCCR
Video: La Repubblica (mit Werbevorspann, der nicht ausgeschaltet werden kann)
Bei den ersten Scalfai-Interviews überschlugen sich fromme Katholiken darin, auf Scalfari als Lügner und Verzerrer einzuhacken und F. hinzustellen, als habe er das ganz gewiss so nicht gesagt…
Ich sehe den Fall aber wie auch den Benedikts: Hier stehen Aussagen im Raum, die nicht widerlegt werden können!
Ich glaube, dass Scalfari uns das sagt, wozu sich der Vatikan bislang noch nicht aufgerafft hat, und es ist geradezu beschämend, dass unsere Heldenbischöfe, für die hier so viele so „dankbar“ sind, verschweigen, geschweige denn, dass sie darauf reagierten, was uns der Weltmann ungeschminkt mitteilt.
F. hat selbst tausend Andeutungen in diese Richtung gemacht.
Wir wissen, wohin die Reise geht.
Eines aber muss man sehen: es war Benedikt, der diesen Prozess angestoßen hat. Er war es, der ausdrücklich geraten hat, die Annullierungsverfahren noch auszubauen.
F. greift die Vorarbeiten seiner Vorgänger auf.
Eine Kontinuität in diesem Punkt zwischen Benedikt und Franziskus zu behaupten, wirkt sehr konstruiert. Plakativ formuliert, klingt das so:
Benedikt sagt, man soll die Frage des Priesterzölibats theologisch vertiefen [also klarer herausarbeiten],
Franziskus hebt dann den Zölibat auf und behauptet, das sei eine „theologische Vertiefung“.
Da kann man ja nicht behaupten, es gibt eine Kontinuität. Worte sind geduldig. Man kann die gleichen verwenden, aber mit ganz anderem Inhalt füllen…
Benedikt hat bei Ehesachen nur eine zeitliche Beschleunigung angeregt. Das ist angemessen, weil die Verfahren oft Jahre dauern. Das sagt aber nichts zum Inhalt des Urteils, sondern nur, daß die Zeiten für ein Urteil angemessen sein sollen. Das ist übrigens im staatlichen Recht sogar mit genauen Fristen geregelt.
Benedikt XVI. hat hingegen ausdrücklich im Zusammenhang mit der Bischofssynode einen älteren Aufsatz aus den frühen 70er Jahren korrigiert, um nicht von Kasper & Co. für deren Zielsetzungen mißbraucht werden zu können. Was Franziskus will, aber sich nicht offen sagt, hat Benedikt nie verlangt, nicht direkt und nicht indirekt.
Benedikt hat noch viel mehr angeregt als nur das…
Er hat ausdrücklich die Idee in den Raum gestellt, dass ein großer Teil katholischer Eehen nie zustande gekommen sei, weil der erforderliche Ehewille (angeblich) gefehlt habe.
Er wollte die Annullierung aufgrund des mangelnden Ehewillens als Legitimation der gewünschten Scheidungs- und Wiederverheiratungspraxis fruchtbar machen.
Lesen Sie bitte hier und forschen Sie von dort aus weiter: http://www.christ-in-der-gegenwart.de/aktuell/artikel_angebote_detail?k_beitrag=4301233
Es ist hart, aber es ist so – ich habe Benedikt anfangs auch nicht als den gesehen, der er doch so ganz offenkundig und ungeschminkt ist (!).
Die Wahrheit ist aber: F. führt nur dessen Ideen zu Ende.
Vielleicht sind wir alle zu naiv mit Benedikts Worten umgegangen. Er „korrigierte“ lediglich seine jugendliche Meinung, man könne wiederverheiratete Geschiedene zur hl. Kommunion zulassen.
Seine Ansicht, dass sie in geordneten verhältnissen lebtem, hat er aber nicht zurückgenommen.
Er hat einen eleganten Weg gesucht, um dem Makel, bei einer bereits gültigen Ehe sich wieder zu verheiraten, zu entgehen: durch Annullierung der Erstehe in großem Umfang.
@Zeitschnur
Ich bleibe dabei, Ihre Kontinuitätsbehauptung wirkt in diesem Fall konstruiert. Wozu eigentlich?
Benedikt hat in Sachen „Ehewillen“ lediglich gesagt, die Frage sei zu studieren. Er hat in keiner Weise vorweggenommen, welches Ergebnis er sich evtl. erwartet. Das ist wie mit dem Recht auf ein Urteil in angemessener Zeit. Das sagt nichts aus – im Gegensatz zu Franziskus – wie das Urteil ausfallen soll.
Ich würde mich freuen, wenn ich an Ihrer Rundumkritik an allen und jedem in der gesamten Kirchengeschichte erkennen könnte, dass diese einem guten Zweck dient und nicht bloß Kritik der Kritik wegen oder Besserwisserei ist. Das fällt mir aber manchmal (nicht immer) schwer.
@ Lioba
Und ich bleibe auch dabei – da ist gar nichts konstruiert, sondern wer A sagt, darf auch auf A angesprochen werden, auch dann, wenn einer anderer aus A weitere Schlüsse zieht.
Benedikt kam 2014 absolut so rüber, auch in der weltlichen Presse. Kapiert haben es bloß die Benedikt-Fans nicht. Liebe macht blind…
„Stattdessen empfiehlt Benedikt, dass die Kirche das Ehenichtigkeitsverfahren ausbaut – das könnte feststellen, dass eine Ehe wegen psychischer Unreife von Anfang an ungültig war, einer zweiten Heirat stünde dann nichts im Weg. Auch ohne dieses Verfahren sollten Geschiedene in kirchlichen Gremien aktiv und Pate werden können.“ http://www.sueddeutsche.de/panorama/aeusserung-von-benedikt-xvi-der-dagegen-papst‑1.2222774
Tut mir leid, aber damit müssen Sie leben. Das ist die Realität!
Ich bin übrigens einfach nur kritisch. Wenn ich damit Ihre Wagenburg „rundum“ schleife, ist das vielleicht nicht nur mein Fehler, sondern auch Ihrer.
Und es ist keine „Besserwisserei“, wenn man liebesblinden Benediktfans zeigt, was Benedikt wirklich und nachweislich gesagt hat.
In der gegenwärtigen Krise ist Nüchternheit und Weitblick – auch rückwärts in die Vergangenheit – angesagt. Darum bemühe ich mich. Bigott-harmoniesüchtige Schönfärberei verhindert, dass wir unser Problem verstehen. Es wird nur weiter bergab gehen.
Nicht zuletzt geht es heute konkret darum, sich innerlich zu distanzieren von einem „lehramt“, das den namen nicht mehr verdient, weil es die Seelen in die Hölle komplimentieren will. und da hat auch der gute Benedikt ganz offenkundig mit beigetragen und dies nicht zu knapp, dafür aber stilvoll und edel. Es ist aber ziemlich egal, ob wir mit Benedikts roten, hübschen Schühchen oder in F.s Orthopädenlatschen in die Hölle wandern.
Nein: Bei aller Kritik an F., die ich als eine der ersten hier deutlich ausgesprochen hatte, und für die ich als erste von einigen papolatrischen Hyänen hier halb tot geprügelt wurde, ist doch F. nicht der Böse, der alles kaputtmacht, was der liebe Benedikt so schön wieder eingerichtet hatte.
F. führt das weiter, was Benedikt angelegt hat. Punkt.
Das ist meine begründete Überzeugung, nachdem auch ich mal so gedacht hatte wie Sie. Aber das konnte einer kaltblütigen, kritischen Prüfung eben nicht standhalten.
Verführt Dich dein Auge zur Sünde, reiß es aus!
Die „Wiederverheiratung„s‑Diskussion hat etwas Delikates! Das „Superkonzil“ hat bewußt die Ehezwecke verkehrt. Bezüglich der Notwendigkeit und Qualität des „Wiederverheiratung„s‑Konkubinates wird jetzt allerdings in einer Weise argumentiert, die wieder dem Verhältnis der Ehezwecke vor dem „Superkonzil“ entspricht … (Was natürlich für die Richtigkeit der überlieferten Auffassung spricht.)
Man heilt also jetzt die durch das Konzil geschlagenen Wunden mit den Argumenten der Tradition. Der konsequent nächste Schritt ist nun, auch für die eigentliche Heirat die segensreiche hergebrachte Auffassung als solche wieder zu erkennen.
Et kütt wie et kütt – und et it scho immer jut jejange – oder so oder
ähnlich
Dass die Bemerkung, sich nicht zu bekehren, scherzhaft gemeint war, liegt auf der Hand, wenn man den Bericht liest. Jedem, der das nicht sieht, fehlt wohl die rechte Beurteilungsfähigkeit, die üblicherweise als ein wesentlicher Teil der menschlichen Intelligenz angesehen wird.
@Galilei
sagen wir so: Sie wollen die Bemerkung „scherzhaft gemeint“ sehen, weil Ihnen – zurecht – das Gegenteil Bauchschmerzen bereiten würde.
Allerdings, und das gilt auch für den Papst, sollte man über manche Dinge nicht scherzen.
Zudem kann ich mich erinnern, dass Franziskus Scalfari gleich im ersten Interview sagte, er wolle ihn nicht bekehren. Erfunden hat es Scalfari also nicht. ob es nur eine Blödelei eines blödelnden Papstes war, werden wir wohl nie erfahren. Wir wissen allerdings, dass er auf die Judenmission verzichtet, dass er die Evangelikalen nicht bekehren will und seit dem Video der Gebetsmeinungen von diesem Monat, daß er überhaupt der Meinung ist, dass alle Menschen „Kinder Gottes“ sind und damit jeder bei seiner Religion bleiben soll. Also, grübel, grübel, von „scherzhaft gemeint“ scheint echt keine Rede sein zu können.
Dieser Papst denkt wie Lessing und die beschürzten Brüder mit ihrem Großen Baumeister. Jeder nach seiner Façon… Der perfekt Mann für die „Vereinten Religionen der Welt“
Ob der Herr dies auch als Scherz betrachtet, wage ich zu bezweifeln!
Dies dachte ich bei einer anderen Gelegenheit. So ‚scherzt‚ dieser Herr wiederholt, er hätte sich eigentlich statt Franziskus I.,
Jesus II. nennen sollen.
Daß auch hier nicht nur gescherzt wird zeigt er mit seiner ‚Korrektur‚ Jesu bei der Fußwaschung am Gründonnerstag.
@Imek 17:30
Supi-Antwort mit Jesus II. Werd‘ ich mir sicher merken!!
Jesus 2? Nein, er doch nicht. Sicher nicht die 2!
Selbst wenn es scherzhaft gemeint war – solch eine flapsig hingeworfene Bemerkung verfehlt dennoch nicht ihre Wirkung.
Wird am Stammtisch, in der Kantine beim gemeinsamen Mittagstisch unter Kollegen, beim abendlichen Treffen im Familien- oder Freundeskreis nicht anders gesprochen als es ein amtierender Pontifex in seiner Funktion tun sollte?
Aber es stimmt ja, es waren ja „nur“ ein paar lockere, oberflächliche Worte unter Freunden – und ganz bestimmt ohne jeden Hintersinn.
Ganz bestimmt!
Natürlich sollte ein Papst auch einmal etwas im Scherz sagen dürfen, aber müsste er nicht etwas behutsamer darauf achten, welchen Inhalt er dadurch transportiert?
Das ist schon klar, Galilei. Nur drückt dieser Scherz eben seine Sorge aus, seine Dialektik zu verlieren, seinen dialektischen Partner. Und hier wird seine leichtfertige Äußerung auch wieder zu einem Ausdruck eines seiner Grundirrtümer. Und: Seine Sorge sollte nicht der Dialektik, sondern dem Glauben gelten.
Ist das Zeitalter des „sekundären Christentums“ angebrochen ?
Romano Amerio – ein röm. kath. Philosoph und Theologe hat in einer Studie über die Veränderungen in der katholischen Kirche im 20. Jahrhundert Folgendes festgehalten:
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„Der Status der gegenwärtigen Zivilisation besteht in der Unabhängigkeit und Aseität, d.h. die Welt weist jegliche Abhängigkeit von sich, mit Ausnahme der Abhängigkeit von sich selbst.
Die Kirche scheint zu befürchten, von ihr verworfen zu werden, was durch einen hohen Prozentsatz der Menschheit in der Tat geschieht.
Daher ist sie nun dabei, ihren axiologischen Eigencharakter verblassen zu lassen und hingegen jene Züge zu beleben, die sie mit der Welt gemeinsam hat.
Alle Belange der Welt werden Belange der Kirche.
Sie erweist der Welt ihren Dienst und versucht, den Fortschritt des Menschengeschlechts anzuführen.
Diese Tendenz habe ich an anderer Stelle sekundäres Christentum genannt,
wobei es sich um den im 19. Jahrhundert aufgekeimten Irrtum handelt.“
-
Man wird m.E. mit dem gegenwärtigen Poblem nicht fertig, wenn man das 20. Jh bloß in Gegensatz zum 19. Jh setzt.
Das ist das typische traditionalistische Narrativ – aber es verzerrt die Kirchengeschichte und damit auch die Theologie dermaßen, dass man nun keinen Schritt mehr vorwärts und rückwärts kommt. Ein ideologisch hoch aufgeladenes Narrativ.
Bleibt nur ständiges Lamentieren über das böse „Heutzutage“.
Soll’s das gewesen sein?
„Bleibt nur ständiges Lamentieren über das böse „Heutzutage“.
Soll’s das gewesen sein?“
Das sagt die Richtige! Tja, was bleibt Ihnen denn, außer Ihrem nervtötenden, alles und jeden mittels Verleumdung, Verdrehung und billigster Propaganda vernichtenden Zerstörungswerk, das Sie hier betreiben? Sie sind doch die Fleisch gewordene Destruktivität für das gestern, heute und morgen!
Ja, ja. Dieser hinreichende Ehewille@ Damit wurde schon in besseren Zeiten eifrig hantiert. Wer den einigermaßen nachweisen konnte, hatte beim bischöflichen Offizial gute Karten. Notfalls machte der Schwur aufs Hl . Evangelium die Causa perfekt.
So einfach war das nicht und ist das nicht- Gottseidank
Vor über 200 Jahren wurden die Kirchengüter eingezogen und saekularisiert, Der Entzug der materiellen Grundlagen in weiten Teilen Europas sollte der Kirche die Handlungsfähigkeit nehmen und sie marginalisieren. Real änderte sich Einiges, aber es blieb der Kirche die moralische Autorität und damit der Einfluss. Es enstand in der Folge die Weltkirche. Nun erleben wir die zweite Saekularisation durch den Einlass der Kräfte in das Innere der Kirche, die Christus nicht bekennen, Leute wie Scalfari, Schellnhuber und die „Internationalen“ gehen ein und aus und nehmen Einfluss auf die Kirche.Franziskus hat die Tür weit geöffnet, damit der Geist des Antichristen unter dem Deckmantel des Humanismus Einzug halten kann. Die Eroberung Troia´s lässt grüßen. Defendor hat Recht, die Kirche wird verworfen und gefleddert.
Hans
Zu Ihrem Bild von der weitgeöffneten Kirchentür fällt mir dieses nachdenkenswerte Wort Sören Kierkegaards ein:
„Da die Türen verschlossen waren, kam Christus zu den Jüngern. Dergestalt müssen die Türen verschlossen sein, verschlossen vor der Welt – dann kommt Christus hinein, durch verschlossene Türen, er kommt ja auch von inwendig her. Als das Christentum stritt, da waren die Türen stets verschlossen – die Ungleichartigkeit des Christlichen. In der Christenheit hat man die Türen sperrangelweit offen stehen lassen – Gleichartigkeit mit der Welt –, dann kommt Christus auch nicht.“
Sehr kluges und interessantes Zitat.
Jesus tritt in unsere Steinherzen ein, weil wir so verschlossen sind in unserem sündhaften Zustand!
Das Ächzen des unheilbar kranken Herzens genügt ihm, um einzutreten und seine Heilandsarbeit in so großer Geduld zu vollziehen.
Die Kirche banalisiert vor allem den beklagenswerten Zustand des natürlichen Menschen in Sünde. Die Kirche hatte ja im übrigen immer weit offene Türen, aber einmal eingetreten, begann die Heilandsarbeit am einzelnen.
Dies wurde aber mit der Verstaatlichung des Christentums bereits konterkariert. Millionen Menschen wurden einfach in die Kirche hineingedrängt, die es nicht wirklich wollten und auch nicht verstanden, was ihnen geschieht. Das war das andere Extrem. Heute macht man sich zum „Durchlauferhitzer“. Und immer ging und geht es nur um Macht, Macht, Macht über die Herzen. So oder so.
Verzeihen Sie, aber das war doch vorher schon so. Selbst wenn Männer das Christusbekenntnis formal im Munde führten, finden Sie in der Kirchengeschichte jede Menge Karrieristen, die auch gerne mehrere theologische Wandlungen durchschritten, wenn es nur der Machtgier entgegenkam.
Und was diese Leute alles „einbrachten“ – daran ist die Kirche schon mehrmals nahezu zerbrochen.
Fraglich ist aber, wieso solche Männer in der Kirche seit alters her überhaupt soweit kommen konnten.
Und diese Frage hat mir noch nie ein Rechtgläubiger schlüssig beantworten können.
Was haben Sie immer gegen Männer? Haben Sie Neid auf diese, weil sie selber eine Frau sind?
Und was glauben Sie, wieviel würde übrig bleiben, wenn von allen ihren Kommentaren nur das zugelassen würde, was der Wahrheit entspricht?
Der Atheist als Kirchen-Experte, toll!
Und dann diese komischen Blicke dieser Beiden ‚Schauschpieler‘.Der auf der rechten Seite auf dem Foto ‚sticht ja ganz beonders hervor Was war da nur auf dem Speisezettel inklusive Getränke im Gästehaus drin? Na,na?
Falls jemand daran zweifeln sollte, dass die von Scalfari dem „Bischof von Rom“ zugeschriebenen Worte nicht auch wirklich die Gedanken von „Franziskus“ sind, der sei daran erinnert, dass der Vatikan-Verlag selber in jüngerer Vergangenheit ein Buch mit den Scalfari-Interviews herausgegeben hat (also eine direkte, offizielle Bestätigung).
Übrigens war Scalfari und sein Blatt in der Vergangenheit immer darauf bedacht, Papst Benedikt in schlechtes Licht zu rücken und seine eingeschlagene (Christus-treue) Richtung mies zu machen.
Wer also in Papst Benedikt einen schüchternen Wege-Ebner für „Franziskus“ sieht, der hat sich wohl intellektuell vergalopiert.
Nöö, das ist kein „Vergaloppieren“ – Sie müssten da erst mal prüfen, ob Scalfari Beendikt überhaupt angemessen rezipiert hat…
Im übrigen ist es logisch gleich, was ein Scalfari denkt, wenn wir der Frage nachgehen, ob eine klare Kontinuität zwiwche B. und F. nachweisbar ist.
Sie würden andernfalls behaupten, eine Kontinuität könne nur bestehen, wenn Scalfari sie uns bestätigt hätte – und das ist logischer Unsinn.
Ich kenne Scalfari mittlerweile sehr gut; Sie haben absolut keine Ahnung, wie sehr er sich in geistigen Dingen sehr wohl bestens zu orientieren weiß.
Sehr wenige können ihm im geistigen Feingefühl das Wasser reichen, weshalb er es bestens versteht, versteckt und geheim (also feige) die richtigen Fäden zu ziehen, um der katholischen Kirche möglichst viel zu schaden.
Dieser Pseudo Papst ist die größte Katastrophe, welche über die Kirche jemals hereingebrochen ist. Er zerstört alles was heilig ist, und selbst von progressistischen Päpsten wie Paul VI. und Johannes Paul II. nicht angetastet wurde. Ein wahrer Revoluzzer auf dem Stuhle Petri. Ob die Kirche diesen Sturm aushält, wenn selbst das Haupt der Christenheit zum Häretiker wird? Langsam kommen mir Zweifel.
Der Papst ist nur der Stellvertreter. Das Haupt der Kirche ist zum Glück immer noch unser Herr Jesu Christus.
Manchmal hört man den Ausdruck vom sichtbaren Haupt der Kirche für den Papst.
Diese Schuhe passen dem Bischof von Rom wohl eher nicht.