Ordo Missae von 1962 und 1970 nebeneinander und auf Latein und Italienisch veröffentlicht


(Padua) Im Ver­lag des Mess­ag­ge­ro di Sant’Antonio des Mino­ri­ten­or­dens, in dem auch der Send­bo­te des Hl. Anto­ni­us erscheint, wur­den im Früh­jahr 2012 im Buch Eucha­ri­sti­cum Myste­ri­um erst­mals neben­ein­an­der und damit im direk­ten Ver­gleich die Ordo mis­sae von Papst Johan­nes XXIII. von 1962 (die letz­te Edi­tio der klas­si­schen Form der Römi­schen Ritus) und von Papst Paul VI. von 1970 (Novus Ordo) ver­öf­fent­licht. Bei­de Aus­ga­ben sind jeweils im latei­ni­schen Ori­gi­nal und der ita­lie­ni­schen Über­set­zung ver­öf­fent­licht und ent­hal­ten sämt­li­che Rubri­ken und Einführungen.

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Ver­ant­wort­lich für die Publi­ka­ti­on zeich­net der Lit­ur­gie­wis­sen­schaft­ler Man­lio Sodi, Direk­tor der Rivi­sta Lit­ur­gi­ca, die eben­falls im Ver­lag des Mess­ag­ge­ro di Sant’Antonio in Padua erscheint. Der Sale­sia­ner Sodi, seit 2009 Prä­si­dent der Päpst­li­chen Aka­de­mie für Theo­lo­gie, war Ordi­na­ri­us für Lit­ur­gie, Sakra­men­te und Homi­le­tik an der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät der Sale­sia­ner in Rom, deren Dekan er von 1999 bis 2005 war. Seit 2002 lehrt er an der Inter­na­tio­na­len Päpst­li­chen Maria­ni­schen Aka­de­mie. Als Kura­tor der Monu­men­ta Lit­ur­gi­ca Con­ci­lii Triden­ti­ni gilt Sodi als einer der her­aus­ra­gen­den Exper­ten für die Geschich­te des Römi­schen Ritus. Die Über­set­zun­gen wur­den vom Pon­ti­fi­ci­um Insti­tu­tum Altio­ris Lat­in­i­ta­tis durch­ge­führt, jener Behör­de des Hei­li­gen Stuhls, die nun Grund­la­ge der neu­en Päpst­li­chen Latein­aka­de­mie wer­den wird.

Wel­che Bedeu­tung der sorg­fäl­tig betreu­ten Ver­öf­fent­li­chung zukommt, wird am hoch­ka­rä­ti­gen Auf­ge­bot der Mit­wir­ken­den sicht­bar. Das Vor­wort zu Eucha­ri­sti­cum Myste­ri­um ver­faß­te Msgr. Gui­do Mari­ni, der Zere­mo­nien­mei­ster von Papst Bene­dikt XVI. Die Ver­öf­fent­li­chung in einem der volks­tüm­lich­sten katho­li­schen Ver­lags­häu­ser zielt auf Brei­ten­wir­kung ab und will einen „Bei­trag zur Über­win­dung ideo­lo­gi­scher Bar­rie­ren gegen Latein in der hei­li­gen Mes­se lei­sten“, wie Mes­sa in Lati­no schreibt. Sowohl der Vetus Ordo als auch der Novus Ordo sol­len im Ori­gi­nal der latei­ni­schen Kir­chen­spra­che ken­nen­ge­lernt wer­den. Durch die direk­te Gegen­über­stel­lung soll offen­sicht­lich auch die Bar­rie­re zwi­schen den bei­den For­men des Römi­schen Ritus über­wun­den wer­den, in dem die klas­si­sche Form wie­der in Erin­ne­rung geru­fen und als gleich­wer­tig neben die „ordent­li­che“ Form gestellt wird. Vor kur­zem in Ita­li­en noch undenk­bar. Ob eine sol­che Aus­ga­be auch für den deut­schen Sprach­raum geplant ist, war nicht in Erfah­rung zu bringen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Mess­ag­ge­ro di Sant‘Antonio

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1 Kommentar

  1. Das ist ein Fort­schritt:. Die Mes­se aller Zei­ten, die ihr Dasein fri­sten muss­te wie eine in einen dunk­len Kel­ler ein­ge­sperr­te Per­son, darf, dank Papst Bene­dikt, nun in einem klei­nen Vor­zim­mer­chen leben, das grö­ßer wird. Mehr konn­te der Hei­li­ge Vater nicht tun, er ist mehr als genug dafür ange­fein­det worden.
    Damals war ich, in einer Grup­pe, mit den ande­ren ganz für den NOM. Jetzt,erklärte uns unser Prie­ster, wür­den wir ganz authen­tisch die Kom­mu­ni­on emp­fan­gen wie im Abend­mahls­saal. Wie Jesus es gewollt hatte.
    Es hat lan­ge gedau­ert, bis ich mir ein­ge­ste­hen konn­te: Die Mes­se Paus VI. lässt mich leer. Ich ertra­ge sie nicht mehr.
    Und ich las­se mich von der Mes­se aller Zei­ten nicht mehr trennen.
    Und weil es nicht nur um Gefüh­le geht, son­dern um den Glau­ben, muss ich sagen: Die bei­den For­men des römi­schen Ritus sind nicht gleichwertig.
    Die Pius­bru­der­schaft hat allen Grund, den NOM abzulehnen.
    Die Kluft zwi­schen dem Mess­op­fer und der pro­te­stan­ti­sier­ten Eucha­ri­stie­fei­er ist zu groß.

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