
(Rom) Die tägliche Pressekonferenz zur Synode hat es in sich. Mit inzwischen fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit läßt sich vorhersagen, daß sich unter den täglichen Gästen von Vatikansprecher Federico Lombardi SJ kaum erklärte Verteidiger der katholischen Moral- und Ehelehre, dafür um so mehr bekennende Vertreter der „neuen Barmherzigkeit“ finden.
Eines von vielen kleinen und großen Zeichen dafür, welcher offizielle Wind im Vatikan weht. Zeichen mag man erkennen oder auch nicht. Allerdings sind manche so groß, daß sie kaum übersehen werden können.
Das gegen Humanae vitae in Stellung gebrachte „persönliche Gewissen“
Auf der Pressekonferenz vom vergangenen Freitag war Msgr. Blaise J. Cupich zu Gast, der Erzbischof von Chicago. Cupich war ein progressiver Außenseiter im amerikanischen Episkopat, den Papst Franziskus zur Überraschung aller zum Nachfolger von Kardinal Francis George berief. Ein progressiver Außenseiter ist Cupich auch heute noch, allerdings nicht mehr an der Spitze einer kleinen Diözese, sondern einer der größten der Welt und der bedeutendsten der USA.
In Sachen Verhütung verschanzten sich Ende der 60er Jahre viele Theologen und ganze Bischofskonferenzen hinter dem Vorrang eines subjektiven Gewissens, um die zweitausendjährige Lehre der katholischen Kirche im wahrsten Sinne des Worts zu sterilisieren. Jene Lehre, die Papst Paul VI. mit der Enzyklika Humanae vitae wider starke Erwartungen bekräftigte. Die Belgische Bischofskonferenz belehrte die Gläubigen, den „eigenen Überzeugungen“ zu folgen, wenn diese „zu einem anderen Schluß“ kommen als der Papst. Die bundesdeutschen, österreichischen und schweizerischen Bischöfe ermahnten ihre Priester, die persönlichen „Gewissensentscheidungen“ der Gläubigen zu respektieren. Gleiches taten die kanadischen Bischöfe: „Jeder, der den Weg wählt, der ihm richtig scheint, tut dies mit gutem Gewissen“.
Cupich: „Das Gewissen muß respektiert werden. Ich habe das immer getan“
Am vergangenen Freitag bekamen die Journalisten dieselben alten Thesen zu hören: „Wenn die Menschen zu einer Gewissensentscheidungen gelangen, dann ist es unsere Aufgabe, ihnen dabei zu helfen, weiterzugehen und diese zu respektieren. Das Gewissen ist unverletzlich und wir müssen es respektieren, wenn sie ihre Entscheidung treffen, und ich habe das immer getan.“
Diese Worte stammen von Erzbischof Cupich, der damit seine Unterstützung für die Zulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion erklärte.
Noch als Bischof von Spakane war Msgr. Cupich sicher auch von seinem Gewissen geleitet, als er seinen Priestern untersagte, an den alle sechs Monate stattfindenden Gebetsvigilen „40 Tage für das Leben“ teilzunehmen, die seit 2004 zu den wichtigsten Lebensrechtsinitiativen in den USA gehören und inzwischen in 25 Ländern der Erde stattfinden.
Für den amerikanischen Oberhirten gilt derselbe Maßstab natürlich auch für Homosexuelle, über die er erstaunlich Erhellendes zu berichten wußte: „Ich denke, daß auch Homosexuelle Menschen sind und ein Gewissen haben. Und meine Rolle als Hirte ist es, ihnen bei der Unterscheidung zu helfen, was mit Blick auf die objektive Morallehre der Kirche der Willen Gottes ist, aber ihnen zugleich auch durch eine Unterscheidungsphase zu helfen, zu verstehen, wozu Gott sie in diesem Moment ruft“.
Die katholische Lehre und das „aber auch …“
Das Nachgeschobene „aber auch“ nach dem Hinweis auf das objektive Lehramt der Kirche relativiert alles und vermittelt den Eindruck, als könne das Gewissen auch zu Entscheidungen führen, die der objektiven Moral widersprechen. Davon, daß homosexuelle Handlungen in sich schlecht sind, ist keine Rede mehr, nicht einmal andeutungsweise. Unter gewissen Umständen scheinen sie geradezu ein kleineres Übel, das für ein höheres Wohl geradezu zu empfehlen sei. Für Erzbischof Cupich existiert kein in sich Böses, ganz im Sinne der von Wiens Erzbischof Kardinal Schönborn formulierten Gradualität in der Verwirklichung eines Ideals (sprich Sakrament). Im Umkehrschluß werden unter „bestimmten Bedingungen“ die bisher schlechten Handlungen plötzlich sogar zu guten Handlungen. „Hier geht es nicht mehr um eine pastorale Frage, sondern um die Wahrheit über den Menschen selbst“, so Nuova Bussola Quotidiana.
Über das Gewissen und die Wahrheit
Über die Wahrheit sprach Papst Johannes Paul II. in Veritatis splendor ausdrücklich an die Bischöfe gewandt, als er die Vorstellung zurückwies, das Gewissen sei imstande die moralische Wahrheit zu erzeugen und von jeder Handlung freizusprechen.
„So ist man in manchen modernen Denkströmungen so weit gegangen, die Freiheit derart zu verherrlichen, daß man sie zu einem Absolutum machte, das die Quelle aller Werte wäre. In diese Richtung bewegen sich Lehren, die jeden Sinn für die Transzendenz verloren haben oder aber ausdrücklich atheistisch sind. Dem Gewissen des einzelnen werden die Vorrechte einer obersten Instanz des sittlichen Urteils zugeschrieben, die kategorisch und unfehlbar über Gut und Böse entscheidet. Zu der Aussage von der Verpflichtung, dem eigenen Gewissen zu folgen, tritt unberechtigterweise jene andere, das moralische Urteil sei allein deshalb wahr, weil es dem Gewissen entspringt. Auf diese Weise ist aber der unabdingbare Wahrheitsanspruch zugunsten von Kriterien wie Aufrichtigkeit, Authentizität, »Übereinstimmung mit sich selbst« abhanden gekommen, so daß man zu einer radikal subjektivistischen Konzeption des sittlichen Urteils gelangt“ (VS, 32)
Ebenso: „Auf der anderen Seite ist es niemals zulässig, einen »subjektiven« Irrtum hinsichtlich des sittlich Guten mit der »objektiven«, dem Menschen auf Grund seines Endzieles rational einsehbaren Wahrheit zu vermengen oder zu verwechseln, noch den sittlichen Wert der mit wahrem und lauterem Gewissen vollzogenen Handlung mit jener gleichzusetzen, die in Befolgung des Urteils eines irrenden Gewissens ausgeführt wurde“ (VS, 63).
„Die Autorität der Kirche, die sich zu moralischen Fragen äußert, tut also der Gewissensfreiheit der Christen keinerlei Abbruch: nicht nur, weil die Freiheit des Gewissens niemals Freiheit »von« der Wahrheit, sondern immer und nur Freiheit »in« der Wahrheit ist; sondern auch weil das Lehramt an das christliche Gewissen nicht ihm fremde Wahrheiten heranträgt, wohl aber ihm die Wahrheiten aufzeigt, die es bereits besitzen sollte, indem es sie, ausgehend vom ursprünglichen Glaubensakt, zur Entfaltung bringt“ (VS, 64).
„Die Festigkeit der Kirche bei der Verteidigung der universalen und unveränderlichen sittlichen Normen hat nichts Unterdrückendes an sich. Sie dient einzig und allein der wahren Freiheit des Menschen: Da es außerhalb der Wahrheit oder gegen sie keine Freiheit gibt, muß die kategorische, das heißt unnachgiebige und kompromißlose Verteidigung des absolut unverzichtbaren Erfordernisses der personalen Würde des Menschen Weg und sogar Existenzbedingung für die Freiheit genannt werden“ (VS, 96).
Johannes Paul II. verwies ausdrücklich auf die klaren Worte von Papst Gregor XVI. (Epist. enc. Mirari vos arbitramur, 15. August 1832: Acta Gregorii Papae XVI, S. 169–174); Papst Pius IX. (Epist. enc. Quanta cura, 8. Dezember 1864) Pii IX P.M. Acta, I. 3, S.687–700) und Leo XIII. (Lett. enc. Libertas praestantissimum, 20. Juni 1888: Leonis XIII P.M. Acta, VIII, Romae 1889, S. 212–246).
Vor zehn Jahren „Santo subito!“ und nun um die „Barmherzigkeit Gottes“ betrogen?
Es scheinen nicht erst zehn Jahre, sondern hundert Jahre vergangen zu sein, seit eine riesige Menschenmenge am Sarg Johannes Pauls II. mit Transparenten und Tafeln „Santo subito!“ forderte.
Heute scheinen Menschen, Hirten und Laien, tatsächlich irgendwie überzeugt, vor dem amtierenden argentinischen Papst hätten die Päpste sie der „Barmherzigkeit Gottes“ beraubt. Ein aktuelles Beispiel dafür, wie flüchtig der Augenblick zwischen einem Hosanna und dem „Kreuzige ihn“ sein kann.
„Die Aussagen von Erzbischof Cupich, die er auf der Pressekonferenz von offizieller Tribüne verkünden konnte, sind, man mag es drehen und wenden, wieviel man will, mit der Lehre der katholischen Kirche nicht in Einklang zu bringen“, so Nuova Bussola Quotidiana.
Kennedy und die Zustimmung „guten Gewissens“ zur Abtreibung
Der Weg von Wahrheit und Freiheit sieht anders aus. Mit den von Cupich genannten Kriterien lassen sich letztlich alle Handlungen rechtfertigen, jedenfalls läßt nicht mehr glaubwürdig gegen manche und zugunsten anderer argumentieren. Als die Familie Kennedy vor das „Dilemma“ katholischer Politiker gestellt, zwischen einer Wahrheit und ihrer Karriere entscheiden zu müssen, kamen die Theologen Joseph Fuchs, Charles Curran und Richard McCormick praktischerweise zum Schluß, daß „ein katholischer Politiker guten Gewissens für die Abtreibung stimmen kann“.
Alles nur eine Sache des Gewissens, das der Spielball eigener subjektiver Launen und Interessen ist?
„Hitler war überzeugt Gutes zu tun, sein Heil ist sicher“
Der emeritierte Papst schrieb als Kardinal und Präfekt der Glaubenskongregation in der Wochenzeitung Sabato vom 16. März 1991 einen Aufsatz, der 2009 in den Sammelband „Elogio alla coscienza“ aufgenommen wurde. Darin schilderte Ratzinger zur Hinführung seiner Leser zum richtigen Verständnis des Gewissens einen akademischen Disput, den er miterlebt hatte. Nach Meinung einer der beiden Seiten hätten auch Hitler und die Nationalsozialisten laut ihrem Gewissen fest davon überzeugt richtig zu handeln, moralisch gut gehandelt, weshalb es keinen Grund gebe, an ihrem Heil zu zweifeln. Dazu der spätere Papst Benedikt XVI.: „Nach einem solchen Gespräch war ich mir absolut sicher, daß in dieser Theorie der durch das subjektive Gewissen gerechtfertigten Macht etwas nicht stimmte, mit anderen Worten: ich war mir sicher, daß ein Verständnis von Gewissen falsch war, das zu solchen Schlußfolgerungen führte. Eine feste subjektive Überzeugung und der daraus folgende Mangel an Zweifeln und Skrupeln rechtfertigen den Menschen keineswegs.“
Kasper: „Schwul wird man geboren!“ – Cupich: „Pädophil wird man geboren“?
Folgt man hingegen den Überlegungen von Erzbischof Cupich, kann man nicht erkennen, wie er dem „unverletzlichen Gewissen“ eines Pädophilen entgegentreten könnte, wenn dieser auch für sich in Anspruch nehmen würde, was Kardinal Kasper, den Cupich so bewundert, daß er dessen Gedanken in seinem Erzbistum verbreiten läßt, am 1. Oktober in einem Interview mit dem Corriere della Sera zur Homosexualität sagte: „Schwul wird man geboren“. Warum könnte er nicht ebensogut behaupten: „Pädophil wird man geboren“? „Es wäre interessant zu wissen, ob Erzbischof Cupich einen pädophilen Priester seiner Diözese ‚ermutigen‘ würde, seinem Gewissen zu folgen?“, so Nuova Bussola Quotidiana. Man könnte ihn ebensogut fragen, wie das mit den Halsabschneidern des Islamischen Staates (IS) gilt, die sicher überzeugt sind, durch die Ermordung ihrer Gegner, allen voran der Christen, „Gutes“ zu tun. Soll man ihnen dabei „helfen“ ihrem subjektiven Gewissen „zu folgen“?
Ein Nachsatz:
Es war Cupichs Vorgänger, Kardinal Francis George, der voraussagte, daß er noch in seinem Bett sterben werde, daß sein Nachfolger im Gefängnis sterben werde und dessen Nachfolger als Märtyrer. Mit Äußerungen, die so wunderbar mit dem Denken der Welt in Einklang sind, scheint Erzbischof Cupich möglicherweise zu meinen, auch in seinen letzten Tagen ruhig schlafen und vor dem Gefängnis sicher sein zu können.
„In der Tat hätte ich ein bißchen mehr Sorge um uns, die wir für die Nuova Bussola Quotidiana schreiben“, so Renzo Puccetti.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Crux Now
Selbstverständlich kann das Gewissen auch zu einer Entscheidung führen, die anders ist, als es die objektive Moral vorgibt. Der Mensch hat die Verpflichtung, sein Gewissen zu bilden, aber der Maßstab für das Urteil Gottes über jeden Menschen ist immer noch das persönliche Gewissen des Einzelnen. Das ist doch eine Binsenweisheit der Moraltheologie.
@Galilei,
Das Gewissen ist nicht autonom sondern stets in Einklang mit dem Gesetz Gotts und Seinem Gericht untertan.
Das Wort „Gewissen“ kommt in dem Alten Testament (ausser 3x in de späten Weisheitsbüchern) nicht vor und, besonders interessant, es kommt in den Evangelien ebenfalls nicht vor.
In Anwesenheit von und gegenüber Unseren Herrn Jesus Christus wurde nach allen uns bekannten Texten über 2persönliches Gewissen/ persönliche Gewissensentscheidungen“ komplett geschwiegen.
Sunedesis, Conscientia: „das Mitwissen, das an dem vorhandenen Wissen Mitbeteiligtsein“ tritt erst bei Paulus auf in Reminiszenz an Cicero und Seneca, wobei hochsittsamen Personen auch von Natur aus ein Teil der Anforderungen des Gesetzes erfüllen und in Werken ausführen.
Darum auch ist das Gewissen stets an die Hl. Schrift und den Kirchenväter zu schärfen;
das Gewissen ist nicht dehnbar wie ein Unterhosenelastik- und es ist eine große Sünde mutwilliges Verstoßen gegen das Gesetz Gottes durch Rekurrieren auf ein (offensichtlich schon defekt ausgebildetes) Gewissen zu rechtfertigen.
Danke @Adrien Antoine, ein sehr wichtiger Beitrag,… spreche natûrlich fûr mich selbst… Vergelt’s Gott.
Das „Gewissen“ ist tatsächlich ein fester theologischer Begriff. Allerdings nicht in genau derselben Bedeutung, wie er heute auf Deutsch verwendet wird.
Bei Thomas hängt er mit dem „Wissen“ zusammen, das sich unserem Bewusstsein selbstverständlich auch als Richter oder „Urteiler“ aufnötigt.
Ohne „Wissen“ auch kein „Gewissen“.
In der Schrift „De veritate“ führt er das ausführlich in allen Facetten aus.
„Gewissen“ als Richter heißt bei ihm „conscientia“.
Der springende Punkt ist aber im scholastischen Modell des Gewissens, dass es nicht auf rein subjektiven, von jeder Objektivität abgeschotteten Erwägungen basiert, sondern einem objektiven „Wissen“.
Natürlich KANN nur das Gewissen eines jeden die letzte Instanz des Urteilers in ihm innehaben!
Aber dieses Gewissen muss sich aufgrund logischer und vernünftiger Methodik mit dem auseinandergesetzt haben, was das „Wissen“ vorgibt.
Daher arbeitet die Moderne ja daran, um jeden Preis auf der „Wissensebene“ Gründe zu finden, die eine Rechtfertigung der Sünde eben erlauben.
Wahhaft prophetische Worte von Kardinal Francis George, dass sein Nachfolger im Gefängnis sterben werde und dessen Nachfolger als Märtyrer. Kann in der Tat in Erfüllung gehen, wenn in den USA der Schwuli Präsident Obama von der Bühne abtreten muss, dann wird sich so manches ändern, auch für Kleriker vom Schlage eines Cupichs, nicht nur in den USA, auch weltweit und dann wird der Traum der Kasper- und Bergoglio-Leute von einer „Kirche des dritten Jahrtausends“ wie eine Seifenblase zerplatzen. Die REALITÄT wird dafür schon sorgen…
@Leone, nein, ich glaube nicht, dass sich mit dem Abgang Obamas viel ändern wird.
Es warten ja andere Kandidaten bzw. eine Kandidatin der Demokraten darauf, seine Stelle einzunehmen und ob ein Republikaner als Präsident so viel besser ist, bezweifle ich.
Sie alle sind doch nur Figuren auf dem Schachbrett der im Hintergrund Agierenden.
Die Spendengelder, die die jeweiligen Kandidaten von ihren Sponsoren und den Lobbygruppen erhalten, müssen ja durch entsprechendes Verhalten wieder hereingebracht werden.
Ich denke, in einem bestimmten Rahmen kann ein Präsident entscheiden. Was darüber hinausgeht, bestimmen andere.
Er ist nur das für alle sichtbare „Gesicht“, das den Bürgern präsentiert wird.
@Marienzweig; Ja, Sie haben Recht.
Bei dem Wort Gesicht,in Hinblick an die „wichtigen„Presidentschaftskandidaten,muss ich lachen.Frau C.hat ihr Gesicht voll umoperieren lassen,Herr Trump ist schon sehr special…fast wie Franziskus,nein,besser.Sie meinen jedoch,denke ich,nicht das Gesicht.
Nein, Methodus, ich meine nicht das reale Gesicht.
Es war nur ein Bild – zwar meinte ich damit die sichtbare Person: Präsident X, Präsidentin Y, die handelnden Personen im Hintergrund dagegen bekommen wir nicht zu Gesicht.
Wenn alles durchgekaut ist, kommen die alten Thesen zum Vorschein. Es wird die Gewissensent-
scheidung ins Gespräch gebracht. In Deutschland war es die Königsteiner Erklärung die auf den
Bezug der Geburtenregelung, entgegen Paul VI.und der Lehre der Kirche, das Gewissen als ober-
ste Instanz betonte. So wird jetzt auf der Synode das Gewissen ins Spiel gebracht, zu Gunsten der
Kasperianer. Man muss also nicht unbedingt der Lehre folgen, sondern sein eigenes Gewissen ent-
scheiden lassen. Damit wird der Willkür Tür und Tor geöffnet.
Sehr treffende Analyse, danke!
Johannes Paul II. hat in der Moraltheologie wichtige Grundsätze in Erinnerung gerufen. Das wurde damals schon massiv bekämpft. Jetzt ist Veritatis splendor praktisch zu einem archäologischen Dokument geworden. Es interessiert so gut wie niemanden mehr.
Die Apostasie geht immer schneller voran, motus in fine velocior, wie Roberto de Mattei einmal sagte.