Wir besitzen Gaben, verschieden je nach der Gnade, die uns verliehen ward: ist es die Gabe der Weissagung, so übe man sie, jedoch in Übereinstimmung mit dem Glauben; ist es ein kirchlicher Dienst, so diene man darin; wer die Lehrgabe hat, der lehre; wer die Gabe zu ermahnen hat, der ermahne; wer Almosen austeilt, tue es mit Schlichtheit; wer vorsteht, tue es mit Eifer; wer Barmherzigkeit übt, tue es mit Frohsinn. – Die Liebe sei ungeheuchelt. Hassen sollt ihr das Böse, anhangen dem Guten, brüderlich einander lieben, in Ehrerbietung einander zuvorkommen; im Eifer nicht erlahmen, im Geiste glühen, dem Herrn dienen; in der Hoffnung fröhlich sein, in der Trübsal geduldig, im Gebet beharrlich; an den Bedrängnissen der Heiligen Anteil nehmen, die Gastfreundschaft üben. Segnet, die euch verfolgen! Segnet sie und fluchet nicht! Freuen sollt ihr euch mit den Frohen, weinen mit den Weinenden, eines Sinnes untereinander sein, nicht zu hoch hinauswollen, sondern es mit den Niedrigen halten.
Aus dem Brief des heiligen Apostels Paulus an die Römer (12, 6–16)