
(Rom) Kardinal Walter Kasper reagierte – nicht zum ersten Mal – sichtlich verärgert auf Kritik, die gegen ihn erhoben wird. Dieses Mal stößt ihm die Veröffentlichung eines Buches mit Beiträgen von fünf Kardinälen, dem Sekretär der römischen Kongregation für die Ostkirchen und weiteren Fachleuten, die sich seiner These einer entdogmatisierenden „neuen Barmherzigkeit“ widersetzen, in deren Namen Kasper wiederverheiratet Geschiedene zur Kommunion zulassen möchte. Kardinal Kasper ist über die fünf Mitbrüder im Kardinalsamt verärgert und Papst Franziskus soll über diese „irritiert“ sein. So „irritiert“, daß er Kardinal Müller drängte, seine Beteiligung zurückzuziehen?
Wehleidig zeigte sich Kasper gegenüber Journalisten, weil er von der Veröffentlichung des Buches aus den Medien erfahren habe müssen. „In meinem ganzen Leben ist mir so etwas noch nicht passiert“, klagte er dem Vatikanisten Andrea Tornielli.
„Nie dagewesene Situation“
Nicht genug damit: „Wenn Kardinäle, die die engsten Mitarbeiter des Papstes sind, auf eine so organisierte und öffentliche Weise eingreifen, befinden wir uns zumindest was die jüngste Geschichte angeht, vor einer nie dagewesenen Situation“. Kardinal Kasper geht in diesen Tagen noch weiter. Deutlicher als in den vergangenen Monaten beruft er sich direkt auf Papst Franziskus, um seine Position zu stärken. Dabei war es Kardinal Kasper, der mit seiner Rede im vergangenen Februar vor dem Kardinalskollegium die Feindseligkeiten begonnen und den Angriff gegen das Ehesakrament initiiert hatte.
Aus heutiger Sicht stellte das Kardinalskonsistorium für Kardinal Kasper eine Generalprobe vor der Bischofssynode dar. „Ich habe keine definitive Lösung vorgeschlagen. Ich habe aber, nachdem ich das mit dem Papst vereinbart hatte, Fragen gestellt und Überlegungen für mögliche Antworten geboten.“ Die Betonung Kasper liegt auf „mit dem Papst vereinbart“.
Kasper und die Verschwiegenheitspflicht

Doch stimmt, was der deutsche Kardinal überempfindlich behauptet, daß das Vorgehen der fünf Kardinäle letztlich unerhört und „nie dagewesen“ sei? Kasper scheint ein kurzes Gedächtnis zu haben. Das Kardinalskonsistorium unterlag, wie allgemein in der Kirche üblich, der Verschwiegenheitspflicht. „Alle Kardinäle hielten sich daran. Alle außer Kasper“, so der Vatikanist Sandro Magister. Nur wenige Wochen nach dem Konsistorium erschien die Rede in Buchform. Der Herder Verlag bewarb das Erscheinen sofort, so daß entsprechende Absprachen bereits vor dem Konsistorium oder im unmittelbaren Anschluß daran getroffen worden sein müssen. Kasper hatte demnach nie die Absicht, sich an die Verschwiegenheitspflicht zu halten. Dieser sollten alle anderen Kardinäle unterworfen sein, während er für sich in der Öffentlichkeit eine Monopolstellung zum Thema beanspruchte. Eine Exklusivstellung, die ihm im Konsistorium bereits durch Papst Franziskus zugestanden worden war, indem dieser nur Kasper damit beauftragte, zum Thema zu referieren. Eine einseitige Parteinahme, da Kaspers heterodoxe Positionen bekannt waren.
Die Strategie des Kardinals durchschauend, kamen ihm der Historiker Roberto de Mattei und Giuliano Ferrara, der Chefredakteur der Tageszeitung Il Foglio zuvor und veröffentlichten seine Rede zusammen mit einem vernichtenden Kommentar de Matteis (siehe Was Gott vereint, kann auch Kasper nicht trennen – Versuch einer paradoxen Kulturrevolution in der Kirche). Damit hatten sie Kasper den Überraschungseffekt genommen und dessen Absicht durchkreuzt, die öffentliche Diskussion in seinem Sinn lenken zu können. Um so erboster reagierte der Kardinal bereits damals.
Kasper versucht den Eindruck zu vermitteln, die Glaubenslehre unangetastet zu lassen und „nur“ die Glaubenspraxis ändern zu wollen. De Mattei zeigte hingegen in einer brillanten Analyse auf, daß Kaspers Rede einen eindeutigen Bruch mit dem kirchlichen Lehramt darstellt. Sie stellt auch einen spezifischen Bruch mit Johannes Paul II. und Benedikt XVI. dar, mit denen er bereits 20 Jahre zuvor zum selben Thema einen Streit ausgetragen hatte, unterlegen war, die Sache eingesehen und sich hinter die kirchliche Lehre gestellt zu haben schien. Kasper, damals Bischof von Rottenburg-Stuttgart, war vom Glaubenspräfekten Joseph Kardinal Ratzinger geschlagen, aber nicht gedemütigt worden, wie seine spätere Beförderung durch Johannes Paul II. zum Vorsitzenden des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen zeigte. Offensichtlich war man in Rom der Meinung, der Bischof habe sich geändert und könne durch die Einbindung in Rom endgültig gebändigt werden, jedenfalls im Vatikan weniger Schaden anrichten als in Deutschland.
Papst Franziskus über Buch der fünf Kardinale „irritiert“
Während Kaspers Position erstaunt, erstaunt an jener der fünf Kardinäle Müller, Burke, De Paolis, Brandmüller und Caffarra, die das Buch „In der Wahrheit Christi bleiben“: Ehe und Kommunion in der Katholischen Kirche“ veröffentlichen, eigentlich nichts. Sie verteidigen öffentlich, wie es ihre Pflicht ist, die zweitausendjährige Lehre der Kirche in einer zentralen, die Sakramente betreffenden Frage. Sie tun dies gegen einen von Kardinal Kasper öffentlich geführten Angriff gegen die Glaubenslehre. Die Empörung Kaspers ist daher vorgeschoben und erklärt sich nur, wenn man in Rechnung stellt, daß die fünf Kardinäle, Kaspers Pläne gefährden. Immerhin befindet sich unter ihnen Gerhard Kardinal Müller, der Präfekt der Glaubenskongregation und damit oberster Glaubenshüter. Über ihn kann sich auch Papst Franziskus nicht einfach hinwegsetzen. La Croix, die halboffizielle Tageszeitung der Französischen Bischofskonferenz berichtete am 17. September, daß Papst Franziskus über die Buchveröffentlichung „irritiert“ sei, gerade weil sich Kardinal Müller unter den Autoren befinde. Der Papst habe, laut La Croix, Kardinal Müller gedrängt, seine Beteiligung an dem Buch gegen Kasper zurückzuziehen, was Müller ablehnte. Sollte dem so sein, dann wäre tatsächlich Papst Franziskus hinter den Kulissen der eigentliche Strippenzieher des Angriffs auf das Ehesakrament im Namen der „neuen Barmherzigkeit“.
Weitere Kardinäle meldeten sich in diesen Tagen zu Wort
Kardinal Kasper spürt in diesen Tagen den Gegenwind besonders stark. Vielleicht stärker als er gerechnet hatte. Neben den fünf von ihm kritisierten Kardinälen haben drei weitere führende Kardinäle, Scola, Ouellet und Pell mit Aufsätzen in der englischen Ausgabe der Zeitschrift Communio Position gegen seine Thesen bezogen. Eine vergleichbare Veröffentlichung in der deutschen Ausgabe hätte Kasper verhindert, da er selbst der Redaktion angehört. In seinem jüngsten, in der Ausgabe 6/2013 (November-Dezember) veröffentlichten Beitrag schrieb Kasper programmatisch über: „Die liturgische Erneuerung – die erste und sichtbarste Frucht des Konzils“.
Kardinal Kasper beharrt: Schulterschluß mit Papst Franziskus und Johannes XXIII.
Kardinal Kaspers Zauberwort lautet „Barmherzigkeit“, die zum besseren Verständnis besser als „neue Barmherzigkeit“ zu bezeichnen ist. Am 18. September wiederholte er gegenüber dem katholischen italienischen Radio InBlu, daß diese neue „Barmherzigkeit“ der Schlüssel seines Vorschlags zur Überwindung des Kommunionverbots für wiederverheiratete Geschiedene sei. Kasper stellt sich dabei gezielt in eine bestimmte Tradition, wirft Stichworte in den Ring, in der Hoffnung, daß die Signale gehört werden und sich Unterstützung für ihn mobilisiert: „Die Barmherzigkeit, das Herz der christlichen Botschaft, ist ein zentrales Thema im Alten und im Neuen Testament. Viele Heilige haben von der Barmherzigkeit gesprochen. Auch Papst Johannes XXIII. sagte am Beginn der Konzilsarbeiten, daß die Kirche die Mittel der Strenge anwenden muß, aber auch die Medizin der Barmherzigkeit.“
Barmherzigkeit ist der Gegenstand jenes Buches, das Papst Franziskus gleich bei seinem ersten Angelus und damit einer der allerersten Reden überhaupt als Papst lobte und allen die Lektüre empfahl. „Barmherzigkeit: Grundbegriff des Evangeliums – Schlüssel christlichen Lebens“, 2012, ebenfalls bei Herder erschienen und im selben Jahr auch in spanischer Übersetzung veröffentlicht, und damit auch Kardinal Jorge Mario Bergoglio zugänglich gemacht worden.
Kaspers Barmherzigkeit: Lob vom Papst – Kritik von Pater Lanzetta

Man könnte rückblickend in jener päpstlichen Aussage bereits den chronologischen Startschuß zur Bischofssynode über die Familie sehen. Sollte das Lob bereits in diesem Zusammenhang ausgesprochen worden sein, dann müßte in der Tat davon ausgegangen werden, daß die Zulassung der wiederverheiratet Geschiedenen eine Wahlkapitulation im Konklave darstellte und eine der Bedingungen war, die zur Wahl des Erzbischofs von Buenos Aires führten.
Durch das päpstliche Lob aufmerksam gemacht, wird inzwischen auch Kaspers Buch einer genaueren Überprüfung und Kritik unterzogen. Eine Aufgabe die der jüngst habilitierte Pater Serafino Maria Lanzetta übernommen hat. Der Leiter der Zeitschrift Fides Catholica veröffentlichte die umfassende Buchkritik „Die Barmherzigkeit laut Kardinal Kasper“.
Keine Barmherzigkeit für Franziskaner der Immakulata – „Neue Barmherzigkeit“ bei Jesuiten von America
Pater Lanzetta gehört den Franziskanern der Immakulata an, „jenem blühenden Orden, der unter diesem Pontifikat unter kommissarische Verwaltung gestellt und zerschlagen wird, eine Maßnahme, deren Gründe unklar sind, während hingegen sicher ist, daß sie ohne jede Barmherzigkeit erfolgt“, so Sandro Magister.
Über die neue Barmherzigkeit hielt Kardinal Kasper bereits am vergangenen 1. Mai eine Lectio am Boston College, die anschließend in der Wochenzeitung der New Yorker Jesuiten America abgedruckt wurde. Am 12. Mai folgte zudem ein Video-Interview Kaspers mit Pater Matt Malone SJ, dem Schriftleiter dieser Zeitschrift. In einem mit 22. September datierten Leitartikel von „America“ geben die Jesuiten der Redaktion ohne Wenn und Aber zu erkennen, daß sie sich die Meinung Kaspers zu eigen gemacht haben. Natürlich im Namen der „Barmherzigkeit“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Il Foglio/Fanpage
Barmherzigkeit = alles zulassen = Anarchie
so stellt sich wohl der Kasper die kath. Glaubenslehre vor.
Am besten gleich die Bibel mit abschaffen.
Darauf läuft es in der Tat hinaus. Das ist schon richtig gesehen.
Sie füllen so gerne Satan die Hölle an, die Muttergottes sprach schon 1917 von den vielen Menschen die auf die Hölle zueilen, wie muss es erst heute um das Heil der Seelen bestellt sein, und aus den Klageliedern wissen wir ja dass falsche Unterweisungen des Klerus für uns keine Ausrede darstellen.
Was fällt diesem nachkonziliaren Greis, der seinem Namen alle Ehre macht, eigentlich ein? Das ist doch eine bodenlose Frechheit: erst versucht er die Ehelehre der Kirche mit fadenscheinigen und mittlerweile unerträglichem Geblubber auszuhöhlen und dann spielt er die beleidigte Leberwurst, wenn treue Katholiken und nach ihrem Gewissen handelnde Kardinäle den Glauben verteidigen. Aus einem solchen Verhalten spricht ein maßloser Hochmut, der völlig vergißt, wer der Herr ist: nämlich nicht er, nicht Bergoglio, sondern Gott. Dieser Kasper ist eine Schande (leider nicht die einzige) für das Kardinalskollegium, das gelobt, den Glauben der Kirche notfalls mit dem eigenen Blut zu verteidigen. Und wieder einmal zeigt sich, dass katholisches.info von Anfang an recht hatte, als es Hinweisen nachging und aufzeigte, dass Bergoglio selbst hinter dem neuen Angriff auf die katholische Ehelehre steckt. Jetzt sollten sich die Jubler beschämt davonschleichen, denn Dummheit schützt vor Strafe nicht.
Der Wind weht den Beiden ins Gesicht und das ist gut so. Die Selbstherrlichkeit Berdoglios und seines Kardinals ziehen nicht mehr. Der Glaube gilt und nicht ein seichter Aufmix von Gutmenschentum. Das ist der Glaube, der zählt in unserer Heiligen Kirche.
Das Dauergrinsen wird dem Kasper schon noch vergehen. Spätestens beim Jüngsten Gericht.
Per Mariam ad Christum.
Kasper macht seinem Namen alle Ehre und sein Spiel ist leicht durchschaubar. Ich befürchte Schlimmes für die Bischofssynode im Oktober. Da hilft mal wieder nur noch Beten.
Ich befürchte in der Tat auch nichts Gutes. Die Kirche wird dadurch einen weiteren Schaden erleiden.
Stellen wir doch die Argumentationen noch einmal gegenüber; zunächst Kardinal Kaspers haarsträubenden Aussagen wie etwa diese:
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„Wenn ein geschiedener Wiederverheirateter bereut,
dass er in erster Ehe versagt hat,wenn er sich nach Kräften mühte,
die zweite zivile Ehe aus dem Glauben zu leben,
können wir ihm dann das Sakrament der Buße und die Kommunion verweigern?“
Doch viele verlassene Partner sind um der Kinder willen auf eine neue Partnerschaft
und auf eine neue zivile Eheschließung angewiesen, die sie ohne Schuld nicht wieder
aufgeben können.
Oft erfahren sie in solchen Verbindungen nach vorhergehender bitterer Erfahrungen
menschliches Glück, ja geradezu ein Geschenk des Himmels
[….]
Wir befinden uns heute in einer männlichen Situation wie beim letzten Konzil,
als es um die Frage der Ökumene oder der Religionsfreiheit ging.
Auch damals gab es Enzykliken und Entscheidungen des Heiligen Offizium,
die weitere Wege zu versperren schienen.
Das Konzil hat jedoch, ohne die verbindliche dogmatische Tradition anzutasten,
Türen geöffnet.“
“
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Nun die Antwort von Kardinal Caffara auf die angedachte Möglichkeit des Empfanges der hl. Kommunion durch “wiederverheiratete Geschiedene“
-
“
Es gebe damit eine Betätigung der menschlichen Geschlechtlichkeit außerhalb der Ehe,
welche die Kirche als rechtmässig anerkennen würde. Damit untergräbt man vollends den Pfeiler der Lehre der Kirche über die Geschlechtlichkeit. Von diesem Gesichtspunkt könnte man sich fragen:
„Warum nicht die Beziehungen zwischen Homosexuellen?“
-
Auch Kardinal Collins ( kein Mitautor im besagten Buche ) spricht Klartext:
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„Die geschiedenen und wiederverheirateten Katholiken können die Heilige Kommunion nicht empfangen, weil sie, wie auch immer ihre persönliche Einstellung oder die Gründe für ihre Situation sein mögen, die vielleicht nur Gott kennt, in einem Lebenswandel verharren, der objektiv Sünde ist. Die Barmherzigkeit Gottes ist allen Sündern überreich sicher. Der Mord, der Ehebruch und andere Sünden, egal wie schwerwiegend sie sind, werden von Jesus durch das Sakrament der Versöhnung vergeben, und der Sünder, dem vergeben ist, darf die Heilige Kommunion empfangen. In Sachen Scheidung und Zweitehe liegt das Problem in der bewußten Entscheidung, aus den verschiedensten Gründen, in einer dauerhaften Situation der Ferne zu Jesu Gebot zu verharren. So sehr es nicht richtig für sie ist, die Sakramente zu empfangen, müssen wir bessere Wege finden, um den Menschen zu helfen, die sich in dieser Situation befinden, um ihnen eine liebvolle Heilung anzubieten.
Ein Element der möglichen Hilfe wäre es, wenn wir alle verstehen würden, daß der Empfang der Heiligen Kommunion, wenn man zur Heiligen Messe geht, nicht obligatorisch ist. Es gibt viele Gründe, weshalb ein Christ entscheiden kann, die Heilige Kommunion nicht zu empfangen. Wenn es weniger Druck gäbe, daß jeder die Kommunion empfängt, wäre das für jene hilfreich, die nicht die Voraussetzungen haben, sie zu empfangen.
[….]
In den Jahren, die der Enzyklika von Papst Paul VI. vorausgingen, mit der die ständige christliche Lehre bekräftigt wurde, daß eine lebensfeindliche Empfängnisverhütung nicht mit dem Willen Gottes übereinstimmt, herrschte die verbreitete Erwartung, daß die Kirche ihre Lehre ändern würde. Diese Erwartungshaltung gründete zu einem bestimmten Teil auf der Vorstellung, daß die christliche Lehre wie die Regierungspolitik sei: wenn die Umstände sich ändern, oder wenn mehr Leute eine Position statt einer anderen unterstützen, dann ändert sich auch die Politik.
Die christliche Lehre gründet jedoch auf dem Naturrecht, das von Gott in unsere Herzen eingeschrieben ist, und besonders auf dem offenbarten Wort Gottes. Wir entdecken den Willen Gottes, und die Heilige Schrift und der lebendige Glauben der Kirche helfen uns dabei. Wir modellieren den Willen Gottes nicht, so wie es uns gerade am besten scheint.
Als Papst Paul VI. dann nicht änderte, was nicht in seiner Macht stand, zu ändern, sondern den christlichen Glauben bekräftigte, waren viele, viele Menschen verärgert und beschlossen, die Lehre einfach zu mißachten. Das ist unsere gegenwärtige Situation. Ich hoffe wirklich, daß wir nicht eine Wiederholung dessen zu erleiden haben, während sich haltlose Erwartungen auf eine Änderung der ausdrücklichen Ehelehre Jesu durch die Kirche verbreiten.“
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Was Kasper da von sich gegeben hat, ist schon richtig empärend. Die Ehe wird damit zur Disposition gestellt. Machen wir uns nichts vor. Dass jemand heiraten muss, um versorgt zu sein, stimmt doch auch nicht. In aller Regel werden die Probleme mit der zweiten Zivilehe eher noch größer. Ich sage nur Besuchsrecht usw. Das führt alles doch nur zu weiteren Schwierigkeiten.
Möchte einfach nur an die hier schon oft zitierten Stellungnahmen vom Erzbischof von Buenos Aires Kardinal Bergoglio erinnern, mit denen er sich gegen Beschlüsse etc. von Papst Benedikt wandte und auf seiner Homepage veröffentlichte. Das war natürlich in Ordnung, nicht wahr? Das lässt sich sicher nicht miteinander vergleichten, nicht wahr?
Was der gute Kardinal Kasper auch nicht bedacht hat, als er seinen Coup gegen das Ehesakrament plante, – darauf weisen auch die Vaticanisti hin, die ihm nicht auf den Leim gekrochen sind, – ist daß es nämlich nicht mehr so ist wie beim VK II, wo es Bischöfen vom Schlage Kaspers gelang, „das Konzil entgleisen zu lassen“. Heute wird jeder Schritt und jedes Wort in Medien und blogs verbreitet und hinterfragt, Briefe werden bekannt, deshalb können Geheimaktionen mit Überrumpelungseffekt nicht mehr oder nicht mehr so leicht gelingen. Das macht unseren alten Kardinal und ehemaligen Küng-Assistenten so wütend, abgesehen davon, daß es blamabel ist, von 5 Kardinalskollegen öffentlich mit den vielen und eklatanten Fehlern der Kasper-These konfrontiert zu werden.
Sein Ruf als Theologe dürfte damit ruiniert sein. jetzt schlägt er, assistiert von Tornielli im Corriere verbal um sich, phantasiert vom Krieg der Kardinäle: kurzum in der Kurie tobt die schönste Schlammschlacht.
Sehr richtig bemerkt.
Es wird immer wieder nicht berücksichtigt daß durch die Globalisierung und die gewaltige Entwicklung der Medien verdeckte Taten, lockere Sprüche und Blödsinn und Unsinn jeglicher Art nicht mehr beschränkt auf Wenigen bleiben (und als solche leicht vertuscht werden konnten) sondern in Windeseile überall verbreitet erden können und durch die Archivierung auch für jedenmann zur Ansicht sind.
Ein kleines Exempel am Rande: wie aus der geschichtlichen Evolution seines Wikipedia-eintrags zu sehen wurde bei Jef Barzin, jetzt Dekan von Antwerpen-Noord unter Bonny und sehr gut mit ihm bekannt, in Juni 1984 eng bei der „Aktion zur Unterstützung der Interessen der Pädophile“ involviert (kathol. Verbindungsmann), versucht zwischen den 10. Januar 2013 und 6. Februar 2013 diese hierauf Bezug nehmende Meldung zu löschen.
Das ist eine sehr merkwürdige Art seine Sünden zu bereuen: (erfolglos) versuchen sich selbst weiß zu waschen.
Das ist also eine „Theologie auf den Knien“, die keinen Widerspruch erträgt und gleich aus den Fugen gerät, wenn jemand das alles anders sieht.
Betet für diese tapferen Kardinäle, besonders für Kardinal Müller, dass sie nicht einknicken, nur noch beten kann helfen, die einzige Waffe, die jedem immer bleibt!
@ Ralph:
kann dem nur aus eigener Erfahrung zustimmen!
Vorangegangene Ehen, mit und ohne Kinder sind immer ein Ballast (jetzt nicht negativ gemeint), der in die neue Ehe mitgeschleppt wird und zwar über JAHRE!
Wenn Kinder da sind, dann ist alles noch VIEL schlimmer.
Allerdings denke ich, dass Ehen von christlichen Partnern vielleicht nicht so schnell und unüberlegt geschlossen werden wie bei Atheisten und daher auch der Scheidungswille nicht so schnell aufkommt wie bei Nichtchristen, aber das vermute ich jetzt nur mal so.
Die Idee, dass Bergoglio der eigentliche „Strippenzieher“ hinter dem Angriff auf das Ehesakrament sein könnte, ist nicht so abwegig, wenn man sich klarmacht, dass sich Bergoglio noch in Argentinien merkwürdig seicht über die Ehe geäußert hat:
„Dennoch denkt man heute in der katholischen Doktrin an die geschiedenen und wiederverheirateten Gläubigen, die nicht exkommuniziert sind – wenngleich sie in einer Situation am Rande dessen leben, was die Unauflöslichkeit der Ehe und das Sakrament der Ehe verlangen – , und bittet sie, sich in das Gemeindeleben einzufügen. Die orthodoxen Kirchen haben eine noch größere Offenheit bezüglich der Scheidung. (…) es gab (…) andere, die vom politischen Blickpunkt aus dialogbereiter waren. (…)“
(Bergoglio/Skorka: Zwischen Himmel und Erde. (2013 Riemann Verlag) Da ich das nur als E‑Book habe: Kapitel 15 über die Scheidung)
Ich schlage vor, wir warten es ab – aber ich habe keine guten Hoffnungen auf diese Synode. Wahrscheinlich wird man sich nicht klar äußern, aber dem anarchischen Vorgehen irgendwie noch mehr die Tür öffnen als bisher.
Zumindest ist in seinem Vorgehen eine Strategie vermutbar: er hat von Anfang an, soar schom ersten Tag des Pontifikates Kasper bevorzugt genannt und seine theologische Nähe zu ihm ausgdrückt. Auch hinsichtlich der Vorbereitung auf die Synode hat er Kasper bevorzugt mit seiner Position. Bei der Heiligsprechung der beiden Nachkonzilspäpste hat er deren Inspiration durch den Hl. Geist ausdrücklich im Hinblick auf die Synode ausgesprochen und ihren Mut, neue wege zu gehen (so sinngemäß – ich müsste noch mal den genauen Wortlaut raussuchen).
Ihm wird es wohl schon um eine Lockerung der Regeln.
Aber was soll es – er ist nicht das Lehramt, auch wenn er es besetzt.
Liebe Zeitschnur, Sie schreiben:
„… – er ist nicht das Lehramt, auch wenn er es besetzt.“
Sie sehen das so, andere wohl auch und ebenso beschleichen auch mich mehr und mehr Zweifel.
Aber es ist doch offensichtlich, dass Papst Franziskus die überwiegende Mehrheit hinter sich hat.
Für sie besitzt er diese Autorität und sie wird auch nicht hinterfragt, sondern bereitwillig angenommen.
Wenn dies also so ist, wie geht das dann zusammen?
Oder ‑was auch sein könnte- unser Herr Jesus Christus Papst Franziskus als Petrusnachfolger akzeptiert, im Gegensatz zu uns?
…weil unser Herr Jesus sich eindeutig geäußert hat, weil die Kirche nun 1950 Jahre lang ja definiert hat, wer sich durch welche Irrlehren selbst ausschließt.
Wenn Sie Ihr Argument einmal durchdenken, müssen Sie feststellen, dass Sie dann einem voluntaristischen Gottesbild erliegen müssen – Gott kann dogmatisch heute plötzlich das Gegenteil von gestern durch deselben Heiligen Geist „eingeben“.
Bevor ich das glaube, lieber Marienzweig, gehe ich eher davon aus, dass dies kein rechtgläubiger Papst ist. Bevor ich Gott lästere, wende ich mich lieber von einem Menschen ab.
Bevor ich Gott einen willkürlichen Lügner nennen soll (mir stockt das im Hals..), der gestern das Gegenteil von heute verlangte, gehe ich lieber von dem aus, was wesentlich wahrscheinlicher ist: dass Menschen sich zur Sünde verführen lassen und ihnen eine Mehrheit dabei applaudiert.
War es nicht auch bei der Hinrichtung Jesu so?
Mit Ihrem Argument könnte man sagen: der Sanhedrin hatte vielleicht doch recht? Jesus war vielleicht wirklich nicht der Sohn Gottes und ein anmaßender Lästerer (wie es ja der Sanhedrin behauptete und dafür auch einige Gründe aufwartete, die man nicht leicht von der Hand weisen kann…)
Nein, lieber Marienzweig, wie das Vaticanum I dogmatisch definierte, kann der Glaube niemals unvernünftig werden. Und unvernünftig wäre er, wenn er sich selbst alle Naslang fundamental widersprechen würde.
Ich erkenne immer mehr, wie wichtig und gerade noch rechtzeitig das Vaticanum I das defnierte, was uns heute alleine weiterhilft: der Glaube MUSS vernünftig in sich selbst strukturiert sein und: ein Papst kann und darf nicht fehlbar werden.
Wird er es aber, indem er sich gegen die Dogemn der Kirche stellt, ob hart oder weich, ob er dabei einen Kasper vorschiebt, der offen dem Dogma widerspricht, oder selbst den Mut hätte, ist egal – dieser Papst ist dann nicht der Papst, sondern bereits ausgeschlossen aus der Communio der Glaubenden. Er sitzt noch auf dem Stuhl Petri, ja, aber er ist für den Gläubigen in Lehrfragen nicht relevant.
Dazu hat uns die Kirche – Gott sei Dank! – ihre rigorosen Definitionen hinterlassen.
Wir würden sonst gar kein Land mehr sehen!
Kard. Kasper ist wegen seines feurigen Temperaments und eines großen Dranges sehr vieles zu reformieren und zu ändern gut bekannt; ehrlich-offene Feedback und eine kritische Würdigung der Resultaten seiner Entscheidungen und Gedanken scheinen mir nicht seine Stärke zu sein.
Das „Komplott“ der „konservativen“ Kardinälen möchte ich stehen lassen als persönliche Meinung/Aussage v. Kard. Kasper.
Dagegen liegt mit Sicherheit eine lange sorgfältig geplante und technisch gut orchestrierte Aktion der Modernisten vor um die katholische Familienmoral grundlegend zu ändern:
Der Auftrag des Papstes an Kard. Kasper den Einführungsvortrag zu halten in Februar 2014 war eine spezielle Hervorhebung der von K.Kasper gepromoteten Ideen.
Besonders deutlich wird diese Orchestrierung beim Papier von Bischof J. Bonny (Antwerpen):
Es wurde länger vorher verfaßt und zugleich in 4 Sprachen übersetzt (Niederländisch, Französisch, Deutsch, Französisch, Italienisch) und sofort elektronisch und in Papierform sehr breit verteilt; da Daniel Deckers v.d. FAZ schon ein Tag später 3 (!) Artikel hierüber schrieben konnte, scheint es nicht unmöglich daß er schon im voraus informiert wurde.
Besonders bemerkenswert ist das Schweigen vieler Bischöfe: von Kard. Lehmann, immerhin langjährigem Kollege v. Kard. Kasper und ebenfalls rahnerisch und von „modernen“ Ansichten, hörte ich nichts.
Noch auffallender das Schweigen v. EB Léonard v. Mechelen-Brüssel, immerhin einem früheren Lehrer v. Bonny, und selbst einem sehr exponierten Verteidiger der klassischen kirchlichen Ehe- und Familienmoral (Seine 6 Aufsätze hierzu in Pastoralia wurden durch die Danneelstruppe sehr lange totgeschwiegen und konterkariert in Flandern- sie gehen geraderecht gegen die Kasper’sche Vorschlage); B. Bonny hat übrigens mehrmals sehr offen Stellung bezogen gegen EB Léonard.
Schweigen tun auch die andere flämische Bischöfe, wahrscheinlich aus Angst bei den drohenden innenkirchlichen Auseinandersetzungen und darüberhinaus bei der Vderstrickung der Modernisten in den Pädo- und Homoskandalen in der flämischen Kirche.
Bischof Bonny ist in seiner Diözese Antwerpen bis jetzt hauptsächlich aufgefallen durch schnell aufeinander folgende Kirchenverwaltungsreformen, ein nicht selten schwieriges Verhältnis mit seinem eigenen Klerus, dazu ein diktatoriales Auftreten mit gefürchteten Wutanfällen, sehr merkwürdige Personalentscheidungen (die Wiedereinsetzung des weggelaufenen Priester Tom Schellekens, der eine Verbindung mit einer jungen Frau anging und nach ca. 1,5 Jahren dann wieder Interesse für das Priesteramt bekam- und dann (natürlich alles sehr breit in der Presse erschienen) wiedereingesetzt wurde mit der Extrabegründung und ‑Erklärung (seitens des Bistums) „daß man glücklicherweise seine Personalakten nicht zur Laizisierung nach Rom gesandt hatte und er so wieder ohne Probleme als Priester fungeren konnte“).
Dies zusammen mit dem Büchlein „Ein Holzkohlefeuer mit Brot und Fischen“ gibt doch zu bestimmten Zweifeln betr. Bonnys theologische Qualitäten Anlaß. So ist natürlich die Frage ob er dieses Papier selber geschrieben hat.
Umso mysteriöser wird alles noch wenn man seine enge Bekanntschaft mit Jef Barzin, Dechant von Antwerpen-Noord(„Warm Antwerpen“),Mitbegründer des Vereins zur Unterstützung der Interessen der Pädophilen in der Kirche (in Juni 1984 in Kerk&Leven breit annonciert), evaluiert;
auf der Homepage des Bistums Antwerpen stehen bei dem pastoralen Besuch in Stabroek (Juni 2014) sowie bei vielen anderen Gelegenheiten beide brüderlich zusammen.
Als Altstudent und Kollege-Professor von Roger vanGheluwe. dem berüchtigten pädophilen Ex-Bischof von Brügge, von diesem übrigens (und auch durch Kard. Kasper) mitgeweiht zum Bischof, hätte er hier mehr Vorsicht walten lassen müssen, gerade in einer Diözese wo auch die Roeachaffäre (ein Religionsbuch mit pädophilen Bildern 1995–1999) ihren Hauptschwerpunkt hatte.
Übrigens: auch in (weitgehend desinformierten und inzwischen kirchlich stark desinteressiertem)Flandern wird der Widerstand gg. Bonnys Papier wahrgenommen: der Widerstand der 5 Kardinäle und der Krach im Vatikan sind auch dort inzwischen recht gut bekannt.
Es ist unbegreiflich:
Wenige Wochen vor der Synode kommen mit Danneels und Bonny 2 Hirte die mit den Skandalen in Flandern multiple Verknüpfungen haben, als Speerspitzen für die Reform der katholischen Ehe- und Familienmoral und ‑lehre nach vorne.
Das ist keine combattante Qualität, das ist klipp und klar Unsinn- da werden die Gläubigen und die Hl. Kirche lächerlich gemacht.
Es gab wahrscheinlich schon im Vorkonklave Absprachen zwischen denjenigen Kardinälen, die eine Aufweichung und Abschaffung der Sakramente befürworten. Zu dieser Annahme paßt jedenfalls das Statement des damaligen Vorsitzenden der DBK, Herrn Erzbischof Zollitsch, daß es jetzt so richtig losgehe. Man hatte ja auf diesen Tag X, den Rücktritt von Papst Benedikt XVI., hingearbeitet.
Es ging im Konklave darum, einen diesbezüglich geeigneten Kandidaten zu küren.
Am Samstag den 20. 09 hat der Vatikanist Tosatti folgenden wahrlich explosiven Text bezüglich einer taktischen Planung des Ablaufs der anstehende Bischofsynode verfaßt und in La Stampa veröffentlicht. Eine perfide und effektive Manipulation der Synodalen.
Die Gegner von Kasper&Co. sollen mundtot gemacht werden, koste es was es wolle!
http://www.lastampa.it/2014/09/20/blogs/san-pietro-e-dintorni/sinodo-come-lo-manovro-oXJ6UULjDh9eXsdKCAdrHL/pagina.html
englische Übersetzung auf rorate coeli
http://rorate-caeli.blogspot.com/2014/09/synod.html
„.…In short, things for Kasper and Co. would appear not to be going so well. Yet there might be a way of helping him, along with trying to stop the bothersome voices from being too loud.
The first point consists in asking that the written presentations be handed in well in advance. Which has been done. Anyone who wanted to present a statement at the Synod had to have it delivered by the 8th of September.
Second: read all of the presentations carefully, and if some of them seem perhaps particularly peppery, before the problematic speech itself is delivered, allow a speaker to attempt to respond, to all, or part of the problems raised by the prepared statement itself.
Third: if some presentations appear to be problematic, say that unfortunately there isn’t enough time to allow everyone to speak, but nonetheless the text has been received, and remains in the records, and is sure to be taken into account in the final report.
In effect the Synod itself will not be so important, but the synthesis that will be made thereof, and which will carry the Pope’s signature as a “Post-Synodal Exhortationâ€. Besides, very probably it will not be a clear definitive text, but based on “fluctuating†interpretation – in such a way that anyone reading it may construe for himself the parts that are agreeable to him.
A modest observation from a poor reporter: if one has such an elaborate and shrewd plan, why speak of it in front of perfect strangers at a sumptuous dinner?
„In effect the Synod itself will not be so important, but the synthesis that will be made thereof, and which will carry the Pope’s signature as a “Post-Synodal Exhortationâ€. Besides, very probably it will not be a clear definitive text, but based on “fluctuating†interpretation – in such a way that anyone reading it may construe for himself the parts that are agreeable to him.“
Demnach ist die eigentliche Synode gar nicht so wichtig, sondern die Synthese die daraus gemacht wird und als Postsynodale Exhortation die Unterschrift des Papstes tragen wird.
Der Text des apostolischen Schreiben soll derart verfasst werden, daß der Leser sich das was ihm am meisten zusagt selbst konstruieren kann.
Zynischer geht es nicht mehr.
Trägt der Text vielleicht schon seine Unterschrift?
Wie aus meistens sehr gut informierten Kreisen aus Kleinbrabant zu hören war, sollte Kard. Danneels schon letzte Woche in Rom gewesen sein für Besprechungen.
„Something is rotten in the state of Danmark „(Hamlet)
(Das ist hier natürlich in übertragenem Sinne gemeint! Nichts gegen die dänische Menschen)