
(Bagdad) Weihnachten naht und Hunderttausende Christen auf der Flucht aus Syrien und dem Irak sehen einer ungewissen Zukunft entgegen. Erzbischof Philippe Kardinal Barbarin von Lyon besuchte ein Flüchtlingslager in Arbil im kurdischen Nordirak. Begleitet wurde er von Pierre-Hervé Grosjean, Priester der Diözese Versailles, der in seinem Blog über den Besuch berichtete: „Diese Menschen haben nichts mehr und trotzdem zwei große Schätze: die Familie und den Glauben“. Abbé Grosjean wurde überrascht von der großen Gastfreundschaft der christlichen Flüchtlinge, mit der die Franzosen aufgenommen wurden. „Diese Gastfreundschaft der Armen war eine beschämende Lektion für mich, die ich noch alles habe“, so der Priester.
Der Erzbischof von Lyon war vom 5.–7. Dezember mit anderen Franzosen in den Irak gereist, um den Flüchtlingen Trost und Hilfe zu bringen. Von den Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) aus ihren Häusern und ihrer Heimat vertrieben, leben heute Hunderttausende Christen im Irak, in Syrien und den angrenzenden Ländern, vor allem in Jordanien, dem Libanon und der Türkei in Flüchtlingslagern. „Wir haben Hilfe gebracht, doch in Wirklichkeit wurden wir viel reicher beschenkt“, so der Priester Grosjean, der Experte für bioethische Fragen und Sekretär für den Bereich „Ethik und Politik“ der Diözese Versailles ist.
„Sie haben unsere Kirchen zerstört, Abbounna“
Der Priester zeigte sich vor allem über die Freude der Kinder berührt, deren Lächeln neben all der Not so rein und unschuldig ist. Der erste Besuch galt einem nicht vollendeten kasernenähnlichen Bau. In dem Stahlbetongerüst ohne Türen und Fenster leben mehr als 400 Familien. Abbé Grosjean, der den Kardinal begleitete, berichtete über die Begegnung: „Eine alte Frau warf sich mir weinend in die Arme und stellte ihren kleinen Enkel vor: ‚Sein Vater ist vom Islamischen Staat verschleppt worden. Wir wissen nichts mehr von ihm.‘ Das Kind schaute mich mit traurig fragendem Blick an und sagte: „Sie haben unsere Kirchen zerstört, Abbounna! Wann können wir nach Hause?‘“ Auf einen solchen „Schmerzensschrei“ sei eine Antwort mit Worten nicht möglich, so Abbé Grosjean, sondern „nur Gebet“.
In einem Raum, „halb so groß wie mein Arbeitszimmer im Pfarrhaus“, leben sieben Personen. „Der Jüngste der Familie, der vierjährige Salah, rannte plötzlich in eine Ecke des Raumes und holte eine Kinderbibel mit vielen Zeichnungen. Die wollte er mir unbedingt zeigen. Sein Gesicht strahlte. Er hatte im Moment der Flucht daran gedacht, sie mitzunehmen, weil sie ihm kostbar ist. Hätte ich in einem solchen Notfall auch so gedacht?“
„Ich sah in die Augen von Märtyrern“
Der Priester schreibt auf seinem Blog: „Erstmals in meinem Leben stand ich Menschen gegenüber, die wirklich verfolgt wurden. Ich sah in die Augen von Märtyrern. Keiner von ihnen hat seinen Glauben verleugnet. Wenn sie doch auch uns aus unserer Lauheit retten könnten.“
Während des Besuchs „habe ich mich mehrfach geschämt“, so der 2004 zum Priester geweihte Grosjean. „Ich fühlte mich neben dem großen Elend ein bißchen wie ein Tourist, da ich jederzeit gehen konnte“. Der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako bedankte sich jedoch bei der Delegation, die in der Kathedrale von Arbil an der Heiligen Messe und der Prozession zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis durch die Straßen der kurdischen Stadt teilnahm: „Ihre Anwesenheit hilft uns Christen hier, die Hoffnung zu behalten. Der Kampf der Christen in Arbil ist heute: Wie unter diesen Bedingungen die Hoffnung bewahren“.
„Auch die Heilige Familie lebt in einem Flüchtlingszelt“

Über den Besuch eines anderen Flüchtlingslagers in Arbil, „dessen Flüchtlingszelte sich nicht zählen ließen“, schreibt Abbé Grosjean: „An diesem Abend herrschte ein große Freude, als Hunderte von kleinen Kerzen für die Heilige Messe erstrahlten. In der Mitte sah ich eine Krippe. Auch die Heilige Familie lebt in einem Flüchtlingszelt, wie vor zweitausend Jahren, als sie sich in Ägypten vor der Verfolgung des Herodes in Sicherheit brachte. Auch heute ist sie hier inmitten der Christen auf der Flucht. Ein starkes Symbol. Kinder bringen ihre Kerzen und stellen sie vor dem Jesuskind, dem König auf.“
Der Besuch bei den verfolgten Christen mag wenig erscheinen, so Abbé Grosjean, ist es aber nicht. Der Bischof von Arbil, Bashar Warda dankte der Delegation im Namen des Lagers: „Ihr zeigt uns, daß wir nicht vergessen sind, sondern Brüder haben, auch in dunkler Nacht.“ Ein Christ fügte hinzu: „Wir alle möchten am liebsten davonlaufen. Aber auch Euer Kommen zu uns hilft uns, auszuharren.“
Abbé Grosjean gehört zu den bekanntesten katholischen Bloggern Frankreichs. Er unterstützt aktiv die Kundgebungen der La Manif pour tous. Als der von Papst Franziskus ernannte neue Staatssekretär, der damalige Nuntius für Venezuela, Msgr. Pietro Parolin den Priesterzölibat zur Diskussion stellte, verteidigte Grosjean auf seinem Blog und im französischen Fernsehen den Zölibat als „Akt der Ganzhingabe“, der konstitutiver Teil des Priestertums sei.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Tempi
Die Merkel- “C“DU tut für diese vom Westen verratenen Flüchtlinge keine Handbreit, eine Schande. Denn sie wissen: Die asoziale westliche Syrien- Poltik ist Schuld an Tausenden Ermordeten und Millionen Vertriebenen.
Weiß jemand eine gute, möglichst katholische (!) Organisation, bei der man für die Flüchtlinge spenden kann?
Zum Beispiel: Kirche in Not
http://www.kircheinnot.at/
HMK e.V. – Hilfe für verfolgte Christen
Tüfinger Straße 3
88690 Uhldingen-Mühlhofen
GERMANY
Telefon: +49 75 56 92 11 25
Telefax: +49 75 56 92 11 40
j.scheppach@verfolgte-christen.org
http://www.verfolgte-christen.org
http://www.facebook.com/HilfeFuerVerfolgteChristen
http://www.twitter.com/hmk_deutschland
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Hilfsaktion Märtyrerkirche e.V.
Gemeinnütziger, spendenbegünstigter Verein, eingetragen im Vereinsregister des AG Überlingen (VR 287).
Missionsleiter: Manfred Müller
Vorstand: Ernest Ahlfeld (Vorsitzender), Kirchenrat Dr. Rolf Sauerzapf, Andy Dipper, Winrich Scheffbuch, Olav Stumme.
Open doors ist zwar nicht katholisch, leistet aber beste Arbeit insbesondere für verfolgte Christen
Warum fordern Sie die Muslimvertreter nicht auf zum Bekenntnis:
“Keine Gewalt im Namen Allahs!†“Keine Tötung im Namen Allahs!†“Keine Unterdrückung im Namen Allahsâ€!
Das sind Sätze, die wir noch aus keinem Munde eines führenden Islamgelehrten gehört haben. Und wenn wir sie hören würden, fragen wir uns, warum alle drei Aufrufe in islamischen Ländern im praktischen Leben nicht gelebt werden?
http://koptisch.wordpress.com/2014/12/14/kardinal-woelki-macht-einen-kardinalsfehler/