(Abuja ) In Nigeria wurden im Zuge religiöser Unruhen zwischen Moslems und Christen mindestens 40 Personen getötet und über 300 verletzt. Dies berichtet Radio Vatikan. Die Gewalttaten brachen am vergangenen Wochenende in der zentral-nigerianischen Stadt Jos aus. Die tragische Bilanz an Toten und Verletzten dürfte noch schlimmer sein. Die örtlichen Behörden verhängten eine nächtliche Ausgangssperre bis in die Morgenstunden.
Auslöser für die Zusammenstöße ist der Bau einer Moschee im mehrheitlich christlichen Stadtteil von Nassarawa Gwon, der von den Christen als bewußte Provokation aufgefaßt wird.
Bereits im November 2008 wurden bei gewalttätigen Konflikten zwischen Moslems und Christen mehrere hundert Menschen getötet. Im bevölkerungsreichen Nigeria leben 200 Volksgruppen. Die Christen im Süden und die Moslems im Norden sind ungefähr gleich stark. Vor allem in den zentral-nigerianischen Bundesstaaten, wo beide Religionen sich berühren, sind die Konflikte besonders intensiv. In den meisten der mehrheitlich muslimischen Nord-Staaten wurde in den vergangenen Jahren die Sharia eingeführt, was für Christen, in Gebieten, wo sie stärker präsent sind, unerträglich ist.
(RV/GN)