Erklärung zum Aufruf „Wiederverheiratet Geschiedene in unserer Kirche“ von Priestern und Diakonen der Erzdiözese Freiburg (Mai 2012)
Das Netzwerk katholischer Priester weist die Forderung des o.a. Aufrufs, „wiederverheiratete Geschiedene“ zur Heiligen Kommunion zuzulassen, entschieden zurück. Diese Praxis verstößt nicht nur gegen das geltende kirchliche Recht, wie es von den Verfassern des Aufrufs auch offen zugegeben wird. Ein derartiges Vorgehen verdunkelt auch das Eintreten der Kirche für die sakramentale und unauflösliche Ehe, es trägt Verwirrung und Spaltung in die Pfarreien und ist ein schwerwiegender Angriff gegen jene Ehegatten, die sich nach einer schmerzlichen Trennungserfahrung um ein Leben nach den Weisungen der Kirche bemühen.
Die perfide Behauptung, dass eine solche widerrechtliche Praxis der Zulassung zu den Sakramenten ein Gebot der Barmherzigkeit sei, weisen wir entschieden zurück – wie auch die anmaßende Feststellung, dass das Heil der Seelen (salus animarum) von „wiederverheirateten Geschiedenen“ in Gefahr sei, wenn sie nicht zur Kommunion gehen dürften. Das Gegenteil ist der Fall.
Bereits im Februar dieses Jahres hat das Netzwerk katholischer Priester die zuständigen Bischöfe in einer Erklärung gebeten, angesichts diverser Aufrufe zum Ungehorsam von Priestern und angesichts missbräuchlicher Praktiken im Zusammenhang mit der Sakramentenspendung nicht untätig zu bleiben. Wir erhofften uns von Seiten der Oberhirten ein klares Bekenntnis zur Lehre und Disziplin der Kirche und zum Papst. Gleichzeitig baten wir, die Urheber solcher „Aufrufe zum Ungehorsam“ zur Rechenschaft zu ziehen bzw. zum Widerruf aufzufordern, damit die lokalen Initiativen nicht auf andere Länder übergreifen. Wörtlich schrieben wir: „Insgesamt entsteht der Eindruck, dass sich die Bischöfe scheuen, ein klares Wort zu sprechen und lieber zusehen, wie der Papst als Hirte der Gesamtkirche in seiner Autorität untergraben wird.“ (Aufruf vom Februar 2012)
Außer Betroffenheitsbekundungen ist bisher wenig bis nichts geschehen. Es war deshalb nur eine Frage der Zeit, bis sich die verschiedenen Initiativen ungehorsamer Priester zu einem Flächenbrand entwickelten, dessen Auswirkungen noch nicht abzuschätzen sind.
Angesichts der konkreten Vorgänge im Erzbistum Freiburg muss die Frage erlaubt sein, welche Rolle der zuständige Erzbischof von Freiburg, Dr. Robert Zollitsch, spielt, der gleichzeitig Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist. In zahlreichen Interviews hat er dargelegt, dass der Kommunionempfang von sogenannten „wiederverheiratet Geschiedenen“ seiner Meinung nach „eine Frage der Barmherzigkeit“ sei. Dementsprechend ist die Feststellung richtig, die einer der Initiatoren der „Freiburger Erklärung“, Pfarrer Konrad Irslinger, in einem Zeitungsgespräch so äußert: „Es ist uns allen bewusst, dass Zollitsch innerlich auf unserer Seite ist“ („Welt online“, 12.06.2012). Deswegen entbehrt der Reaktion von Erzbischof Dr. Zollitsch die Glaubwürdigkeit, wenn er erst durch missverständliche Äußerungen dem Vorpreschen eines Teils seines Klerus Vorschub leistet und sich nun empört zeigt, indem er durch seinen Sprecher verlauten lässt, dass „eine Positionierung zum jetzigen [!] Zeitpunkt … kontraproduktiv“ sei.
Abermals appellieren wir an die Diözesanbischöfe, gegen die erwähnten Agitationen einzuschreiten und gleichzeitig all jenen Priestern beizustehen, die sich um eine Seelsorge gemäß der Lehre der Kirche bemühen. Lehramtstreue Priester haben den Eindruck, oftmals von ihren Bischöfen alleingelassen zu werden. Unser Vertrauen in die Hirten der Kirche steht auf dem Spiel. Was muss noch geschehen, damit man in Freiburg und anderswo erkennt, dass die Stunde eines Schismas geschlagen hat?
Pfr. Dr. Guido Rodheudt, Pfr. Hendrick Jolie, Pfr. Uwe Winkel
so sieht’s aus!… da braut sich was zusammen – und die Bischöfe schauen zu…
Lieber Märtyrer (was ja eine unverdiente Gnade ist) wie die meisten Apostel als Verräter (wie Judas) – das sollte auch den heutigen Aposteln klar sein bzw. wieder klar werden!…
(auch wenn eine HInrichtung ’nur‘ medial geschieht)