
(Bagdad) Der Gouverneur der irakischen Provinz Kirkuk in Kurdistan, Necmettin Karim, erklärte den kommenden 25. Dezember zum Feiertag. Damit soll öffentlich die Solidarität der Institutionen und Bürger der Region mit den Christen zum Ausdruck gebracht werden. An diesem Tag werden alle Institutionen, einschließlich der Schulen geschlossen bleiben, heißt es in einer offiziellen Erklärung des Gouverneurs. Dies gab der Gouverneur anläßlich des Besuchs des chaldäischen Patriarchen Louis Raphael I. in Begleitung einer Delegation mit dem chaldäischen Erzbischof von Kirkuk Yousif Thoma Mirkis OP bekannt.
Im Rahmen der Gespräche tauschten sich der Patriarch und der Gouverneur über die derzeitige politische Lage des Landes aus und erörterten dabei insbesondere die Sicherheitsprobleme und die Notsituation der Flüchtlinge nach der Eroberung von Mossul und der Niniveebene durch die Dschihadisten des Islamischen Staates (IS). Bei dieser Gelegenheit würdigte der Gouverneur Necmettin das Engagement der chaldäischen Kirche für das gedeihliche Zusammenleben der verschiedenen ethnischen und religiösen Komponenten des Landes.
Armenisch und Syrisch zu Amtssprachen Kurdistans erklärt

Unterdessen billigte der Präsident der Autonomen Region Kurdistan, Massud Barzani, ein neues Gesetz, mit dem Armenisch und Syrisch zu offiziellen Amtssprachen in der Autonomen Region erklärt werden. Dies berichtet der Nachrichtendienst Fides. Wie die Internetseite des Gouverneurs von Arbil bekanntgab, wird im Artikel 1 festgelegt, das Kurdisch und Arabisch die Hauptsprachen sind, währen der Artikel 2 auch Armenisch, Turkmenisch und Syrisch als Amtssprachen in jenen Gebieten anerkennt sind, in denen diese Sprachen von der Mehrheit der Bürger gesprochen werden. Das Parlament der Autonomen Region Kurdistan hatte das Gesetz bereits im Oktober dieses Jahres verabschiedet.
In der Autonomen Region gab es bereits in den 90er Jahren erste politische Bemühungen zur Förderung der syrischen Sprache, die wie das Armenische von den Christen gesprochen wird.
In jüngster Zeit hatte auch das irakische Parlament Syrisch, Armenisch und Turkmenisch als Amtssprachen anerkannt. Am 7. Januar 2014 wurde das Gesetz von der Abgeordnetenkammer verabschiedet und damit eine zehn Jahre andauernde Debatte beendet.
Text: Fides/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews
Danke für diese erfreuliche Nachricht!
Offenbar stehen die Kurden den Christen im wesentlichen freundlich gegenüber (was 1915 und danach auf dem Boden des osmanischen Reiches ja nicht immer der Fall gewesen ist).
Eine kurdische Aktivistin erzählte mir, daß die Kurden religiös tolerant seien und es (im Nordirak ?) auch ein Dorf mit zum Christentum konvertierten Kurden gäbe. Das kann ich zwar nicht verifizieren, aber die Anerkennung des 25. Dezember als Feiertag und der aramäischen und armenischen Sprache als Amtssprachen (!) sind geradezu historische Entscheidungen der kurdischen Autoritäten.
Wer weiß, ob im kurdischen Volk nicht auch ein geistlicher Erweckungsprozeß im Gange ist. Wo Menschen guten Willens sind, versagt Gott nicht seine Gnade.
Wahrscheinlich ist es das Leben der Kurden als Ethnie ohne eigenen Staat, weshalb ein Großteil ihrer heutigen Angehörigen gegenüber den Minderheiten des Nahen Ostens toleranter gesinnt ist als die Mehrheiten so mancher Staatsvölker der Region. Als kleine Minderheit gibt es in der Tat christliche Kurden.
Betrifft nicht die hilfsbereiten Kurden, aber obiger Bericht bietet sich trotzdem an, folgenden Text hier unterzubringen:
Katharina Szabo über ein scheinheiliges Pack (etwas runterscrollen bis zum Text)
http://journalistenwatch.com/cms/2014/12/17/katharina-szabo-ueber-ein-scheinheiliges-pack/