(Paris) Jean-François Chemain hatte eine gute Stelle im Management des größten französischen Energiekonzerns. Im Alter von 44 Jahren gab er seine Arbeit auf, um an der Schule eines Problemviertels von Lyon Geschichte zu unterrichten. „Meine Studenten sind praktisch alle Moslems. An der Schule gibt es einen aufdringlichen islamischen Proselytismus. Sie mögen Frankreich nicht und verstehen die Werte dieses Landes nicht. Ich möchte ihnen meine Liebe zu diesem Land vermitteln. Der Staat hilft mir dabei überhaupt nicht.“
Jean-François Chemain ist nicht wie andere Lehrer. Er hat nicht, wie die meisten seiner Lehrerkollegen, vor der fortschreitenden Islamisierung der Schule kapituliert. Chemain berichtet von einer Realität, die offiziell totgeschwiegen wird. Die Regierung sei hilflos. Sie leugne aus ideologischen Gründen, was vor aller Augen liege, und behindere damit noch jene, die nicht kapituliert hätten. Vor allem ist Chemain der Überzeugung, daß die offizielle Auslegung der Staatsdoktrin immer tiefer in die Sackgasse führe.
Um an einer öffentlichen Schule einer Banlieue von Lyon Geschichte zu unterrichten, hat Jean-François Chemain seinen Managerposten beim Energiekonzern Électricité de France (EDF) aufgegeben. Während die sozialistische Regierung in Paris sich orientierungslos die Frage stellt, wie mit dem Phänomen eines radikalen Islams an den Schulen umgegangen werden soll, bietet der Ex-Manager eine Antwort. Das Interview führte Leone Grotti für Tempi.
Professor Chemain, wo unterrichten Sie?
Chemain: In einer Zone d’éducation prioritaire (ZEP), sprich, einem pädagogischen Problemgebiet in der Banlieue von Lyon. Es handelt sich um eine Schule, die aufgrund der besonderen Probleme des Viertels, vor allem ökonomischer und sozialer, über Zusatzmittel verfügt, zusätzliche Lehrerstellen, zusätzliches Schulmaterial …
Welche Probleme begegnen Ihnen vor allem im Schulzimmer?
Chemain: Meine Schüler sind zwischen 11 und 15 Jahre alt. Zum größten Teil handelt es sich um Moslems. In manchen Klassen faktisch alle. Ob der Abstammung nach oder weil sie aus „gemischten“ Ehen stammen. Das stellt vor allem vor drei Probleme.
Welche?
Chemain: Das erste Problem ist ein aufdringlicher islamischer Proselytismus, dessen Zielscheibe auch ich bin, und der die Nicht-Moslems in den Zustand eines ständigen Unbehagens versetzt. Manche bekennen sich zur islamischen Mehrheitsreligion nur, damit sie ein bißchen in Ruhe gelassen werden. So groß ist der Druck, der ausgeübt wird.
Das zweite Problem ist, daß sie sich weigern, sich als „Franzosen“ zu definieren, auch jene, die französische Staatsbürger sind. Denn laut ihrer Gleichung bedeutet „Franzose = Christ“. Im Umkehrschluß bedeutet also „Moslem = Nicht-Franzose“.
Das dritte Problem?
Chemain: Ist eine Protestkultur gegen das gesamte Bildungssystem und die Vermittlung von Werten, die auf ihre islamische Religion und auf Vorurteile aus ihren Herkunftsgemeinschaften zurückgeht. Am Ende einer Schulstunde in Bürgerkunde, bei der die Laizität des Staates behandelt wurde, meinte beispielsweise ein Schüler, daß alles Gesagte schon in Ordnung gehe, aber nichts daran ändere, daß nur eine Religion [der Islam] die Wahrheit besitze. Mit anderen Worten: Alles was unterrichtet wurde, sei letztlich für sie völlig irrelevant. Als ich ihnen entgegenhielt, daß die Republik zum Beispiel das Recht garantiert, die Religion zu wechseln, forderten mich die Schüler sofort auf, zum Islam zu konvertieren. Ich erklärte, daß dies in beide Richtungen zu verstehen sei, und daher auch Moslems ihre Religion wechseln könnten. Eine Feststellung, die nur allgemeines lautes Gelächter in der Klasse auslöste.
Gehörten Ihre Schüler zu jenen, die die Attentäter auf Charlie Hebdo unterstützten?
Chemain: Es ist mir ein Anliegen, festzustellen, daß meine Schüler an jenem Tag sehr respektvoll waren, ohne Zweifel wohl deshalb, weil ich ihnen – ohne das Attentat zu rechtfertigen – gesagt habe, verstehen zu können, daß ein gläubiger Mensch sich durch die vielen Karikaturen, die seine Religion beleidigen, verletzt fühlen kann. Mit einem Schlag beruhigte diese Feststellung die Debatte. Das damals verbreitete Motto „Je suis Charlie“ haben sie aber nicht übernommen. Sie haben die Karikaturen von Charlie Hebdo, eine Zeitung, die sie gar nicht kannten, nur unter dem Blickwinkel „islamophob“ gesehen, obwohl die Christen von dieser Zeitung weit häufiger angegriffen werden als die Moslems. Das haben sie aber gar nicht zur Kenntnis genommen.
Sie haben neben „Kiffe la France“ (Ich liebe Frankreich) noch ein weiteres Buch veröffentlicht: „Une autre histoire de la laï cité“ (Eine andere Geschichte der Laizität). Warum?
Chemain: Für viele in Frankreich ist die Laizität eine Errungenschaft, die Freiheit von der Kirche, die durch den republikanischen Staat erreicht wurde. Die Kirche hätte demnach zu allem zu schweigen, was die Gesellschaft und die Politik betrifft. Der Sieg einer Seite über die andere. Ich habe ein Buch darüber geschrieben, weil für mich Laizität das genaue Gegenteil ist.
Das wäre?
Chemain: Historisch betrachtet, hatte der Staat immer Tendenzen zur Selbstsakralisierung, besonders im Alten Rom, der Wiege unserer politischen Kultur und unserer Rechtskultur. Die Religion war eng mit der Macht verbunden. Das Staatsoberhaupt vereinte aufgrund seiner politischen Legitimation potestas und imperium, doch nur die Religion konnte ihm die auctoritas verleihen (die göttliche Kraft). Die Christen waren die ersten, die diese Verschränkung in Frage stellten. Sie waren die einzigen, die deshalb vom römischen Staat verfolgt wurden. Als das Römische Reich christlich wurde, bemühte sich der Staat umgehend, die Kirche in das alte Konzept zu integrieren und sich dienstbar zu machen.
Die Kirche hat sich nicht immer darüber beklagt.
Chemain: Ein Teil des Klerus nützte diese Verwirrung, doch es blieb immer eine Spannung zwischen der „christlichen“ politischen Macht und der Kirche, die immer neu bestrebt war, ihre Unabhängigkeit gegenüber der weltlichen Macht zu bewahren. Die Sorge galt immer der auctoritas. Im Gegensatz zu anderen christlichen Konfessionen hat die Kirche letztlich diesen Kampf gewonnen, indem sie die volle Unabhängigkeit gegenüber dem Staat bewahren konnte. Der Staat allerdings hat bis heute nicht darauf verzichtet, seine Macht zu sakralisieren. Daher rührt die Forderung vieler in Frankreich, im Namen der „Laizität“ eine regelrechte „republikanische Religion“ zu schaffen. Eine Forderung, die auch als Maßnahme zur Abwehr gegen einen sich ausbreitenden radikalen Islam gesehen wird. Dennoch wäre es ein Rückschritt.
Was denken Ihre Schüler über die Laizität?
Chemain: Meine Schüler können sie nicht einmal verstehen. Erstens, weil der Islam keinen Begriff für Laizität kennt: Der Islam ist keine Sakralisierung der Macht, sondern eine Politisierung des Religiösen, also die umgekehrte Verwirrung. Zweitens, weil es meines Erachtens nicht möglich ist, falsche Ideen zu lehren. Genau das aber geschieht, wenn man gezwungen ist, die offizielle Version der Laizität zu vermitteln. Das könnte nur in einem autoritären Rahmen gelingen: „So ist es und nicht anders, gehorcht!“ Einer Ideologie muß man nicht glauben. Es genügt, daß sie gesagt wird. Das Problem ist, daß selbst eine solche Haltung in einer Gesellschaft nicht funktionieren würde, die jede Autorität getötet hat. Um einen richtigen und wahrhaften Diskurs wiederzufinden, habe ich mein Buch über die Laizität geschrieben.
Warum lieben die jungen Moslems der Banlieue Frankreich nicht?
Chemain: Meine Schüler lieben Frankreich nicht, weil es nicht ihr Ursprungsland ist. Kaum etwas bindet sie daran und viele sind voller Ressentiments ihrer Gemeinschaften gegen den Kolonialismus, die Sklaverei, den sogenannten Rassismus der Franzosen. Man muß hinzufügen, daß unser Nationalsport die Reue ist: Es gibt keine Übel der Welt, für die wir nicht verantwortlich sein sollen … Unter diesen Bedingungen ist es schwer, daß man geliebt wird! Deshalb versuche ich, wie ein Heckenschütze, einige Schüler voranzubringen, denn im Grunde haben sie ja auch das Bedürfnis zu lieben. Simone Weil schrieb: „Man muß der Jugend etwas geben, das sie lieben können. Und dieses etwas ist Frankreich.“ Diese Jugendlichen, davon bin ich überzeugt, haben den Wunsch zu lieben und sind frustriert von der Tatsache, daß dieses Land aus falschem Stolz meint, das nicht notwendig zu haben. Ich weiß aus Erfahrung, daß das Vertrauensverhältnis, das ich aufbauen konnte, es mir ermöglicht, sehr viel sagen zu können. Deshalb bedauere ich es, daß– da Funktionär des Staates – der Staat nicht von mir verlangt, diesen Kredit zu nützen, um mein Land lieben zu machen.
Wie meinen Sie das?
Chemain: Die Studenten brauchen es, von einem Erwachsenen geschätzt zu werden. Die einfache Tatsache, in ihnen eine Qualität zu entdecken und es ihnen auch zu sagen, verändert sie. Leider ist das französische Schulsystem sehr normlastig, weshalb Qualitäten, die man bei Schülern entdeckt, kaum gefördert werden können. Ich denke an einen meiner besonders schwierigen Schüler, der sich allein deshalb geändert hat, weil ich erwähnte, daß er ein großes komödiantisches Talent hat, das er häufig zu meinem Leidwesen einsetzte.
Es genügt also nicht die „Charta der Laizität“ der Regierung zu lesen?
Chemain: Das sind magische Formeln. Als würde ein am Schultor angeschlagener Text irgend etwas in den Tiefen der Mentalität dieser jungen Menschen ändern können, die davon überzeugt sind, recht zu haben und die in Gemeinschaften leben, in denen sie am Nachmittag alles dekonstruieren, was wir ihnen am Vormittag versucht haben beizubringen. Es genügt an das Beispiel nach dem Bürgerkundeunterricht zu erinnern, das ich vorhin genannt habe. Es muß auch gesagt werden, daß die Lehrer zu vorsichtig sind in der Absicht, ja nie etwas zu sagen, was ein moslemisches Ohr verletzten könnte, weil jedes falsch verstandene Wort als „islamophob“ angegriffen werden könnte und das Risiko real ist, von den vorgesetzten Stellen im Stich gelassen zu werden. Aus diesem Grund unterwerfen sich die meisten Lehrer präventiv einer ständigen Selbstzensur, die letztlich einer Kapitulation gleichkommt.
Wenn die Laizität nicht funktioniert, worauf soll dann die Integration beruhen?
Chemain: Für mich heißt Integration völlige, vorbehaltlose Zustimmung zu den nationalen Werten, die in Frankreich, ob man es will oder nicht, christlich sind. Die Zuwanderung aus christlichen Staaten ist deshalb weniger problematisch, sofern das Erbe des Kulturkreises der Herkunftsländer nicht belastend wirkt. Die Anwesenheit von immer mehr Menschen in unserem Land, die in anderen Kulturen aufgewachsen sind, stellt eine enorme Herausforderung dar, wenn diese Kulturen durch andere Wertvorstellungen geprägt sind, als jene des Evangeliums. In der Schule kann ich feststellen, was für grundlegende Unterschiede zu zahlreichen Punkten bestehen. Einige dieser Menschen, von denen ich viele kenne, werden Christen. Es sind aber nur wenige. Die übrigen liegen auf der Lauer und versuchen zu begreifen, ob wir sie integrieren können, was ich hoffe, oder ob sie uns integrieren können, was ich leider beobachte. Der Islam übernimmt in ganzen Gegenden die Kontrolle und die Nicht-Moslems, ob europäische Franzosen oder nicht-moslemische Einwanderer, müssen sich beugen. Und viele beugen sich. Am Tag des Attentats auf Charlie Hebdo haben mir zwei Schüler europäischer Abstammung (wenn nicht ursprünglich sogar „Christen“) gesagt, daß das „richtig“ war, weil „man den Propheten nicht beleidigt“.
Sie sind heute 54 Jahre alt, haben aber nicht immer unterrichtet. Warum tun Sie sich das an?
Chemain: Ich habe meine Arbeit als Manager mit 44 Jahren aufgegeben, weil mir mein politisches und religiöses Gewissen sagte, daß mein wirklicher Kampf nicht dort stattzufinden hatte. Anfangs wußte ich nur, daß ich die jungen Menschen in Geschichte unterrichten wollte, dann wurden die Problemzonen ZEP meine Herausforderung: Ich wollte den Jugendlichen dieser Viertel meine Liebe zu Frankreich weitergeben.
In einem Interview für das französische Radio haben Sie gesagt: „Ich hatte im Alter von 30 Jahren auch eine sehr starke Bekehrungserfahrung“. Möchten Sie uns etwas darüber erzählen?
Chemain: Ich wurde katholisch erzogen, doch dann kam die Krise der 70er Jahre für die Kirche und ich habe auch gegen sie rebelliert. Ich habe keinen Fuß mehr in eine Kirche gesetzt und an keiner Messe mehr teilgenommen. Eines Tages verbrachte ich ein Wochenende im Haus von Freunden, die noch regelmäßig den Glauben praktizierten. Ich fühlte mich irgendwie verpflichtet, sie zur Messe zu begleiten. Es war in Avignon, eine jener modernen und häßlichen Vorstadtkirchen, die von einer neuen Gemeinschaft betreut wurde, die mir ziemlich folkloristisch erschien. Man konnte ein Gebetsanliegen auf einen Zettel schreiben und die Gemeinschaft legte die Zettel dann vor das Allerheiligste Altarsakrament. Mich nervte die Sache und so schrieb ich in herausforderndem Ton an Gott auf den Zettel: „Wenn es Dich gibt, dann zeig Dich!“ Am Mittwochmorgen als ich aufwachte, glaubte ich. Es war mit einem Schlag als hätten sich meine Augen geöffnet. Plötzlich war alles ganz klar für mich und ich erkannte Seine Gegenwart überall in meinem Leben. Es ist nicht leicht, das zu erklären, aber Jesus lebte plötzlich in mir und seit 20 Jahren hat er mich nicht mehr verlassen. Bis zum heutigen Tag wirkt er zahlreiche Wunder für mich.
Zusammen mit dem traditionsverbundenen Bischof von Frejus-Toulon, Msgr. Dominique Rey, veröffentlichte Jean-François Chemain 2010 das Buch: „La vocation chrétienne de la France“.
Text: Giuseppe Nardi
Bilder: Riposte catholique/logdemariepauledarchicourt.hautetfort/Wikicommons/liberte-algerie
Das Verhalten der moslemischen Jugendlichen spiegelt das Wesen der Irrlehre Islam wider. Dieser sind Gnade und Erlösung unbekannt. Stattdessen herrscht das vom Schein„propheten“ Mohammed in die Herzen eingeflösste Prinzip der Verachtung aller Nicht-Moslems.
Dazu Hw Martin Rhonheimer – Professor für Ethik und politische Philosophie an der Päpstlichen Hochschule Santa Croce in Rom:
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„Für den Islam sind Nichtmuslime keine vollwertigen Menschen.
Denn islamischer Lehre gemäss ist der Mensch von Natur aus Muslim,
die menschliche Natur selbst, die «fitra», ist muslimisch.
Nichtmuslime sind folglich Abtrünnige, «denaturierte» Menschen.
Im Islam kann es deshalb keine prinzipielle Gleichheit aller Menschen aufgrund ihrer Natur
und kein für alle – unabhängig von der Religionszugehörigkeit – geltendes Naturrecht geben.“
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Sehr schönes Interview. Danke für die Bereitstellung auf Deutsch!
Solange die Katholische Kirche um andere Religionen buhlt, die sich zwar freundlich geben, aber nicht einen Millimeter auf die andere Religion bewegen, ist das nur Verlust der Identität.
Die Kirche sollte sich auf Ihre eigenen Dinge und Gott konzentrieren und ein Fels in der Brandung der Zeit sein.
Besonders eigene Medien zur Überzeugung haben. Das ist das größte Problem der Kirche. Es fehlt ein Pater Leppich der sich auch mit den Politikern anlegt.
Noch im 19. Jahrhundert konvertierten viele Juden und auch andere Religionen zur Katholischen Kirche weil diese klare Regeln bot. Trotz Kulturkampf der Preußen gegen die Kirche. Wo geschieht das noch nach dem Vaticanum 2? Heute jubelt man der der Propagandaschrift der Päpstin Johanna zu, die ein Pamphlet aus der Griechisch Orthodoxen Kirche war.
Klare Regeln beschrieb auch John Steinbeck in seinem Buch meine Reise mit Charly nach einer Predigt eines Pastors in Bibelgürtel der USA. Er habe sich schlecht gefühlt aber auch die Gnade Gottes gespürt.
Also vielleicht bin ich ja zu dumm aber so richtig habe ich nicht verstanden,was dieser Neulehrer eigentlich will.
Wenn er islamischen Jugendlichen den französischen Laizismus nahe bringen will ist das vergebliche Liebesmüh,das ist doch wohl klar.
Der Islam ähnelt doch in erschreckender Weise dem Faschismus und seinem Herrenmenschentum,das müsste doch ein Blinder sehen!!
Aber für uns,die wir hier ein bischen mitdenken müsste auch klar sein, das Europa seine Abkehr vom Kreuz bitter bezahlen wird!
Die Formel ist einfach: wer das Kreuz nicht will,bekommt den Halbmond,das haben, wie ich denke, alle verstanden,nur die Europäer nicht.
Irgendwo habe ich mal gelesen, „wer die Welt liebt,muß auch bereit sein,mit ihr unterzugehen“-hart aber wahr.
Das trifft auch auf unsere demokratische Gutmenschen-Welt zu !
ja genauso ist es.
Ich denke die Gutmenschen machen einen gewaltigen Denkfehler, dass sie nämlich die Werte und Errungenschaften die aus dem Christentum kommen und teilweise unter schweren Kämpfen herangewachsen sind, für selbstverständlich halten.
Im Grunde denken diese Leute, dass das Christentum die Entfaltung des guten Menschen behindere, und man nur das Christentum abschaffen müsse damit der gute, edle, schöne, kluge, soziale, freie, brüderliche, kreative, nette, gerechte und hilfsbereite Mensch zum Vorschein komme.
Ansonsten ist es wohl so, wer das sanfte Joch Jesu ablehnt, kommt unter die harte Knute Allahs.
Trotzdem finde ich gut, dass dieser Lehrer begreift und sagt, was jeder sieht, aber nicht wahrzunehmen scheint.
Das ist ein hoichinteressantes Interview mit einem hochinteressanten Mann!
Seine historische Analyse ist wirklich erfrischend realistisch und führt vor Augen, dass der Laizismus die späte und faule Frucht der Sakralisierung des Politischen ist, die aus dem Heidentum stammt, in Europa im byzantinischen Caesaropapismus, aber auch im westlichen im Kaisertum und diversen Reichen und Fürstentümern – gerade auch der französischen Monarchie! – immer wieder versucht hat, die Hierarchie wahrer christlicher Verhältnisse zu kippen und die Kirche nicht einfach nur zu schützen (wenn das nur auch wirklich und vorbehaltlos geschehen wäre!), sondern unter die monarchische SchutzHERRSCHAFT weltlicher Herren zu zwingen. Insofern besteht wirklich kaum ein Unterschied zwischen Louis XIV., Napoléon und dem Laizismus.
Das ist vielen nicht klar, dass der Laizismus nicht vom Himmel in ideale Verhältnisse gefallen ist, auch nicht einfach die Idee böser Freimaurer war, sondern systematisch vorbereitet wurde durch die gesamte christlich-abendländische Geschichte. Leo XIII. hatte mit seiner grundlegenden Kritik doch recht! Es geht dabei eben – wie Chemain sagt, um die antichristliche Sakralisierung der weltlichen Macht – auch wenn sie zunächst mit Konstantin christlich tat, in Wahrheit aber auf diese Weise jeden Ausweg zunehmend versperrt hat.
Wir wissen aus der Schrift, dass der Antichrist genau das auf die Spitze treiben wird.
Anders als die frühen Christen aber können sich heutige Christen nicht mehr in die Gegenwelt der Kirche flüchten. Die Saat von 1500 Jahren ist nun aufgegangen!
Nun spricht aber Chemain das Phänomen an, dass der Islam dies – in der logischen Konsequenz – nie erreichen können wird. Er betreibt, wie er richtig feststellt, die Politisierung der Religion. Aber das ist was anderes! Anders: der Islamismus macht viel Radau und viel Gewalt, aber er ist nicht fähig zur potestas i.S. einer durchdachten und organisierten staatlichen und überstaatlichen Gewalt, die göttliche Züge annimmt. Diese Religion ist viel zu materialistisch in all ihren Vorstellungen, in gewisser Weise viel zu rustikal.
Zwar wirkt der Laizismus ebenfalls „materialistisch“, aber das täuscht. Dahinter steht eine anspruchsbeflissene humanistische Ideologie.
Der Islam wird nur die Unordnung verschärfen und viele frustrierte, einsame und in ihrer Unzufriedenheit aggressive Menschen erzeugen. Aber das, was auf uns zukommt, kommt von einer anderen Seite.
Was hier geschieht, geschieht nach der Devise „Divide et impera!“ Man hetzt ein paar durchgedrehte Muslime auf den Westen, und das Volk hüben wie drüben springt drauf an.
Was aber jenseits dieser inszenierten Arenakämpfe geschieht – darauf achtet keiner mehr.
@Stella; das von Ihnen angesprochene Zitat stammt vom hl. Franz von Sales:
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„Der Mensch wird
nur dann mit der Welt gut stehen,
wenn er bereit ist mit ihr unterzugehen“
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@ stella
Scholl-Latour sagte öfters, wir bräuchten nicht eine „Stärke“ des Islam zu fürchten, sondern unsere eigene Schwäche.
Das bringt es m.E. auf den Punkt.
Islamische Eroberer setzten all die Jahrhunderte auf den hohen kulturellen Stand und die geistige und kreative Kraft der Unterworfenen: so waren es eben nicht die wunderbar toleranten Muslime, die die wunderbaren kulturellen Leistungen gewisser historischer Phasen erbrachten, sondern in aller Regel – von Ausnahmen abgesehen – unterworfene christliche und jüdische oder in Indien auch hinduistische und christliche Männer und Frauen, die man gezielt geistig ausbeutete.
Die islamische Dominanz beschränkte sich auf die totalitäre Besetzung des Regierungs- und Verwaltungsapparates, des Militärs und die systematische Erniedrigung der Andersgläubigen durch administrative Schachzüge und herrscherliche Willkür.
In dem Moment aber, in dem islamische Gemeinwesen sich der Andersgläubigen total entledigten, um endlich „richtig“ islamisch zu sein, brach ihr Laden in sich zusammen und wurde zur Anarchie oder zum grausamen Schlusslicht der ganzen Welt. Das zeigt bestürzend die Geschichte Pakistans.
Man sollte den Islam nicht überschätzen. Zumal er bei uns auf kaum geistiges Niveau trifft und somit auch nichts mehr ausbeuten kann – es ist von daher schlimmer als je zuvor.
Mit dem osmanischen Reich ist das letzte Großreich dieser Religion untergegangen, und daran wird sich auch nichts mehr ändern. Was jetzt noch kommen kann ist nur blinde Gewalt und satanischer Hass. Oder eine massenhafte Umkehr – auch das kann man erbitten und erhoffen. Das Öl der Wüste ist irgendwann zu Ende. Und dann gibt es auch keinen islamischen Finanzier mehr für die Gewalt. dass andererseits die Gewalttäter teilwiese auch vom Westen finanziert wurden, sogar von China – das steht auf einem anderen Blatt, zeigt aber, dass die Gewalttäter total abhängig sind. Sie können nichts als Chaos anrichten. Sobald man ihnen das Geld und die Waffen streicht, bleibt nichts mehr übrig.
@defendor:
ja,danke,dieses Zitat meinte ich !
@zeitschnur:
Es mag schon sein,das der Islam als solcher nicht fähig wäre,die Welt zu regieren aber er wird von den antichristlichen Kräften,die nach der Weltherrschaft greifen,als Schwert gegen die Christen verwendet,die sich noch nicht haben verbiegen lassen!
Frau Clinton hat ja nun eine weitere Stufe der Rakete Richtung Globalisierungsterror gezündet,die Masken fallen immer schneller,fast könnte einem schwindlig werden.
„… Schwert gegen die Christen verwendet, die sich noch nicht haben verbiegen lassen…“ -
Wer sind denn diese „Christen“?
Der Islamismus ist ja auch und vor allem eine Waffe gegen die Bevölkerungen islamischer Länder. Länder, die einmal halbwegs befriedet waren, sind heute eine Wüste an Krieg und Gewalt…
Wer ist denn „noch nicht verbogen“ und im Hinblick worauf?
Ihr Gefühl, dass die Masken immer schneller fallen, kann ich – was westliche Politiker betrifft – wenigstens teilweise nachvollziehen.
Die Arbeit von Monsieur Chemain mag gut gemeint sein und auch punktuell etwas bewirken. Ich glaube aber nicht, dass es im Gesamtkontext viel verbessern oder ändern wird. Siehe auch hier: https://koptisch.wordpress.com/2015/05/08/kirche-im-schweizer-kanton-freiburg-verwustet/
Das wäre auch viel zu viel erwartet, nicht?
Die Gesamtlage kann definitiv nur der Herr ändern.
Auf Ihn soll man alleine hoffen.
Aber wichtig ist bei Chemain, dass er begreift: Die Einwanderer sind hier, um in Freiheit von Christus zu erfahren und zu Ihm zurückzukehren. Das können sie zuhause nicht so einfach.
Trotz allem ist das der tiefste Grund, warum sie hier sind!
Sie meinen: nachdem die Kirchen flächendeckend Mission durch Sozialarbeit ersetzt haben und jeder davon Abstand nimmt wen anderen bekehren zu wollen, hat Gott der Herr uns die zu missionierenden „auf die Treppe gestellt“
Hat was für sich!