(Peking) Der katholische Untergrundbischof John Peng Weizhao wurde freigelassen, steht aber weiterhin unter Polizeiaufsicht, wie die Nachrichtenagentur Ucan berichtet.
Der romtreue Bischof Peng Weizhao gehört der verfolgten katholischen Untergrundkirche in der kommunistischen Volksrepublik China an. Am vergangenen 30. Mai war der Apostolische Administrator der Diözese Yujiang von der Polizei verhaftet worden. Seither fehlte jede Nachricht von ihm. Das kommunistische Regime verweigerte jede Auskunft über den Verbleib des Bischofs.
Dem nun freigelassenen Bischof ist es verboten, sein Bischofsamt auszuüben und die Provinz Jiangxi zu verlassen. Katholische Kreise in der Volksrepublik gehen davon aus, daß das Regime den von ihr eingesetzten Bischof begünstigen will, der der regimehörigen Patriotischen Vereinigung nahesteht. Weiterhin in Haft befinden sich die Bischöfe von Shanghai, Baoding und Yixian.
Bischof Peng Weizhao wurde am 14. November unter Auflagen freigelassen. In den kommenden drei Monaten darf er die Provinz Jiangxi nicht verlassen. Er darf sein Priesteramt ausüben, nicht aber sein Bischofsamt.
Romtreuer gegen regimehörigen Bischof
Im vergangenen April hatte ihn der Heilige Stuhl geheim zum Bischof der Diözese Yujiang ernannt. Er folgte dem schon alten Bischof Thomas Zeng Jing Mu, der seit 2012 das Amt innehatte. Wahrscheinlich haben die kommunistischen Behörden von der Ernennung und Bischofsweihe erfahren. Kaum einen Monat nach seiner Weihe wurde der neue Bischof verhaftet.
Die seit 1921 bestehende Diözese Yujiang ist offiziell vakant. Der letzte offizielle Bischof, William Charles Quinn starb 1960. Das Gebiet der Untergrunddiözese Yujiang gehört für das Regime zur regierungsoffiziellen Diözese Nanchang, die vom Regime durch eine von Rom nicht anerkannte Zusammenlegung von fünf Diözesen geschaffen wurde. Regierungsoffizieller Bischof ist John Li Suguang.
Bischof Li Suguang befindet sich gegenüber dem Heiligen Stuhl in einer zweifelhaften Position. In der Vergangenheit nahm er an unerlaubten, vom Regime angeordneten Bischofsweihen teil. Er scheint mehr den parteiamtlichen Anweisungen der Patriotischen Vereinigung zu folgen. Das Gegenteil ist Bischof Peng Weizhao, der in der Untergrundkirche aufgewachsen ist und ausgebildet wurde. Seine Verhaftung, sind sich katholische Beobachter in der Volksrepublik sicher, sollte die Konkurrenz für den regimehörigen offiziellen Bischof beseitigen. Die große Mehrheit der Katholiken von Jiangxi folgt dem Untergrundbischof und nicht dem des Regimes.
Unklar ist noch, wie seine Freilassung zu werten ist. Es ist nicht bekannt, ob es sich um einen Schritt der Pekinger Regierung oder lokaler Behörden handelt. 2014 wurde die Bekämpfung des Christentums durch die Kommunistische Partei Chinas deutlich verschärft (siehe KP China: „Wenn Parteimitglieder Christen werden dürfen bricht alles zusammen“. Mit äußerster Brutalität werden Kirchen abgerissen und christliche Symbole, vor allem sichtbare Kreuze entfernt (siehe Volksrepublik China reißt „zu sichtbare“ Kirchen ab – Harter Angriff gegen Christen).
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Asianews
Die PARTEI ist offenbar eine Glaubensgemeinschaft. Sie ist totalitär. Nur für sich beansprucht die Deutungshoheit. Sie gibt den Glauben vor.
Genau so verhielt es sich unter dem Regime von Stalin, der den Ungarnaufstand niederschlagen ließ und mich 13-Jährigen dadurch zum Antikommunisten und UNO-Skeptiker machte. Große Geister (Bloch) haben damals noch Hymnen auf Stalin geschrieben.
Deutschland unter den Nazis wäre erst nach dem Endsieg in dieses Stadium gekommen.