
(Lourdes) Als „persönlichen Beitrag“ Benedikts XVI. zur soeben begonnenen Bischofssynode in Rom über die Familie lassen sich mehrere Ansprachen nennen. Eine davon hielt der deutsche Papst am 14. September 2008 vor den in Lourdes versammelten französischen Bischöfen.
Vom 12.–15. September 2008 besuchte Papst Benedikt XVI. Frankeich. Grund war der 150. Jahrestag der Marienerscheinungen von Lourdes im Südwesten des Landes. Der Papst behandelte dort eine ganze Reihe von Themen, darunter auch das Ehesakrament, die er damals für zentral hielt und dies sicher auch heute noch tut.
Ob zumindest die französischen Synodalen diese Seite des jüngeren päpstlichen Lehramtes in den Synodensaal mitnehmen? Was vor sechs Jahren Gültigkeit hatte, hat auch heute Gültigkeit. Der Grundsatz gilt nach wie vor: Was die Kirche gestern gelehrt hat, gilt auch heute und wird auch morgen gelten.
.
APOSTOLISCHE REISE
NACH FRANKREICH ANLÄSSLICH DES 150. JAHRESTAGES
DER ERSCHEINUNGEN VON LOURDES
(12. – 15. SEPTEMBER 2008)
AN DIE FRANZÖSISCHE BISCHOFSKONFERENZ
ANSPRACHE VON BENEDIKT XVI.
Lourdes, „Hémicycle Sainte-Bernadette“, 14. September 2008
Meine Herren Kardinäle,
liebe Brüder im Bischofsamt!
Zum ersten Mal seit Beginn meines Pontifikats habe ich die Freude, Euch allen gemeinsam zu begegnen. Herzlich grüße ich Euren Vorsitzenden, Kardinal André Vingt-Trois, und danke ihm für die freundlichen und tiefsinnigen Worte, die er in Eurem Namen an mich gerichtet hat. Gern begrüße ich auch die stellvertretenden Vorsitzenden sowie den Generalsekretär und seine Mitarbeiter. Von Herzen grüße ich jeden einzelnen von Euch, meine Mitbrüder im Bischofsamt, die Ihr aus ganz Frankreich und den Überseegebieten hierhergekommen seid. Meine Gedanken gehen auch an den Erzbischof von Cambrai, François Garnier, der heute in Valenciennes das 1000-Jahr-Jubiläum von „Notre-Dame du Saint-Cordon“ feiert.
Ich freue mich, heute abend in diesem Sitzungssaal „Sainte-Bernadette“ bei Euch zu sein, wo Ihr auch sonst gemeinsam betet und wo Eure Versammlungen stattfinden. Es ist ein Ort, an dem Ihr Euren Hoffnungen und Sorgen Ausdruck verleiht, und ein Schauplatz Eurer Beratungen und Eures gemeinsamen Nachdenkens. Dieser Saal liegt an einem privilegierten Ort in der Nähe der Grotte und der der Muttergottes geweihten Basiliken. Gewiß erlauben Euch die Ad-limina-Besuche, dem Nachfolger Petri regelmäßig in Rom zu begegnen, aber der Augenblick, den wir nun hier erleben, ist uns als eine Gnade gegeben, damit wir die engen Bande verstärken, die uns in der Teilhabe am selben Priestertum verbinden, das unmittelbar aus dem Priestertum Christi, des Erlösers, hervorgegangen ist. Ich ermutige Euch, Eure Arbeit in Einheit und Vertrauen fortzusetzen, in voller Gemeinschaft mit Petrus, der gekommen ist, Euren Glauben zu stärken. Sie haben es erwähnt, Eminenz, Eure und unsere Sorgen sind in dieser Zeit sehr zahlreich! Ich weiß, daß es Euch am Herzen liegt, im kürzlich durch die Neuordnung der Kirchenprovinzen festgelegten Rahmen mit ganzem Einsatz tätig zu werden, und ich freue mich sehr darüber. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um gemeinsam mit Euch über einige Themen nachzudenken, die, wie ich weiß, im Zentrum Eurer Aufmerksamkeit stehen.
Die Kirche – die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche – hat Euch durch die Taufe geboren. Sie hat Euch in ihren Dienst berufen; Ihr habt ihr Euer Leben geschenkt, zunächst als Diakone und Priester, dann als Bischöfe. Ich bringe Euch meine tiefe Wertschätzung zum Ausdruck für diese Hingabe Eurer Person: ungeachtet der Größe der Aufgabe, die deren Ehre unterstreicht – honor, onus! –, erfüllt Ihr gegenüber der Euch anvertrauten Herde treu und demütig Eure dreifache Aufgabe des Lehrens, Leitens und Heiligens, im Licht der Konstitution Lumen gentium (Nr. 25–28) und des Dekrets Christus Dominus. Als Nachfolger der Apostel stellt Ihr Christus an der Spitze der Euch anvertrauten Diözesen dar, und Ihr bemüht Euch, in ihnen das vom heiligen Paulus vorgezeichnete Bild des Bischofs zu verwirklichen; auf diesem Weg müßt Ihr stets wachsen, damit Ihr immer mehr „das Gute liebt, gastfreundlich, besonnen, gerecht, fromm und beherrscht seid, euch an das wahre Wort der Lehre haltet, in Übereinstimmung mit der gesunden Lehre“ (vgl. Tit 1,8–9). Das christliche Volk soll Euch mit Zuneigung und Respekt begegnen. Von Anfang an hat die christliche Tradition diesen Punkt betont: „Denn alle, die Gott und Jesus Christus angehören, stehen auf seiten des Bischofs“, schrieb der heilige Ignatius von Antiochien (An die Philadelphier 3,2). Und er fügte hinzu: „Jeden nämlich, den der Herr des Hauses schickt zur Verwaltung seines Hauses, den müssen wir so aufnehmen wie den Sendenden selbst“ (An die Epheser 6,1). Eure vor allem geistliche Sendung besteht also darin, die notwendigen Bedingungen dafür zu schaffen, daß die Gläubigen – und ich zitiere erneut den heiligen Ignatius – „mit einer Stimme durch Jesus Christus dem Vater lobsingen“ (ebd., 4,2) können und auf diese Weise ihr Leben zu einer Opfergabe für Gott machen.
Ihr seid zu Recht überzeugt davon, daß die Katechese von grundlegender Bedeutung ist, um in jedem Getauften den „Geschmack an Gott“ und das Verständnis für den Sinn des Lebens wachsen zu lassen. Die zwei wichtigsten Mittel, die Euch zur Verfügung stehen, der Katechismus der Katholischen Kirche und der Katechismus der Bischöfe Frankreichs, sind wertvolle Hilfen. Sie bieten eine harmonische Synthese des katholischen Glaubens und erlauben, das Evangelium in einer wirklichen Treue zu seinem Reichtum zu verkünden. Katechese ist nicht zuerst eine Sache der Methode, sondern des Inhalts, wie der Name selbst besagt: es handelt sich um ein organisches Erfassen (kat-echein) der Gesamtheit der christlichen Offenbarung, die dem Verstand und dem Herz das Wort dessen vorzulegen vermag, der sein Leben für uns hingegeben hat. So läßt die Katechese im Herzen jedes Menschen immer den einen, unablässig erneuerten Ruf erklingen: „Folge mir nach!“ (Mt 9,9). Eine sorgfältige Vorbereitung der Katecheten wird eine unverkürzte Weitergabe des Glaubens ermöglichen, nach dem Vorbild des heiligen Paulus, dem größten Katecheten aller Zeiten, auf den wir während dieses 2000-Jahr-Jubiläums seiner Geburt mit besonderer Bewunderung blicken. Mitten in den Sorgen des Apostolats mahnte er: „Es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln, und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden“ (2 Tim 4,3–4). Im Bewußtsein des großen Realismus seiner Vorhersagen bemüht Ihr Euch, mit Demut und Beharrlichkeit seinen Empfehlungen zu entsprechen: „Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht … in unermüdlicher und geduldiger Belehrung“ (2 Tim 4,2).

Um diese Aufgabe wirksam zu erfüllen, braucht Ihr Mitarbeiter. Aus diesem Grund verdienen es die Berufungen zum Priestertum und zum geweihten Leben, mehr denn je ermutigt zu werden. Ich bin über die Initiativen unterrichtet, die voll Glauben in diesem Bereich unternommen werden, und es liegt mir am Herzen, all denen meine Unterstützung zuzusagen, die keine Angst haben, so wie Christus junge oder weniger junge Menschen einzuladen, sich in den Dienst des Meisters zu stellen, der da ist und sie ruft (vgl. Joh 11,28). Ich möchte von Herzen allen Familien, Pfarrgemeinden, christlichen Gemeinschaften und kirchlichen Bewegungen danken, die der gute Boden sind, der die gute Frucht (vgl. Mt 13,8) der Berufungen bringt, und sie ermutigen. In diesem Zusammenhang möchte ich meiner Dankbarkeit Ausdruck verleihen für die unzähligen Gebete der wahren Jünger Christi und seiner Kirche, darunter Priester, Ordensmänner und ‑frauen, alte Menschen und Kranke, auch Gefangene, die durch Jahrzehnte hindurch ihre Gebete zu Gott haben aufsteigen lassen, um das Gebot Jesu zu erfüllen: „Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden“ (Mt 9,38). Der Bischof und die Gemeinschaften der Gläubigen müssen, insoweit es sie betrifft, die Berufungen zum Priestertum und zum geweihten Leben fördern und annehmen und sich auf die vom Heiligen Geist geschenkte Gnade stützen, um die notwendige Unterscheidung hinsichtlich ihrer Berufung vorzunehmen. Ja, liebe Mitbrüder im Bischofsamt, hört nicht auf, zum Priestertum oder zum geweihten Leben einzuladen, genauso wie Petrus auf Geheiß des Meisters seine Netze auswarf, obwohl er die ganze Nacht gearbeitet hatte, ohne etwas zu fangen (vgl. Lk 5,5).
Man wird nicht oft genug wiederholen können, daß das Priestertum für die Kirche unentbehrlich ist, im Interesse der Laien selbst. Die Priester sind ein Geschenk Gottes an die Kirche. In dem, was die ihnen eigene Sendung betrifft, können die Priester ihre Aufgaben nicht den Gläubigen übertragen. Liebe Brüder im Bischofsamt, ich lade Euch ein, weiterhin fürsorglich Euren Priestern zu helfen, in einer tiefen inneren Einheit mit Christus zu leben. Ihr geistliches Leben ist das Fundament ihres Apostolats. Daher werdet Ihr sie behutsam zum täglichen Gebet ermahnen und zu einer würdigen Feier der Sakramente, vor allem der Eucharistie und des Sakramentes der Versöhnung, wie es der heilige Franz von Sales bei seinen Priestern tat. Jeder Priester soll sich darüber freuen können, der Kirche zu dienen. Hört nicht auf, mit dem heiligen Pfarrer von Ars, einem Sohn Eures Landes und Patron aller Pfarrer der ganzen Welt, zu wiederholen, daß ein Mensch nichts Größeres tun kann, als den Gläubigen den Leib und das Blut Jesu zu reichen und die Sünden zu vergeben. Wendet Eure Aufmerksamkeit ihrer menschlichen, intellektuellen und spirituellen Bildung zu sowie auch ihrem materiellen Unterhalt. Bemüht Euch trotz der Last Eurer Tätigkeiten, Euch regelmäßig mit ihnen zu treffen und sie als Brüder und Freunde zu empfangen (vgl. Lumen gentium 28, Christus Dominus 16). Die Priester brauchen Euer Wohlwollen, Eure Ermutigung und Eure Fürsorge. Seid ihnen nahe und widmet den Priestern, die in Schwierigkeiten, die krank oder betagt sind, Eure besondere Aufmerksamkeit (Christus Dominus 16). Vergeßt nicht, daß sie, wie es das Zweite Vatikanische Konzil unter Verwendung der wundervollen Formulierung des heiligen Ignatius von Antiochien in seinem Brief an die Magnesier sagt, „der geistliche Kranz des Bischofs“ (vgl. Lumen gentium 41) sind.
Der liturgische Gottesdienst ist der höchste Ausdruck des priesterlichen und bischöflichen Lebens wie auch der katechetischen Unterweisung. Eure Aufgabe der Heiligung der Gläubigen, liebe Brüder, ist unerläßlich für das Wachstum der Kirche. Im Motu Proprio Summorum Pontificum wurde ich dazu geführt, die Bedingungen für die Ausübung dieser Aufgabe zu präzisieren im Hinblick auf die Möglichkeit der Benutzung sowohl des Meßbuchs des seligen Johannes XXIII. (1962) als auch des Meßbuchs Papst Pauls VI. (1970). Einige Früchte dieser neuen Anordnungen haben sich schon gezeigt, und ich hoffe, daß die unerläßliche Beruhigung der Gemüter Gott sei Dank voranschreitet. Ich kann die Schwierigkeiten ermessen, denen Ihr begegnet, aber ich zweifle nicht daran, daß Ihr in absehbarer Zeit zu für alle befriedigenden Lösungen gelangen könnt, damit das nahtlose Gewand Christi nicht weiter zerrissen wird. Niemand ist in der Kirche überflüssig. Jeder, ohne Ausnahme, muß sich in ihr „zu Hause“ und niemals abgewiesen fühlen. Gott, der alle Menschen liebt und nicht will, daß einer von ihnen verloren geht, vertraut uns diese Sendung an und macht uns zu den Hirten seiner Schafe. Wir können ihm nur danken für die Ehre und das Vertrauen, das er uns entgegenbringt. Bemühen wir uns daher, stets Diener der Einheit zu sein!
Welche anderen Bereiche erfordern besondere Aufmerksamkeit? Die Antworten können je nach Diözese unterschiedlich ausfallen, aber es gibt sicher ein Problem, das überall von besonderer Dringlichkeit ist: die Situation der Familie. Wir wissen, daß Ehepaare und Familien heute wahrhaften Stürmen entgegentreten. Die Worte des Evangelisten hinsichtlich des Bootes im Sturm auf dem See können auch auf die Familie übertragen werden: „Die Wellen schlugen in das Boot, so daß es sich mit Wasser zu füllen begann“ (Mk 4,37). Die Faktoren, die diese Krise hervorgerufen haben, sind wohlbekannt, und deshalb werde ich mich nicht damit aufhalten, sie aufzuzählen. Seit mehreren Jahrzehnten haben in verschiedenen Ländern Gesetze die Natur der Familie als Urzelle der Gesellschaft relativiert. Oft versuchen die Gesetze eher, sich den Lebensgewohnheiten und Forderungen von Einzelpersonen oder Sondergruppen anzupassen, als das Gemeinwohl der Gesellschaft zu fördern. Die dauerhafte Bindung eines Mannes und einer Frau – hingeordnet auf den Aufbau eines irdischen Glücks dank der Geburt von Kindern, die ein Geschenk Gottes sind – ist nach Ansicht einiger nicht mehr das Vorbild, auf das sich das Eheversprechen bezieht. Indessen lehrt die Erfahrung, daß die Familie das feste Fundament ist, auf dem die gesamte Gesellschaft ruht. Darüber hinaus weiß der Christ, daß die Familie auch die Keimzelle der Kirche ist. Je mehr die Familie vom Geist und von den Werten des Evangeliums durchdrungen ist, desto mehr wird die Kirche selbst dadurch bereichert und besser auf ihre Berufung antworten. Überdies kenne und ermutige ich sehr die von Euch unternommenen Anstrengungen, Eure Unterstützung den verschiedenen Vereinigungen zukommen zu lassen, die mit ihrer Tätigkeit den Familien beistehen. Zu Recht haltet Ihr – auch um den Preis, gegen den Strom zu schwimmen – an den Prinzipien fest, die die Stärke und die Größe des Ehesakramentes ausmachen. Die Kirche will der ihr von ihrem Gründer, unserem Meister und Herrn Jesus Christus, anvertrauten Sendung unverbrüchlich treu bleiben. Sie hört nicht auf, mit Ihm zu wiederholen: „Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen!“ (Mt 19,6). Die Kirche hat sich diese Sendung nicht selbst gegeben: sie hat sie empfangen. Sicher kann niemand das Vorhandensein manchmal sehr schmerzlicher Prüfungen leugnen, die einige Familien durchmachen. Diese Familien in Schwierigkeiten müssen begleitet werden, es muß ihnen geholfen werden, die Größe der Ehe zu verstehen, und sie müssen ermutigt werden, den Willen Gottes und die Gebote des Lebens, die er uns gegeben hat, nicht zu relativieren. Besonders schmerzlich ist, wie wir wissen, das Problem der wiederverheirateten Geschiedenen. Die Kirche, die sich dem Willen Christi nicht widersetzen kann, hält unverbrüchlich an dem Prinzip der Unauflöslichkeit der Ehe fest, bringt aber zugleich große Zuneigung denjenigen Männern und Frauen entgegen, denen es aus verschiedenen Gründen nicht gelingt, es zu befolgen. Deshalb können Initiativen, die die Segnung von illegitimen Verbindungen anstreben, nicht zugelassen werden. Das Apostolische Schreiben Familiaris consortio hat den Weg gewiesen, der uns durch eine Denkweise, die die Wahrheit und die Liebe achtet, eröffnet wird.
Ich weiß sehr wohl, liebe Brüder, daß die Jugendlichen im Zentrum Eurer Sorgen stehen. Ihr widmet ihnen viel Zeit, und Ihr tut dies zu Recht. So bin ich, wie Ihr sehen konntet, vielen von ihnen im Rahmen des Weltjugendtages in Sydney begegnet. Ich habe ihre Begeisterung und ihre Fähigkeit, sich dem Gebet zu widmen, geschätzt. Obwohl sie in einer Welt leben, die sie hofiert und ihren niedrigen Instinkten schmeichelt, und sie auch selbst die große Last eines schwer anzunehmenden Erbes tragen, bewahren die Jugendlichen eine Frische des Geistes, die meine Bewunderung hervorgerufen hat. Ich habe an ihr Verantwortungsbewußtsein appelliert und sie eingeladen, sich stets auf die Berufung zu stützen, die Gott ihnen am Tag ihrer Taufe geschenkt hat. „Unsere Stärke liegt in dem, was Christus von uns will“, hat Kardinal Jean-Marie Lustiger gesagt. Während seiner ersten Reise nach Frankreich hat mein verehrter Vorgänger eine Ansprache an die Jugendlichen Eures Landes gerichtet, die nichts von ihrer Aktualität verloren hat und die damals mit unvergeßlicher Begeisterung aufgenommen wurde. „Der moralische Permissivismus macht die Menschen nicht glücklich“, rief er im Parc-des-Princes unter stürmischem Beifall aus. Der gesunde Menschenverstand, der die natürliche Reaktion seiner Zuhörerschaft bewirkt hat, ist nicht tot. Ich bete zum Heiligen Geist, daß er zu den Herzen aller Gläubigen spricht und überhaupt zu allen Euren Landsleuten, damit er ihnen den Geschmack an einem nach den Kriterien eines wahren Glücks geführten Lebens schenke oder wieder schenke.

Im Elysee-Palast habe ich vorgestern die Besonderheit der französischen Situation erwähnt, die der Heilige Stuhl respektieren möchte. Denn ich bin überzeugt, daß die Nationen nie akzeptieren dürfen, daß das, was ihre eigene Identität ausmacht, verschwindet. Die Tatsache, daß die verschiedenen Mitglieder einer Familie denselben Vater und dieselbe Mutter haben, bedeutet nicht, daß sie sich nicht voneinander unterscheiden: in Wirklichkeit sind es Personen mit einer je eigenen Individualität. Das gleiche gilt für die Länder, die darüber wachen müssen, ihre eigene Kultur zu bewahren und zu entwickeln, ohne sie je von anderen vereinnahmen oder in einer farblosen Einförmigkeit untergehen zu lassen. „Die Nation ist in der Tat“, um mit den Worten von Papst Johannes Paul II. zu sprechen, „die große Gemeinschaft der Menschen, die geeint sind durch verschiedene Bande, aber vor allem gerade durch die Kultur. Die Nation besteht „ºdurch„¹ die Kultur und „ºfür„¹ die Kultur. Sie ist deshalb die große Erzieherin der Menschen zu dem, was sie „ºmehr sein„¹ könnten in der Gemeinschaft“ (Ansprache vor der UNESCO, 2. Juni 1980, 14). In dieser Hinsicht wird die Hervorhebung der christlichen Wurzeln Frankreichs jedem Bewohner dieses Landes erlauben, besser zu verstehen, woher er kommt und wohin er geht. Folglich muß im Rahmen der bestehenden Institutionen und unter voller Achtung der geltenden Gesetze ein neuer Weg gefunden werden, um im Alltag die grundlegenden Werte, auf denen die Identität der Nation aufgebaut ist, auszulegen und zu leben. Euer Präsident hat auf diese Möglichkeit hingewiesen. Die gesellschaftspolitischen Voraussetzungen für das alte Mißtrauen oder sogar für Feindseligkeit verschwinden allmählich. Die Kirche beansprucht für sich nicht die Stelle des Staates. Sie will sich nicht an die Stelle des Staates setzen. Sie ist eine auf Überzeugungen gegründete Gemeinschaft, die sich für das Ganze verantwortlich weiß und sich nicht auf sich selbst beschränken kann. Sie spricht mit Freiheit und tritt mit derselben Freiheit in den Dialog ein in dem Wunsch, den Aufbau der allgemeinen Freiheit zu erreichen. Dank einer gesunden Zusammenarbeit zwischen den politisch Verantwortlichen und der Kirche – durchgeführt im Bewußtsein und in der Achtung der Unabhängigkeit und Autonomie im jeweils eigenen Bereich – wird dem Menschen ein Dienst erwiesen, der auf seine volle persönliche und gesellschaftliche Entfaltung abzielt. Zahlreiche Punkte – je nach Notwendigkeit werden diesen weitere folgen – sind in der „Einrichtung für den Dialog zwischen Kirche und Staat“ schon geprüft worden und haben eine Lösung gefunden. Zu diesem Gremium gehört kraft seiner Mission und im Namen des Heiligen Stuhls der Apostolische Nuntius, der dazu gerufen ist, das Leben der Kirche und ihre Situation in der Gesellschaft aktiv zu begleiten.
Wie Ihr wißt, haben meine Vorgänger – der selige Johannes XXIII., ehemaliger Nuntius in Paris, und Papst Paul VI. – Sekretariate eingerichtet, die dann 1988 zum „Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen“ und zum „Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog“ geworden sind. Bald kamen die „Kommission für die religiösen Beziehungen mit dem Judentum“ und die „Kommission für die religiösen Beziehungen mit dem Islam“ hinzu. Diese Einrichtungen sind in gewisser Weise eine institutionelle, vom Konzil ausgehende Anerkennung zahlreicher früherer Initiativen und Aktivitäten. Ähnliche Kommissionen und Räte gibt es im übrigen auch in Eurer Bischofskonferenz und in Euren Diözesen. Deren Vorhandensein und deren Tätigkeit zeigen den Wunsch der Kirche, auf diesem Weg voranzuschreiten und den bilateralen Dialog zu entfalten. Die kürzlich stattgefundene Vollversammlung des Päpstlichen Rats für den Interreligiösen Dialog hat unterstrichen, daß ein echter Dialog als grundlegende Bedingungen eine gute Ausbildung derer erfordert, die ihn fördern, und eine klare Unterscheidungsgabe, um allmählich im Entdecken der Wahrheit voranzuschreiten. Der Zweck des ökumenischen sowie des interreligiösen Dialogs, die sich sicherlich ihrer Natur und ihrer jeweiligen Zielsetzung nach voneinander unterscheiden, ist die Suche und die Vertiefung der Wahrheit. Es handelt sich um eine edle und für jeden gläubigen Menschen verpflichtende Aufgabe, weil Christus selbst die Wahrheit ist. Das Bauen von Brücken zwischen den großen christlichen kirchlichen Traditionen und der Dialog mit anderen religiösen Traditionen erfordern ein reales Bemühen um gegenseitiges Kennenlernen, denn die Unkenntnis zerstört mehr als sie aufbaut. Darüber hinaus ist es allein die Wahrheit, die erlaubt, das Doppelgebot der Liebe, das uns unser Erlöser hinterlassen hat, in echter Weise zu leben. Sicher ist es notwendig, die verschiedenen unternommenen Initiativen aufmerksam zu verfolgen und diejenigen zu erkennen, die die gegenseitige Kenntnis und Achtung sowie den Dialog fördern, und andere, die in eine Sackgasse führen, zu vermeiden. Der gute Wille allein reicht nicht aus. Ich bin überzeugt, daß es zunächst des Zuhörens bedarf, um dann zur theologischen Diskussion überzugehen und schließlich zur Bezeugung und Verkündigung des Glaubens selbst zu gelangen (vgl. Lehrmäßige Note zu einigen Aspekten der Evangelisierung, 3. Dezember 2007, 12). Der Heilige Geist schenke Euch die Gabe der Unterscheidung, die jeden Hirten auszeichnen muß. Der heilige Paulus rät: „Prüft alles, und behaltet das Gute!“ (1 Thess 5,21). Die globalisierte, plurikulturelle und plurireligiöse Gesellschaft, in der wir leben, ist eine Gelegenheit, die der Herr uns schenkt, um die Wahrheit zu verkünden und die Liebe zu üben, um ohne Unterschied jeden Menschen zu erreichen, auch jenseits der Grenzen der sichtbaren Kirche.
Im Jahr vor meiner Wahl auf den Stuhl Petri hatte ich die Freude, Euer Land zu besuchen, um den Feiern zum Gedenken an den 60. Jahrestag der Landung der alliierten Truppen in der Normandie vorzustehen. Selten habe ich so wie damals die treue Verbundenheit der Söhne und Töchter Frankreichs mit dem Land ihrer Vorfahren gespürt. Frankreich feierte damals seine zeitliche Befreiung am Ende eines grausamen Krieges, der zahlreiche Opfer gefordert hatte. Jetzt ist es vor allem notwendig, für eine spirituelle Befreiung tätig zu sein. Der Mensch hat es immer nötig, befreit zu werden von seinen Ängsten und Sünden. Der Mensch muß unaufhörlich lernen oder wieder lernen, daß Gott nicht sein Feind ist, sondern sein gütiger Schöpfer. Der Mensch braucht das Wissen, daß sein Leben einen Sinn hat und daß er am Ende seines irdischen Daseins erwartet wird, um auf ewig an der Herrlichkeit Christi im Himmel teilzuhaben. Eure Sendung besteht darin, den Eurer Sorge anvertrauten Teil des Gottesvolkes zur Erkenntnis dieses herrlichen Zieles zu führen. Nehmt hier den Ausdruck meiner Bewunderung und Dankbarkeit entgegen für alles, was Ihr in dieser Richtung unternehmt. Seid meines täglichen Gebetes für jeden von Euch versichert. Ihr dürft ebenso sicher sein, daß ich den Herrn und seine Mutter unablässig bitte, Euch auf Eurem Weg zu führen.
Mit Freude und innerer Bewegung vertraue ich Euch, liebe Brüder im Bischofsamt, Unserer Lieben Frau von Lourdes und der heiligen Bernadette an. Die Macht Gottes hat sich immer in der Schwachheit gezeigt. Der Heilige Geist hat immer das reingewaschen, was befleckt war, getränkt, was dürre war, gelenkt, was in die Irre ging. Christus, unser Erlöser, der aus uns Werkzeuge der Mitteilung seiner Liebe zu den Menschen machen wollte, wird niemals aufhören, Euch im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe wachsen zu lassen, um Euch die Freude zu schenken, eine zunehmende Zahl von Männern und Frauen unserer Zeit zu ihm zu führen. Indem ich Euch der Kraft des Erlösers anvertraue, erteile ich Euch allen von ganzem Herzen und mit großer Zuneigung den Apostolischen Segen.
Bild: Anuncio.blog
Ob das, was die Kirche gestern gelehrt hat, auch morgen noch gilt, werden wir ja sehen.
Die Kirche kann nur lehren was sie gestern gelehrt hat sonst wäre sie nicht mehr die Kirche Jesu Christi.
Kann gut sein, dass nur noch ein kleiner getreuer Rest übrigbliebt.
Was ist denn das für eine Einleitung? Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich gönne jedem Leser, jeder Leserin, dass wichtige Texte von Benedikt XVI. veröffentlicht werden. Sie sind es sehr oft wert.
Doch was ist das für eine Einleitung? „Was vor sechs Jahren Gültigkeit hatte, hat auch heute Gültigkeit.“
Ich fasse es nicht. Synkretismus pur.
Es gilt auch nicht, was die Kirche „gestern“ gelehrt hat. Es gilt, was sie schon IMMER GELEHRT HAT!
Benedikt XVI. MUSSTE als Papst die katholische Ehelehre vertreten, alle Päpste müssen das. Sie haben keine Freiheit, diese Lehre zu ändern. Alle Konzils- und Nachkonzilspäpste haben die katholische Ehelehre im Sinne der Kirche gelehrt.
Ich sage es nochmal: Nichts spricht dagegen, dass Reden von Papst Benedikt veröffentlicht werden und sehr viel dafür.
Aber bitte nicht mit dieser verkehrten Einleitung.
Die genauso verkehrt ist, wie der unselige Vergleich von Clemens Victor Oldendorf zwischen dem Gnadenstreit der Jesuiten und Dominkaner im 16. und beginnenden 17. Jahrhundert und unserer Situation, in der definierte Glaubenswahrheiten dreist geleugnet und verzerrt werden.
Es gab in der Kirche immer wieder theologische Flügel, verschiedene Richtungen. Solange sie nicht gegen definierte Glaubenslehren verstoßen, sind sie ein Zeichen der Vielfalt innerhalb der katholischen Kirche.
Jetzt stehen wir vor einer Bischofssynode, die das Ehesakrament aushöhlen will. Jetzt geht es nicht mehr um Schulen, jetzt geht es um Häresien, um den Glaubensabfall. Es geht darum, ob das Gebot unseres Herrn Jesus Christus vom Papst und von der Bischofssynode ausgehöhlt werden darf.
Im übrigen muss hinzugefügt werden. Die Konzils- und Nachkonzilspäpste haben zwar am Ehesakrament festgehalten, aber sie haben gewusst, dass es längst unterlaufen wird. Mit Duldung, wenn nicht Förderung der Bischöfe. Sträflich haben sie ALLE ihr Papstamt verzerrt, indem sie die Verteidigung des Glaubens weitgehend unterlassen haben. Eine wirksame Verteidigung, die, wenn fromme Reden nicht mehr helfen, zur Tat schreiten muss, zur Bestrafung bis zur Exkommunikation.
Es gibt keine Glaubensverkündigung ohne die Benennung und Bestrafung des Irrtums. Die Wahrheit ist nicht möglich in Einheit mit dem Irrtum.
Wer die Wahrheit verkünden will, muss sie vortragen und gleichzeitig den Irrtum, der sie bedroht und verändert, bekämpfen.
Alle Konzils- und Nachkonzilspäpste haben in dieser für die Kirche Jesu Christi entscheidenden Frage schwerste Schuld auf sich geladen. Auch Benedikt XVI. Weil sie mit ihrer Tatenlosigkeit gegen die Irrlehrer die jetzige Situation mit vorbereitet haben.
Ich sage, sie haben schwerste Schuld auf sich geladen, nach menschlichem Ermessen. Unser Herr Jesus Christus ist der Richter. Er weiß, unter welchem Druck sie standen, Er allein bewertet die Schuld und spricht das Urteil.
Doch wir Gläubigen müssen uns wehren. Wir müssen von „Schuld“ sprechen, obwohl uns ein Richteramt nicht zusteht. Ehe uns der Synkretismus mitreißt.
Sie haben in allem Recht außer:
Es geht seit gestern nicht mehr nur um eine Bischofssynode, die das Ehesakrament aushöhlen will, sondern um eine, die offensichtlich „gleichgeschlechtliche Paare pastoral nicht ausgrenzen“ will, d.h. es geht letztlich um die „pastorale“ Abschaffung der Definition einer der vier himmelschreienden Sünden.
Ehepaar fordert auf Bischofssynode: Pfarreien sollen „gleichgeschlechtliche Paare“ willkommen heißen
http://derkatholikunddiewelt.blogspot.de/2014/10/ehepaar-bei-bischofsynode-pfarreien.html
Dem, was Benedikt XVI. über die Ehe sagt, ist 100% zuzustimmen. Und illegitime Beziehungen können nicht legalisiert werden, auch nicht durch Segnungen. Aber Paare in einer (illegitimen) Zweitehe den Segen Gottes zuzusprechen, kann doch nicht falsch sein, wenn eine Rückkehr zum kirchlich getrauten Partner unmöglich ist und der neuen Beziehung Merkmale einer christlichen Ehe anhaften, wie Kinder, Treue, Glaube, auch wenn beiden Partnern bewusst ist, dass sie das Ideal einer christlichen Ehe nicht erfüllen können und dass die erste Ehe – auch aus eigener schwerer Schuld – gescheitert ist. Aber vor allem muss es möglich sein, alles was zum Scheitern geführt hat, zu beichten und dafür die Absolution zu erhalten und damit Zugang zur Eucharistie. Und das wirkliche zur Zeit bestehende Hindernis für die Absolution kann doch nicht der geschlechtliche Verkehr zwischen beiden Partner sein. Wenn die Treue zwischen beiden Partnern in der neuen Beziehung ein christlicher Wert ist, dann gilt der Satz des II. Vat. in „Gaudium et spes“ 51: „Wo nämlich das intime eheliche Leben unterlassen wird, kann nicht selten die Treue in Gefahr geraten und das Kind als Ehegut in Mitleidenschaft gezogen werde;“ (ich meine damit die Kinder aus 2. Ehe).
Das Problem ist doch, dass sich die zivil Wiederverheirateten wie die letzten Sünder vorkommen, wenn nur sie von der leiblichen Kommunion ausgeschlossen werden, obwohl de facto 99,7 Prozent der anderen Kommunikanten auch gegen das sechste Gebot verstoßen, das ja mit „Du sollst nicht Unkeuschheit treiben“ nicht falsch übersetzt wird.
Die Lösung dieses Problems der scheinbaren Verortung der zivil Wiederverheirateten am Eselstisch liegt aber in einem zurückhaltenderen Kommunionsempfang, auf den sich jeder Kommunikant länger durch Fasten ‚Gebet und Bußsakrament vorbereitet. Die übrigen Meßbesucher würden dann ganz überwiegend lediglich geistig kommunizieren, also ganz so, wie die zivil Wiederverheirateten auch.
Sollte man für die geistige Kommunion nicht auch ohne schwere Sünde sein? Wenn man das ist, dann isst und trinkt man sich nicht das Gericht und sollte auch real kommunizieren, denn Jesus hat gesagt: „Dies ist mein Leib … Nehmet und esst“. „Essen“ heißt eben essen und nichts anderes.
Wie kommen Sie dazu zu behaupten, dass nahezu alle Kommunionteilnehmer gegen das 6. Gebot verstoßen?
Ist das nicht ein bisschen dreist?
Haben wir nicht genügend Probleme? Wenn Sie nun auch die eheliche Sexualität – also die in einer einzigen regelrechten Ehe – dämonisieren, ist wirklich keinem geholfen.
Ich lese hier immer nur von Zweitehen. Das ist doch viel zu kurz gesprungen. Die Synode muß doch auch ihren Mantel der Barmherzigkeit über die Viert und Fünftehe ausbreiten ansonsten kann man ihr Diskriminierung der „Lebenswirklichkeit“ einer sexuell prosperierenden Zeit vorwerfen. Böse Zungen behaupten, dass die Scheidungsraten in Zweitehen besonders hoch seien.
Also frisch ans Werk ihr Ritter der Barmherzigkeit.
Per Mariam ad Christum.
Das ist sehr polemisch, so wie Sie hier schreiben. Schade. Mit Spott sollte man einander als Christen nicht begegnen.
Galilei, sie schreiben: Dem, was Benedikt XVI. über die Ehe sagt, ist 100% zuzustimmen. Und illegitime Beziehungen können nicht legalisiert werden, auch nicht durch Segnungen. ABER…
…und dann haben Sie eben doch vollstes Verständnis für die Zweitehe und den Segen für Zweitehen, sollte dem Paar Merkmale einer christlichen Ehe anhaften. Wie oder wer kann das beurteilen? Oder nach wie vielen Jahren kann man das denn feststellen?
Ich spreche hier aus Erfahrung. Bin selber geschieden. Habe wieder geheiratet, mit dem Segen eines katholischen Diakon, in einer katholischen Kirche und habe mit diesem 2. Mann 3 Kinder. Tja…und dann kam der Tag X. Und mir ist durch die Gnade Gottes siedendheiss bewusst geworden, dass meine 1. Ehe immer noch vor Gott besteht, obwohl die nur ein Jahr lang hielt und ich mit dem 2. Mann 10 Jahre verheiratet bin. Von wegen Gott versteht das schon. Gott ist absolut konsequent in der Einhaltung seiner Gebote. Gott kann auch keinen Segen geben über etwas, was gegen seine Gebote geht. Die Wahrheit war schon immer kaum zu ertragen und erfordert Opfer und ist in aller Regel unangenehm schmerzhaft. Die Lüge hingegen geht runter wie Öl, weil sie uns Menschen so schön entgegen kommt. Ich habe Ehebruch begangen und den Mann, der sich mit mir eingelassen hat, habe ich zum Ehebruch verführt. Und wäre mein 1. Ehemann eine neue Beziehung eingegangen, müsste ich diese Schuld von dessen Ehebruch auch noch verantworten. Wäre ich gestorben, wäre ich jetzt in der Hölle. DAS ist die Wahrheit! Wir können uns die Gebote Gottes hinbiegen und zurechtlegen wie es uns gefällt. Wer das tut, erhebt sich besserwisserisch über Gott! Und es sollte uns dringend bewusst werden, dass wir hier russisches Roulette mit unserer Seele spielen!
Eine vor Gott geschlossene Ehe ist ein Bündnis mit Gott, das nur der Tod auflöst.
Und was tun Sie jetzt? Wollen Sie jetzt Ihren 2. Mann verlassen? Oder leben Sie wie Bruder und Schwester? Wenn ja, akzeptiert dies Ihr Mann aus vollem Herzen? Wenn nein, riskieren Sie damit nicht die Beziehung zu Ihrem 2. Mann und damit möglicherweise die Beziehung zu Ihren Kindern?
Was nützt die Wahrheit, wenn man dabei vor die Hunde geht und zusätzlich zu der Schuld, die man auf sich geladen hat durch das Scheitern der legitimen Ehe noch weitere Schuld auf sich lädt!
Zu sagen, man muss die Wahrheit mit allen ihren Folgen in diesem irdischen Leben „ertragen“, lasse ich nicht gelten. Gott hat den Menschen für die Ewigkeit geschaffen, aber der mensch muss sein Leben hier auf Erden bestmöglich nach seinem Willen LEBEN.
Galilei, keine Ahnung wie ich Ihnen das Geschehene erklären soll. Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die glaubt nur, wer es selber erlebt. Nur soviel: Wir leben seit über einem Jahr getrennt – weil es der Wille Gottes war. Und es geht uns allen gut, es fehlt an nichts – weil es der Wille Gottes war. Und ich bin Gott auf ewig dankbar, dass Er in seiner unendlichen Barmherzigkeit einen Weg gefunden hat, uns von den Ketten Satans zu befreien. Denn genau das ist es: Wir ketten uns mit unseren Sünden an Satan und meinen auch noch, wir seien frei.
Ihnen, Galilei und ganz vielen anderen Gläubigen fehlt es an Glaube und an Vertrauen in Gott. Klingt absurd, ist aber leider so. Ich habe mal einen guten Satz gelesen (mittlerweile weiss ich er stammt aus einer Passage aus der Heiligen Schrift), hier sinngemäss wiedergegeben: „Es ist einfacher Prostituierte und Söldner zu bekehren, als Fromme, die meinen sie hätten es nicht nötig. “
Die Nachfolge Christi ist alles andere als einfach. Arroganz und Stolz spricht aus demjenigen der von sich denkt, dass er das selber schafft (ich gehe ja jeden Sonntag in die Kirche, dann ist mir der Himmel sicher, z.bsp. oder wer sich die Gebote ständig zurechtbiegt und Gottes Barmherzigkeit als selbstverständlich annimmt). Doch für jene Sünder, die ihren falschen Weg erkennen und sich weinend und flehend um Hilfe vor die Füsse Gottes werfen, denen zeigt Gott grosse Barmherzigkeit. Jeden Tag müssen wir demütig darum bitten, Jesus Schritt für Schritt ähnlicher zu werden. Die Wahrheit ist Jesus Christus selbst. ER ist das fleischgewordene Wort Gottes. Wer zum Vater will, muss sich daran halten oder er geht verloren. In diesem Leben stellen wir unsere Weichen, wo und wie wir unsere Ewigkeit verbringen. Wollen Sie das wirklich aufs Spiel setzen?
DAS HIER NENNE ICH MAL EIN BEKENNTNIS IM HEILIGEN GEIST. Denn Gott spricht: WER MICH LIEBT, DER HÄLT MEINE GEBOTE. Aufrichtige und klare Bekenntnisse befördern den Geist der Wahrheit in der Gemeine. Dieser Geist stärkt, ermutigt und gibt Kraft. Das gute Vorbild stärkt die Brüder im Kampf. -
Wenn nur einer aufsteht und entschlossen – ungechtet der Konsequenzen – die Wahrheit sagt, anstatt sie zu verhandeln, zieht die Wahrheit Kreise. Sie steckt uns an, das Gute zu tun.
Deshalb vielen Dank an Cleo
Sünde wird im Übrigen nicht besser dadurch, dass sie alle tun.
Ach stünde nur einer auf, der in Vollmacht redete.
Die geistige Kommunion ist ihrer Formulierung nach ein, in wahrhaftiger Reue und Bußgesinnung, vor Gott ausgesprochener Wunsch, ihn sakramental empfangen zu können. Diese Sehnsucht des nicht zur Kommunion Disponierten, läßt den Beter Gott um die Gnade der Bekehrung anflehen.
Die geistige Kommunion ist ihrer Formulierung nach, ein in wahrhaftiger Reue und Bußgesinnung, vor Gott ausgesprochener Wunsch, ihn sakramental empfangen zu können. Diese Sehnsucht des nicht zur Kommunion Disponierten, läßt den Beter Gott um die Gnade der Bekehrung anflehen.
Ich möchte Dich empfangen, mein Herr und mein Gott, mit jener Reinheit, Demut, Andacht und Inbrunst, mit der die Heiligen Dich empfingen…
Deshlalb ist die geistige Kommunion VÖLLIG ausreichend. Auch die Einrichtung der Officien in den Diözesen reicht aus. Da jedoch die Sehnsucht nach der Vereinigung der Menschen mit Jesus in der Kommunion nicht stark genug ist, machen sie sich keine Mühe, mögliche Nichtigkeitserklärungen einzuholen.
Schließlich muss man sagen, dass es immer beobachtet wird: Wer sich Stand der Sünde befindet, macht ohne sich dessen bewusst zu sein, ganz automatisch einen weiten Bogen um die Kirche.
Kein Wunder also, dass sie Kirchen so leer sind.