Entleerte Kirchen als Metapher moderner Kirchenbaukunst – Von Gavassa bis Würzburg


Buchtitel Christliche Hierotopoi Tiziano Ghirelli Die Leere in den modernen Kirchen(Rom) Nicht alles was der Vati­kan­ver­lag ver­öf­fent­licht, glänzt. Bei­spiel dafür ist das soeben erschie­ne­ne, umfang­rei­che Buch von Msgr. Tizia­no Ghi­rel­li über moder­nen Kir­chen­bau und sakra­le Kunst. Der statt­li­che Preis von 110 Euro wird zwar Mas­sen­ver­brei­tung ver­hin­dern, nicht aber viel­leicht eine Beein­flus­sung der zustän­di­gen Bau- und Kunst­re­fe­ra­te ande­rer Diö­ze­sen. Der Titel ist zumin­dest offen­her­zig: „Iero­ti­pi cri­stia­ni. Le chie­se secon­do il magi­stero“ (Christ­li­che Hie­roi Topoi. Die Kir­chen gemäß dem Lehramt).

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„Ja, aber wel­ches Lehr­am­tes?“ fragt der Kunst­kri­ti­ker Fran­ces­co Cola­femmi­na: „Jenem Ghi­rel­lis, nicht dem des Pap­stes“. Der Begriff „Hie­roi­to­pos“ ist den ein­fa­chen Gläu­bi­gen kaum geläu­fig, umso mehr aber „mün­di­gen“ Chri­sten. Der Aus­druck wur­de aus dem ost­kirch­li­chen Bereich über­nom­men, aller­dings mit Blick auf die gesam­te bil­den­de Kunst, von Archi­tek­tur und Bild­haue­rei bis zu Male­rei und Kunst­ge­wer­be inhalt­lich umge­baut. „Statt die For­men des Hei­li­gen zur höchst­mög­li­chen Höhe zu erhe­ben, wer­den sie nach unten geer­det, gewis­ser­ma­ßen pro­fan gemacht, da Topos wört­lich als irdi­scher Ort ver­stan­den wird“, so Colafemmina.

Die Entsakralisierung des „mündigen“ Christen

Msgr. Tizia­no Ghi­rel­li ist der Diö­ze­san­kon­ser­va­tor der ita­lie­ni­schen Diö­ze­se Reg­gio Emi­lia-Gua­stal­la und damit für den in den ver­gan­ge­nen Jah­ren erfolg­ten Umbau der Kathe­dra­le von Reg­gio Emi­lia ver­ant­wort­lich. Ein Umbau, der unter dem Stich­wort „lit­ur­gi­sche Anpas­sun­gen“ erfolg­te und unter den Gläu­bi­gen teils zu  hef­ti­gen Pro­te­sten geführt hat­te. Nam­haf­te inter­na­tio­na­le Künst­ler waren mit der Aus­füh­rung beauf­tragt. Man­che der Umbau­en geben noch heu­te Rät­sel auf. Sie sind eben­so uner­klär­lich wie nutz­los. Volks­al­tar und der Abbau der letz­ten Abtren­nun­gen zwi­schen Altar­raum und Kir­chen­schiff gehö­ren zum obli­ga­to­ri­schen Programm.

Nach dem jüng­sten Bischofs­wech­sel, wur­de ein Teil von Ghi­rel­lis Umbau sofort wie­der besei­tigt. Der neue Bischof ließ einen wenig erhe­ben­den Bischofs­stuhl des Arte Pove­ra-Künst­lers Jan­nis Kounel­lis wie­der ent­fer­nen. Msgr. Ghi­rel­li pil­ger­te mehr­fach nach Rom, um eine kri­ti­sche Bericht­erstat­tung des Osser­va­to­re Roma­no zu sei­nem Kathe­dra­len-Umbau zu verhindern.

Das nun im Vati­kan­ver­lag erschie­ne­ne Buch ent­spricht der Dis­ser­ta­ti­on von Msgr. Ghi­rel­li, die am 2. Dezem­ber 2012 an der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät der Emi­lia-Roma­gna appro­biert wurde.

Blick auf den Tabernakel ein schweißtreibendes Suchspiel

Als „Posi­tiv­bei­spiel“ moder­ner Sakral­kunst nennt Msgr. Ghi­rel­li gera­de­zu begei­stert (Avve­ni­re v. 16.1.2013) die dem hl. Flo­ri­an geweih­te Kir­che von Gav­as­sa. Der für jeden Katho­li­ken beim Betre­ten einer Kir­che ent­schei­den­de Blick zum im Altar­sa­kra­ment anwe­sen­den Herrn, gestal­tet sich zum schweiß­trei­ben­den Taber­na­kel-Such­spiel. Kann der geplag­te Christ, die­sen schließ­lich doch irgend­wann ent­decken und mit einem Stoß­seuf­zer erleich­tert auf­at­men, sucht er Knie­bän­ke hin­ge­gen voll­ends ver­ge­bens. Moder­nen Kir­chen­bau­ern, sowohl den kle­ri­ka­len Bau­herrn, wie den Innen­ar­chi­tek­ten schei­nen sie völ­lig fremd zu sein. Der „mün­di­ge“ Christ kniet nicht, auch nicht vor Gott. Gera­de in wich­ti­gen Wall­fahrts­or­ten, die ein gläu­bi­ges katho­li­sches Volk anzie­hen, soll den Chri­sten das Knien offen­sicht­lich aus­ge­trie­ben wer­den. Weder in der neu­en, rie­si­gen Wall­fahrts­kir­che von Fati­ma (geweiht 2009), noch in der neu­en gro­ßen Wall­fahrts­kir­che von San Gio­van­ni Roton­do (geweiht 2004), in die das Grab des hei­li­gen Pater Pio von Piet­rel­ci­na über­führt wur­de, fin­den sich Kniebänke.

Gläubigem Gottesvolk soll das Knien ausgetrieben werden

Die Knie­bän­ke wur­den kei­nes­wegs ver­ges­sen, son­dern absicht­lich weg­ge­las­sen, wie man aus bei­den Fäl­len weiß. Kein Diö­ze­san- oder Ordens­ver­ant­wort­li­cher, kein Ordens­obe­rer oder Bischof stell­te sich die­sem per­fi­den Ein­griff in den Weg. In den Jah­ren seit­her fand sich auch nie­mand, der die­sen schwer­wie­gen­den Man­gel behe­ben woll­te, denn er wäre bei einem Mini­mum an gutem Wil­len leicht zu behe­ben. Bei­de Kir­chen wur­den mit den Spen­den from­mer Pil­ger und treu­er Söh­ne und Töch­ter der Kir­che errich­tet. Ein für­wahr dop­pelt per­fi­der Angriff auf die Ehr­furcht vor dem Aller­hei­lig­sten, denn weder das Knien wäh­rend der Wand­lung noch eine Anbe­tung ist erwünscht. Wenn der Papst die­se Kir­chen besucht, wird ihm ein Gebets­sche­mel hin­ge­stellt, denn der Papst kniet, wenn er betet. Dem Volk aber hin­ter sei­nem Rücken, soll das Knien im wahr­sten Sin­ne des Wor­tes aus­ge­trie­ben wer­den. Eine erwäh­nens­wer­te Aus­nah­me bil­det übri­gens seit Jah­ren Kana­da, wo die katho­li­schen Diö­ze­sen die Knie­bän­ke wiederentdecken.

Was der Gläu­bi­ge in moder­nen Kir­chen hin­ge­gen zur Genü­ge fin­det, ist gäh­nen­de Lee­re. Es scheint, als woll­ten die Diö­ze­san­sach­ver­stän­di­gen das lee­re Aller­hei­lig­ste im Jeru­sa­le­mer Tem­pel nach­emp­fin­den, das sicht­bar wur­de, als Chri­stus auf Gol­go­ta am Kreuz starb und der Tem­pel­vor­hang zerriß.

Leere des Jerusalemer Tempels und Entleerung der modernen Kirchen

Moder­ne Bau­her­ren haben dabei jedoch etwas grund­le­gend miß­ver­stan­den. Der jüdi­sche Tem­pel von Jeru­sa­lem war leer. Durch das Kreu­zes­op­fer Jesu Chri­sti ist das Aller­hei­lig­ste jedoch gefüllt, in jeder Kir­che durch Sei­ne Real­prä­senz. Lee­re, kah­le Kir­chen schei­nen daher mehr emble­ma­ti­scher Aus­druck einer inne­ren Lee­re der Moder­ne zu sein. Auf gera­de­zu ent­setz­li­che Wei­se, wird die­se Lee­re im Bild­teil von Msgr. Ghi­rel­lis Buch deut­lich. Ein Prie­ster inmit­ten des lee­ren Nichts. „Eine Meta­pher der zeit­ge­nös­si­schen Kir­chen­bau­kunst?“ fragt der Kunst­kri­ti­ker Cola­femmi­na. Für Msgr. Ghi­rel­li han­delt es sich um Posi­tiv­bei­spie­le. Der obli­ga­te, doch wenig aus­sa­ge­kräf­ti­ge Hin­weis auf einen „Dia­log zwi­schen Kir­che und Kunst“ darf natür­lich nicht fehlen.

Profanierung des Sakralen – Lehramt wird ignoriert

Das päpst­li­che Lehr­amt zu den Berei­chen Lit­ur­gie und sakra­le Kunst wird weit­ge­hend igno­riert, jeden­falls als nur von zweit­ran­gi­ger Rele­vanz betrach­tet. Gemeint ist jenes Lehr­amt, das betont, daß der Taber­na­kel im Mit­tel­punkt ste­hen soll, das zur Anbe­tung auf­for­dert, das die Wie­der­ent­deckung der Gebets­rich­tung zum The­ma macht, das unter­streicht, daß die Archi­tek­tur untrenn­bar auf die Lit­ur­gie aus­ge­rich­tet sein und daher in allem mit der Lit­ur­gie über­ein­stim­men muß, das die par­te­ci­pa­tio actuo­sa nicht als Drän­geln im Altar­raum und als Ani­ma­ti­ons­pro­gramm miß­ver­steht, son­dern als Gebets­pra­xis, das die zuneh­men­de, in Wirk­lich­keit aber unmög­li­che Aus­tausch­bar­keit zwi­schen Prie­ster und Gläu­bi­gen im Got­tes­dienst zurück­drän­gen will, genau­so das Pro­fa­ne aus dem sakra­len Raum, den Miß­brauch der Kir­che als Ausstellungs‑, Vor­trags- oder Versammlungsraum.

Positivbeispiele Barcelona und Karaganda – Negativbeispiele Gavassa und Würzburg

Kar­di­nal Cañi­zares, der Prä­fekt der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on, nann­te erst vor weni­gen Wochen in einem Inter­view die Sagra­da Fami­lia von Bar­ce­lo­na als Vor­bild für einen ange­mes­se­nen Kir­chen­bau­stil unse­rer Zeit. An sei­ner Kon­gre­ga­ti­on wur­de jüngst eine neue Abtei­lung für Kunst und Musik in der Lit­ur­gie geschaf­fen, um den Mul­ti­funk­ti­ons­hal­len­bau zu been­den. Vor­bild­wir­kung soll­te auch die neue Kathe­dra­le von Kara­gan­da in Kasach­stan haben, die 2012 geweiht wurde.

Revolutionärer Zwang zum Sturz der kirchlichen Tradition

Im Gegen­satz dazu schei­nen Kon­tak­te zu Archi­tek­ten ihrer Wahl, die nicht sel­ten irgend­wel­chen loka­len Inter­es­sen- und Macht­struk­tu­ren ent­sprin­gen, eben­so Kon­tak­te zur Kunst­sze­ne all­ge­mein und ein gehö­ri­ger Hang zu „gro­ßen“ Namen unter den Archi­tek­ten und Künst­lern, am besten von Welt­rang, mit denen sich der diö­ze­sa­ne oder orderns­in­ter­ne Kunst­ver­ant­wort­li­che schmücken will, aus­schlag­ge­bend. Denn das sichert Ein­gang in die Fach­zeit­schrif­ten und vor allem Auf­merk­sam­keit in der Orts­pres­se und in den Hoch­glan­zil­lu­strier­ten. Hin­zu kommt nicht sel­ten ein nicht zu unter­schät­zen­der, gera­de­zu revo­lu­tio­nä­rer Zwang zum Sturz der kirch­li­chen Tra­di­ti­on. Der Umbau der Augu­sti­ner­kir­che von Würz­burg ver­eint das Gesag­te zum pro­to­ty­pi­schen Negativbeispiel.

Wie gelang­te Ghi­rel­lis Buch in das Pro­gramm des Vati­kan­ver­lags? Es braucht sicher gute Kon­tak­te und zudem brach­te Ghi­rel­li die Finan­zie­rung selbst mit, was die Sache gewiß erleich­ter­te. Sie wur­de bereits 2011, ein Jahr vor Druck­le­gung von der Spar­kas­sen­stif­tung von Reg­gio Emi­lia sichergestellt.

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Text: Fides et Forma/​Giuseppe Nardi
Bil­der: Fides et Forma/​Katholische Kir­che in Kasachstan/​Messa in Latino/​Wikicommons

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16 Kommentare

  1. Also eines der schreck­lich­sten Bei­spie­le für einen anti­sa­kra­len Neu­bau, ist in mei­nen Augen die neue gro­ße Kir­che von San Gio­van­ni Roton­do, in der der Leich­nam des Hei­li­gen Pater PIO auf­be­wahrt wird. So konn­te ich in die­ser Neu­en Kir­che kein Weih­was­ser­becken fin­den (und auch sonst konn­te mir auch nicht die Kir­chen­füh­re­rin die­se Fra­ge bant­wor­ten, des­wei­te­ren gibt es kei­ne Knie­bän­ke, die nach Aus­sa­ge der Kir­chen­füh­re­rin, „Vom Arch­tek­ten aus­drück­lich ver­bo­ten wur­den und auch nach­träg­lich nicht ein­ge­fügt wer­den dür­fen“. Auch war es uns nicht mög­lich vor den Aller­hei­lig­sten in die­ser Kir­che zu beten, weil der Anbe­tungs­raum geschloßen war, und nie­mand in der Lage war das Aller­hei­lig­ste zur Eucha­ri­sti­schen Anbe­tung wo anders auf­zu­stel­len. Aber Gott dem Herrn gibt es in die­sen Ort noch ande­re Kir­chen. Aber die­se neue Gro­ße Kir­che, ist in mei­nen Augen ein Fre­vel an Gott dem Herrn und eine Schan­de für den Hei­li­gen Pater PIO.

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen.

  2. Eini­ger­ma­ßen depri­mie­rend. In mei­ner Gemein­de wird noch gekniet, aber ich neh­me wahr, dass das Bild sehr divers ist, mit Sit­zen­den, Ste­hen­den, Knien­den. Klar, wer Pro­ble­me mit den Knien hat, soll­te ste­hen. Aber wenn in der Mes­se die Men­schen sich ein­fach der Rei­he nach ste­hend die Hostie „abho­len“, viel­leicht ohne seit Mona­ten gebeich­tet zu haben, mit den Gedan­ken woan­ders, „weil es sich so gehört“, im Zustand der Tod­sün­de usw.
    abge­se­hen von die­sen inner­li­chen Sachen … mir fehlt da auch eine äußer­lich sicht­ba­re Bekun­dung des Respekts und der Ehr­erbie­tung. Es fällt mir unter die­sen Umstän­den schwer, die Dank­bar­keit und Ver­eh­rung zu füh­len, die ich für das Opfer der Ent­süh­nung durch Chri­sti Lei­den und Tod zu füh­len schul­dig bin. Die­se Mes­se „light“, dafür ste­hen auch irgend­wie die­se Funk­tio­nal­bau­ten, fin­de ich. Kir­chen „light“ für die Mes­se „light“. Ent­schul­di­gung, falls ich damit über­heb­lich klin­ge oder jeman­den Unrecht tue.

  3. Nein, der moder­ne Mensch kniet nicht – noch nicht ein­mal v o r GOTT.
    Das hat er nicht nötig, nein, er doch nicht, niemals.
    Das läßt sein Stolz nicht zu.

    Aber vor jeder herr­schen­den Meinung,
    vor jedem Kon­sum­ar­ti­kel, der nur raf­fi­niert genug bewor­ben wird,
    vor jeder Mode­tor­heit geht er buch­stäb­lich i n die Knie.
    Ohne Pro­ble­me! Das scheint ihm nichts auszumachen!

  4. Stimmt alles was ihr hier zu die­sem The­ma vorbringt.
    Aber mal ganz ehr­lich, als ein­fa­cher gläu­bi­ger Katho­lik brauche
    ich in der Kir­che einen Taber­na­kel, einen ein­fa­chen Altar, Kniebänke
    und einen Beichtstuhl.
    Alle zusätz­li­chen Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de sind rei­ne Dekoration.
    Wer braucht heu­te noch eine Barockkirche ?
    Das mei­ste dar­in ist doch Kitsch !
    Lie­ber das Geld dafür den wirk­lich Armen geben.

    • Frü­her war den Men­schen nichts zu Teu­er und zu Edel genug, um damit Gott dem Herrn eine schö­ne irdi­sche Wohn­statt zu errich­ten, und auch die vie­len Hei­li­gen und Seli­gen fan­den noch in wun­der­schö­nen Sta­tu­en und Bil­dern ihren Platz. Nur in der heu­ti­gen Zeit wer­den Sta­tu­en auf­ge­stelt und Bil­der auf­ge­hängt die eher als Got­tes- Hei­li­gen- Seli­gen­lä­ste­rung anzu­se­hen sind. Und in der heu­ti­gen Zeit wird EBENSOVIEL Geld in neue Kir­chen und Kir­chen­um­bau­ten gesteckt, aber die­se sind nicht mehr als katho­li­schen Kir­chen zu erken­nen, und woher wird die­ses Geld genom­men, mit dem die Wohn­statt Got­tes unse­res Herrn ver­un­ehrt wird? Aus dem „Zwangs­kir­chen­steu­er­topf“, und an den neu­en Kir­chen der Prie­ster­bru­der­schaft St. PIUS X , die mit Spen­den gebaut wer­den, kann man erken­nen das Kir­chen auch in der heu­ti­gen Zeit noch so gebaut wer­den könn­ten, das die­se noch als katho­li­sche Kir­chen und wür­di­gen Wohn­stät­ten Got­tes unse­res Herrn erkannt werden.

      Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen.

  5. End­lich wird ein­mal von einem wirk­li­chen Kunst­ex­per­ten Tache­les geschrieben.Unter dem Deck­män­tel­chen der Kunst machen ver­schie­de­ne Kunst­re­fe­ren­ten kaputt was nur kaputt zu krie­gen ist.Die Augu­sti­ner­kir­che in Würz­burg gleicht nun mehr einer Markt­hal­le oder Aus­stel­lungs­hal­le als einer Kirche.Grell weiß gestrichen,dass es einem schlecht wird.Keine Mög­lich­keit sich in eine Kir­chen­bank zu knien und Zwie­spra­che mit dem Herr­gott zu halten.Lose Stuhlkreise,herumlaufende Kunstinteressierte,die die moder­nen Kunst­wer­ke besich­ti­gen wollen.Die barocke Innen­raum­per­spek­ti­ve mit Blick zum Altar eines Bal­tha­sar Neumanns(Barockarchitekt)ist durch Stell­wän­de kaputt gemacht.

  6. Wenn sich man­che Ent­schei­dungs­trä­ger in der Kir­che wie im Mär­chen „Des Kai­sers neue Klei­der“ für dumm ver­kau­fen las­sen, dann soll­ten wenig­stens die Gläu­bi­gen wider­ste­hen, um dem Spuk bald ein Ende zu bereiten.
    Die Unter­drückung der knie­en­den Gebets­hal­tung und auch vie­ler ande­rer katho­li­scher Aus­drucks­for­men hat System. Was soll das für eine „Lit­ur­gie­re­form“ sein, die für alles Tole­ranz ein­for­dert, nur eines aber als unge­hö­rig brand­markt: die über­lie­fer­te Lit­ur­gie und die über­lie­fer­ten Ehrfurchtsbezeugungen?
    Las­sen sich da nicht vie­le Katho­li­ken an der Nase her­um­füh­ren von Leu­ten, wel­che in archi­tek­to­ni­scher Sym­bol­spra­che, wel­che nichts ande­res ver­mit­telt als die eige­ne inne­re geist­li­che Lee­re, letzt­lich den Glau­ben aus den Her­zen der Men­schen trei­ben (wol­len?)?

  7. @ Jan: Eine Kir­che soll­te der Ver­tie­fung zu Gott för­der­lich sein. Die klas­si­schen baro­ken Kir­chen sind der Arche­typ einer Kir­che. Die Arbeit von Jahr­hun­der­ten kunst­vol­len Hand­werks steckt in ihnen, ohne dass die anony­men mit­tel­al­ter­li­chen Künst­ler ihre Unter­schrift unter das Werk gesetzt hät­ten. Alles zur grö­ße­ren Ver­eh­rung des Got­tes. Und das sind die Kir­chen, die selbst in den zahl­lo­sen nur tou­ri­sti­schen Besu­chern Ehr­furcht erwecken (Köl­ner Dom z. B.). Arme Men­schen wird es immer geben. Die­se zeit­lo­sen barocken Kir­chen waren kein Geld- oder Zeit­ver­schwen­dung, son­dern ver­ge­gen­wär­ti­gen einen Glau­ben der Auf­op­fe­rung für den Näch­sten. Haben Sie ein Evan­ge­li­um zur Hand? > Joh. 12,5

    • Die Barock­kir­chen des 17. bis 19. Jahr­hun­derts sol­len der Arche­typ einer
      Kir­che sein ?
      Die roma­ni­schen und goti­schen Kir­chen schon.
      Aber doch nicht die Barockkirchen !
      Die Innen­raum­far­ben rosa und hell­blau, Engel dar­ge­stellt als
      dicke klei­ne Kin­der mit Flü­gel­chen und der gan­ze Kitsch.
      Da lachen sich doch die Engel krumm !!

  8. Ich bin ent­setzt, hier lesen zu müs­sen, dass selbst die neue Wall­fahrst­kir­che am Ort des hei­li­gen Pater Pio ver­hunzt wur­de. Wie ist so etwas nur mög­lich. Das ist doch nie im Leben im Sin­ne die­ses berühm­ten Hei­li­gen unse­rer Tage gewe­sen! Und so etwas kann doch nicht in der Ent­schei­dung des Archi­tek­ten lie­gen! Übri­gens ist in die­sem Punk­te auch die gro­ße neue (10 Jah­re alt) Wall­fahrst­kir­che des San­tua­rio Div­no Amo­re in Rom ver­korkst wor­den. Ich fin­de sie als moder­ne Kir­che eigent­lich gar nicht so sehr miß­lun­gen, aber Knie­bän­ke gibt es auch dort nur in den ersten Rei­hen. Ganz schlimm wird es aller­dings, wenn alt ehr­wür­di­ge Kathe­dra­len und Dome nach­träg­lich durch Umbau mehr oder weni­ger rui­niert werden.

  9. Der Wahn tobt sich immer noch aus, schön­ge­re­det, aber blan­ke Ideo­lo­gie: Wem das nicht schmeckt, der neh­me ein­fach dafür Häre­sie. Ein wei­te­res Bei­spiel für theo­lo­gi­sche Revo­lu­ti­on wird dem­nächst in Fried­berg ein­ge­weiht, die umge­stal­te­te Palot­ti­ner­kir­che in Fried­berg bei Augsburg.

    Der Stuhl­kreis als lit­ur­gi­sches Non-plus-ultra und ein selt­sa­mes Möbel­stück als „Altar“.

    Die Lit­ur­gie­re­form als „gemäh­tes Wies­le“ für die Handwerker!

  10. Erschüt­ternd, dass in vie­len neu­en „Kir­chen“, sogar in Fati­ma und San Gio­van­ni Roton­do, die christ­li­che Sym­bo­lik immer offe­ner durch Frei­mau­rer-Sym­bo­lik ersetzt wird!

    Die ita­lie­ni­sche Zeit­schrift „Chie­sa viva“ brach­te vor Jah­ren mal eine Son­der­num­mer zur neu­en P.Pio Kir­che, wo dar­auf hin­ge­wie­sen wird!

    Ist es Nai­vi­tät der Ver­ant­wort­li­chen – oder wird bewusst die Zer­stö­rung des Glau­bens betrie­ben? Wur­de die Kir­che von U‑Booten und V‑Leuten unterminiert?

  11. Ich möch­te hier auf ein Buch hin­wei­sen, das zwar für moder­ne Men­schen schon in die Jah­re gekom­men ist, das ich aber als zeit­los gül­tig ansehe:

    Hans Graf Huyn: Ihr wer­det sein wie Gott.

    Dar­in sind eini­ge bemer­kens­wer­te Bekennt­nis­se von berühm­ten Künst­lern enthalten.

  12. @ Jan: Eigent­lich mein­te ich die goti­schen Kir­chen, habe da etwas durch­ein­an­der­ge­bracht. Ich schät­ze ich bin kein Kunst­hi­sto­ri­ker. Anson­sten stim­me ich zu.

  13. Auch hier in unse­rer Stadt (Oberhausen/​NRW) gibt es Kir­chen in denen der Moder­nis­mus regel­recht zuge­schla­gen hat…

    In der TABGA Jugend­kir­che gibts es „natür­lich“ kei­ne Knie­bän­ke mehr (vom Beicht­stuhl ganz zu schwei­gen). Auch kei­ne Bänlke son­dern Stühle.
    Die Knie­bän­ke wür­den, nach Rück­fra­ge, nur stö­ren, wenn man die Kir­che für Ver­an­stal­tuin­gen leer räumt.
    Neben dem Haupt­raum befin­det sich eine Art „Ruhe­raum“ – mit Sitz­kis­sen und Ker­zen­licht – für Gebe­te und Meditation.
    Dort sah ich wer­der ein Kreuz noch irgend­ei­ne Hei­li­gen­fi­gur oder Bild…

    Übri­gens: IN der Kir­che (des­halb muss ja auch mög­lichst schnell alles aus­ge­räumt wer­den kön­nen) fin­den Skate­board-Wett­kämp­fe und ande­re diver­se Ver­an­stal­tun­gen statt…

    Was für ein Unter­chied zu einer Kir­che, in der die Hl. Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus gehal­ten wird.

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