(Washington) Die Gesundheitsreform sei eine „nationale Priorität“ für die USA, aber „zu sehr verpolitisiert“ worden, heißt es auf der Internetseite der amerikanischen Bischofskonferenz in einer Stellungnahme von Kathy Saile, der Leiterin des Büros für Soziale Entwicklung. Die Bischöfe der USA zeigen sich besorgt, daß mit der Gesundheitsreform auch die staatliche Finanzierung von Abtreibungen eingeführt werden soll. Die erste offizielle Stellungnahme der Bischöfe zur Reform von US-Präsident Obama, seit der Zustimmung durch den Senat am 24. Dezember, fällt klar aus: Ja zur Reform, Nein zur Abtreibung.
„Die Bischöfe“, so Saile, „fordern seit langem eine wirkliche Gesundheitsreform“, die ein moralischer Imperativ und eine nationale Priorität“ sei. Laut den Bischöfen, müsse die Gesundheitsreform vor allem „die Armen und Wehrlosen berücksichtigen, also auch die Familien mit geringem Einkommen, die Kranken, die Gezeugten, die Einwanderer.“ Die Stellungnahme hebt anerkennend die positiven Seiten der Reform hervor, so die Hilfen für Schwangere, die Einbeziehung von Millionen von Menschen, die bisher ohne Krankenversicherung waren. Doch Saile stellt auch fest, daß die Reform „auch tragische Weise verpolitisiert worden sei, durch Bemühungen, die Finanzierung der Abtreibung einzuschleusen“. „Wenn der Kongreß diese Politik in der Endfassung des Gesetzes nicht ändert, haben die Bischöfe keine andere Wahl, als sich zu widersetzen“, schreibt Saile.
Parallel zur Stellungnahme starteten die Bischöfe der USA eine Kampagne in den Pfarreien, um die Katholiken des Landes aufzufordern, Druck auf die Abgeordneten der jeweiligen Wahlkreise auszuüben. „Wenn die Bestimmungen zur Abtreibung nicht gestrichen werden, müssen sich die Gläubigen dem Gesetzentwurf widersetzen und von den Gesetzgebern seine Ablehnung verlangen.“
(RV/GN)