(Istanbul) Ein Bezirksgericht verurteilte den Sohn des am 19. Januar 2007 ermordeten armenischen Zeitungsverlegers Hrant Dink sowie dessen Geschäftspartner Sargis (türkisch Serkis) Seropyan, weil die von Dink gegründete Zeitung Agos 2006 ein Interview Hrant Dinks mit der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlicht hatte. In diesem Interview hatte Hrant Dink den Völkermord an den Armeniern erwähnt. Das gegen ihn eingeleitete Strafverfahren wurde zunächst posthum bis zum März 2007 fortgesetzt, weil das Gericht trotz der Ermordung Dinks, die durch die Weltpresse ging, angeblich keine Kenntnis vom Ableben des Angeklagten besaß. Nun müssen stellvertretend sein Sohn und der „Agos“-Besitzer Seropyan für die Äußerungen des Toten ins Gefängnis.
(AGA/JF)