(München) Anfang Dezember besuchte Walter Kardinal Brandmüller, der vormalige Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaft das Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen, um sich dort mit dem Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X., Weihbischof Bernard Fellay, zu treffen. Nachdem Vertreter der Bruderschaft und der Glaubenskongregation im September in Rom zusammengekommen waren, hatte man vereinbart, den Dialog über lehrmäßig Fragen „in einem größeren und weniger formellen Rahmen als die der vorangegangenen Sitzungen“ weiter zu verfolgen, wozu der Besuch von Kardinal Brandmüller in Zaitzkofen den Auftakt bildete.
In einer Mitteilung der Piusbruderschaft heißt es: „Das Ziel dieser Treffen ist es, den kirchlichen Autoritäten die Priesterbruderschaft und die Werke der Tradition bewusster zu machen und [ihnen] gleichzeitig […] die ernsthaften Einwände und Divergenzpunkte darzulegen, die sich aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil und seinen Reformen ergeben.“ In den nächsten Monaten seien zwei weitere Treffen geplant, wovon eines im französischen Flavigny und das andere im Priesterseminar St. Thomas von Aquin in Winona (USA) stattfinden soll.
Eine offizielle Visitation der Piusbruderschaft durch einen Kardinal – im Gegensatz zu den gegenwärtigen inoffiziellen Besuchen – hatte es zuletzt 1987 gegeben. Damals nahm Édouard Kardinal Gagnon am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis an einer von Erzbischof Marcel Lefebvre zelebrierten Messe teil. Im Gästebuch des Priesterseminars von Ecà´ne hinterließ er folgende Worte: „Möge die Unbefleckte Jungfrau unsere inbrünstigen Gebete erhören, damit das in diesem Haus wunderbar vollbrachte Werk der Priesterausbildung für das Leben der Kirche überall seine Ausstrahlung finde.“ In Begleitung von Kardinal Gagnon befand sich Msgr. Camille Perl, der sagte: „Auf solchen Grundlagen muss man die Kirche wieder aufbauen.“
Text: katholisches.info
Bild: Collegium Cardinalium