(Rom) Kann es sein, daß ein „emeritierter Papst“, so sehr er ein Vertreter des Konzils sein mag, ruhigen Gewissens die Verunstaltung des Herrn, der Kirche, des Papsttums und des sensus fidei des treuen Volkes mitansehen kann, wie jene des Fronleichnamsfestes, nachdem wir bereits jene des Gründonnerstags und von Pfingsten erleben mußten? Kann es sein, daß Bischöfe und Priester weiterhin schweigen? Ein Leser schrieb: „Es ist eine Schande, daß kein Prälat, keiner, weder einer im Dienst noch einer in Pension, laut seine Stimme erhebt und sagt: Schluß damit!“ Statt dessen sind alle fleißig dabei, dieselbe Richtung einzuschlagen und sich als fügsame und gehorsame Linientreue zu erklären. Ob das aus Furcht oder aus Zustimmung geschieht, wird in den Augen Gottes wenig ändern.
Laien erheben Stimme, Prälaten schweigen
Statt den Prälaten und Priestern erheben immerhin Laien ihre Stimme und schreiben, denken und machen Vorschläge. Eine der ersten, kräftigsten und bedeutendsten war die zu früh verstummte Stimme des Rechtsphilosophen Mario Palmaro.
Eine andere Stimme ist jene von Enrico Maria Radaelli, einem Schüler des Theologen Romano Amerio. Peritus beim Zweiten Vatikanischen Konzil des Bischofs von Lugano und Berater von Kardinal Giuseppe Siri, wurde Amerio immer mehr zu einem kraftvollen Kritiker des kampagnenhaft zum „neuen Weg“ stilisierten „Aggiornamento“. Der Philosoph Radaelli legte soeben sein neues Buch „Die auf den Kopf gestellte Kirche“ vor, mit dem Untertitel „Metaphysische Untersuchung über die Theologie, die Form und die Sprache des Lehramtes von Papst Franziskus“. Das Vorwort stammt vom Philosophen und Priester Antonio Livi, Gründer der International Science and Commonsense Association (ISCA).
Kann man die Liebe Gottes ohne Sein Gesetz lehren?
„Der Herr, wie wir aus der Offenbarung wissen, hat das Gesetz der Liebe auf die Erde gebracht. Nun kann man sich die Frage stellen: Gibt es einen Unterschied zwischen dem, daß man das Gesetz der Liebe lehrt oder die Liebe ohne ihr Gesetz lehrt?“, schreibt Radaelli.
Die chronikhaften, häufig oberflächlichen und interessengeleiteten Hurra-Schriften über das neue Pontifikat liegen im Dutzend auf dem Büchertisch. Radaelli legte nun die erste umfassende Analyse der ersten neun Monate des Lehramtes von Papst Franziskus vor. Er stellt dabei die Frage, für „welche Reform“ Papst Franziskus steht. Im ersten Teil seiner Untersuchung zeigt der Philosoph auf, daß die „Barmherzigkeit“, die in der Sprache des Papstes omnipräsent ist, im langen Leben der Kirche durch die Jahrhunderte immer üppig vorhanden und wirksam war. Der Schüler Amerios führt jedoch den Beweis, daß eine Liebe ohne ihr Gesetz – wenn es möglich wäre, was es aber nicht ist – Gefahr läuft, sogar das Wesen der Kirche umzustürzen und auf den Kopf zu stellen.
Der Autor plädiert für eine ganz andere Lösung, um die Kirche in der wahren Form ihrer Lehre zu bewahren: der Barmherzigkeit sei das Maximum einzuräumen, wie es in der Kirchengeschichte immer der Fall war und nicht das Minimum, wie es Papst Bergoglio leicht zur Hand gehend anbietet.
Papst Franziskus und eine Kirche nach dem Geschmack der Welt
Radaelli stellt zunächst Überlegungen zum päpstlichen Lehramt in seiner Gesamtheit an, dann zu seinen Auswirkungen im liturgischen Ritus (lex credendi, lex orandi) und schließlich zu den vier bedeutendsten Handlungen in den ersten neun Monaten des Pontifikats: der Enzyklika Lumen Fidei (von Papst Franziskus unterzeichnet, aber in Wirklichkeit von Papst Benedikt XVI. verfaßt); dem Interview mit der Civiltà Cattolica, dem Interview mit Eugenio Scalfari und dem Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium. Daraus, so der Autor, gehe eine deutliche Dystonie zwischen der Kirche, die Papst Franziskus ganz nach dem Geschmack der Welt baut, und der früheren Kirche hervor, die immerhin die Kirche Christi ist.
Großer Kampf zwischen den „neuen Starken“ und den „immer Schwächeren“
Es sei offensichtlich, daß die Kirche heute auf einen Kampf zusteuert, der jenem des Großen Krieges ähnelt: ein totaler Kampf im Schützengraben zwischen den Verteidigern der Rechte der „neuen Starken“ (wiederverheiratet Geschiedene, Homosexuelle, Gender-People, die „Eltern um jeden Preis“) und den Verteidigern der Rechte der „immer Schwächeren“ (die Kinder der Wiederverheirateten, die von Homosexuellen adoptierten Kinder, die Kinder aus dem Reagenzglas, die ungeborenen Kinder, die abgetrieben werden), also zwischen Papst Bergoglio und den Verteidigern der Tradition und des Dogmas. Der Schützengraben ist das Katechon, die Schnur des Gesetzes und des Dogmas, die der Gnostiker Massimo Cacciari [1]Philosoph, 1993–2000 und 2005–2010 Bürgermeister von Venedig, Träger des Großoffizierskreuzes des Verdienstordens des Souveränen Malteserordens durchtrennen möchte. Sollte Papst Bergoglio sein Vorhaben gelingen, so der Autor, wäre das das Ende der Kirche. Radaelli weist jedoch nach, daß es einen, nur einen einzigen Weg gibt, damit das auch dieses Mal nicht gelingt – ja nicht einmal dieses Mal.
Die Inhaltsangabe des Buches im Auszug:
- Das schnelle (und aus dem Gleichgewicht bringende) Lehramt von Papst Franziskus
- Der stattfindende „Krieg der Formen“. Wieder einmal Kirche gegen Kirche, wie in Nizäa und in Konstanz. Diesmal jedoch in ihrer Form
- Kann der Apostolische Stuhl kritisiert werden: Möglichkeit, Bedingungen und Grenzen
- Die Gnade, der Grundsatz des Nicht-Widerspruchs, die Formen des Lehramts und ihre möglichen Unterlassungen gegen den Heiligen Geist
- Die Gnade des Heiligen Geistes und Papst Franziskus
- „Anders Franziskus“ und „anders Papst“
- Das „Anderssein“ von Franziskus als Matrix für ein paralleles, verstecktes, informelles Lehramts das das offizielle kontrolliert
- Das „Lehramtssystem“ von Papst Franziskus: nicht mehr nur Worte, sondern Gesten, Symbole, Mimesis, Schweigen
- Das Lehramt von Papst Franziskus: aus Geist oder Fleisch?
- „Weder gegen Rom noch ohne Rom, sondern mit Rom und in Rom“: ob und wie man auf die Kirche von innen, innerhalb ihrer eigenen (dogmatischen) Mauern schießen kann.
- Ist die „pastorale“ Form des Zweiten Vatikanums ein Mißbrauch und kann sie als solcher einen gefährlichen Präzedenzfall darstellen?
- „Weder gegen die Liebe noch ohne die Liebe, sondern mit der Liebe und in der Liebe“: der Beginn der „Dislozierung der göttlichen Monotriade“
- Die fünf strategischen Komponenten, an denen das Endziel des Lehramtes von Papst Franziskus erkennbar wird
- Warum der so geschätzte Antirelativist Papst Benedikt XVI. ein halbierter Antirelativist ist
- Der zweite Teil des Buches befaßt sich mit der Enzyklika Lumen fidei.
- Der dritte Teil befaßt sich mit der Frage: „Wenn schon lex minus credendi, dann auch lex minus orandi“
- Die seit 50 Jahren zu weniger Wahrheit gezwungene Kirche, bringt auch weniger Schönheit und weniger Anbetung hervor
- Zweites Vatikanum und Novus Ordo Missae als Letztfolgen der in den 20er Jahren begonnenen liturgischen Eiszeit
- Warum kann das Recht auf „immerwährende Zelebration“ des Römischen Ritus nicht einmal vom Papst abgeschafft werden?
Es gehört zur Gehorsamspflicht gegenüber der göttlichen Wirklichkeit, ungerechten Befehlen eines Vorgesetzten zu widerstehen, und sei es der Papst selbst
- Wenn in der Kirche die Vorgesetzten Gott (der Wirklichkeit) nicht gehorchen, müssen zumindest die Untergebenen gehorchen
- Der vierte Teil befaßt sich mit dem Lehramt in den ersten neun Monaten des Pontifikats von Papst Franziskus
- Die lehramtliche Methode der „aufgerissenen Fenster“ der Interviews von Papst Franziskus
- Civiltà Cattolica-Interview: Was heißt „Christus im Mittelpunkt haben“
- Civiltà Cattolica-Interview: Die Kirche als „Feldlazarett“
- Civiltà Cattolica-Interview: Die Kirche und die „sozialen Verwundeten“
- Civiltà Cattolica-Interview: Die Kirche und die „Restaurationisten“
- Zwei leichte Schmetterlinge fliegen glücklich von Blume zu Blume: das Nicht-Interview von Papst Scalfari mit Papst Bergoglio
- Das Nicht-Interview von Papst Scalfari: „Das größte Problem, das die Kirche vor sich hat“
- Das Nicht-Interview von Papst Scalfari: „Jeder hat seine Vorstellung von Gut und Böse“
- Das Nicht-Interview von Papst Scalfari: „Sich der modernen Kultur öffnen“
- Das Nicht-Interview von Papst Scalfari: „Es gibt keinen katholischen Gott. Es gibt Gott.“
- Evangelii gaudium: Sollte das Dogma für die Kirche nicht ein Gut sein?
- Evangelii gaudium: „Offene“ Lehre einer „offenen“ Kirche für „offene“ Sakramente
- Evangelii gaudium: Der „ökumenische Dialog“
- Evangelii gaudium: Die Kirche und die beiden „reinen“ Monotheismen – das talmudische Judentum und der Islam
- Der fünfte Teil umfaßt die Schlußfolgerungen des Autors.
Angaben zum Buch: Enrico Maria Radaelli: La Chiesa ribaltata, Edizione Gondolin, Verona 2014, S. 313 + XXI. € 22,50, als e‑Book € 15,00
Das Buch kann auch direkt beim Autor bestellt werden: info [a] enricomariaradaelli.it
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Concilio e Postconcilio
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↑1 | Philosoph, 1993–2000 und 2005–2010 Bürgermeister von Venedig, Träger des Großoffizierskreuzes des Verdienstordens des Souveränen Malteserordens |
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Vielen Dank, dass hier immer wieder auf interessante Veröffentlichungen aus dem Kreis italienischer Intellektueller verwiesen wird. Es gibt nun schon eine Reihe dieser Bücher, die ich gerne lesen würde, so z.B. die kürzlich vorgestellte Habitilationsschrift Pater Lanzettas über das II. Vat. Konzil. Ich würde mich sehr freuen, an den Gedanken und Analysen dieser Vordenker teilzuhaben.
Meine Frage: Da es heute die Möglichkeit gibt, erst auf Anforderung zu drucken (lulu, e‑books etc.), reduzieren sich diese sonst schwer zu kalkulierenden Kosten für den Herausgeber. Wäre es im Rahmen einer Subskription möglich, einen Übersetzungsfond einzurichten?
Ich bitte darum, den Vorschlag zu überdenken.
Zitat: „Sollte Papst Bergoglio sein Vorhaben gelingen, so der Autor, wäre das das Ende der Kirche“
Du bist Petrus der Fels und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauuen und die Mächte der Unterwelt werden sie NICHT überwinden.
Jeder der mich kennt weiß, dass ich mit diesem Papst einige Bauchschmerzen habe.
Aber: die Auszüge dieses Buches erscheinen mir (außer Eigenwerbung des Autors) wie eine offene Aufforderung an uns (die wir uns ja gläubige Katholiken nennen), sich dem Hl.Vater offen entgegen zu stellen. Diejenigen von uns, die sich katholisch, marianisch und papsttreu nennen, sollten dies auch sein. Gott weiß, wie sehr ich Bennedikt vermisse und auch ich habe Sorge vor einer ungewissen Zukunft der Kirche. Aber die freimaurerischen Mächte im Vatikan waren schon lange vor Franziskus am Werk, das hat unser geliebter Hl. Vater Bennedikt am eigenen Leib zu spüren gekommen. Fazit: ich bin nicht glücklich über viele Dinge die der Bischof von Rom tut, Gender, wiederverheiratete Geschiedene und Homosexuellen-Lobby gab es aber schon lange vor seiner Amtszeit.
Ich glaube weiterhin an den Hl. Geist, Gott lässt seine Kirche nicht im Stich!!Und Bennedikt (der uns versprochen hat für uns zu beten) auch nicht.
Es freut mich für Sie, dass Sie weiterhin an den Hl. Geist glauben. Auch stimme ich Ihnen zu, dass Gott SEINE Kirche nicht im Stich lässt.
Was Franziskus derzeit mit und in SEINER Kirche vornimmt, kann zu etwas werden, dass definitiv nicht mehr SEINE Kirche ist.
Gewiss hat der Heilige Geist im Konklave März 2013 seine Wirkung entfaltet. In welcher Weise das Wirken des Heiligen Geistes fruchtbar wurde, wissen wir schlichtweg nicht.
Ich bin jedesmal baff, wie immer wieder Wortmeldungen die Wahl von Herrn Bergoglio zum Papst begeistert dem Wirken des Hl. Geistes im Konklave zuschreiben. Ja, den Papst faktisch als das Geschenk des Himmels für die Kirche anpreisen.
Ich sehe dies ganz anders. Die Wahl von Jorge Bergoglio wurde von Gott zugelassen. Die Wahl ist das Ergebnis der „free will choices“ der Kardinäle.
Ein kleiner Exkurs:
Jeder Mensch hat einen freien Willen, also jeder Kardinal im Konklave. Einen Gott, der zwingt, gibt es nicht. Gott tritt über den freien Willen des Menschen niemals hinweg.
Darüber kann der Mensch nicht genug nachdenken.
Noch etwas:
Der Glaube ist mehr als Gehorsam. Der Gehorsam muss dem Glauben dienen. In dieser Prüfung stehen derzeit alle Katholiken!!
Eine Papsttreue, die nicht voll und ganz im Einklang mit der Treue zum Glauben (das Wort Gottes – unverfälscht und vollständig, Lehre und Tradition der katholischen Kirche) steht, ist falsch. Eine solche Papsttreue geht Kompromisse ein. Und – im Kompromiss ist die Wahrheit nicht. Wenn die Wahrheit verdreht, uminterpretiert, verkürzt usw. wird, ist es nicht mehr DIE WAHRHEIT; sondern eine menschengemachte Religion.
Nichts für ungut. Vielleicht überprüfen Sie Ihren Sichtweise der Dinge nochmals. Gewisse Beunruhigungen beschreiben Sie ja.….
Gott mit Ihnen.
Hochgeehrter Eckstein,
Sie haben es ausgezeichnet formuliert.
Herzlichsten Dank.
Wenn man den Antwortbrief v. Pater Federico Lombardi SI (Wortführer des Vatikans) betr. ein Schreiben zu der Behandlung der Franziskanen der Immaculata liest ( veröffentlicht auf: www. pray4thefriars.wordpress), wird einem bewußt wieviel schlechtes Gewissen, schweigende Feigheit und nasse Füße in diesen Tagen an den Spitzen des Vatikans vorhanden sind.
Tibi Christe splendor Patris
ich würde es auf deutsch auch sofort lesen … also auch im Vorfeld per heute schon bestellen wenn das ginge
Dem Dank von @ Teresa schließe ich mich an.
„Laien erheben Stimme, Prälaten schweigen“, es ist leider die entsetzliche Realität.
Doch man muss differenzieren, gerade in der Kirche in Deutschland. Der Limburger Bischof Tebartz-van Elst wurde medial hingerichtet, alles was ihn entlastet, wird von den Medien verschwiegen. Ausgangspunkt war das Domkapitel des Bistums Limburg. Ich wundere mich, dass diese hochwürdigen Herren noch gut schlafen können. Sie haben sich nicht nur ihres Bischofs entledigt, sondern ihn persönlich vernichten lassen, ihn der Medienmeute als Beute hingeworfen.
Mit Sorge schaue ich nach Freiburg. Wenn sich Erzbischof Stephan Burger nicht an den Freiburger Apparat anpasst, wird er das gleiche Schicksal erleiden. Er kann nur ganz vorsichtig den Auflösungsprozess der Erzbischöfe Saier und Zollitsch verlangsamen. Er kann bewirken, dass Freiburg nicht mehr vorne mitmarschiert bei der Errichtung der neuen deutsch-katholischen Kirche. Allein das wird ihm Feindschaft einbringen.
Auch die Ecclesia-Dei-Priester müssen öffentlich schweigen. Sie verlieren ihre Existenzgrundlage, wenn sie ihre Stimme erheben. Und die Gläubigen verlieren Priester, die überzeugt die Tridentinische Messe zelebrieren und die Sakramente spenden im Sinne dieser Messe. Der Verlust ist zu groß, früher von mir geäußerte Vorwürfe gegen ihr Schweigen nehme ich zurück.
Allerdings nicht gegen jene, die auch offen den gewählten Papst loben. Sie verraten den Glauben und die Gläubigen.
Ach ja, dann gibt es ja auch noch die FSSPX-Priester. Und ihre Vorgesetzten. Die unabhängig sind dank des Weitblicks ihres Gründers. Sie schweigen. Sie werden es zu verantworten haben…
Benedikt XVI. gibt es auch noch. Diese Entwicklung hat er nicht gewollt, das ist sicher. Warum schweigt er? Nun, er lebt im Vatikan, und wir wissen, dass es genug Mittel gibt, einen Menschen zum Schweigen zu bringen. Leider schweigt er. Doch ich erlaube mir kein Urteil über die Gründe, weil ich seine persönliche Situation nicht beurteilen kann.
Hoffentlich erscheint das Buch von Radaelli in Deutsch. Früher war der Sarto-Verlag für diese enorm wichtigen Bücher zuständig. Fällt er auch aus? Setzt er das Schweigen der FSSPX-Priester auch um? Vermutlich.
Dann bleibt nur noch der Trost für deutsche Katholiken, zu wissen, dass es in Italien Intellektuelle gibt wie Radaelli. Auch wenn wir sein Buch nicht lesen können. Aber immerhin wehren sich noch Laien in Italien. Angesichts des Totalversagens des Klerus ist das besser als nichts.
Diese Hierarchie, dieser Klerus, es ist nicht zu fassen. Gründonnerstag, Fronleichnam, Pfingsten, werden von Herrn Bergoglio, gewählter Papst, missbraucht gegen unseren Herrn Jesus Christus, gegen den Heiligen Geist.
„Laien erheben Stimme, Prälaten schweigen.“ Die katholische Kirche, die Kirche Jesu Christi, besteht ihrem äußeren Erscheinungsbild nach nur noch aus Ruinen. Alles andere ist Illusion.
die FSSPX-Vorgesetzen schweigen. Möglicherweise tun sie es absichtlich, falls das Gerücht stimmen sollte, daß im Sommer eine Einigung mit Rom stattfinden soll. Das könnte – leider! – das Ende der FSSPX sein und das zu verantworten, wird noch sehr viel schwerer sein, denn es wäre Verrat und noch viel mehr.
Wer streut denn diese Gerüchte?
Ich schließe mich den Ausführungen von Zeitlos und Magda an. Sie haben die Lage sehr gut erfaßt und dargestellt. Das Schweigen der Ecclesia Dei Gemeinschaften und der FSSPX ist peinlich zu spüren. Keiner hat den Mut seine Stimme donnernd gegen diesen, durch ein unsägliches Geschachere durch progressive und Ultraprogressive Kardinäle schon im Vorkonklave zum Papst erkorenen Franziskus und seinen Weg ins Verderben der Kirche zu erheben. Gerade die FSSPX die mit scharfen Theologen gesegnet ist, könnte durchschlagende Argumente gegen diesen Papa quasi haereticus ins Felde führen. Doch sie schweigen. Ein tödliches Schweigen fürchte ich. Eine Einigung mit Rom wäre das Ende der FSSPX.
Der Bitte bzw. Frage von @Teresa schließe auch ich mich an.
Anknüpfend an den letzten Satz des Beitrages:
„Radaelli weist jedoch nach, daß es einen, nur einen einzigen Weg gibt, damit das auch dieses Mal nicht gelingt – ja nicht einmal dieses Mal.“
Das ist hochinteressant und leider nicht in Deutsch vorliegend. Kann diese Seite bitte einen weiteren Artikel bringen, worin der vom Autor beschriebene *einzige Weg, den es gibt.…* den interessierten Lesern dieser Seite nachlesbar gemacht wird.
Mag sein, dass dieser einzige Weg genau das ist, was alle an SEINER Wahrheit interessierten, den Willen Gottes tun wollenden Katholiken jetzt täglich tun?
Vielen Dank im Voraus an die Redaktion.
Wie wäre es mit einer Geldsammelaktion über Crowdfunding, also das Projekt „Übersetzer für italienisches Buch/Bücher bezahlen“ ins Internet stellen und dafür Geld sammeln. Man könnte das über Facebook, katholische Nachrichtenseiten und Blogs bekannt machen. Ich kenne mich damit nicht aus, mir fiel das nur gerade ein. Vielleicht weiß jemand mehr darüber? Vielleicht sollten wir nicht immer gleich aufgeben, sondern etwas versuchen …
Sollten wir uns nicht laut Bibel freuen,„wenn dies alles beginnt“? Dazu zählt doch hauptsächlich auch der „große Abfall“,so zumindest verstehe ich das.
Gott wird sich,wie schon oft,der Ungehorsamen bedienen,um letztendlich seine Absichten zu vollenden.
FDa sind die beiden Richtigen ja abgebildet. Bergoglio ruiniert die Kirche, was noch davon übrig ist und die Kanzlerin vollstreckt die Linkspolitik. Nach ihr wird man die Scherben der CDU zusammenlesen können.
Ich bete für unseren Papst, weil ich ihn mag und mit ihm sehr zufrieden bin.
und ich bete für den Papst, weil ich mit ihm sehr unzufrieden bin, wobei das „unzufrieden“ noch geschmeichelt ist.
„Ich bete für unseren Papst, weil ich ihn mag und mit ihm sehr zufrieden bin.“
Und weshalb mögen Sie ihn? Weil die manipulativen Medien jubeln? Weil die verführten Massen jauchzen? Oder weil er solch „barmherzige“ Sachen sagt?
Das ist der ungerechte Impuls in der deutschen Seele, dass man dem, der zu Recht kritisiert wird, beispringt, weil seine Schwäche in der Kritik noch offenbarer wird.
Man springt dem Schwachen bei aus falsch verstandener Barmherzigkeit und Sentimentalität, die nichts wissen will von Vernunft, Nüchternheit und Gerechtigkeit.
Für diese Mentalität ist es per se ungerecht, wenn man den, der nicht Recht hat, im Nicht-Recht-haben kritisiert.
Argumente fallen dementsprechend nie, sondern unsachliche Staements wie „Ich mag den aber!“
Liebe Sarah, jeder ist aufgerufen zur nüchternen Überprüfung – Ihre und unser aller Emotionen gehören daher auch auf den Prüfstand. Wir müssen einen Stand erreichen, in dem wir die Faktewn seines Pontifikates bedenken und an dem messen, was ein Papst sein soll: der Fels, das oberste Lehramt, der der bindet und löst – fürs Pastoralisieren sind andere zuständig, wobei auch im Grunde die Milde immer durch Konsequenz des Denkens und Handelns bewiesen wird und nicht durch haltlose, ungerechte Gefühlsduselei.
Mögen Sie bei aller Liebe für Franziskus Ihren Kopf nicht allzu tief in den Sand stecken. Es könnte ein schreckliches Erwachen geben.
…Und ich schließe mich Magda aus tiefster Seele an!
Es ist unglaublich, wie blind viele heute sind??
Wegen was mag man den Bergoglio?
Weil er die Kirche zerstört???
Was macht ihr euch alle solche Sorgen um die Kirche. Das Weizenkorn muss zuerst sterben, bevor es reiche Frucht trägt. DIe Kirche, der mystische Leib Jesu Christi, das Weizenkorn. Diese neue Kirche seit dem 2. Vatikanum zermalmt und zerfleischt sich nun selber. Mit Sicherheit wird sie untergehen, damit sie wieder reiche Frucht trägt (Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen..). Soll die FSSPX sich auch noch in dieses Eintopfgericht einbringen oder soll sie die wahre Kirche in ihrem Herzen bewahren bis die Zeit reif ist? Ich bin nicht verzweifelt über die jetzige Situation und ich freue mich auf die kommende Zeit. Denn ich glaube an die Wahrheit der Bibel.
Da hast Du recht, lieber Johann!
Die wahre! Kirche wird nicht untergehen, wohl aber die, die sich dem Modernismus ausgeliefert hat. Die wahre Kirche wird durch die Zeit der Drangsal müssen, im Verborgenen stattfinden, bis sie in Glanz und Glorie wieder erstrahlen kann.
Beten wir für alle treuen Hirten der wahren Kirche Christi. Sie sind die „Helden“ unserer Zeit, da sie sich nicht dem Zeitgeist beugen werden!
@Johann und sina:
genau das meinte ich auch in meinem posting weiter oben!!
Ein sehr interessantes Buch.
Die Konsequenzen kann jeder für sich ziehen.
Was leider (noch) nicht besprochen wurde: die Drangsalierung und der Vernichtungsfeldzug gegen neue, der Tradition wohlwollend gegenüberstehende Orden:
Sehr bekannt inzwischen die Franziskaner der Immaculata und noch abscheulicher die Franziskanerinnen der Immaculata (zusammen mit dem Dritten Orden MariaMediatrix etwa 2000 Mitglieder).
Beunruhigend jetzt die frische Meldung daß der Jesuit Gianfranco Ghirlanda SI zum Ratgeber der Legionäre Christi ernannt worden ist: die Jesuiten, die wie kein anderer Orden modernistisch sind und (kausal damit verbunden) die größte Verluste seit dem 2. Vatik. Konzil erlitten, kommen unter P.Franziskus immer mehr in hohen Stellungen und drücken immer mehr ihren Stempel auf die Behörden und Institutionen und räumen aus dem Weg was ihnen nicht gefällt.
Es ist jedoch die Kirche Jesu Christi, nicht die Kirche der S.I.
Hier wird eine unglaublich große Menge kirchliches Porzellan zerschlagen, vielleicht mit das Wichtigste was die Hl. Römisch-Katholische Kirche hat und braucht bei der Neuevangelisierung: junge Orden mit Authentizität, mit missionarischem Mumm, christlich combattant, attraktiv für die Jugend und den frommen Volksmenschen, der so lange vergessen wurde.
Es ist eine Schande daß dies so verschwiegen wird.
Die Feigheit, das Beschönigen oder Verschweigen dieser Ungerechtigkeit, ist erbärmlich und für jeden Nichtgläubigen mit etwas Stil und menschlichen Respekt abstoßend.
Es ist Antibekehrung und als solch Verrat an den Herrn selber.
Wenn man es nüchtern betrachtet, wußte man doch- vielleicht mit Ausnahme der System- und Jubelkatholiken- was da kommt und zwar in dem Moment, als er auf den Balkon getreten ist. Das war der Moment, in dem wir entsetzt den Fernseher abgeschaltet haben und ein Freund meinte: Gnade uns Gott. Er hat leider recht behalten.
Im Niederländischen gibt es das schöne alte Sprichwort: „Gott schlägt nicht ohne zu salben“ (oder adaptiert im Westflämischen:“ God geeft Gratie nach Statie“).
Bei allen Schmerzen und Verirrungen der letzten Monaten möchte ich auf einen gewaltigen Lichtblick hinweisen:
Vor einigen Wochen erschienen die „Meditationen eines Christen über die Psalmen1-51“ von Robert Spaemann (bei Klett-cotta/Stutgart):
ein fantastisches Buch, tiefgläubig, sehr gelehrt, Frucht von 70 Jahren Umgang mit der Heiligen Schrift.
Die Lektüre der ersten 6 Psalmen ist eine gewaltige Stärkung und das reinste Antidot für den Unfug der in letzter Zeit so reichlich betrieben wurde.
In Kontrast zu der Qualität dieses Werkes steht sein weitgehendes Verschweigen in der deutschen Medienwelt.
Tatsächlich wurde es nur deutlich angekündigt auf dieser Website (katholisches.info) und der damit verbundenen Buchhandlung.
Die katholische Presse ist hier sehr still.
Hoffentlich wird dieses wichtige Werk bald auch in das Englische und Französische übersetzt.
Die Psalmen 5 und 6 erinnerten mich heute sehr an das Schicksal der Franziskaner der Immaculata und besonders an Pater Stefano Manelli FFI.
Stemus iuxta crucem.
Man müsste das Buch nun erst mal lesen könne, bevor man kommentiert…also etwas schwierig für mich, wie ich zugeben muss, da nur des Ferien- und Eisdielenitalienisches mächtig..
…aber ich denke, von dem Eindruck her, den der Artikel ja doch sehr gut verschaffen kann, dass das, was hier beschrieben wird, nicht erst mit Bergoglio so „wurde“. Leider habe ich seit längerer Zeit entdecken müssen, dass das alles schon lange sich so angebahnt hat, markant aber natürlich mit dem Vat. II. Wenngleich vorher schon einiges darauf hinzielte, auch durch die „guten“ Päpste.
Bergoglio führt nur zu Ende, was zuvor angelegt worden ist – auch und gerade auch durch Benedikt XVI. Ich wollte es selbst erst lange nicht glauben, voreingenommen, weil er ein Landsmann ist, aus dem Stamm, aus dem auch ich stamme, weil er Stil und Glanz hat, weil er klug ist und dem Papsttum, das durch JPII erheblich an Klarheit und Reinheit eingebüßt hatte (wenn man nicht auf Familien- und Moralpolitik fixiert ist, sondern die vielen anderen, schwerwiegenden und häretischen Aktionen bedenkt), noch einmal etwas von seinem alten Glanz zurückgeben konnte…auf ästhetischer Ebene, aber theologisch nicht. Ratzinger ist wirklich „le serpent“ wie Msgr. Lefebvre sagte. Es stimmt, wenn man genau hinsieht und analysiert, was er schrieb und was er auch nicht revidiert hat bis zum Schluss. Zurückgewichen ist er nur von seiner früheren Forderung, Wiederverheiratete zur Hl. Kommunion zuzulassen. Sonst behielt er alle seine Irrtümer bei: zentral eine aufgeweichte, relativistische Sakramentenlehre, die er ausdrücklich in Gegensatz zur Sühneopfer-Lehre des Tridentinums stellte. Von daher gesehen ist sein Motu proprio „Summorum p.“ nicht so gemeint, wie es heißhungrig von traditionalistischer Seite verstanden werden wollte. SP meint eine Reform der Reform, zielt ab auf ein Zur-Disposition-Stellen vorhandener aber konkurrierender Konzepte, die sich eben nun ein Wettrennen erlauben dürfen und in einer Synthese enden werden, die noch schlimmer sein wird als alles, was zuvor war.
Das ist auch der Grund, warum die FI samt allen hartnäckigen liturgischen Tridentinern gelöscht werden müssen: der Zug fährt in eine post-postmodernistische Richtung, in die Überwindung des Manierismus der Jahrtausendwende, in die Übersteigung des Epigonentums hin zu einem völlig neuen Konzept. Der Novus Ordo war darin nur eine Übergangserscheinung! So wie jedes „Neue Pfingsten“ nur eine Hinüberführung zu einer Supernova an Pfingstereignis werden sollte, auch liturgisch. Das ist die Hybris, von der schon Paul VI. lallte, wenn er die Größe des Menschen anbetete.
Bergoglio ist nun die Maus, die der seit langem kreisende neupfingstliche Berg geboren hat, ein kleingeistiges, aber schwarzäugiges Piepsen, das die Kirche zusammenbrechen lässt: das Säulchen, das Bergoglio nun durchbeißt, war das letzte, das noch stützte…und B XVI., der ein hochintelligenter Mann ist, wusste, was er tat, und wusste auch, dass das passieren würde.
Genauso ist die Situation der Kirche. Dem bleibt nichts hinzuzufügen. Eine traurige, aber leider treffende Analyse.