(München) „Irrationale Wutausbrüche“ wirft Pater Stefan Frey, der Regens des Internationalen Priesterseminars der Priesterbruderschaft St. Pius X. im bayerischen Zaitzkofen den „Homo- und Genderideologen“ vor. In einem „entfesselten Kulturkampf“ sei ein „Diffamierungskreuzzug“ gegen die „Bevorzugung der Ehe und Familie gegenüber Homo-Partnerschaften“ und damit gegen die im deutschen Grundgesetz als „unmißverständliche Norm unserer Gesellschaft“ festgelegte Ordnung im Gange. Eine Kampagne deren Opfer jüngst die Staatssekretärin im Umweltministerium, Katherina Reiche wurde, weil sie „das Lebensmodell, das den Erhalt unserer Gesellschaft garantiert“, verteidigte und dessen Schutz und Förderung durch den Staat einmahnte, so der Regens des Priesterseminars in seinem jüngsten Rundbrief.
„Unsere Zukunft liegt in der Hand der Familien, nicht in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. Neben der Euro-Krise ist die demografische Entwicklung die größte Bedrohung unseres Wohlstands“, hatte die Staatssekretärin gesagt. Gegen die Angriffe linker und homosexueller Gruppen nimmt Pater Frey die Staatssekretärin in Schutz.
Merkmale und Etappen der „gewaltigen Revolution“ der „fortschreitenden Entchristianisierung“, so Pater Frey, seien in den Rundschreiben der Päpste genau beschrieben. Frey nennt davon: die „Entchristlichung der Gesellschaft“, die „Zerstörung des übernatürlichen Wesens der Kirche“, die „Zerschlagung der Schöpfungsordnung Gottes“. Letztere Etappe richte sich mit Nachdruck gegen die “von Gott geschaffene Institutionen des Vaterlandes, der Ehe und der Familie sowie letztlich gegen die menschliche Natur“
Als Urheber der „Entchristianisierung“ und des „teuflischen Hasses“ mit dem im demokratischen Deutschland gegen die natürliche Ordnung agitiert werde, nennt Pater Frey die Freimaurerei, die sich seit 300 Jahren gegen die „gottgesetzte Schöpfungsordnung“ „verschworen“ habe, um den Menschen „zum selbstherrlichen Bauherrn einer neuen Welt ohne Gott“ erheben zu wollen. Der Regens des Internationalen Priesterseminars zitiert den französischen Staatsmann Joseph de Maistre, zur Beschreibung der freimaurerischen Absichten.
Gleichzeitig gibt Pater Frey den Eintritt von zehn neuen Seminaristen bekannt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: pius.info
Es lohnt sich, den ganzen Text zu lesen. Für mich ist er irgendwie „pius-typisch“. Die Mitglieder der Piusbruderschaft bleiben meist nicht bei dem gerade eingetreteten Ereignis stehen, hier die Hasskampagne gegen Staatssekretärin Reiche, um ein Empörungsritual hervorzurufen, und dann verschwindet der Vorfall in der Versenkung. So wie bei uns in der Nachkonzilskirche: Bischöfe oder Kardinäle beteuern: „Die Ehe bleibt unauflöslich. Aber wir können nicht Geschieden-Wiederverheiratete auf Dauer vom Kommunionempfang ausschließen“. Die Empörung bei lehramtstreuen Katholiken schießt hoch und ebbt ab. Die äußerst beunruhigende Tatsache. dass wir ein ausgehöhltes, protestantisiertes Sakramentenverständnis haben, bleibt unberücksichtigt.
Die Piusbruderschaft stellt das aktuell Geschehene in einen Gesamtzusammenhang. In eine geistesgeschichtliche Entwicklung. Wie hier Pater Frey. Auch wenn es bedrückend ist.
Bedrückender ist, dass sich die „Großkirche“ in diesem Kulturkampf nicht mehr wehrt…
Fortsetzung:
Bischöfe in Deutschland wagen meist gar nicht mehr, der Homolobby zu widersprechen. Sie nehmen die Genderideologie stillschweigend hin. Obwohl diese von der Mehrheit der Bevölkerung nicht geteilt wird. Aber das Kuschen vor der Macht der Mainstream-Medien ist selbstverständlich geworden.