(Dublin) Auf der Suche nach einer Erklärung, wie ein katholisches Volk wie die Iren mit 62,1 Prozent für die Legalisierung der „Homo-Ehe“ stimmen konnte, versuchen manche, die ganze Schuld auf die Unkorrektheit der Regierung zu schieben. Andere ziehen es vor, im Chor mitzujubeln und dabei die Stimmen „progressiver Katholiken“ als abstimmungsentscheidend hervorzuheben. Allerdings ist schon der Begriff „progressive Katholiken“ ein Widerspruch in sich, denn entweder ist man wirklich katholisch, dann handelt es sich um Katholiken ohne jeden Zusatz, oder man ist nicht wirklich katholisch, aber dann handelt es sich auch nicht um Katholiken.
In Wirklichkeit gibt es einen dritten Faktor, der für das schwerwiegende Abstimmungsergebnis entscheidender war, als die beiden genannten: der Verrat der Kleriker.
„Öffnungen“ bestimmter Hirten gegenüber der Homo-Lobby
Es besteht kein Zweifel, daß die sogenannten „Öffnungen“ bestimmter Hirten gegenüber der Homo-Lobby unter den Gläubigen Verwirrung gestiftet und das Stimmverhalten an den Urnen beeinflußt haben.
Wenn der derzeitige Mainstream sein „Homo-Lied“ singt, gibt es auch unter den Rechtschaffenen einen Teil, der unter der einseitigen Werbung den Weg des kleinsten Widerstandes geht, was man dann bekanntlich „modern“ und „zeitgemäß“ nennt. Da haltgebende Gegenstimmen sich in den meinungsbildenden Medien Irlands kaum Gehör verschaffen konnten, wäre der Stimme der Bischöfe ein um so größeres Gewicht zugekommen.
Die Presseagentur Médias Presse-Info warf dem irischen Episkopat „Schwachheit und Unfähigkeit“ vor, eine brauchbare Verteidigungslinie gegen den homosexuellen Vormarsch auf der Insel des Heiligen Patrick aufzurichten. Einigen Bischöfen ist das durchaus gelungen. Das Ausscheren anderer bot den Gegnern jedoch die taktische Gelegenheit, ein Bild der Zerstrittenheit zu vermitteln und vor allem den abweichenden, den gefälligen Stimmen Sichtbarkeit zu verleihen und die anderen totzuschweigen.
Dublins Erzbischof und die Quadratur des Kreises
So sind die Aussagen einiger irischer Prälaten vor der Volksabstimmung zumindest als problematisch zu bezeichnen. Zu diesen Prälaten gehört auch Dublins Erzbischof Diarmuid Martin, der sich in der Quadratur des Kreises versuchte. Er meinte, von einer Koexistenz einer „Ethik der Gleichheit“, die die „affektiven Beziehungen“ Homosexueller anerkennt, und des einmaligen Charakters einer Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau sprechen zu müssen.
Vom Mea-culpa-Komplex getrieben, fügte er entschuldigend hinzu: „Ich bin mir bewußt, daß die Härte, mit der die irische Kirche die Schwulen und Lesben in der Vergangenheit behandelt hat, in einigen Fällen auch heute noch behandelt, es für LGBT-Personen schwer macht, die Ehrlichkeit dessen anzunehmen, was ich vorschlage.“
In der Tat blieb sich der Erzbischof treu. Nach Bekanntwerden des Abstimmungsergebnisses lenkte er den Blick auf die sogenannte Macht des Faktischen. Man müsse nun „den Tatsachen ins Auge sehen“, könne das „Offensichtliche nicht leugnen“ und müsse im Ergebnis eine „soziale“ und „kulturelle Revolution“ erkennen. Worte, die von den Medien mit großer Genugtuung aufgenommen wurden.
Bischof McKewon: Katholiken sollen „reife“ Entscheidung treffen, egal ob Ja oder Nein
Bischof Donal McKewon von Derry unterstützte den Erzbischof sogleich in dieser Position. Vor dem Urnengang hatte sich McKewon darauf beschränkt, auch die Gläubigen zu einer „reifen“ Entscheidung aufzufordern, egal ob sie mit Ja oder Nein stimmen würden. Als wäre das eine soviel wert wie das andere und letztlich jede Entscheidung für Katholiken gleich gültig. Mehr noch: „Ich möchte nicht, daß jemand aus schlechten, sprich sektiererischen und unangemessenen Gründen oder aufgrund von Einschüchterung mit Nein stimmen würde.“ Wodurch er den Eindruck vermittelte, als sei es nachgerade unmöglich, allein deshalb gegen die Legalisierung der „Homo-Ehe“ zu stimmen, weil das die einzig richtige Entscheidung ist.
Denn umgekehrt fügte Bischof McKewon seiner Aussage hinzu: „Ich bezweifle nicht, daß es viele der Kirche treue Menschen gibt, die für ein Ja sind. Ich werde nicht sagen, daß sie falschliegen“. Eine Erklärung, die einer Kapitulation gleichkommt und mehr noch einer Abdankung von seinen Pflichten als Bischof, als der er die Lehre der Kirche in Erinnerung zu rufen und zu verteidigen hat.
Es irritiert und verunsichert nicht wenige Gläubige, daß diese Art von politisch korrekten Prälaten für ihre unglücklichen Aussagen (um es ganz harmlos zu formulieren) nicht zurechtgewiesen wird, sondern völlig unbehelligt agieren kann oder in ihrer Haltung sogar bestärkt wird.
Irische Verfassung wie weggespült
Natürlich ist für das Abstimmungsergebnis in Irland nicht nur der „Verrat der Kleriker“ verantwortlich. Selbst die Verfassung des Inselstaates wurde durch diesen Dolchstoß schwer getroffen. In der irischen Verfassung heißt es wörtlich: „Im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, von der jede Autorität ausgeht und auf die sich alle Handlungen der Menschen wie der Staaten als unserem höchsten Ziel auszurichten haben, erkennen Wir, das Volk von Irland, in Demut alle unsere Verpflichtungen gegenüber unserem göttlichen Herren, Jesus Christus, der unseren Vätern durch Jahrhunderte der Heimsuchung hindurch beigestanden hat…“
Durch den Ausgang des Referendums scheint das alles weggespült. Irland und die Iren reihen sich vielmehr in die traurige Liste der Länder und Völker ein, die einer Neuevangelisierung bedürfen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana
Welch ein erbärmliches Auftreten der irischen Bischöfe.
Derartige „zeitgemässen“ Verunstaltungen der Lehre der Kirche keimten bereits
schon Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts auf.
So war im Jahre 1837 in der Zeitschrift „Der Katholik“ zu lesen :
-
[.…]
„Wir wagen nicht zu entscheiden,
ob die Aussprüche dieser heiligen Apostel gerade nur auf unsere Zeit hindeuten;
aber gewiß ist es,
daß in unsern Tagen der
Abfall vom heiligen katholischen Glauben so groß,
der Ungehorsam gegen Gottes und der Kirche Gebote so allgemein,
und darum das Verderbniß der Sitten unter dem Christenvolke so angewachsen ist,
daß es Thorheit wäre, dieses nicht anzuerkennen, und strafbare Gefühllosigkeit, es nicht zu rügen. — Ihr selbst könnet sehen, oder habt doch wenigstens schon davon gehört,
wie weit der
Unglaube auch unter denen,
die sich äußerlich noch zur alleinseligmachenden katholischen Kirche bekennen,
um sich gegriffen,
wie sich bei ihnen eine
völlige Gleichgültigkeit für Alles,
was sich auf Gott,
die Kirche und ihr eigenes Seelenbeil bezieht, eingewurzelt hat,
und Alles in ihnen und um sie herum zu vergiften drohet;
wie oft man die erhabensten Wahrheiten
und tiefsten Geheimnisse unsere heiligen Glaubens mit frechem Dünkel zu bekritteln wagt, als Aberglauben, Schwärmerei oder leere Gebräuche verhöhnet, und,
anstatt
die eigene Vernunft in Demut
dem Glauben gefangen zu geben,
man es für kein Verbrechen hält,
sich selbst in eitler Verblendung
zum Richter über jene Heilswahrheiten auszuwerfen,
welche einmal nur mit demüthiger Unterwerfung unter das göttliche Ansehen der heiligen Kirche aufgenommen und unerschütterlich geglaubt werden müssen,
wenn anders der Mensch gerettet
und selig werden will.
— Ihr sehet oder höret, wie bei Vielen gerade dieses göttliche Ansehen der katholischen Kirche in gänzliche Verachtung gekommen,
und wie ihr deßwegen die schuldige Liebe und Ehrerbietung entzogen,
ihren gesalbten Dienern die gebührende Achtung nicht gezollt,
und deren heilsamste,
in dem innersten Wesen der katholischen Religion gegründete Gesetze
nicht nur leichtfertig übertreten,
sondern mit frechem Spotte
und schalem Witze verlästert werden.
Ihr sehet oder höret aber auch,
welche traurige Folgen daraus entspringen,
daß nämlich da, wo der
heilige Glaube verläugnet, die Lehren, Gebote, Ermahnungen, Verheißungen und Drohungen der heiligen Kirche und ihrer Diener
mit kecker Unverschämtheit nicht gehört
und befolgt werden,
die Leidenschaften und Begierdendes von Natur aus verderbten Menschenherzens
mit tobender Wuth hervorbrechen,
alle Schranken öffentlicher Zucht
und guter Sitte darniederwerfen,
alle Leibes – und Seelenkräfte lähmen,
jede gesellschaftliche Ordnung in ihren Grundpfeilern erschüttern,
und Ruhe und Sicherheit gefährden,
so daß Laster und Verbrechen ohne Scheu
vor Gott und Menschen begangen werden,
„die unter Christen nicht einmal
dem Namen nach bekannt seyn sollten.
[.…]
-
Wieder einmal zeigt es sich ganz deutlich, dass die Krise und der Glaubensabfall in der katholischen
Kirche, auf die schwachen, müden Bischöfe zurückgeht. Wohl selber keinen Glauben und Gottesfurcht, sind die meisten Bischöfe, (siehe Deutschland) nicht fähig, die Gläubigen zu leiten und zu lehren und zu belehren. Das beste Beispiel liefert jetzt das katholische Irland.
Die zuständigen Bischöfe, allen voran Erzbischof Martin von Dublin, haben die Zügel, weil bequem, schleifen lassen. Bei einem
so ernsten Thema wie die Homo-Ehe, hätten die Hirten lautstark Stellung beziehen müssen und das rechtzeitig vor der Abstimmung. Mit Sicherheit trägt die Abstimmung dazu bei, dass andere Länder das nachahmen werden und eine Volksabstimmung abhalten. Nicht nur in Deutschland, dem Land
der Reformation, wird dieser Schritt diskutiert, sondern auch in Brüssel. In Deutschland haben die Bischöfe die Möglichkeit mit einer Stimme zu sprechen und sich gegen die Homo-Ehe zu stellen. Aber werden sie es auch tun? Wenn man diverse Verlautbarungen einzelner Bischöfe hört, hat man schon seine Zweifel.
Da kann nur noch die Gottesmutter helfen !
Wie konnte es dazu kommen, dass ein katholisches Volk derart abstimmte?
Man sieht hier einfach, was es heute heißt, sich katholisch zu nennen.
Die Realität ist für Irland keine andere als für Deutschland oder andere europäische Länder.
Sofern man von einer Kirchenbesucherquote von 10 % ausgeht, hätte man die Zahl ermittelt, die all die umfasst, die sich von der Katechese und der Predigt noch einigermaßen leiten – oder verführen – lassen. Aber hier liegt nicht der casus cnaxus.
Diese 10 % Erreichbaren mögen dann von mir aus auch durch manche wankelmütige Äußerung eines Bischofs verunsichert worden sein. Von mir aus sind sie dadurch auch umgefallen… Und natürlich durch all das, was jahrzehnte vorher schon in der Pastoral nicht gesagt wurde.
Will man jedoch realistisch bleiben, muss man einfach zugestehen, dass auch die irische Kirche 90% ihrer Schäfchen nicht mehr erreicht. Wer aber erreicht sie dann?
Natürlich die Medien, in allen ihren ihnen zur Verfügung stehenden Sprachformen.
Ein Sprenkelchrist mag sich rein formal noch katholisch nennen, ist es aber schon lange nicht mehr, wenn er das Wort Gottes nicht an die erste Stelle stellt. Diese Entwicklung geht auch an Irland nicht vorbei.
Irland wird zudem kein Einzelfall sein. Man wird das später noch sehen, wie nach und nach alles – d.h. jede tote Form in sich – zusammenbricht oder einfach umfällt.
Die Dinge fallen um, weil sie schon längst tot sind. Das veruntreute Wort ist das letzte Mögliche in einer langen Kette des Abfalls. Der Arzt beugt sich über den Patienten und sagt: „Tod durch Unglauben.“ Dabei ist der Tod das Ergebnis, nicht die Ursache des Sterbens im Bereich des Geistigen. Die Geschwüre von allen Freiheitsgiften haben den Menschen parasitär zu Grunde gerichtet, wie ein Gewässer, dass verpilzt und bakteriologisch übersättigt ist und daher kein Leben mehr in sich möglich macht.
Auch wenn jetzt aus dem Vatikan ein Aufschrei zu hören ist. Man spricht von einer „Niederlage für die Menschheit.“ Was soll das noch?
Hätte man nicht vorher solche Töne anschlagen müssen? Ja schon, aber gebracht hätte es nichts. Denn wie gesagt erreicht die Kirche kaum mehr jemanden. Egal was man sagt. Es wird ignoriert.
Da jubelt man z.B. in Deutschland eher einer Frau Göring-Eckardt zu, die plump und verkürzend fordert: „Gleiche Liebe, gleiche Rechte.“ Solche Kurzparolen zünden, weil sie kein Mitdenken erfordern. Im Namen von Gleichheit und Toleranz werden alle Werte niedergemacht und der im Geiste arme Konsumteufel nickt nur ab, was gefordert wird.
Eine gute Situationsanalyse! Beschreibt auch meinen Eindruck, dass es zu spät ist und man mit menschlichen „Rezepten“ und „Heilmitteln“ nichts mehr ausrichten kann.
Es gibt ein „zu spät“ – mich hat das sehr beeindruckt in Stefan Zweigs Roman „Marie-Antoinette“: Dem Menschen ist eine begrenzte Zeit gegeben, nennen wir es „Gnadenzeit“, und er kann diese Zeit „veruntreuen“, wie Sie schreiben.
Irgendwann ist die Grenze erreicht, und es ist zu spät – nichts hilft und gelingt mehr, jede Intervention, die jetzt noch erfolgt, ist pervers, und wenn sie noch so fromm klingt.
Davon abgesehen: Welch eine wunderbare Präambel hat die Verfassung Irlands ursprünglich erhalten!
Sehr interessant Ihr Hinweis auf „Marie Antoinette“ resp. diese Feststellung des auch mich sehr beeindruckenden Stefan Zweig, Fr. Zeitschnur !
Jetzt weiß ich auch, woran ich mich unlängst erinnert fühlte, als Sie in einer Ihren Antworten an eine andere Leserin – sinngemäß – von der noch weiten & unstrukturierten Zukunft junger Menschen geschrieben haben, deren Leben mit zunehmendem Alter die Konturen einer spezifischen Vergangenheit annimmt und in dieser Situation dann Vieles sehr anders aussieht.
Ich muss anfügen, dass mich erwähnte Aussage Zweigs im Zusammenhang mit seinem katastrophalen Ende damals ziemlich deprimiert hatte, und es bleibt ja traurig. Daher sehr wichtig Ihre Einschränkung auf die „menschlichen“ Rezepte & Heilmittel. Denn Einer – nur Er – ist ja immer da, wenn man sich Ihm übergibt.
Recordare Jesu pie, quod sum causa tuae viae…
Mein Hinweis auf Zweigs literarische Verarbeitung des Themas „Franz. Revolution“ sollte v.a. darauf hinweisen, dass es einen Moment gibt auf einer abschüssigen Bahn, ab dem man nicht mehr zurück und die Talfahrt nicht mehr aufhalten kann. Es gäbe allerdings auch nach menschlichem Ermessen eine Zeitlang, bevor die Beschleunigung zu groß ist, eine Umkehrmöglichkeit mit ganz menschlichen Mitteln – auch das gab und gibt es immer wieder. Man nennt das „die Reißleine ziehen“.
Dieses Zuspät ist wichtig zu bedenken!
Natürlich gibt es für Gott nie die Unmöglichkeit, helfend einzugreifen. Interessant macht aber gerade die Geschichte der franz. Rev., dass Er es jedoch nicht tut. Er holt nicht die Kastanien aus dem Feuer, die der Mensch bewusst drin hat verschmoren lassen.
Bestürzend ist da auch die Geschichte der Ägypter bzw. des Pharaos im Zsh. mit dem Exodus: es gab einen Moment, ab dem Gott den Pharao verstockte – so heißt es – will sagen: ab dem die Gnadenzeit verstrichen war und der Pharao bis zur letzten Konsequenz durchziehen musste, was er so lange gegen alle Widerstände durchsetzen wollte.
Auch das franz. Königshaus hat konsequent und über lange Zeit hin alle Möglichkeiten ignoriert und verspielt! Und nicht nur das Königshaus, sondern auch der Adel und der hohe Klerus.
Anstatt das mit Schaudern anzusehen aber hat man v.a. in Tradikreisen dieses Huas auch noch stilisiert und zum Martyrer erhoben – und das nach all den Exzessen, dem Gallikanismus, dem Sodom und Gomorrha bei Hofe und dem Jansenismus… Dieses „Die Partei (resp. der König) hat immer recht“-Denken bei Tradis ist selbst schauderhaft und verkennt das eigentliche Drama wirklich total!
Über Zweigs Ende kann man nur rätseln – in jedem Fall war er depressiv, und ich habe auch einen Großonkel, der sich 1942 das Leben nahm – vielleicht in manchem aufgrund einer ähnlichen Seelenlage … sehr schwer zu beurteilen … auf jeden Fall ist das Vertrauen wohl ganz weg gewesen in den, der alleine uns retten kann.
Oder es gibt Menschen, die an einen Punkt kommen, an dem sie sich dieses „Zuspät“ selbst als endgütlig verhängen?
Ich mag nicht dahin denken.
Der hl. Petrus schreibt, selbst der Gerechte würde nur mit letzter Not gerettet!
Man überlege sich das mal – und wir kommen uns doch meist soooo fromm und gerecht vor!
Nein: mit letzter Not nur wird ein jeder von uns gerettet!
Deshalb auch noch das, das als flehentliches Gebet:
Ne me perdas illa die…
@zeitschnur et al.
Der heilige Alphons meint, Gott vermerke jede einzelne Sünde: „Die Sünder führen freilich über ihre Sünden keine Rechnung; aber Gott tut dies, um zu strafen, wenn die Saat reif ist, d.h. wenn die Zahl voll ist: Leget die Sichel an, denn die Ernte ist reif. (Joel 3, 13.) An einer anderen Stelle sagt Gott: Sei nicht ohne Furcht über die nachgelassene Sünde, und häufe nicht Sünde auf Sünde. (Eccli. 5, 5.) Er will damit sagen: Du musst dich auch vor jenen Sünden fürchten, o Sünder, die Ich dir schon verziehen habe; denn wenn du wieder eine neue Sünde hinzufügst, so kann es geschehen, dass diese neue Sünde mit den verziehenen das Maß voll mache, und hierauf ist keine Barmherzigkeit mehr für dich zu hoffen.“
„An einer anderen Stelle spricht die heilige Schrift noch deutlicher: Der Herr wartet langmütg zu, um sie (die Nationen) für alle ihre Sünden dann zu strafen, wenn der Tag des Gerichtes gekommen. (2. Mach, 6, 14.) Es wartet also Gott bis zu jenem Tage, wo das Maß der Sünden voll ist, und dann straft Er.“
„Wir finden aber auch viele Beispiele von einer solchen Strafe in der heiligen Schrift, besonders beim König Saul, den Gott, als er Ihm das letzte Mal ungehorsam war, auf eine Weise verließ, dass, als er den Propheten Samuel bat, er wolle doch für ihn beten: Und nun bitte ich dich, nimm hinweg meine Sünden, kehre mit mir zurück, dass ich den Herrn anbete; Samuel ihm antwortete: Ich will nicht mit dir zurückkehren, weil du verworfen das Wort des Herrn, so hat auch der Herr dich verworfen. (1. Kön. 15, 25.26) Dann finden wir auch das Beispiel des Baltassar, der, als er bei der Tafel die Gefäße des Tempels entweihte, plötzlich eine Hand erblickte, welche an die Wand die Worte schrieb: Mane, Thekel, Phares. Als Daniel kam, um diese Worte auszulegen, sprach [er] unter Anderem zu dem Könige: Gewogen wurdest du auf der Waage und zu leicht erfunden. (Dan. 5, 27.) Dadurch gab er ihm zu verstehen, dass das Gewicht seiner Sünden auf der Waage der göttlichen Gerechtigkeit schon überwogen habe; und wirklich wurde er auch in der nämlichen Nacht getötet: In derselben Nacht ward Baltasser, der König der Chaldäer, ermordet. Und ach, wie vielen Unglücklichen, welche Jahre lang in Sünden fortgelebt, ist das Nämliche geschehen, die, wenn ihre Zahl voll war, vom Tode hinweggenommen und in die Hölle gestürzt worden sind! Sie bringen ihre Tage im Wohlleben zu, und fahren zur Hölle in einem Augenblicke. (Job 21, 13.) Einige suchen die Zahl der Sterne, die Menge der Engel, oder die Zahl der Lebensjahre, die jemandem zu Teil werden, zu erforschen; wer kann aber wohl die Zahl der Sünden erforschen, die Gott jedem verzeihen will? Deshalb müssen wir zittern. Wer weiß, mein Christ, ob Gott dir von Neuem verzeihen wird, wenn du dir wiederum diese verbotene Lust erlaubst, wenn du wieder in diesen bösen Gedanken einwilligst, wenn du wieder diese Sünde begehst?“
@ Pater Pio
Auch wenn ich den Ernst in dem langen Zitat richtig finde, bin ich mir nicht sicher, ob das alles theologisch so hieb- und stichfest ist:
Solche Texte mögen hilfreich für leichtfertige Leute sein, aber für Skrupulanten sind sie nahezu der Tod!
Problematisch finde ich die Meinung, eine bereits vergebene Sünde werde wieder aktiv, wenn man eine ähnliche Sünde wieder tut.
So formuliert bekommt man den Eindruck, Gott hätte die Sünde eben doch nicht vergeben.
Nun bin ich aber so belehrt worden, dass eine vergebene Sünde wirklich vergeben ist! Sonst wird man ja wahnsinnig!
Und ich kann doch nicht sagen, wenn ich wieder sündige, dass Gott nun der vorigen Sünde wieder gedenkt und sie mit der neuen verrechnet und summiert. Ich denke, dass sich das theologisch so nicht halten lässt.
Wenn wir ehrlich sind, ist das ja wohl unser aller Problem, dass wir in unsere typischen Sündenmuster immer wieder aufs Neue fallen.
Mit den eigenen Sünden verhält man sich ja wie auf einer eisglatten Bahn und weiß zum Teil gar nicht, wohin man gerade geschleudert ist.
Es kann einem auch ein schlechtes Gewissen gemacht werden für etwas, das gar nicht den Rang hat. Man kann auch in Qualen fallen, die Leute mit depressiven Osychoisen erleben.
Andererseits ist es irre, was die frömmsten Menschen tun ohne dabei offenbar Gewissensbisse zu haben, weil eben jeder für sich selbst ein extrem weites Herz hat – je nach Charakter.
Das oben Zitierte klingt mir jedoch all zu sehr nach Kafka und entmutigt mehr als es hilft.
Das ehemals katholische Irland.
In der Tat geht von der falalen irischen Entscheidung eine schreckliche Wirkung aus. Stück für Stück werden in Europa die abendländischen Werte kippen, denn die Morgenländer könnten sich ja diskriminiert führen. Eintreten für seine Überzeugung ist allerdings anstrengend und man müsste den Gegenwind des Zeitgeistes aushalten.
Aus der benannten medialen Indoktrination folgt schließlich für die Wahrnehmung aller Äußerungen des Papstes, die er missverständlich in die Medien gibt:
Sie – die Äußerungen – haben das Tor ganz weit aufgemacht, durch das sich jetzt alle Kräfte des Umsturzes hindurchdrängen und zusammenrotten, obwohl sie vorher schon ungebündelt und chaotisch ein und aus gingen, die Wahrheit angriffen, dann aber wieder von ihr verunsichert abließen.
Der Papst wird in erster Linie über die Medien wahrgenommen, nicht mehr über seine Priester in den Kirchen.
Zuerst wurde der Papst medial vereinnahmt, dann wurde durch die missdeutigen Äußerungen das Gewissen narkotisiert und schließlich wurde operiert: sprich abgestimmt.
Das kommt dabei heraus, wenn eine eindeutige Sprache gescheut wird.
Die Menschen befinden sich heute auf einem geistigen Schlachtfeld, auf dem nur noch Teufel anwesend sind. Von außen ist der Kampfplatz abgesteckt durch freigeistige Prinzipienpfeiler, über die kein reines Wort – und kein Bote desselben – hinübergelassen wird. Es sei denn, einer setzt sich die Narrenkappe bzw. Tarnkappe auf und singt ein Lobied auf Humanität und Toleranz. Es sei denn, einer meint in seiner vermeintlichen charismatischen Überlegenheit den Dialog führen zu können und durch ihn der Wahrheit zum Sieg zu verhelfen. Er wird feststellen, sich darin vermessen zu haben.
Ist man im Vatikan wirklich so erschreckt und entsetzt, wie man nun bekundet? Oder will man sich und sein Gewissen nur reinwaschen?! Hat man nicht die Geister selbst gerufen, indem man sich auf sie einließ (Fußwaschung an Transsexuellem, Vergabe wichtiger Ämter an Homosexuelle, Interview mit dem teuflischen Geist des Freimaurertums…)
Im Profanen sind die Pfleiler felsenfest eingeschlagen.
Aber auch die Kirche merkt allmählich, dass sie mit dem II Vatikanum begonnen hat, diese Pfeiler um sich – lokal und oral – immer tiefer einzuschlagen. Sie hat aufgehört Boten der Gerechtikgeit und Wahrheit auszuschicken. Sie – diese satte Kirche – traut sich nicht mehr zu, sich mittels der Kraft des reinen Evangeliums in die Kampfesarena wie martyriologische Geschosse hineinzukatapultieren. Denken wir statt dessen an die Apostel, die bereit waren, für ihren Glauben zu sterben und wenn sie den Göttern/Götzen opfern sollten lieber den Tod wählten.
Die Kraft Christi ist den Boten längst abhanden gekommen. Darum dringen sie nicht mehr vor in die Kapfesarena des gemeinen Volkes, sondern schicken allenfalls Rauchzeichen (mediale Verlautbarungen), die allerdings wie zustimmende Freudenfeuer gedeutet werden. HIer ist man gefangen. Dort ist man gefangen. Wie aber soll ein Blinder einen Blinden führen?
Die Kirche hat Chritus und seine Botschaft verraten.
Nicht „die Kirche“, sondern falsche Hirten. Sonst aber gebe ich Ihnen recht!
Ich berichtige: „Die Hirten haben Christus und seine Botschaft verraten.“ ‚Die Kirche‘ kann Christus nicht verraten, allenfalls ein sichtbarer abgefallener Teil, der sich zwar noch ‚Kirche‘ nennt, aber – sofern nicht mehr im Willen Christi seiend – , aufgehört hat Kirche, d.h. fortlebender Christus, zu sein.
Niemand soll sich wundern, wenn Irland bald von schweren Strafen heimgesucht wird!
Das darf uns aber nicht daran hindern, für die Bekehrung möglichst vieler Menschen zu beten!
Eine „Neuevangelisierung“ Irlands?
Wer soll die denn vornehmen, etwa „Papst“ Franz und seine Modernistenbande?
Zuerst müsste eine Neuevangelisierung des Papstes, der Kurie und den zeitgeistverfallenen Bischöfen und sonstigen Klerikern erfolgen. Die windelweichen Erklärungen des irischen Episkopats sprechen doch eine deutliche Sprache. Und der „Statthalter Christi“ in Rom hüllt sich in Schweigen, wo er doch sonst zu jedem Thema seinen Senf schmiert.
„Und der „Statthalter Christi“ in Rom hüllt sich in Schweigen, wo er doch sonst zu jedem Thema seinen Senf schmiert“
Ja, damit haben Sie recht!
Der Papst schweigt. Er hat vorher geschwiegen und auch jetzt, gerade jetzt in dieser deprimierenden Situation.
Dass es eine Art Schockstarre ist, kann ich mir nicht vorstellen, nicht bei ihm.
Was ist es dann und wie zu deuten?
Er müsste sich doch denken können, dass die glaubenstreuen Iren, die mit „nein!“ gestimmt haben und sich jetzt allein fühlen, auf ein klares, unmissverständliches Wort von ihm hoffen.
Sonst hat er ja auch keinerlei Sprachhemmungen.
@Marienzweig:
Das kann ich mir auch nicht vorstellen, daß Papst Franz in Schockstarre fällt! Wer kinderreiche katholische Eltern mit Karnickeln vergleicht, dem bleibt so schnell die Sprache nicht weg!
Aber ein „klares, unmissverständliches Wort“ an die noch gläubigen Iren, wie soll das von ihm, ausgerechnet von ihm, kommen? Ich denke sogar, es ist besser, daß er schweigt, denn wenn er nun einen Kommentar abgibt, so ist er entweder sinnfrei, wie so oft, oder aber einer nach dem Motto „allen wohl und niemand weh“. Jesu Wort „Dein Ja sei ein Ja, Dein Nein ein Nein“, das hat er wahrscheinlich noch nie gehört, oder er hat es gleich nach dem ersten Hören wieder vergessen. Von diesem Mann erwarte ich nichts, seit seinem ersten peinlichen Auftritt direkt nach seiner Wahl.
Mag gut sein, dass die Bischöfe Irlands ihren Teil dazu beigetragen haben, dass dieses verheerende Ergebnis zustande kam.
Dennoch, auch wenn sie nicht offensiv genug und ausreichend klar gesprochen haben, muss ich als gläubige katholische Bürgerin ja nicht deshalb mit „Ja!“ für die „Homo-Ehe“ stimmen.
Sich unabhängig machen von den Kirchenoberen – das kann zwar bedeuten, dass ich mich tatsächlich von der Kirche und ihrer Lehre abwende, umgekehrt aber auch, dass ich meine Treue und Liebe zu eben dieser Kirche bekunde, ja sogar gerade deshalb, um ein Zeichen zu setzen.
Es liegt an jedem Einzelnen selbst.
Entweder ich persönlich bejahe die „Ehe“ zwischen zwei Männern oder zwei Frauen, oder eben nicht, unabhängig des Verhaltens und der Feigheit von Bischöfen.
Allerdings, auch von Papst Franziskus hat man bzw. habe ich nichts grundlegendes dazu gehört, wie schon @Leo Lämmlein in einem Kommentar zu einem anderen Beitrag darauf hingewiesen hat.
Wieder einmal zeigt es sich mit aller Deutlichkeit, dass für den Niedergang der kath. Kirche und
den Glaubensschwund, an erster Stelle die Bischöfe stehen. Das kath. Irland zeigt ganz deutlich
das Versagen der zuständigen Bischöfe, allen voran Kardinal Martin von Dublin. Durch nicht zu
dem Thema “ Homo-Ehe “ Stellung zu beziehen, bezw. Unterlassung, weil bequemer, ist es zu
diesem Ergebnis gekommen. Die Frage ist auch, wie es im allgemeinen mit dem kath. Glauben
steht, wieweit ist er noch vorhanden ? Wie wollen diese Bischöfe, wenn sie noch Glauben und ein wenig Gottesfurcht besitzen, vor Gott bestehen ?! Jetzt Krokodiltränen vergießen, kann diese Wunde der Weltkirche nicht heilen, im Gegenteil, es wird zu Nachahmungen führen. In unserem
Land wird auch eine Volksbefragung diskutiert, von Brüssel unterstützt. Schon jetzt kann man
ahnen wie das Ergebnis sein wird. Unsere Bischöfe haben es in der Hand, mit einer Stimme sich
gegen diese Gesetzes-Vorlage zu wenden. Aber nach div. Aussagen einzelner Bischöfe zu dem
Thema “ Homo-Ehe „, sind Zweifel angebracht.
O Maria, Siegerin in allen Schlachten Gottes, helfe uns !
Da gibt es nur eine Aussage zu diesem Ergebnis: eine Niederlage der Menschheit. Die Gründe dürften im Artikel angesprovchen sein. Offenbar wird auch seitens bestimmter Kreise mit einem Überzeugungsmittel nachgewiesen, das jetzt in anderer Sache in Zürich eine Rolle spielt, wenn auch mit anderen Beteiligten.
Jetzt müsste der Papst unmissverständlich selbst sprechen und nicht seine Sekrätere schicken, die irgend etwas von Niederlage daherreden. Eine Niederlage ist es vielmehr, dass die katholische Kirche über kein geschlossenens depositum fidei, über keine einheitliche Auffassung von Rechtgläubigkeit mehr verfügt.
Da er als Hirte nicht spricht, wird schon wieder wild in Richtung Verschwörungstheorie spekuliert:
„Wendet sich der Vatikan gegen seinen Papst?“ (http://web.de/magazine/panorama/franziskus-wendet-vatikan-papst-30668982)
Sehr vielsagend ist in diesem Zusammenhang die Titelseite der neuesten Spiegelausgabe, die Papst Franziskus als nicht fassbare Gestalt mit tausend Gesichtern zeigt…
Angesichts des kläglichen Versagens der irischen Hirten stellt sich einmal mehr die Frage, ob heute von so manchen Würdenträgern überhaupt noch beabsichtigt ist, die Wahrheit ohne Wenn und Aber zu verteidigen.
Erzbischof Lefebvre dazu:
-
„In unserer Epoche sind der Irrtum und das Laster anziehender als die Wahrheit.
Denn die Wahrheit ist verpflichtend ! Es ist schwerer, die Wahrheit zu verteidigen und in die Praxis umzusetzen, die wahre Moral ist anspruchsvoll.
Im Gegensatz dazu ist es leichter, die Freiheit zu verteidigen,
das Volk möchte lieber diese Sprache hören.
Wenn man daher die Freiheit zum Guten und zum Schlechten zulässt, führt es dazu, dass das Schlechte dominiert.“
-
Hm, diese Übersetzung dünkt mich nicht gut. Zwischen der Wahrheit und der christlichen Freiheit gibt es doch keinen Widerspruch. Denn laut Leo XIII. ist sie die Fähigkeit, sich im Guten zu bewegen.
Haben Sie auch den Originaltext verfügbar ?
@defendor
Da sagen Sie was:
„In unserer Epoche sind der Irrtum und das Laster anziehender als die Wahrheit.
Denn die Wahrheit ist verpflichtend ! Es ist schwerer, die Wahrheit zu verteidigen und in die Praxis umzusetzen, die wahre Moral ist anspruchsvoll. […]“
ES IST SCHWER, DIE WAHRHEIT ZU VERTEIDIGEN…“
Die Kirche hat es sich selber leicht gemacht, weshalb es ihr jetzt immer schwerer fällt, überhaupt noch ein Wort der Wahrheit herauszupressen. Ja, ich glaube, man hat Sinn und Geschmack für die Wahrheit, also das Evangelium überhaupt, verloren.
Dieses Gefühl der zurückgehaltenen Wahrheit hat man auch bei P. Franziskus: Er würde lieber eher platzen wollen, als dass er ein unangenehmes Wort sagte. Braucht unsere Zeit einen Papst, der Streicheleinheiten verteilt?!
Manchmal frage ich mich, in was für eine Kirche bin ich eigentlich die letzten Jahre und Jahrzehnte gegangen? Kein Wunder, dass die Kirchen immer leerer werden. Wer kann eine solche Kirche – gemeint ist hier nicht die Kirche als Stiftung Christi – noch ernst nehmen; wer kauft ihr noch ab, was sie feiert (predigen tut sie’s ja nicht mehr)?
Stimmt schon, dass die Kirche zu einer Art musealer Einrichtung geworden ist. Sie kann so viel an die Ränder gehen wie sie will, das nützt alles nichts, wenn das entschlossene Hinhören auf den Auftrag Jesu Christi fehlt.
Pater Pio
Die Lage ist wohl noch viel schlimmer, als wir wissen oder auch nur ahnen.
Die Muttergottes in La Salette hat es ja mit drastischen Worten prophezeit: eine Kloake der Unreinigkeit.
Kennen Sie die „Offenbarungen Jesu an Priester und Gläubige durch Msgr. Ottavio Michelini“? Darin sagte der Herr diesem katholischen Priester schon in den 70er Jahren: wenn Er ihm den inneren Zustand Seiner Kirche zeigen würde, müsste er vor Entsetzen sterben.
Ich glaube, niemand von uns weiß darum, wie schlimm es wirklich ist.
Dass es aber immer noch schlimmer ist, als man denkt, habe ich gestern sehen müssen. Durch Zufall warf ich einen Blick in eine herumliegende Bildzeitung, was ich besser nicht gemacht hätte. Ich bin seit dem so geschockt, dass ich es nicht mit Worten ausdrücken kann. Ich sehe immer mehr, wie weit sich unser Land von Gott entfernt hat, wenn folgendes möglich ist:
http://www.bild.de/unterhaltung/kultur/theater/blut-und-sex-auf-der-buehne-von-die-120-tage-von-sodom-41119734.bild.html
Wie gesagt: das läuft unter Unterhaltung und Kultur.
Ich habe versprochen, nie wieder eine Bildzeitung anzufassen.
Egal wie man so etwas nennen will, man darf es einfach nicht zeigen und muss es boykottieren.
Vielleicht mache ich einen Fehler, dass ich den Link hier weitergebe.
Aber möchte, dass für mich wie für alle daraus die Konsequenz erwächst, es noch ernster zu nehmen mit dem Glauben an das Gute und dem Kampf gegen das Böse.
Wir müssen mit dem Dialogisieren konsequent aufhören und statt dessen das Bekenntnis des reinen Glaubens setzen.
Alles, was irgendwie durchseucht ist, muss raus aus den Häusern und den Köpfen.
„Es ist schwer, heilig zu werden. Schwer, aber nicht unmöglich. Der Weg zur Vollkommenheit ist lang, so lang wie das menschliche Leben eines jeden von uns. Der Trost ist die Ruhepause am Wegrand; aber sobald man sich gestärkt hat, muss man sich erheben und weitergehen.“ (Pater Pio)
Wir müssen, wenn wir die Ehre Gottes suchen wollen, wirklich die Blickrichtung ändern. Toleranz ist die Tür, durch die alles Gottlose eindringt. Es geht nicht darum in Freiheit der Welt die Sünde zu tolerieren, sondern darum sich abzuwenden, dass nicht ein Schatten derselben auf uns fällt.
Der Mensch steht nicht über der Sünde. Das ist ein Märchen. Schauen Sie sich einen Horrorfilm an. Sie mögen auf der oberen Bewusstseinsebene darüber lachen, tief in ihnen drin kann es sie besessen machen.
Was tun mit liberalen Zeitungen? Abbestellen. Konsequent.
Was mit dem Fernseher, insbesondere den Nachrichten? Ausschalten oder gleich rausschmeißen!
Was tun mit der Plattensammlung? Bei mir etwa 1000 Stück (AC/DC, Accept, Motörhead, Judas Priest…; kurz Heavy Metal; seit 3 Jahren nichts mehr davon gehört; ich kanns einfach nicht mehr; „Hell ain’t such a bad place to be?“, „Highway to Hell“; „Hells Bells“; die Sünder fahren lachend zur Hölle, Wir wollen nur deine Seele)… Nicht verkaufen, nicht verschenken. ENTSORGEN! Sich aus der Kette der Sünde und Verführung zur Sünde, sich aus der spielerischen Betrachtung zu lösen, was in Wirklichkeit die Verdammnis vorbereitet!
Bin ich ein Fanatiker (Ahänger)? Nein, ich sah nie klarer als jetzt. Die Kletten müssen runter.
Verglichen mit dem, was kleinen Kindern in der Schule an Sexualerziehung serviert werden soll oder bereits wird, liest sich ihre Plattensammlung ja geradezu putzig 😉
Ja, das ist richtig ekelhaft, was da in der Bildzeitung abgebildet ist – aber haben Sie auch gelesen, dass der Dreck auf Marquis de Sade beruht?
Und wann hat der gelebt?
1740–1814.
.….
Lieber Pater Pio!
Genau wie Sie habe ich vor einiger Zeit meine CD´s durchforstet und mich von den allermeisten getrennt.
Es kam einer Befreiung gleich.
Mit den Büchern hatte ich dasselbe schon vor einem Jahr gemacht.
Es war eine eine Wonne, sie in die Tonne zu werfen.
Darf ich Ihnen von einem Schlüsselerlebnis erzählen?
Vor drei Jahren machte ich eine Wallfahrt durch Italien.
Assisi, Manopello, Lanciano – das ganze Programm.
Es waren ganz besondere Tage, ich lebte in einer anderen Welt und war tief berührt.
Dann ging es zurück nach Padua.
Schon im Außenbezirk der Stadt stach ein riesengroßes Werbeplakat ins Auge, danach waren noch mehrere mit dem gleichen Motiv an anderen Stellen zu sehen.
Ein mehr als spärlich bekleidetes Model mit dem typisch verführerischen Gesichtsausdruck rekelte sich lasziv auf einem Fell.
Werbung für irgendein Produkt!
Der Anblick des ersten Plakats war ein Schock. Es war, als hätte man mir einen Schleier vor den Augen weggezogen.
Ich erkannte schlagartig: „Ja, so läuft es! Das sind die Mechanismen, nach denen unsere Welt funktioniert.“
Eine Werbe-Welt, eine Schein-Welt! Bewusste Verführung!
Ich musste an die Schlange im Paradies denken.
Es werden Gefühle wachgerufen, die zur Aufmerksamkeit und schließlich zum Kauf (ver-)führen sollen.
Natürlich wissen wir das alles rein verstandesmäßig. Wir wissen, wie Werbung funktioniert, mit welchen Mitteln und zu welchem Zweck sie eingesetzt wird.
Aber etwas rein vomVerstand her zu wissen ist etwas anderes als es mit dem Herzen zu erfahren.
Die plötzliche Erkenntnis war so radikal und schockierend, dass mir die Tränen aus den Augen schossen.
Marktstrategen bedienen sich gezielter und genau kalkulierter Mittel, meist aus dem Bereich unterhalb des Taillengürtels, um erwünschte Reaktionen hervorzurufen und Menschen zu manipulieren, ihnen unbewusst.
Für diese schmerzhafte Erkenntnis, die mir in Padua zuteil wurde, bin ich dankbar, die Lektion habe ich gelernt und werde sie nie mehr vergessen.
Die Journalistin Mary O’Regan, die selbst in Irland aufgewachsen ist, hat im Catholic Herald die Gründe für den Niedergang des irischen Katholizismus analysiert. Bis vor kurzem gab es kaum eine irische Familie ohne einen Priester oder eine Ordensperson. Die Sex-Skandale des Klerus haben die Iren tief verwundet und beschämt. Als Reaktion darauf haben sie nicht etwa sich anderen christlichen Kirchen angeschlossen, sondern sich vom christlichen Glauben überhaupt abgewendet. In die aufgerissene Leere ist der Säkularismus eingezogen (http://www.catholicherald.co.uk/commentandblogs/2015/05/25/the-irish-churchs-failures-have-caused-its-people-to-choose-secularism-over-faith/ ).
Nun hat Joe Biden, US-Vizepräsident, nachgestoßen. In dem LGTB-Magazin The Advocate schrieb er in einem Artikel, die Amerikaner sollten dem Beispiel der Iren folgen und die Homo-Ehe anerkennen (http://www.theblaze.com/stories/2015/05/27/biden-says-the-u-s-should-follow-irelands-lead-on-gay-marriage/ ).
Ratet mal, welche Religionszugehörigkeit dieser prominente Promotor der Unmoral in den USA und weltweit hat? Na klar: Joe Biden ist römisch-katholisch, ausgebildet an der Archmere Academy, einer römisch-katholischen Privatschule.
Papst Franziskus schweigt nicht, weil er gerne richtig handeln würde und ihm leider leider die Hände gebunden sind. Papst Franziskus bietet keine mögliche Lösung des Problems, weil er Teil des Problems ist. Der Papst steht ja an der Spitze der feindlichen Macht, die den Vatikan erobert hat und besetzt hält und die antichristliche UN-Agenda in der katholischen Kirche auf Biegen und Brechen durchsetzt.
Was ist die neue katholische Barmherzigkeit? Den Sünder verarzten, ihn streicheln, ihn verzärteln, ihn von seiner letzten Gewissensqual frei zu sprechen, nicht damit er sich bekehre, sondern dass er fröhlich weitersündigen kann.
@Leo Laemmlein
„Der Papst steht ja an der Spitze der feindlichen Macht, die den Vatikan erobert hat und besetzt hält und die antichristliche UN-Agenda in der katholischen Kirche auf Biegen und Brechen durchsetzt.“
So sieht’s wohl aus.
Kardinal Burke zeigte sich bewegt von dem Ergebnis der Volksabstimmung in Irland und meinte, das sei schlimmer als Heidentum. Er sagte: „Das heißt Gott herausfordern. Es ist unglaublich. Heiden mögen homosexuelles Verhalten toleriert haben, aber niemals wagten sie zu sagen, das sei eine Ehe.“
http://www.thetablet.co.uk/news/2108/0/ireland-is-worse-than-the-pagans-for-legalising-gay-marriage-says-senior-cardinal
Auch wenn’s hart klingt. Jeder mit Ja stimmende Ir®e ist irgendwie rausgefallen aus der ecclesia communio, was so viel heißen müsste, er ist ex-kommuniziert.
Irland ist das erste Land, das offenbar eine „echte“ Homoehe einführen wird. Sehe ich das richtig?
Es ist etwas anderes, eine homosexuelle Partnerschaft zu „legalisieren“, also ihr eine Rechtsform zu geben. Immer noch was anderes! Die „andere“ Rechtsform stellt die Hürde zum Adoptionsrecht dar. Die soll nun endgültig fallen. Und wenn ein „katholisches Land“ es vormacht, dann MÜSSEN gewissermaßen alle anderen „endlich“ mitziehen – so der Tenor in den weltlichen Medien.
Nennt man die Verrechtlichung solcher Beziehungen aber „Ehe“, muss man ihnen alles zuerkennen, was eine Ehe an privaten und gesellschaftlichen Rechten beinhaltet.
Die Vorstellung darüber, was eine Ehe ist, ist im zivilen Recht immer weiter abgerückt von dem, was die Kirche darunter verstand. In der Tat hat sich aber die christliche Vorstellung schon vor Jahrhunderten immer mit dem heidnischen, weltlichen Denken über Mann und Frau gemixt – man hat das alte, in der Sünde begründete Zerwürfnis nie ganz überwunden, sondern ist immer wieder zurückgefallen.
Das ist nichts Neues.
Auch wenn das zerrüttete Geschlechterverhältnis als einzige Sündenfolge (nach Gen. 3) schon in diesem Äon durch Jesus wenigstens teilweise aufgehoben wurde (in der Zurückweisung des männlichen Dominanzanspruches), weil in der Ehe ein Mysterium verborgen liege, ist seine Zerrüttung eben doch noch nicht grundsätzlich „weggezaubert“ – genauso wie wir nach wie vor sterben, nach wie vor der Acker voller Disteln ist und die Frau unter größten Mühen und Qualen gebiert. Und genauso wie selbst nach Pfingsten die Sprachverwirrung unter den Völkern nur partiell aufgehoben ist.
Die wirkliche Heilung kommt erst noch.
M.E. wäre das zölibatäre Leben der bessere Weg, hier Zeichen zu setzen!
Diese Lebensform weist bereits weiter in den Himmel, und es ist eine Tatsache, dass geistliche Freundschaften zwischen Mann und Frau von Anfang an eine geläuterte Liebe möglich machten, weil sie an den anderen keinerlei Anspruch beinhalten, dafür aber den unbefangenen gemeinsamen Blick auf den Gekreuzigten. Es gab viele solcher Freundschaften, von Anfang an, und ich bin immer wieder erstaunt, wie diese Freunde miteinader redeten (in Briefen) – das zeugt von soviel Achtung und Liebe, wie man es unter Eheleuten kaum hört.
Aber auch die Komplementarität leuchtet hier besonders rein und ohne Konkurrenz auf! Das ist schön – wer das einmal „gesehen“ hat, kann mit „Homo“ überhaupt nichts mehr anfangen – nur: wie will man das einem Menschen, der jenseits dieser Glaubenswelt setht, klarmachen, wo doch schon ein Großteil der Katholiken, leider auch der Frommen, das nicht mal entfernt versteht?